Autor Thema: Erzählt mir von Glorantha  (Gelesen 25638 mal)

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Offline Mithras

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #100 am: 10.02.2019 | 13:37 »
Sehe ich das richtig das es 2 Regelsysteme  (Runequest und Heroquest) gibt und beide Glorantha als Setting nutzen? Und das die Bücher Sartar nicht für Runequest erschienen sind sondern für Heroquest und oop? Und ausserdem noch von D101Games Bücher für Runequest veröffentlicht werden für Glorantha? Sehr verwirrend das alles...


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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #101 am: 10.02.2019 | 14:01 »
Sehe ich das richtig das es 2 Regelsysteme  (Runequest und Heroquest) gibt und beide Glorantha als Setting nutzen? Und das die Bücher Sartar nicht für Runequest erschienen sind sondern für Heroquest und oop? Und ausserdem noch von D101Games Bücher für Runequest veröffentlicht werden für Glorantha? Sehr verwirrend das alles...

Und da hast du noch gar nicht die ganzen Versionen von Runequest / Legend / BRP mit reingerechnet oder die Tatsache, dass Glorantha jetzt auch noch für weitere Regelwerke zur Verfügung stehen soll... ~;D
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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #102 am: 10.02.2019 | 14:14 »
Sehe ich das richtig das es 2 Regelsysteme  (Runequest und Heroquest) gibt und beide Glorantha als Setting nutzen? Und das die Bücher Sartar nicht für Runequest erschienen sind sondern für Heroquest und oop? Und ausserdem noch von D101Games Bücher für Runequest veröffentlicht werden für Glorantha? Sehr verwirrend das alles...



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In deiner Liste fehlt auf jeden Fall noch 13th Age Glorantha.
Wenn du wirklich verwirrt werden willst musst du mal recherchieren wer wann welche Rechte an Runequest, Glorantha und Heroquest hatte und dafür Zeug veröffentlicht hat, das ist ein ziemliches Durcheinander.

Offline Xemides

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #103 am: 10.02.2019 | 15:54 »
War Glorantha eigentlich schon immer so "mesopotamisch" angehaucht?

Ich kann mich an Cover von Publikationen erinnern, die bei mir eher den Eindruck von Frühmittelalter erweckt haben.
War das dann fehlgeleitete Cover-Art, oder hat sich das Setting stilistisch gewandelt über die Jahre?

Das Setting war schon immer bronzezeitlich-mesopotamisch. Das Artwork mag damals anders gefühlt gewesen sein.
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #104 am: 11.02.2019 | 08:07 »
River of cradles ist eine Regionalbeschriebung und Kampagne, die heute nicht mehr kanonisch ist.

Must haves von Klassikern sind alle Classic Produkte:

https://www.chaosium.com/glorantha-classics/

An Pavis arbeitet Robin Laws gerade. Es ist nur die Frage, wann es fertig ist und schreint ;-).

Wieso ist River of Cradles denn nicht mehr kanonisch? (Toll ist das Buch jedenfalls!)

@Mithras:

Geplant ist für das neue Runequest tatsächlich sehr viel Material. Wenn das alles kommt, braucht man die alten Sachen sicher nicht mehr. Und Finger weg von Glorantha -- die epische Welt des Greg Stafford. Das ist wirklich gruselig und unverständlich. Damit verdirbt man sich den Einstieg gehörig. Vielleicht macht Uhrwerk ja auch das Gloranthan Sourcebook auf Deutsch. Das ist ein besserer Einstieg in die Hintergründe, Mythologie und Kosmologie von Glorantha (allerdings taugt das Buch nicht, um Glorantha zu bespielen, aber Chaosium hat ja viele Abenteuer- und Regionalbände geplant, die den Part dann übernehmen).
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Boni

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #105 am: 11.02.2019 | 12:28 »
(allerdings taugt das Buch nicht, um Glorantha zu bespielen, aber Chaosium hat ja viele Abenteuer- und Regionalbände geplant, die den Part dann übernehmen).

