1) Wieviele richtige Kämpfe hast du schon erlebt?
PN.
2) Wieso glaubst du, dass es bei richtigen Kämpfen primär darum geht, das Gegenüber ernsthaft zu schädigen (da habe ich von Freunden, die als Türsteher gearbeitet haben, deutlich anderes gehört)?
Du bist immer noch auf der falschen Baustelle.
Wir reden von Actionfilmen und da speziell von Endkämpfen - da geht es mit allerschönster Regelmäßigkeit um Leben und Tod.
Wenn das nicht so wäre, wäre die Krücke mit der Wegwerferei sogar noch überflüssiger (!)
3) Inwieweit glaubst du, dass eine solche Taktik auf einen Kraftkoloss, wie er in Actionfilmen ein beliebter Archetyp ist, übertragbar wäre, ohne massivst die Glaubwürdigkeit der Darstellung zu untergraben?
Ich bin nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe.
Die intuitiv und rational zu erwartende Taktik für einen (überzeichneten) Kraftprotz (gerne auch in den Ausbaustufen Kampfroboter, Riese, Troll) ist doch gerade, dass er seinen Gegner bzw. sein Opfer packt und zerdrückt oder zerreißt - und rumspielen kann er so auch ohne Weiteres.
Damit hat man dann sogar automatisch einen stimmigen Grundaufbau für solche Kämpfe und einige Filme bekommen das auch problemlos umgesetzt.
Unglaubwürdig/unstimmig ist doch gerade das freiwillige Wegwerfen.
Allgemein:
Natürlich sollen nicht alle Filme und Serien kompromisslos auf Realismus oder auch nur Authentizität getrimmt sein - im Gegenteil, selbst das ist ja wie alles andere auch zuerst eine ästhetische Entscheidung.
Der Teufel steckt da eben im Detail. Vieles, was "schon immer" so gemacht wurde, war auch schon immer Quatsch und hat sich wider jede vernünftige Betrachtung etabliert. Sei das nun die Wegwerferei oder diverse Nachvertonungsgewohnheiten mit teils jahrzehntealten und omnipräsenten Geräuschaufnahmen und anderes mehr.
An manches hat sich der eine oder andere so sehr gewöhnt, dass es ihm schon gar nicht mehr auffällt.
Aber anderes kratzt seit Jahrzehnten immer wieder völlig unnötig an der SoD.
Um mal wieder etwas mehr in Richtung des Ursprungsthemas zu kommen (mit dem Disclaimer, dass das wirre Gedankenfetzen nach der Nachtschicht sind und ich das primär zum Beleben des Themas raushaue
):
Mir kommt es so vor, als wäre man früher hinsichtlich dieser ästhetischen Entscheidung mehr mit sich im Reinen gewesen.
In jüngerer Vergangenheit fallen mir da jede Menge halbgare Mischungen auf (Six, Jack Ryan, Jack Reacher, Jack Bauer (Ja, "24" - passte nur so schön in die Aufzählung
), The Hurt Locker (der immerhin so gut erzählt ist, dass man es mit etwas gutem Willen beim ersten Mal übersehen kann; so jung ist der zugegebenermaßen auch nicht und Bigelows Folgefilm lief dann wieder in der Spur).
Jene, die gezielt ihr Ding machen, verzetteln sich oft in kurz- oder bestenfalls mittelfristigen, substanzlosen
bangs (Sons of Anarchy, Star Trek Discovery).
So richtig rund läuft diese Richtungsfindung nur noch selten (A-Team, Crank, The Raid, Fury Road, Sicario, John Wick) - da geht man aber teils schon
ordentlich zurück und/oder findet Fortsetzungen vor, die genau da wieder schwächeln.