@System Matters:
Alleine der Name kommt ja von der Forge. System Matters macht sehr viel in Story Games und ein wenig auch in Nu-OSR, insofern es in ihren Storykram-Denke reinpaßt. Das ist legitim und gibt es in den USA auch und alles was an OSR auf deutsch gibt finde ich erstmal gut. Aber das ist schon harter Rand, und sehr selektiv. So speziell wie linksextreme Wargamer. Die gab und gibt es und die haben tolle Sachen gemacht (Donnie the Punk! Guy Debord!), sind aber eher nicht repräsentativ.
Alleine wie unglaublich misglückt die Rezeption des "Primers" (hier im Tanelorn nachzulesen) in D geraten ist, zeigt ja, daß massive rosinengepickt wird, anstatt einfach mal DMG zu lesen und AD&D 1E zu spielen.
Der Kern der OSR ist "noch-weiter-zurück" als AD&D 1e (fing an mit Rules Cyclopedia und BECMI-Fanbois und ging dann während Encount4rdidsation und 4e über in RetroClones, White-Boxism, Fight On!, die Jamie-Mal-Ära, Zak, LotfP und hinten raus Patrick Stuart, jetzt ist da gerade Übergang zu...sagt ihr es mir). Der Kern von old-school ist Prä-2nd Edition mit besonderem Augenmerk auf alles, was Gary geschrieben hat. Ohne 1E Erfahrung und Interaktion sind beide nicht zu verstehen, da könnt ihr Euch auf den Kopf stellen wie ihr wollt.
Und diese Old-School Welle besteht seit spätestens 1999 und ist nie kleiner sondern eher größer geworden. OSR, NuOSR, Blogger, die kommen und gehen tatsächlich. Warum nun gerade Deutsche in den letzten Jahren eine besondere "Welle" dieser NuOSR ausgemacht haben wollen...vlt. weil sie irgendwelche Produkte mitbekommen haben, oder sie das mit LotfP gleichsetzen oder weiß der Kuckuk. Ist halt zuwenig Substanz da, um sich darüber zu lange den Kopf zu zerbrechen.
Und was hier so wild manche behaupten Traveller und CoC seien dabei...das ist faktisch Falsch. Sind das alte Systeme? Ja. Spielen sie in dem Phänomen eine Rolle? Nein. Und beide RQ-ige und Traveller-artige stellen eine ganz eigene Denkungsart dar, die nichts und zwar gar nichts mit D&D zu tun hat. Traveller hat weniger Schnittmenge zu D&D als DSA zu D&D. Ich hatte mit einigen der OSR-Online-Bewegung -Gründervätern einige Diskussionen darüber*, am Ende hatten sie Recht: was die Leute wirklich interesssiert ist D&D. OD&D, Red Box und 1e. Daraus fließt unsere Kultur, und man kann da drumherumeiern und mit dreimal parfümierten Derivaten von Außenseitern und Storygamern Human-Centipede mäßig sich die Ergebnisse reintun, oder eben selber einfach mal mit den Originalen interagieren, nur dann ergeben ja die ganzen "Nachgeburten" irgendeinen Sinn, denn hier liegt ja der Quell der Kreativität und des Interesses.
Wer jetzt wieder mit tollen Argumenten kommt, warum er das nicht will oder muß...nun, den muß ich dann auch nicht ernst nehmen, wenn er über Old-School oder OSR redet...alleine das primer-Beispiel: der ist REIN aus D&D Sicht geschrieben und zwar gerichtet an 3.5-Spieler und ggf. 1e/2e Spieler.
Das Rumorakeln zu "rulings" statt "rules" und daraus dann abzuleiten daß seien Storygames oder genauso wie FATE...das ist doch Kokoloris.
*ich sehe den größten Verlust für das Hobby nicht in der reinen Lehre der Art, wie man D&D spielt, sondern im Verlust der Wargaming Clubs und Dippy Fanzines etc, die gemeinsame Kampagnen erschufen und Quell fast aller frühen Innovationen waren. Dies sehe ich im krassen Gegensatz zur PDF-Kreativität der Einzelnen, die die Forge vorbereitet hat, und die die NuOSR Leute ganz gut kopiert haben. Da schließet sich auch der Kreis zu System Matters: Forge und OSR sind durch die Produktionsbedingungen und Distributionswege verwandt, die Spiele überhaupt nicht.