Vielleicht noch zu meinem #132 als Diskclaimer:
Natürlich hat eine Absprache im Vorfeld Auswirkungen.
Die kann den Spielbeginn verkürzen und sie kann auch Spielerlebnisse qualitativ verbessern.
Sie ist aber kein Garant für irgendwas.
Und meiner Erfahrung nach ist es auch keine entscheidende Qualitätssteigerung, denn im Umkehrschluß würde es bedeuten, dass es zu einem entscheidenden Qualitätsverlust kommen würde, wenn man sich nicht abspricht und Beziehungsgeflechte konstruiert.
Und vor allem: Wenn man das richtig und ausgiebig macht, dann kostet das auch eine Menge Zeit und fordert auch Aufmerksamkeit - so etwas macht man nicht nebenbei, zwischen Kinder-ins-Bett-bringen und Gartenarbeit. Denn auch das erfordert Interaktion zwischen allen Beteiligten.
Und es gibt auch Auswirkungen, wenn man das wegläßt und das ganze im Spiel (ingame) ausspielt und sich entwickeln läßt.
Denn dann sind diese Strukturen gewachsen und nicht konstruiert und sie basieren auf tatsächlichen Erlebnissen und nicht auf Dingen, auf die man sich schnell mal geeinigt hat.
Denn die konstruierten Absprachen hat später jeder unterschiedlich im Gedächtnis und in der Interpretation.
Dazu kommt, dass man im Ausspielen eben auch viele Überraschungselemente behält, als wenn jeder bereits im Vorfeld die Vita des Gegenübers vorgestellt bekommt und ggf. sogar konstruierend Einfluss nehmen kann.
Im Rollenspiel geht es um das fiktive Erlebnis - insofern kann auch das Kennenlernen über das gemeinsame Erlebnis gut abgewickelt werden.
Das Risiko des schief-gehen sehe ich nur bei dysfunktionalen Gruppen. Und da geht es eh schief.
Das Risiko des "das sich erst spät Diskrepanznen offenbaren" sehe ich genauso bei den abgesprochenen Gruppen. Denn man kann nicht ALLES absprechen und man verlässt die Absprache immer mit einer anderen Vorstellung des gemeinsamen Konsens als der Gegenüber.
Es gibt Gründe für und gegen Absprachen. Möge jede Runde für sich selbst entscheiden, was der beste Weg ist...