Autor Thema: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS  (Gelesen 15738 mal)

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Tegres

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Hallo zusammen,

auch wenn die Geschichte Mittelerdes recht stark durch die Bücher festgelegt ist, würde es mich dennoch reizen, dort einmal rollenspielerisch tätig zu sein.

Ich habe mir aus Nostalgiegründen und, weil ich die Tabellen für kritische Patzer und Treffer lustig finde, das alte Mittelerde-Rollenspiel von Queen Games gekauft. Ich werde das auch auf jeden Fall bespielen, aber eventuell nicht auf Mittelerde sondern einer anderen Fantasy-Welt. (Denkbar wäre auch eine Parodie à la "Lord of the Weed" damit zu spielen :D)

Nun erscheinen ja auf Deutsch nach und nach die "Abenteuer für Mittelerde"-Bücher und hoffentlich/vermutlich(?) kommt da auch noch einiges in Zukunft. Dafür werden auf Deutsch keine "Der Eine Ring"-Bücher mehr erscheinen.

Meine Frage ist nun: Mit was soll ich Mittelerde bespielen?

Für MERS spricht:
  • Ich hab es schon.
  • Ich habe ein paar Abenteuer dafür.
  • Es gibt Beschreibungen wirklich aller Völker Mittelerdes (selbst aus Hintertupfingen ;D).
  • ggf. weitere Sachen?
Gegen MERS spricht:
  • Die Magie des Regelwerks entspricht überhaupt nicht der tolkienschen Beschreibung der Magie von Mittelerde.
  • Soziale Fertigkeiten haben den Staturs "Unter Ferner liefen...", wobei ich da einige Ideen habe, das anzupassen. Schließlich gibt es für Soziales auch eine lustige Tabelle.
  • Durch die Tabellen zu Slapstick-lastig?
  • ggf. weitere Sachen?

Für "Abenteuer in Mittelerde" spricht:
  • Der D&D5-Unterbau ist bei vielen Spielern bekannt, sodass es leichter sein dürfte, Spieler zu finden.
  • Es ist aktuell auf Deutsch erhältlich und es werden vermutlich auch weitere deutsche Bücher erscheinen
  • ggf. weitere Sachen?
Gegen "Abenteuer in Mittelerde" spricht:
  • Spekulation: Der D&D5-Unterbau ist ja eher für Zero-to-Hero(-to-Demigod) geeignet. Gerade den letzen Teil will ich nicht. Ggf. wurde dies aber schon bei den Settingregeln berücksichtigt.
  • ggf. weitere Sachen?

Für "Der Eine Ring" spricht:
  • Es ist ein Regelwerk, das spezifisch für Mittelerde designt wurde.
  • ggf. weitere Sachen?
Gegen "Der Eine Ring" spricht:
  • Es ist nur noch gebraucht auf Deutsch erhältlich, alternativ auch auf Englisch. Kein Ausschlusskriterium, aber dennoch ein Minuspunkt.
  • ggf. weitere Sachen?

Wie seht ihr das? Welche Erfahrungen habt ihr mit den verschiedenen Systemen gemacht? Was sind die jeweiligen Vor- und Nachteile?

Vielen Dank für eure Erfahrungen und Hinweise.

Noir

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #1 am: 1.10.2018 | 22:29 »
Ich für meinen Teil wollte Der Eine Ring wirklich mögen. War zwischenzeitlich sogar extrem Feuer und Flamme für das System (auch hier im Forum nachzulesen). Aber am Tisch selbst hat es für mich dann überhaupt nicht funktioniert. Zuviel war sehr abstrakt gehalten und der Spielleiter wird oft mit allein gelassen und die einzige "Lösung" ist, dass man etwas improvisiert.

Das Reisesystem liest sich zunächst auch echt schön, verkam am Tisch dann aber einfach nur zu einer Würfelorgie. So das von TOR am Tisch für mich selbst nur eines in Erinnerung blieb: Extrem viel Metagefasel. Wenig Ingame. Absolut nicht für Neulinge geeignet.

Offline Der Tod

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #2 am: 1.10.2018 | 22:29 »
An One Ring hat mich immer angesprochen, dass es die Reise - das war bei D&D-Abenteuern eben immer ein leidiges, Encounterabelle-gesättigtes Zwischenspiel war - in den Mittelpunkt ihres Spiels und Regelsystems gerückt haben. Ich kenne die D&D-Version nicht, daher bin auch ich interessiert: Wie wird das da gehandhabt.