Inwiefern denn das? Ich schleiche ja noch um die neue Chaosium-Variante herum, je nachdem, wie du das jetzt meinst, könnte das fast dagegen sprechen :-[

Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #106 am: 11.02.2019 | 12:39 »
Vielleicht macht Uhrwerk ja auch das Gloranthan Sourcebook auf Deutsch. Das ist ein besserer Einstieg in die Hintergründe, Mythologie und Kosmologie von Glorantha (allerdings taugt das Buch nicht, um Glorantha zu bespielen, aber Chaosium hat ja viele Abenteuer- und Regionalbände geplant, die den Part dann übernehmen).

Weiß nicht, ob Boni das hilft, aber ich habe auch eine Anmerkung dazu.
Ich finde nämlich, dass die von Korknadel angesprochenen Punkte auch von der alten Götter-Box gut erfüllt werden. Bei der Götter-Box fehlt einem aber eben die Weltbeschreibung im Sinn von Politik, Geographie, Völkern, Kulturen, Sitten und Gebräuchen etc.
Vielleicht ist das beim Sourcebook ähnlich?
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #107 am: 11.02.2019 | 12:59 »
Inwiefern denn das? Ich schleiche ja noch um die neue Chaosium-Variante herum, je nachdem, wie du das jetzt meinst, könnte das fast dagegen sprechen :-[

Das Gloranthan Sourcebook beinhaltet nur Fluff, keine Werte, weil es für Heroquest und Runequest gleichermaßen verwendbar sein soll. Und es beschreibt ausschließlich Geschichte, Mythologie, Götterwelt. Das ist ein tolles Buch, aber man hat auch nach der Lektüre kaum eine Ahnung, wie und wo man auf Glorantha konkret Abenteuer erleben soll. Es werden nicht mal Orte beschrieben, sondern nur erwähnt, wenn sie eben irgendwo auftauchen. Es werden keine Kulte beschrieben, nur Pantheons. Es ist also im wahrsten Sinne des Wortes reiner "Hintergrund". Unglaublich faszinierend und erhellend, aber um Abenteuer zu entwerfen, vollkommen ungeeignet. Der Guide to Glorantha, der zwar in einzelnen Punkten nicht sehr in die Tiefe gehen kann wie spezielle Quellenbücher zu den jeweiligen Themen (zum Beispiel eine Stadt wie Pavis), bringt da schon viel mehr an konkreten Örtlichkeiten, Themen und Konflikten.

Weiß nicht, ob Boni das hilft, aber ich habe auch eine Anmerkung dazu.
Ich finde nämlich, dass die von Korknadel angesprochenen Punkte auch von der alten Götter-Box gut erfüllt werden. Bei der Götter-Box fehlt einem aber eben die Weltbeschreibung im Sinn von Politik, Geographie, Völkern, Kulturen, Sitten und Gebräuchen etc.
Vielleicht ist das beim Sourcebook ähnlich?

Ja, ist ähnlich, aber noch extremer, denn in der Götter-Box hatte man ja wenigstens Beschreibungen der Kulte, man erfuhr also, wie ein Tempel aussieht oder wie die Anhänger eines Gottes vielleicht so drauf sind. Außerdem natürlich die spielrelevanten Zauber. Das alles klammert das Sourcebook aus. Es ist reine Geschichte und Mythologie. Man erfährt dort sehr viel über die einzelnen Gottheiten und ihre Rolle in der Geschichte und in den jeweiligen Pantheons, aber nur wenig über die Leute, die an sie glauben.
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Boni

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #108 am: 11.02.2019 | 13:10 »
Okay, danke für die Info. Auch an felixs  :D

Offline Xemides

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #109 am: 11.02.2019 | 22:09 »
Wieso ist River of Cradles denn nicht mehr kanonisch? (Toll ist das Buch jedenfalls!)

Wieso nicht weiß ich nicht. Ich habe das aus der Glorantha-Wki:

https://glorantha.fandom.com/wiki/River_of_Cradles


Zum Losspielen ist derzeit zum Beispiel der Inhalt des SL-Schirmes bestens geeignet. Eine Beschreibung von Sartar um Redwine herum mit Sandbox-artiger Beschreibung, einige ABenteuer und einige Plothooks.

Demnächst angekündigt ist ja der SL-Band, eine Einsteiger-Box und weitere Abenteuer. Damit sollte der Einstieg dann klappen.

Und schlußendlich bietet das GRW ja auch schon einiges.

