Metaplot: nein! Niemals!
Jedes Metaplot-Spiel, das mir bisher untergekommen ist, wurde durch den Metaplot effektiv vernichtet. Insbesondere natürlich, wenn der Metaplot erst mittendrin begann wie bei der WoD. Metaplot führt grundsätzlich zu Konflikten mit dem eigenen Plot. Ein Beispiel: wenn ich ein Spiel wie Mage rausbringe, in dem es um den Ascension War geht, dann kann ich doch nicht hergehen und diese Auseinandersetzung für die Spieler entscheiden; wenn überhaupt, dann sollte diese Entscheidung durch die Spieler herbeigeführt werden. Tatsache ist, dass die WoD-Publikationen ab dem Moment völlig wertlos wurden (und ich bin eigentlich ein Sourcebook-Junkie), als der Metaplot zielgenau gegen alles lief, was ich gut fand. Meine WoD bleibt also für immer auf dem Stand vor dem Year of the Reckoning.
Bei Spielen wie Engel ist der Metaplot von vornherein vorhanden, aber auch hier gilt: was ist, wenn bei der nächsten Publikation (und beim Metaplot geht es ja ausschließlich um weitere Publikationen, denn wie soll man ihn sonst entfalten) alles in eine Richtung geht, mit der ich nichts anfangen kann und der ich schon widersprochen habe? Konkret: wenn ich mal Engel leiten sollte, ist alles, was passiert, ein Ergebnis der alten Technologie und es gibt keine echten übernatürlichen Gründe. Ich kenne bisher aber auch nur das Grundregelwerk und weiß nicht, wie weit der Metaplot gediehen ist, aber wenn er in eine irgendwie gültige religiöse Begründung abdriftet, nutzt mir keine weitere Veröffentlichung irgendwas. Ob man es sich erlauben kann, in einem so dünnen Genre wie dem Rollenspiel potentielle Käufer durch etwas abzuschrecken, was meines Erachtens keine neuen Käufer erschließen kann, ist die Frage.
Robin