Außerdem: Unterschlägst du absichtlich das LotR-RPG von Decipher?  >;D

EDIT: Stimme meinem Vorredner insofern zu, dass ToR ein komplexes Regelsystem ist, das Einsteigern viel abverlangt. Bei uns klappt es aber toll und hat mir schon so manchen "Ah so greift alles ineinander!"-Moment beschert, der für mich für ein gutes Regeldesign spricht.
« Letzte Änderung: 1.10.2018 | 22:32 von Der Tod »

Offline Jiba

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #3 am: 1.10.2018 | 22:33 »
Außerdem: Unterschlägst du absichtlich das LotR-RPG von Decipher?  >;D

Vorteil
- Es hat mit Abstand das schönste Kartenmaterial.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Tegres

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #4 am: 1.10.2018 | 22:39 »
Außerdem: Unterschlägst du absichtlich das LotR-RPG von Decipher?  >;D
Achso, da war ja noch was...
Ich denke einfach, dass an das System einfach am schwersten ranzukommen ist. Außerdem habe ich darüber fast nichts gehört, weder positiv noch negativ, deswegen kam es gar nicht in die Auswahl.

Offline Undwiederda

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #5 am: 1.10.2018 | 22:42 »
Der Eine Ring hat viele schöne Bücher auf Deutsch erhalten aber ich weiß nicht wie die Verfügbarkeit da aussieht, da das System eben out of Print ist aber was im deutschen gar nicht geht ist das Regelwerk.
Es gab keine erratierte PDF Version und das Grundbuch war um nett zu sein ein Grauen.
Daher würde ich mindestens bei den Regeln, wenn du dich für den Einen Ring entscheiden solltest, die Revised Edition von C7 nehmen.

Ich habe mich damals auch von dem Hype mitreißen lassen und hatte die Selben Probleme wie Frau Kleinert, habe dann alles verkauft und habe paar Sachen nur noch als PDF.

Aber als ich damals die Sachen verkauft habe, war Seestadt und der SL Schirm schon sehr begehrenswert und teuer...

Offline Infernal Teddy

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #6 am: 1.10.2018 | 22:50 »
Was mir bei MERP immer gefallen hat was das umfangreiche Settingmaterial, und das es eben NICHT zu Zeiten des Ringkrieges angesiedelt war, so das dieser nicht alles überschattet hat.
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Offline Jiba

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #7 am: 1.10.2018 | 23:08 »
Das stimmt. Das alte DER-Regelbuch ist wirklich nicht sonderlich leserfreundlich, was die Verteilung der Regeln angeht. Deswegen habe ich mir selbst eine umfangreiche Cheatsheet-Sammlung angelegt, wo jeweils ein Regelkonzept knapp erklärt wird.  :)
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Marcian

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #8 am: 2.10.2018 | 01:53 »

Achtung, alles folgende ist total subjektiv!  ;)

MERS:
Für das System spricht eigentlich gar nichts. Versteh mich nicht falsch, es gibt da wirklich nette Bände als Quellen, aber das war es dann auch meiner Meinung nach. Die Abenteuer sind unterste Kanone und haben gar kein Mittelerde/Tolkien-Feeling. Leider gilt das auch für einen Teil der Beschreibungen, denn da ist auch nur etwa die hälfte wirklich gut, der rest pflanzt überall „Fremdkörper“ hin (Städte und Personen die dort nicht sein sollten oder Beschreibungen, die nicht mit Tolkien vereinbar sind).
Das Regelsystem ist letztlich sehr generisch und man kann jeden Mist spielen (Nekromanten-Halblinge z.B.) - vor allem Dinge die kaum nach Mittelerde gehören, wenn man die Buchvorlagen schätzt...
Ein abgeschlagener Platz vier für mich - da schlachte ich nur die Quellenbücher aus.

Zu Queen Games kann ich gar nix sagen.

LotR-RPG:
Da gilt das gleiche wie bei MERS, tolle Quellenbücher, wenig bis keine Abenteuer und kaum gute. Regelseitig recht generische Fantasy. Dunedain Waldläufer Kampfmagier mit Schwert und Feuerbällen in Mittelerde gewünscht, dann ist das ein System für Dich...
Das System ist ok, finde ich, wenn man die allzu exotischen Wahlmöglichkeiten ignoriert - Platz 3 bei mir.
PS Bücher bekommt man nachgeworfen, vor allem Grundregeln und viele der Weltbeschreibungen. Was man davon nicht nachgeworfen bekommt ist dafür umso teurer..!