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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #110 am: 12.02.2019 | 08:15 »
Wieso nicht weiß ich nicht. Ich habe das aus der Glorantha-Wki:

https://glorantha.fandom.com/wiki/River_of_Cradles

Danke für den Link! Allerdings steht da ja keinerlei Begründung, es bleibt also ein Mysterium. River of Cradles wird jedenfalls auch von Glorantha-Fans sehr gelobt. Verkehrt ist es sicher nicht, auch wenn vielleicht der zweite Tempeldiener von links heute offiziell anders heißt als dort angegeben.

Und schlußendlich bietet das GRW ja auch schon einiges.

Das hoffentlich demnächst in print aufschlagende, als pdf aber schon erhältliche Bestiary sollte man aber auf jeden Fall noch verfügbar haben, denn das GRW ist ein reines Spielerhandbuch, Gegnerwerte sucht man darin vergeblich. Aber mit GRW und Bestiary kann man bestimmt schon eigene Szenarien zusammenbasteln.
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Offline Chiarina

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #111 am: 26.02.2019 | 08:41 »
Gerade wird im D&D Bereich über Transgender Tavernen nachgedacht, da kann ich es mir nicht verkneifen an dieser Stelle ein Beispiel aus Andrew Logan Montgomerys Blog Exploring the Otherworlds of Fiction, Magic and Gaming zu zitieren, das zeigt, wie unaufgeregt man in Glorantha mit diesem Thema umgehen kann. Montgomery schreibt über Initiationsriten in den dortigen Clangesellschaften.

Zitat von: Andrew Logan Montgomery
The word “manhood” here is a poor English translation of the actual Sartarite term, which means rather “those who walk Orlanth’s path.”  Orlanthi gender roles divide broadly into those who follow Orlanth—plowing, fighting, raiding, doing heavy labor—and those who follow Ernalda—cooking, healing, raising children, managing the household.  Biological gender is irrelevant in these roles; more important are the individual’s Runes.  Those with the Air Rune tended to be called to Orlanth (as did those rarer cases with the Fire/Sky Rune).  Those with the Earth Rune tended to be called to Ernalda.  Darkness and Water were more obscure cases, and required divinations to assign the roles.

Ich finde das eine schöne, elegant in die Spielwelt integrierte Herangehensweise Rollendichotomien darzustellen, die aber vom biologischen Geschlecht nicht restlos definiert sind. In dem von Montgomery ausgearbeiteten "Clan des schwarzen Hirschen" sind die meisten Knaben "Orlanths Pfad", die meisten Mädchen "Erlandas Pfad" gegangen. Es gibt aber bei beiden biologischen Geschlechtern auch Gegenbeispiele. Diese Menschen sind anders, aber deshalb nicht unbedingt im falschen Körper. Sie haben eben eine für ihr Geschlecht ungewöhnliche Rune abbekommen. Kann passieren. Der Schmied des Tals ist beispielsweise mit einem sogenannten "Nandan" verheiratet, der ihm den Haushalt macht. Ein paar Frauen sind "Vingan", werden an den Waffen ausgebildet und sind bei den Viehdiebstählen beim Nachbarstamm mit dabei.

Wer will, kann daraus einen Konflikt machen (so gibt es bei Montgomery beispielsweise ein paar ältere Frauen, die über die Vingan sagen, sie sollten lieber - wie sie selbst - am Herd bleiben), man kann das aber auch so stehen lassen (die sexuelle Orientierung des Lebensgefährten des Schmiedes wird beispielsweise an keiner Stelle irgendwie besonders thematisiert). Für mein Verständnis ist das ein sehr erwachsener Umgang mit dem Thema.
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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #112 am: 27.02.2019 | 15:50 »
Wenn Du hier schon politisieren willst:
Ich finde es unsinnig, in Bezug auf eine Spielwelt von einem "erwachsenen Umgang" zu sprechen.
Wer seine Agenda vorantreiben möge, der möge das in der richtigen Welt tun.
In einer Fantasy-Welt kann man Dinge so gestalten, wie man möchte. Affirmativ zu bewerten, dass eine Entscheidung irgendwo dann so ausgefallen ist, dass sie in kontemporäre Diskurse passt, finde ich nicht sonderlich "erwachsen" sondern eher "albern".
Historische und mythologische Vorbilder für solche Fälle von Transsexualität sind recht vielfältig - da werden sich die Autoren bedient haben. In Deinem Sinn progressiv ist da gar nichts, zumal es am Ende ja eben doch die Zuschreibung bestimmter Verhaltensweisen and biologisch männlich und biologisch weiblich gibt. Die Grenzen sind auch sehr klar gezogen und es gibt eine klare Hierarchie - die Gesellschaft ist letztlich Patriarchalisch (mit einer geschützen "weiblichen" Sphäre, die man nur dann "Arbeitsteilung" nennen kann, wenn das synonym mit "Frauen an den Herd" ist).

