Eine Frage zu der Sage "Benno Butendick", die wahrscheinlich idendwo an der norfriesischen Küste spielt (da es einen Verweis auf Husum gibt).
Zunächst einmal der Ort der Handlung - das soll in "Sandstrand" spielen. Ich konnte einen Ort dieses Namens weder in Wikipedia noch auf Google Maps finden - und wie ihr Euch denken könnt, ist der Name echt S*****e zu googeln. Ich kann nur vermuten, daß der Ort irgendwann untergegangen ist, aber ich habe keine Ahnung, wo das liegen könnte. Habt Ihr irgendwelche Ideen?
Ich vermute, dass die Geschichte auf Alt-Nordstrand spielt, also auf der größeren Insel, die durch die Buchardiflut (bzw. die "Zweite Mandränke") im 17. Jahrhundert in die Inseln Nordstrand, Pellworm und Nordstrandischmoor zerrissen wurde. Die Insel selbst entstand bei der ersten Mandränke ein paar Jahrhunderte vorher aus der noch größeren Insel Strand, auf der unter anderem die Stadt Rungholt lag.
Dann gibt es noch ein paar Sätze im norddeutschen Platt, die ich nicht verstehe - hier könnte ich Übersetzungshilfen gebrauchen:
"Hemm kaant möh nandte düen!"
"Huor, huart, eck mäth färth, döö wüst eth düen!"
"Aa, Aa, lät jet murr!"
"Dirr dä stör asz an Schialm!"
Wenn wir den Text ernst nehmen, handelt es sich hierbei mitnichten um Platt- bzw. Niederdeutsch, sondern um Nordfriesisch, eine eigene Sprache, die irgendwo zwischen Niederdeutsch und Englisch liegt. Dummerweise zeigt schon der Fehler im Titel der Geschichte (wenn mich nicht alles täuscht, müsste das
i im Nachnamen
Butendiek lang sein (eine transparente Zusammensetzung aus
buten ‚außen, außerhalb’ und
diek ‚Deich‘), dass wir dem Herausgeber bei der Wiedergabe nicht-hochdeutschen Sprachmaterials nicht trauen können (Ich habe versucht, das als Quelle genannte "Jahrbuch für Schleswig-Holstein" ausfindig zu machen, hatte aber keinen Erfolg). Dazu kommt, dass die Sätze wohl durch mehrerer Leute Hände gegangen sind, die selbst bloß Niederdeutsch und kein Friesisch gesprochen haben.
Dummerweise ist der nordfriesische Dialekt der Insel Nordstrand im 17. oder 18. Jahrhundert ausgestorben, wir könnten also höchstens von benachbarten Dialekten und dem Altfriesischen aus versuchen, die Sätze zu verstehen. Dafür ist es mir zugegebenermaén heute etwas zu spät. Vielleicht versuch ich’s die Tage noch mal.