Für mich persönlich wurde der Charakter, also die Figur, Wonder Woman mit mehr Nuancen gezeichnet.
Man erfährt mit welchen Werte-Gefüge und Weltbild Diana aufgewachsen ist und wie es sie geprägt hat.
Sie hat einen aktiven Konflikt zwischen ihren ursprünglichen Glauben das die Menschheit in sich moralisch gut ist und der Realität das die Menschheit in sich weder moralisch gut noch böse ist womit einzelne Menschen in die eine oder andere Richtung ausschlagen. Was gerade in dem Kontext das sie, wenn sie mag, jeden Menschen den sie scheiße findet mit einem Panzer zermatschen kann, sowohl ein interessanter interner wie externer Konflikt ist.
Daneben erfährt man wie sie auf direkte Herausforderungen/Abwertungen reagiert wie im englischen Parlament und man weiß dass sie sich für Babies und Eis begeistern kann. Das sie in der normalen Welt wohl davon angetan ist Statuen zu reparieren. Das sie sich des Abends auch schon einmal langweilige Trailer die ihr Bats schickte ansieht, bevor sie vom Dach Richtung Superhelden-Action hupft.
In Bezug auf Carol erfährt man das sie auf der Kree-Welt kleingehalten wird und sich schon von Anfang an ziemlich weigert so humorlos sowie kalt zu sein, wie man es von ihr erwartet. Sie läuft dann etwas durch die Weltgeschichte und lässt sich dies und jenes erklären. Auf sexistische Anmache reagiert sie nicht wirklich (was normal ist, aber halt auch wortwörtlich nicht sehr dramatisch).
Dann lernt sie das sie quasi ein Space-Nazi war, kommt darüber in einen Augenaufschlag weg und macht ihre Ex-Kumpels nieder. Wobei es immerhin eine nette Szene gibt von wegen "Kämpfe ehrenhaft mit mir und [mach dich klein]" welches mit dem "Leck mich!"-Schlag beantwortet wird - wie eigentlich schon in der ersten Szene. Zwischendurch gibt es eine Kompilation an Steh-Auf Momenten.
Ich hab danach keine Ahnung von ihrem Job, ihrem Essen, ihrer Lieblingsmusik (das NIN-Shirt war ja eher zufällig gestohlen) oder anderen Sachen die mir einen Char so für gewöhnlich nahe bringen.
Insofern würde ich behaupten, das Wonder Womans Darstellung im Film durchaus facettenreicher und nuancierter ist, als die von Carol Danvers.