Wohlgemerkt: Ich finde das bei Glorantha auch in Ordnung so, die Welt ist halt alles andere als gut eingerichtet. Ein Vorbild für irgendwas ist das aber bitte nicht.
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Offline Boba Fett

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #113 am: 27.02.2019 | 16:00 »
Wenn Du hier schon politisieren willst:
Ich finde es unsinnig, in Bezug auf eine Spielwelt von einem "erwachsenen Umgang" zu sprechen.
Wer seine Agenda vorantreiben möge, der möge das in der richtigen Welt tun.
In einer Fantasy-Welt kann man Dinge so gestalten, wie man möchte.

Das sehe ich anders.
Natürlich KANN man das, aber auch da reflektieren Schöpfungen und Entscheidungen auf das Wesen der-/desjenigen, die/der sie schafft
und beeinflussen die Meinung anderer über die-/denjenigen.
Und dementsprechend sollte man mit schwierigen Themen entsprechend umsichtig umgehen.
Betonung liegt auf "sollte"...
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #114 am: 27.02.2019 | 16:10 »
In der Orlanthi-Kultur gibt es vier Geschlechter und sechs Geschlechterrollen und zig zulässige Formen von Ehe und Sex. Und ich bin ziemlich überzeugt, dass die Autoren sich bei irgendwelchen Vorbildern bedient haben, um ganz bewusst ein progressiveres Geschlechterrollenkonzept in der Spielwelt anzubieten (zumindest in Zeilen, im Sun County sieht das ja ganz gewollt auch wieder anders aus). Und ich finde es nicht albern, das so zu sehen. Auch ich habe, ähnlich wie Chiarina, innerlich applaudiert, als ich erfahren habe, wie das mit Geschlecht und Geschlechterrollen in Glorantha so gedacht ist bzw auch gedacht werden kann.
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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #115 am: 27.02.2019 | 16:14 »
Und dementsprechend sollte man mit schwierigen Themen entsprechend umsichtig umgehen.
Betonung liegt auf "sollte"...

Das sehe ich grundsätzlich auch so.
Das Problem ist aber, dass man, wenn man das konsequent weiterdenkt, bei einer Welt ankommt, in der kaum noch Konflikte stattfinden. Und die Wertung, welche Konflikte und Ungerechtigkeiten man jetzt OK findet, und welche nicht ist dann letztlich willkürlich.
Der größte Skandal unserer Welt sind, meine ich, soziale Ungleichheiten.
Aber was will ich mit einer Spielwelt, in der diese keine Rolle spielen? Etc.

Ich selbst mag ja eher kitschige Settings, die ruhig von Klischees tropfen dürfen. Andererseits auch gern "bodenständiges", an historische Realitäten angelehntes.

In der Orlanthi-Kultur gibt es vier Geschlechter und sechs Geschlechterrollen und zig zulässige Formen von Ehe und Sex. Und ich bin ziemlich überzeugt, dass die Autoren sich bei irgendwelchen Vorbildern bedient haben, um ganz bewusst ein progressiveres Geschlechterrollenkonzept in der Spielwelt anzubieten (zumindest in Zeilen, im Sun County sieht das ja ganz gewollt auch wieder anders aus). Und ich finde es nicht albern, das so zu sehen. Auch ich habe, ähnlich wie Chiarina, innerlich applaudiert, als ich erfahren habe, wie das mit Geschlecht und Geschlechterrollen in Glorantha so gedacht ist bzw auch gedacht werden kann.