TOR:
Meiner Meinung nach vor allem Regelseitig das beste System im Sinne von „tolkienesk“. Heißt man bekommt ein sehr metagamiges, erzähllastiges Rollenspiel, in dem jeder Kampf sehr schnell tödlich enden kann und daher vermieden/gut überlegt sein will.
Neben den interessanten Regeln (die sich zugegeben erst nach und nach erschließen), bekommt man hier auch sehr gute Abenteuer in größerer Menge. Die Quellenbücher sind gut, aber haben einen sehr kleinen räumlich-zeitlichen Fokus und jedes bringt auch neue Regeln mit sich (z.B. Rohan die Pferde und Reiterkampfregeln, Bruchtal Artefakte der vorherigen Zeitalter und die Aufmerksamkeit Saurons etc...).
Zuletzt vor allem die Schatten/Hoffnung-Mechanik inkl. „cthulhu-eskem“ Verfall der Charaktere und der Chance sich heroisch vom Schatten reinzuwaschen mit einer letzten Tat - besser können Regeln Boromir nicht interpretieren!
Mein ganz klarer Favorit!

AiME:
Sehr nah an TOR, vor allem weil die selben Autoren fast die gleichen Bücher dafür herausbringen. Dank 5E ebenfalls mit einem guten System, aber weniger erzähllastig/gestalterisch, dafür mehr kampforientiert. Das Reisesystem wurde sehr gut adaptiert und sogar etwas erweitert, Sozialsystem ist sehr ähnlich im positiven, wie negativem. Einzig die Level/Stufen muß man mögen und mit der Einteilung derselben klarkommen (ein Legolas ist dann halt z.B. ein Stufe 16 Waldelb - kann man mögen oder auch nicht).
Die Kämpfe laufen D&D 5E typisch ab, wobei die Volksfähigkeiten und Berufungen aus TOR schön eingegracht wurden.
Bei Schatten/Hoffnung steht allerdings D&D regelseitig etwas im Weg...
Ein knapper zweiter Platz für mich.
Meine abgeschlossenen Projekte:
-DSA4 Basisregelerweiterung zum Vollwertigen DSA
-DSA1 Kompendium (Kombination aller DSA1-Regeln zu einen vollständigen DSA)
-D&D 5E Basic Rules Multiclassing (um fehlende Klassen zu erzeugen)

Meine genutzten Systeme:
DSA1 & 4.1, The one Ring, Mythras, Renaissance, D&D 5E

Offline Caranthir

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #9 am: 2.10.2018 | 07:15 »
Mers habe ich lange gespielt, hatte auch viel Spaß damit, würde ich heute aber nicht mehr nutzen. Das System ist eben aus den 80er-, 90er-Jahren und das sieht man an jeder Designentscheidung. Die Spieler haben von der Regelseite null Einflussmöglichkeiten, was mit ihrem Charakter geschieht. Eine 100 bei einem Krit bedeutet den Tod. Wenn sowas beim ersten Kampf gegen einen Popel-Ork passiert, ist das schon eher seltsam.

Dann darf man nicht vergessen, dass es vom großen, generischen Bruder Rolemaster abgeleitet wurde und regelseitig Mittelerde nicht wirklich unterstützt. Die Magie wurde angesprochen, aber auch Heilung und magische Gegenstände wie in D&D passen nicht wirklich.

Das Decipher-Spiel hat mir an sich gut gefallen, war mir dann aber letztendlich zu regellastig und D&D-mäßig. Die Quellenbücher waren eher mau, da sie kaum Regionen beschrieben, sondern eher Film-Quellenbücher zu den Movie-Locations waren.

Der Eine Ring spiele ich seit es rauskam und bin mit den Regeln bisher super gefahren. Es will nichts simulieren und der Kampf ist tatsächlich abstrakter als in anderen Systemen. Man sucht sich eine Kampfhaltung, die bestimmt, wie leicht man trifft bzw. getroffen wird. Mit dem Companion gibt es alleriding inzwischen doch recht viele "Sondermanöver", die den Kampf recht taktisch werden lassen können.

