Inspiriert davon, dass System Matters kürzlich einen entsprechenden Beitrag zu Shadow of the Demonlord veröffentlicht hat, schlage ich vor, dass wie persönliche "Appendices N" sammeln; Listen von Romanen/Geschichten/anderen Werken, die ihr gerne als Hauptinspirationsquellen für EIN (wahrscheinlich nichtexistentes) Rollenspiel sehen würdet, so, wie die Werke des Original-Appendix-N D&D inspiriert haben. D.h. es ist kein "Setting X sollte mal für's RSP adapiert werden", sondern "ich wünsche mir ein RSP, das atmosphärische und inhaltliche Elemente aus folgenden Werken aufgreift."
Für meinen Appendix N beschränke ich mich weitgehend (aber nicht ganz) auf relativ neue Werke, einfach, weil es langweilig wäre, wenn alle immer die gleichen Klassiker aufzählen. Natürlich könnte man gut auch die entsprechenden Vorläufer mit reinschreiben ...
Rumpels Appendix N:
Josiah Bancroft, Senlin Ascends
Megastadt-Settings mit skurrilen kriminellen Gruppierungen, Verschwörungen und Herrschaftssystemen haben es mir halt angetan ...
Samuel R. Delany, Tales from Neveryon
Gequeerte Mythologie, interessante Ausarbeitungen alternativer Konzepte von Geld, Geschlecht, Sklaverei in Fantasykulturen.
Seth Dickinson: The Traitor Baru Cormorant
Politisch spannende Themen, es gibt keine Monster, bzw. alle Monster sind Menschen und alle sind immer in Interessenkonflikte verstrickt.
Mary Gentle: White Crow
Meine Erinnerungen sind diffus, aber ein irgendwie barockes Stadtsetting mit Rattenmenschen und coolen Tempeln mit Göttern drin ...
Markolf Hoffmann: Das Zeitalter der Wandlungen
Eigentlich klassische Epic Fantasy, aber ohne Big Bad Evil und mit ein paar wirklich abgefahrenen Einfällen.
N.K. Jemisin: The Fourth Season, The Obelisk Gate, The Stone Sky
Ich hab's ehrlich gesagt noch nicht gelesen ... klingt einfach megainteressant ...
Zachary Jernigan: Jeroun
Science-Fantasy-Setting mit einem seltsamen Kugelgolem, magischer Orbitalraumfahrt, lebenden Superman-Göttern und einer irren erotischen Energie.
Kij Johnson: Pinselstriche auf glattem Reispapier
Großartige, leise Fantasy-Geschichten in oft ziemlich subtil abgefahrenen Welten.
Georg Klein: Miakro
Schräges, postapokalyptisches Picknick-am-Wegesrand-Szenario, in dem Menschen in einer Kafkaest-Surreal-Gigeresken Anlage gefangen sind.
Ursula K. Le Guin: Earthsea
Hier sind's wieder die interessanten Kulturentwürfe.
China Mieville: Perdido Street Station, The Scar, Iron Council, Embassytown
Und hier wieder das irrwitzige Stadtsetting und die tollen Fremdvölker (Kaktusmenschen go!)
K.J. Parker: The Engineer Trilogy, The Company
Einmal mehr: Keine Monster, bzw. alle Monster sind Menschen, alle Menschen sind verstrickt ...
Sofia Samatar, A Stranger in Olondria
Interessante, vielschichtige Fantasy-Kulturen, subtile Magie, und ein tolles Stadtsetting - sowie ein ekstatisch-unheimliches religiöses Fest.
Jeff VanderMeer: City of Saints and Madmen
Cooles, frühmordernes Stadtsetting, Anleihen an Schauerliteratur, Verschwörungen, und auch hier ein ekstatisch-Irrwitzes Stadtfest.
Jeff VanderMeer: Southern-Reach-Trilogie
Noch so ein Picknick-am-Wegesrand-Szenario, atmosphärisch einfach unglaublich dicht.
... wird wahrscheinlich noch erweitert.