Gelesen ja, gespielt nein.
Mein Kurzeindruck/-beschreibung:
Neben The Sprawl und The Veil das dritte mir bekannte pbtA-Cyberpunk-Game, das aber, wie die beiden anderen Vertreter, durchaus seine Nische gefunden hat.
Hier wird der Punk großgeschrieben. Man spielt Operator, hoch kompetente Deserteure böser (tm) Mega-Konzerne, die sich auf die Seite des Volkes gestellt haben um dieses vor den Machenschaften der Firmen zu schützen. Das Setting ist darüberhinaus offen, das Spiel bietet umfangreiche Hilfestellung dieses im Detail auszuarbeiten.
Die Operator haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber normalen Runnern: Sie teilen sich einen Headspace.
Der Headspace ist ein unhackbares Netzwerk das die Gruppe verbindet. Dadurch stehen sie jederzeit (quasi wie mit Telepathie) in Verbindung und können auch untereinander Fähigkeiten austauschen.
Wenn also der Hacker, der sich während des Runs einen Kilometer entfernt vom Zugriff aufhält, entdeckt wird, kann er sich kurzfristig die Skills des Straßensamurai leihen und sich durch das anrückende Einsatzteam kämpfen. Zu einem Preis natürlich, diese Technik hat ihre Grenzen.
Der Headspace geht sogar so weit das gefallene Gruppenmitglieder als Ghost im Headspace verbleiben und Hilfe beisteuern können. So kann z.B. auch ganz einfach eine für das Spiel typische 5er Gruppe ausgeglichen werden, wenn nur weniger Spieler zur Verfügung stehen.
Das System weißt ein paar stärkere Abweichungen von anderen pbtA-Games auf, geht aber nicht so weit wie z.B. Blades in the Dark. Es ist und bleibt definitiv erkennbar ein modifiziertes pbtA.
Das Layout ist klar und verständlich angeordnet, die Schrift, v.a. auf den Tabellen teilweise sehr klein geraten.
Die wenigen Illus sind von der Qualität her gut, aber völlig unpassend. Die hätten besser in ein FATE-Game gepasst, das sich an Kinder richtet.
Insgesamt durchaus einen Blick wert, wenn einem die Prämisse gefällt.