Die Magie ist hier von allen bisher erschienenen Mittelerderollenspielen am besten umgesetzt. Auch die Völker sind liebevoll ausgearbeitet, alles greift ineinander. Beim Thema Reisen muss man in der Tat ein bisschen aufpassen. Würfe gegen den Schatten werden nach den neuesten Regeln beispielsweise nicht jedes Mal automatisch gewürfelt, sondern nur, wenn der SL es einbringen will.

Zum deutschen Regelwerk kann ich nicht wirklich raten, das englische hat eine zweite Edition bekommen, die übersichtlicher ist. Wenn du mit D&D kein Problem hast, würde ich vielleicht mal in AiME reinschauen. Allerdings wird es da ein bisschen dauern, bis alle erschienenen Sachen auch auf Deutsch vorliegen.
« Letzte Änderung: 2.10.2018 | 07:24 von Caranthir »
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

Brettspiele: Firefly, Dresden Files Card Game, Azul, Eldritch Horror

Spielerin von Rapunzel in Märchenkrieger Los!: "Das schaffe ich, ich hab lange Haare!" ;)

Fjalk

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #10 am: 2.10.2018 | 07:32 »
Es kommt bei dieser Entscheidung m.E. auch immer darauf an, aus welcher Richtung man selbst als GM und vor allem aber die Spieler kommen.
Meine Gruppe hat früher viel D&D 3.5 und dann Pathfinder gespielt. AiME war ein Grund, warum wir uns tatsächlich wieder mit D&D beschäftigt haben. Man kommt durch D&D 5E schnell wieder rein und wie schon oben von anderen geschrieben sind die Regeln von Cubicle 7 sehr gut umgesetzt und machen Spaß - befinden uns gerade seit Wochen mitten in der Mirkwood-Campaign ( jetzt 2955). Da ich TOR nie gespielt habe, kann ich da aber keinen Vergleich ziehen, inwiefern das System die Welt besser abbildet.
Für uns fühlt sich AiME rund an.
« Letzte Änderung: 2.10.2018 | 08:08 von Fjalk »

Tegres

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #11 am: 2.10.2018 | 17:23 »
Mit D&D hatte ich bis vor kurzem gar keine Erfahrung, bis ich nun Spieler in einer Online-Runde bin. Bei D&D gefällt mir regelseitig die Schlankheit der Grundregeln, wobei die Kampfregeln eher schon in Richtung Mittelfeld tendieren, was ok ist. Allerdings blasen die klassenspezifischen Sonderreglen das Ganze sehr auf. Da weiß ich noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Es bietet viele Optionen, aber man muss auch sehr viel als SL auf dem Schirm haben.
Was mir bei den normalen D&D-Klassen sehr aufgefallen ist: Es gibt wahnsinnig wenig nichtmagische Klassen. Selbst der Kämpfer und der Schurke können zu Magiern gemacht werden. Der Waldläufer und der Barde könnten wiederum rein von meiner Vorstellung her auch ohne Magie funktionieren, kommen aber in jedem Fall mit ihr daher.
Wie macht das AiM? Sind dort fast alle Klassen magielos (was ja deutlich besser zum Setting passen würde)?
Da bei D&D die Kampfregeln mit das ausführlichste sind, liegt aus meiner Sicht ein gewisser Fokus auf Encounter und Kämpfe. Ich finde Kämpfe als eine von vielen Aspekten eines Abenteuers wichtig, aber nicht entscheidend. Der Kampf sollte (für Rollenspiel in Mittelerde) nicht der Hauptfokus sein. Ist dies mit AiM gewährleistet?

Wie sieht es mit Abenteuern für AiM und TOR aus? Taugen die was und sind sie nicht zu kampflastig?

Offline Marcian

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #12 am: 3.10.2018 | 01:55 »
Also die Klassen sind komplett magielos designt und entsprechen in etwa den Berufungen aus TOR. Zwar gibt es bei Zwergen und Elben schon sowas wie Magie, und diverse Fähigkeiten der Völker etc. erscheinen sehr magisch oder magieähnlich, sind es aber nicht regelseitig...
Soll heißen ein Gelehrter der sich auf Heilung spezialisiert kann da ganz tolle Effekte erziehlen, er kann Kameraden gut versorgen und manche sind ein paar Tage später wieder auf den Beinen. Aber er kann keine Heilzauber! Es ist einfach seine Kräuterkunde, die diesen Heileffekt erzeugt... (da wird das Regelsystem etwas aufs Kreuz gelegt, die Fähigkeiten sind ähnlich den Zaubern aus D&D, aber in Mittelerde sind es keine Zauber...)