Dann ist mein Material veraltet. Keine Ahnung, was "Zeilen" sind.
Sollte das tatsächlich ein Zugeständnis an die Forderung nach "progressiven Geschlechterrollenkonzepten" sein, finde ich das ausgesprochen albern.
Dass es in eine Kultur so passen kann, sehe ich auch so - wie oben beschrieben. Ist dann auch ein hinreichender Grund.
« Letzte Änderung: 27.02.2019 | 16:17 von felixs »
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #116 am: 27.02.2019 | 16:45 »
Dann ist mein Material veraltet. Keine Ahnung, was "Zeilen" sind.
Sollte das tatsächlich ein Zugeständnis an die Forderung nach "progressiven Geschlechterrollenkonzepten" sein, finde ich das ausgesprochen albern.
Dass es in eine Kultur so passen kann, sehe ich auch so - wie oben beschrieben. Ist dann auch ein hinreichender Grund.

Zeilen ist ein Vertipper. Muss Teilen heißen.

Wieso unterstellst Du hier ein Zugeständnis? Könnte das nicht ein Bedürfnis der Autoren sein? So jedenfalls wirkt das auf mich. Und selbst wenn es das wäre. Welches Rollenspiel/Setting macht keine Zugeständnisse, meistens aber an irgendwelche Pupsforderungen wie zum Beispiel die nach der 3W20-Probe als allein seligmachenden Regelmechanismus, da fände ich ein Zugeständnis in diesem Punkt -- und wie gesagt, ich halte es nicht für ein solches -- zur Abwechslung mal ganz erfrischend und willkommen. Was daran albern sein soll, erschließt sich mir nicht.
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Offline felixs

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #117 am: 27.02.2019 | 16:51 »
Was daran albern sein soll, erschließt sich mir nicht.

Albern ist der Versuch, realweltliche Probleme im Rollenspiel zu lösen. Albern ist es, ethische Urteile über realweltliche Zustände auf Rollenspiele zu übertragen.

Wie genau es in dem von Dir zitierten Material ist, weiß ich nicht, weil ich das nicht kenne.
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Offline Chiarina

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #118 am: 27.02.2019 | 22:20 »
Ich will die Gelegenheit nutzen und noch eine kleine Abenteuerszene Montgomerys wiedergeben. Dann habe ich dargestellt, worüber ich mich freue, mehr liegt gar nicht in meinem Interesse. Es handelt sich um die einzige Szene in Montgomerys „Six seasons in Sartar“ Kampagne, in der der „Nandan“, der Mann mit der Erdrune, der mit dem Schmied Harvarr verheiratet ist, ins Rampenlicht tritt. In der Kampagne ist es so, dass eine Spielerfigur in der Schmiede aufgewachsen ist. Seine Kindheit und Jugend über hat er also zwei Väter gehabt: den Schmied Harvarr und dessen Ehemann Affar, den besagten „Nandan“ eben.

Drei Abenteuer lang hat sich der Jugendliche mit einer Gruppe Gleichaltriger auf eigene Faust um den Clan bemüht. Sie haben Erfolge erzielt, sich manchmal aber auch unnötig in große Gefahr gebracht. Es gab deswegen ein paar kleinere Bestrafungen, im Allgemeinen ist das Ansehen der Jugendlichen im Clan aber gestiegen. Nur die Spielerfigur, die in der Schmiede großgeworden ist, hat unverhältnismäßig viel Ärger bekommen. Harvarr war jedesmal sehr streng zu dem ungehorsamen Knaben.

Im vierten Abenteuer besucht eine Gruppe von Widerstandskämpfern gegen die Besatzungsmacht des lunaren Imperiums das Tal und verlangt, von den Jugendlichen zu einem alten Tempel gebracht zu werden, der versteckt in den Bergen liegt, den die Jugendlichen aber in einem ihrer vergangenen Abenteuer entdeckt haben. Bevor es losgeht, kommt es in der Schmiede zu folgender Szene:

Zitat von: Andrew Logan Montgomery: Six seasons in Sartar,
„Am Abend schaut der Schmied Harvarr beim Abendessen seinen Sohn an. Seit den Ereignissen im Herbst haben Vater und Sohn kaum mehr miteinander geredet, das Erscheinen der Rebellen hat ihn allerdings tief getroffen. Eindeutig macht er sich Sorgen. Ist die Abreise der Kinder mit den Rebellen vereinbart worden, merkt man ihm an, wie unwohl ihm bei der Vorstellung ist, das Leben seines Sohnes in ihre Hände zu geben.

