Solange ein einzelner Magier nicht gottleiche Macht hat, regiert derjenige, der die meisten Mächtigen hinter sich vereinigen kann. Es geht also nicht darum, stärker zu sein als alle anderen, sondern die stärksten Anderen (Fürsten, andere Magier, Kirchen/hohe Kleriker,...) zu seinen Unterstützern zu machen. Man muss dazu eine Situation schaffen, in der die eigene Herrschaft dauerhaft von größerem Vorteil für diese Leute ist als ein Umsturz (und die damit verbundene Unsicherheit). Das erfordert Diplomatie, Verbindungen, oft eine richtige Herkunft (Familie, Clan oder so), Charisma und viel Arbeit. Manchmal schafft es ein Magier in so eine Position, oft aber eben auch andere Leute.
Wenn einige wenige Magier übermächtig sind (oder gar ein einzelner), werden sie de facto regieren. Vielleicht haben sie dann einen weltlichen König als Strohpuppe und für die alltägliche Verwaltungsarbeit, aber sie entscheiden, wo es lang geht.
In Kelewan (von Raymond Feist und Janny Wurts) ist es fast so: Die Magier sind zwar theoretisch unpolitisch, aber so mächtig, dass die ganze Gesellschaft sich nach ihnen richtet. Einzig die politische Uneinigkeit innerhalb der Magierschaft führt dazu, dass sie keine klare politische Linie fahren. (Die Magier sind da einige hundert, und sie sind annähernd gleich mächtig, bis dann einer auftaucht...)
Wenn Magie vererbbar ist, werden vermutlich über kurz oder lang Magierfamilien 'adlig' bzw. königlich. Und weil familiäre Herkunft bei der Bestimmung von Herrschaft wichtig ist, werden sie dann oft auch herrschen.
In manchen Fantasywelten ist das abgebildet: bei Brandon Sanderson's 'Mistborn' zum Beispiel ist (eine bestimmte Art) magische Begabung in bestimmten Familien wahrscheinlicher als in anderen, und diese Familien sind die Adligen.