Die Abenteuer sind wie gesagt meistens eher besser, als schlechter von der Erzählung her. Handwerklich kann man durchaus railroading bemängeln, wenn man das tun möchte.
Darkeing of Mirkwood ist große Klasse, eine 30 ingame Jahre dauernde Kampagne, allerdings sehr Szenariohaft - sie muß noch ausgestaltet und auf die Gruppe angepaßt werden...
Tales from the Wilderland ist eine Sammlung die wirklich sehr gute Abentuer enthält, die man einzeln spielen kann, aber die man auch als Kampagne leiten kann. Sie sind besser ausgearbeitet als Darkening...
Ruins of the north, wie Tales eigentlich, nur eben in Eriador...

Und dann gibt es noch Oaths of the Riddermark und Bree...

Du siehst, es gibt einiges an Abenteuern.
Meine abgeschlossenen Projekte:
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-D&D 5E Basic Rules Multiclassing (um fehlende Klassen zu erzeugen)

Meine genutzten Systeme:
DSA1 & 4.1, The one Ring, Mythras, Renaissance, D&D 5E

pale81

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #13 am: 3.10.2018 | 06:01 »
    Wir hatten lange MERS und lange D&D gespielt, zum Rest kann ich nicht viel sagen.

    Für uns war/ist MERS aus diversen Gründen das geeignetere System, trotz Nachteilen:

    • (Meine) Spieler sind faul und MERS verlangt viel weniger Player-Empowerment als D&D (allerdings auch viel Engagement von SL)
    • die Regeln sind sehr einfach, wenn man einmal das Konzept verstanden hat, es gibt nicht zig Ausnahmen oder Zusatzregeln
    • „Slapstick-Tendenz“ wie hier genannt, sehe ich keine, MERS ist viel tödlicher und ernster als D&D (es hat zwar ein paar wenige lustige Witze bei den Krit. Tabellen, die lockern das ansonsten eher brutale Ergebnis aber auf)
    • es fühlt sich für uns eher Erwachsen an, richtet sich nicht an Kinder und versucht nicht krampfhaft cool zu sein
    • das System ist alt und das merkt man; kampforientiert, verlangt aber viel Zustandsmanagement (D&D mit höheren Leveln leider ebenso)
    • die Zusatzbände und Abenteuer sind sehr ausführlich und mit viel Liebe zum Detail (ab und an etwas viel künsterlische Freiheit, aber wenn ihr keinen Tolkien-Extremisten in der Gruppe habt, stört das nicht)
    • Spieler die sich für den grossen Babbo halten und, nach amerikanischer Manier, erst schiessen und dann fragen werden ganz schnell kuriert (soll heissen, der Spielstil ist eher langsamer, vorsichtiger, was für uns besser zu HdR passt)
    • Gesamhaft würde ich MERS eher als Baldurs-Gate und D&D eher als Diablo einstufen, hat beides seinen Reiz, explizit für HdR passt uns der Baldurs-Gate Stil besser (da spielt bei uns aber auch etwas Nostalgie mit rein, MERS haben wir schon vor knapp 25 Jahren gespielt).

    Das Decipher HdR haben wir getestet, war ganz okay, aber irgendwie „Charakterlos“, TOR entspricht nicht unserem Stil, zu viel streicheln und Globuli, zu wenig harte Fakten.

    Was spricht dagegen alle einmal auszuprobieren? Auf eBay kann man die manchmal günstig schiessen und bei Nichtgefallen wieder verscherbeln (MERS wird zeitweise aber völlig überteuert angeboten).

    Cheers

Tante Edit: Autokorrektur korrigiert...
« Letzte Änderung: 3.10.2018 | 06:03 von pale81 »

Swafnir

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #14 am: 3.10.2018 | 08:16 »
Wenn man bedenkt, dass Baldurs Gate eben D&D ist, dann klingt der Vergleich etwas holprig.

Online Kaskantor

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #15 am: 3.10.2018 | 08:22 »
Man sollte auch ältere DnD Versionen nicht mit der 5. Edition und schon garnicht mit AiME vergleichen:). Sind einfach unterschiedliche Geschichten mMn.
"Da muss man realistisch sein..."

Offline Marask

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #16 am: 3.10.2018 | 08:43 »
    Wir hatten lange MERS und lange D&D gespielt, zum Rest kann ich nicht viel sagen.

