Ich kann ja auch nur meine ganz subjektive Sichtweise (bzw. wie ich es von außen erlebt habe) wiedergeben. Ein großer Unterschied zu manchen Revivals jetzt ist/sind der/die Grund/Gründe, warum es aufkommt/aufkam.
Nahezu alle OSRler, die ich kennengelernt habe, sind in den 2000ern zu Beginn auf den D&D 3.X-Zug aufgesprungen. Nur ganz wenige haben damals schon gesagt: "Neumodischer Kram, ich bleibe bei AD&D (und Konsorten)". Die meisten fanden es zu Beginn auch gut, bis es dann losging, dass es ausuferte. Ich erinnere mich noch gut an eine Aussage eines SL: "Wenn ich als SL für jede Sache von einem Spieler die entsprechende Regelpassage vor die Nase gehalten bekomme bzw. ich einfach nicht mehr nachkomme, alle Regeln nachzuhalten und der Optimierungswahn mich dazu zwingt, immer länger zur Abenteuererstellung zu brauchen...dann ist das nicht das Spiel, das ich haben will."
Ich würde die Anfänge nicht zwingend als Protestbewegung beschreiben, aber doch mit einer gewissen Unzufriedenheit mit dem D&D, das damals eben angesagt war und das war d20. Und weil man sich eben an die "guten alten Zeiten" erinnerte, machte man den Schritt zurück (wertneutral gemeint).
Und ich finde es gut. Bin wahrlich kein OSRler, ich werde mir Pathfinder 2 sehr sicher zulegen (quasi das Gegenstück zu OSR). Trotzdem hat die OSR über die vereinfachten Regeln, der gesamten Simplizität (wertneutral) und natürlich den teilweise "Gonzo"-Faktor einen festen Platz in der Rollenspiellandschaft, eine eigene Nische.
Das werden irgendwelche Revivals imho eher nicht schaffen.