“Diese Leute sind gefährlich”, sagt er plötzlich, während er sein Messer auf den Tisch legt. „Ich habe sie mir genau angesehen. Für die Befreiung des Königreichs schrecken sie vor nichts zurück... und ihre Mitmenschen haben die Angewohnheit für ihre Anliegen ihr Leben hinzugeben.“

Damit erhebt sich der Schmied wütend vom Tisch uns stürmt aus dem Haus. „Lass´ ihn gehen“, sagt Affar zu seinem Sohn. “Er sorgt sich um dich... wie er es immer tut.”

Die Szene sollte ausgespielt werden, denn Affar hat sich entschieden, der Spielerfigur nun die Wahrheit zu erzählen. „In letzter Zeit hatte ich den Eindruck, dass Harvarr deinen Zorn fürchtet. Und ich denke, du solltest langsam den Grund dafür erfahren. Natürlich ist dir klar, dass du nicht mein leiblicher Sohn bist, auch Harvarrs Kind bist du nicht. Trotzdem fließt sein Blut in dir... sein liebstes Blut. Deine Mutter war Harvarrs Schwester.“

Affar entkorkt eine Flasche Wein und gießt sich und der Spielerfigur ein Glas ein. “Sie war eine Schönheit, deine Mutter... aber auch ein zerbrechliches Wesen. Ein empfindliches Wesen. Harvarr hat ständig versucht sie zu beschützen. Er hat sie vor der ganzen Welt beschützt. Aber als Kühnheim fiel, ist mit ihm irgendetwas geschehen. Sein Vater hatte eine Schmiede, die er nie übernehmen wollte. Harvarr wollte Krieger werden. Nach diesem schlimmen Tag in Kühnheim hat er sich dann allerdings sein Schwert geschnappt und ist zur Zwergenmine gezogen, wo er so lange vor dem Eingang gelagert hat, bis die Zwerge sich dazu bereit erklärt haben, ihm das Schmieden beizubringen.

Während er fort war, ist es geschehen. Seine Schwester – deine Mutter also – wurde vergewaltigt. Nach der Tat war ihr Geist verwirrt. Sie konnte über ihren Angreifer nicht sprechen und summte und trällerte nur noch vor sich hin. Als Harvarr davon erfuhr, kehrte er sofort zurück. Er opferte alle Rinder um über Wahrsagungen den Angreifer in Erfahrung zu bringen. Er schwor auch, den Täter umzubringen. Trotzdem erhielt er mehrfach dieselbe Antwort: Die Götter konnten nicht erkennen, wer das getan hat. Sie konnten es nicht erkennen! Harvarr wusste zunächst gar nicht, dass so etwas überhaupt möglich war.

Gordangar [der Häuptling des Clans] hatte zu der Zeit einen Gefolgsmann mit nach Hause gebracht. Es war der Gauner Keladon Blauauge. Wenn die Tat irgendjemandem zuzutrauen gewesen wäre, dann sicherlich Keladons Gott Eurmal [dem Gott der Gauner und Narren]. Harvarr hatte immer ihn im Verdacht, aber er konnte es nie beweisen. Es nagt noch heute an ihm.

Nach deiner Geburt nahm sich deine Mutter das Leben. Wir nahmen dich. Harvarr schwur, dich zu einem aufrechten und geradlinigen Mann zu erziehen. Er fürchtete, das Blut des Gauners Keladon könne in dir fließen. Er liebte dich, wollte aber nicht, dass du so wirst, wie der Mann, den er verdächtigte dein Vater zu sein. Diesen Teil deines Wesens hätte er am liebsten im Keim erstickt. Aus diesem Grund trifft es ihn immer so hart, wenn du ungehorsam bist. In meinen Augen müssen alle Jungen deines Alters ungehorsam sein. Auch Orlanth [der Sturmgott] soll ungehorsam gewesen sein. Harvarr aber sieht darin nur die Tricks eines Gauners wie Keladon.“

Als ich diese Szene gelesen habe, war ich so angerührt, wie schon sehr lange von Fantasy nicht mehr. Warum das? Ich glaube, das liegt erstmal daran, dass ich diese Art von Szenen ganz gut kenne: ich kenne den Jugendlichen, der darauf brennt, das Elternhaus zu verlassen und auf eigenen Beinen zu stehen. Ich kenne auch den ängstlichen Vater, der schlecht loslassen kann und aus Hilflosigkeit manchmal unüberlegt und aus dem Affekt heraus reagiert. Und ich weiß auch, dass es in solchen Momenten gut ist, wenn jemand wie Affar da ist, der einfach ein Gespür für den richtigen Augenblick hat und mit großer Empathie ein Gespräch beginnt.