    Für uns war/ist MERS aus diversen Gründen das geeignetere System, trotz Nachteilen:

    • (Meine) Spieler sind faul und MERS verlangt viel weniger Player-Empowerment als D&D (allerdings auch viel Engagement von SL)
    • die Regeln sind sehr einfach, wenn man einmal das Konzept verstanden hat, es gibt nicht zig Ausnahmen oder Zusatzregeln
    • „Slapstick-Tendenz“ wie hier genannt, sehe ich keine, MERS ist viel tödlicher und ernster als D&D (es hat zwar ein paar wenige lustige Witze bei den Krit. Tabellen, die lockern das ansonsten eher brutale Ergebnis aber auf)
    • es fühlt sich für uns eher Erwachsen an, richtet sich nicht an Kinder und versucht nicht krampfhaft cool zu sein
    • das System ist alt und das merkt man; kampforientiert, verlangt aber viel Zustandsmanagement (D&D mit höheren Leveln leider ebenso)
    • die Zusatzbände und Abenteuer sind sehr ausführlich und mit viel Liebe zum Detail (ab und an etwas viel künsterlische Freiheit, aber wenn ihr keinen Tolkien-Extremisten in der Gruppe habt, stört das nicht)
    • Spieler die sich für den grossen Babbo halten und, nach amerikanischer Manier, erst schiessen und dann fragen werden ganz schnell kuriert (soll heissen, der Spielstil ist eher langsamer, vorsichtiger, was für uns besser zu HdR passt)
    • Gesamhaft würde ich MERS eher als Baldurs-Gate und D&D eher als Diablo einstufen, hat beides seinen Reiz, explizit für HdR passt uns der Baldurs-Gate Stil besser (da spielt bei uns aber auch etwas Nostalgie mit rein, MERS haben wir schon vor knapp 25 Jahren gespielt).

    Das Decipher HdR haben wir getestet, war ganz okay, aber irgendwie „Charakterlos“, TOR entspricht nicht unserem Stil, zu viel streicheln und Globuli, zu wenig harte Fakten.

    Was spricht dagegen alle einmal auszuprobieren? Auf eBay kann man die manchmal günstig schiessen und bei Nichtgefallen wieder verscherbeln (MERS wird zeitweise aber völlig überteuert angeboten).

    Cheers

Tante Edit: Autokorrektur korrigiert...

Ich muss sagen, MERS hätte ich genauso zusammengefasst. Es steht für mich an oberster Stelle, wenn ich Mittelerde bespielen möchte.
Da MERS auf Rolemaster aufbaut kann man auch hier die Magieschiene eindämmen/weglassen. So haben wir das damals gespielt und hat gut funktioniert.

Mir persönlich ist TOR viel zu "lieb". Abenteuer in Mittelerde wird demnächst mal getestet. Aber DnD entspricht überhaupt nicht unserem Verständnis eines guten Systems (was allerdings eine andere Diskussion ist). Nur baut AiME eben auf Dnd auf. Wir werden sehen. :)
Power Gamer: 25% Butt-Kicker: 33% Tactician: 71% Specialist: 38% Method Actor: 75% Storyteller: 92% Casual Gamer: 46%

Swafnir

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #17 am: 3.10.2018 | 12:26 »
Also ich schwanke zwischen Der Eine Ring und Abenteuer in Mittelerde. Die beiden gefallen mir am Besten, weil sie die Stimmung Mittelerdes toll wiedergeben. Irgendwann hab ich vor "Schatten über dem Düsterwald" zu leiten, dann lass ich meine Spieler entscheiden welches der beiden System ihnen lieber ist.

Das Decipher-System hab ich auch eine Weile geleitet, aber wir sind dann auf Der Eine Ring umgestiegen. Was ich bei Decipher aber sehr gelungen fand, war die Asymetrie bei der Stärke der Rassen. Elben sind halt einfach stärker, toller und schöner als Zwerge oder Menschen. Ist spieltechnisch natürlich unglücklich, aus Sicht des Tolkien-Fans hat es mir aber gut gefallen. Mit MERS hab ich nur Leseerfahrung und kann daher nichts beitragen. Die Bücher sind als Quellenbände aber klasse  :d

Achamanian

  • Gast
Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #18 am: 3.10.2018 | 13:30 »
„Slapstick-Tendenz“ wie hier genannt, sehe ich keine, MERS ist viel tödlicher und ernster als D&D (es hat zwar ein paar wenige lustige Witze bei den Krit. Tabellen, die lockern das ansonsten eher brutale Ergebnis aber auf)

es fühlt sich für uns eher Erwachsen an, richtet sich nicht an Kinder und versucht nicht krampfhaft cool zu sein

Slapstick und tödlich-brutal schließt sich ja nun nicht gerade aus, im Gegenteil ... schon mal nen Monty-Python-Film gesehen?
Was krampfhaft cool angeht: Also, ich habe MERS ja jahrelang gespielt, und WENN es ein krampfhaft cool sein wollendes Mittelerde-RSP gibt, dann doch wohl das - oder wie soll man die mit lustig-makaberen Sprüchen gespickten Crit-Tabellen sonst verstehen?


TOR entspricht nicht unserem Stil, zu viel streicheln und Globuli, zu wenig harte Fakten.

Hä? Globuli? Und was sollen bitte in Bezug auf Mittelerde und RSP "harte Fakten" sein (die Hintergrundrecherche bei Tolkien kann ja wohl beim Vergleich MERS/TOR nicht gemeint sein)? Das Regelsystem macht jedenfalls ganz sicher nicht weniger klare Ansagen als MERS, eher mehr (immerhin enthält es z.B. auch klare Vorgaben zu Reisegefahren).
Ansonsten: Hast du schon mal TOR ausprobiert? Das Kampfsystem hat es nämlich ganz schon in sich, da ist die halbe Gruppe schneller tot, als man denkt. Nicht ganz so zufällig wie MERS in der Beziehung, aber immer noch mit viel Potenzial für "Ups, das lief jetzt nicht so gut."

Für mich klingt es eher, als sei dir TOR nach einmal durchblättern irgendwie nicht "cool genug" gewesen ...

Tegres

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #19 am: 3.10.2018 | 14:05 »
@Kaskantor und Rumpel: Welches System bevorzugt ihr denn und warum? TOR oder AiM?

Achamanian

  • Gast
Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #20 am: 3.10.2018 | 14:12 »
@Kaskantor und Rumpel: Welches System bevorzugt ihr denn und warum? TOR oder AiM?

TOR finde ich wegen der guten Hintergrundaufbereitung mit starkem Fokus auf eine Startregion gut; weil man settinggetreu auf ein Krach-Bumm-Magiesystem verzichtet hat; weil es interessante Reiseregeln gibt, die gut zu dem Reisecharakter der beiden Tolkien-Romane passen; weil die Regeln für Hoffnung und Schatten eine sehr gute und spielbare Dynamik für ein zentrales Motiv von Hobbit und HdR bereitstellen; weil es Gummipunkteregeln nach meinem Geschmack gibt, bei denen die entsprechenden Punkte eine knappe Ressource sind und sparsam eingesetzt werden muss, man sich aber auch sicher sein kann, dass man was von ihnen hat, wenn man sie (nämlich erst nach dem Würfelwurf) einsetzt; weil das Skillsystem grob, aber trotzdem ziemlich umfassend ist; weil die Kampfregeln "Player-Facing" sind, ich also als Spielleiter sehr viel weniger taktische Entscheidungen zu treffen und weniger Ressourcen zu verwalten habe als die Spieler; weil ich im Kampf unter anderem die Rüstungsregeln sehr interessant und praktikabel finde (Rüstungen erschöpfen dich schneller, schützen aber vor wirklich üblen, potenziell tödlichen Verletzungen); weil es eine tolle Kampagne gibt (Darkening of Mirkwood) ...

Das fällt mir so auf die Schnelle ein. Wahrscheinlich trifft vieles davon auch auf AiME zu, das ja eine Adaption von TOR auf D&D5 ist - weiß ich aber nicht genauer, da ich mir AiME nie näher angesehen habe und nicht so reicht weiß, wozu ich es brauchen sollte - D&D5 spiele ich nicht, und bevor ich dafür D&D5 lerne, greife ich doch lieber auf das mir schon bekannte Original zurück, das keine Kompromisse mit einem bestehenden Regelwerk eingehen muss.

Offline YY

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #21 am: 3.10.2018 | 14:26 »
+1

TOR erscheint mir in Sachen Atmosphäre und spielmechanischer Ausrichtung kaum verbesserungsfähig.

Da ist D&D insofern mehr oder weniger zwingend ein Rückschritt, weil man das eher unpassende Regelwerk mit recht großem Aufwand darauf abstimmen muss und dann bestenfalls da hin kommt, wo TOR von Anfang an ist (von Dingen wie der symmetrischen Regelausrichtung mal abgesehen).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Sphyxis

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #22 am: 3.10.2018 | 14:38 »
Von der Umsetzung her, würde ich auch sagen, ganz klar: TOR. Das finde ich am atmosphörischsten und am dichtesten an Tolkien.

Zu meiner persönlichen Umsetzbarkeit dann eher AiME, da mir das System einfach mehr liegt.
Aber AiME ist halt bloß fast ausschließlich eine 1:1 Konvertierung von TOR auf das Grundgerüst von D&D 5. Das macht sich besonders bei den Klassen bemerkbar. Die AiME Treasure Hunter gehen gar nicht, da man einfahc plump versuchte, sie mit der Rogue-Klasse umzusetzen.

Gut ersichtlich wird das auch, wenn man die TOR-Beispielcharakteren mit ihren Konvertierungen in AiME vergleicht. Da passen Waffen und Illustrationen plötzlich nicht mehr, weil man sich bei der Auswahl der präferierten Waffenarten eben sklavisch an die D&D-Klassen hielt. ;) Sodass der Beorninger plötzlich mit Speer und Schwert, statt mit großer Axt hantiert und der Zwerg nicht seine klassiche Zwergenhacke führt, sondern Kurzschwert.
Schaut es euch einfach mal an.

Daher, unter Vorbehalt würde ich Mittelerde mit AiME, bespielen, dann aber individuell ein paar Proficiencies neuverteilen. Treasure Hunter in TOR sind eben keine Rogues .... Sondern eher Abenteurer.

Offline Jiba

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #23 am: 3.10.2018 | 19:27 »
Mir persönlich ist TOR viel zu "lieb".

Da musst du erläutern... Rumpel hat ja schon gesagt, dass das Kampfsystem mitunter recht tödlich werden kann (zwei Wunden kann man bei schlechten Umständen schnell einfangen und schon geht der Charakter hops).

"Lieb" ist TOR aber nicht nur in kämpferischer Hinsicht ganz und gar nicht. Ich weiß nicht, wie Decipher und MERS das gelöst haben (oder ob), aber TOR kennt mit den Verderbensregeln den schleichenden Fall in Hoffnungslosigkeit, Wahn und Resignation, dem man sich nur mit genügend Hoffnung entgegenstemmen kann. Die nicht so lieben Seiten von Mittelerde sind ein zentraler Teil des Spiels. Und wenn man dann noch die  Optionalregeln zum Auge Saurons im "Bruchtal"-Buch dazunimmt (was ich jedem empfehlen kann), dann legt das sogar noch einmal eine Schippe drauf auf mittelerd'sche Düsternis.

EDIT: Falls es nicht klar geworden ist: Ich bespiele Mittelerde selbstverständlich mit TOR.  ;)
« Letzte Änderung: 3.10.2018 | 19:31 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

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Re: "Abenteuer in Mittelerde" vs. "Der Eine Ring" vs. MERS
« Antwort #24 am: 3.10.2018 | 20:38 »
An One Ring hat mich immer angesprochen, dass es die Reise - das war bei D&D-Abenteuern eben immer ein leidiges, Encounterabelle-gesättigtes Zwischenspiel war - in den Mittelpunkt ihres Spiels und Regelsystems gerückt haben. Ich kenne die D&D-Version nicht, daher bin auch ich interessiert: Wie wird das da gehandhabt.

Außerdem: Unterschlägst du absichtlich das LotR-RPG von Decipher?  >;D

EDIT: Stimme meinem Vorredner insofern zu, dass ToR ein komplexes Regelsystem ist, das Einsteigern viel abverlangt. Bei uns klappt es aber toll und hat mir schon so manchen "Ah so greift alles ineinander!"-Moment beschert, der für mich für ein gutes Regeldesign spricht.

Bzgl. Reise: Aber wo ist denn bei TOR da der große Unterschied zu den Encounter-Würfeln bei D&D? Man würfelt doch auch ob was passiert oder nicht ... und wenn was passiert, wird man als Spielleiter ziemlich allein gelassen und soll sich da was passendes aus den Fingern saugen. Das hat mich ziemlich enttäuscht.