Aber ich mag die Szene noch aus anderen Gründen: Ich finde diesen Knaben mit den beiden Vätern, der hier von seinen wahren Eltern erfährt, eine bezaubernde Idee. Und die Darstellung Affars hat mich sehr für sich eingenommen. Hier gibt es einen Mann, der zwar anders ist, aber auch er tut das, was er am besten kann, um Clan, Familie und Hausfrieden zu bewahren. Am meisten beeindruckt hat mich, wie natürlich und selbstverständlich und ohne großes Aufheben er dargestellt wird. Das empfinde ich als Stärke des Textes. Er zeigt, wie selbstverständlich die Existenz solcher Menschen auf Glorantha ist. Niemand muss darum ein großes Wesen machen.

Ich übrigens auch nicht.
« Letzte Änderung: 28.02.2019 | 08:46 von Chiarina »
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Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #119 am: 28.02.2019 | 13:29 »
Albern ist der Versuch, realweltliche Probleme im Rollenspiel zu lösen. Albern ist es, ethische Urteile über realweltliche Zustände auf Rollenspiele zu übertragen.

Und weil ich beides eigentlich vollkommen normal und gebräuchlich finde (es wird selbst dann, wenn auch quasi "ex negativo" gemacht, wenn man zum Beispiel in Warhammer einen fanatischen Hexenjäger oder bei Fiasko einen Schrebergartennazi spielt), erschließt sich mir nicht, wieso es albern sein sollte, es sei denn, man definiert die ganze Rollenspielerei von vornherein als albern ... Ich habe es bisher fast nie erlebt, dass Spieler nicht ihre ethischen Urteile, die sie aufgrund ihrer Erfahrungen und Überzeugungen im RL gewonnen haben, in irgendeiner Form aufs Rollenspiel projizieren, und sei es, in dem sie ihre Chars bewusst konträr zu ihnen handeln lassen.

Auf die vier Geschlechter und sechs Geschlechterrollen bei den Orlanthi wird im RQ:G Grundregelwerk hingewiesen.
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Offline D. M_Athair

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #120 am: 14.03.2019 | 00:42 »
Albern ist der Versuch, realweltliche Probleme im Rollenspiel zu lösen. Albern ist es, ethische Urteile über realweltliche Zustände auf Rollenspiele zu übertragen.
Nur mal zu den Kontexten: Greg Stafford war u.a. (Neo-)Schamane.
Schamanische Vorstellungen spielen in der bronzezeitlichen Welt von Glorantha eine Rolle.
Nicht ohne Grund war also Animismus ein Magiesystem, das in RuneQuest selbstverständlich dabei war. Es war auch eines, das mit besonderer Sorgfalt formuliert wurde. Jedenfalls kam es mir immer so vor. Wenige andere Rollenspiele hatten animistische Konzepte und Magie überhaupt auf dem Schirm und in wenigen anderen Spielwelten spielen sie eine so große Rolle wie in Glorantha.

Weiter zu den Vorbildern:
Kulturelle Konzepte wie die Zweigeschlechter-Ordnung sind nicht universal und gerade in Stammeskulturen waren sie nicht so verbreitet. Die Two-Spirits der nordamerikanischen Indianer waren effektiv ein drittes Geschlecht (oft auch mit abweichender sexueller Orientierung verbunden) und hatten Funktionen von Schamanen, Sozialarbeitern, usw. Vermittelnde Rollen eben. Zwischen natürlicher und übernatürlicher Welt, zwischen männlich und weiblich. Ähnliche nicht streng binäre Konzepte von Geschlechtlichkeit gab es überall auf der Welt.

Wenn man unbedingt eine politische Geschichte draus machen will, dann sollte man auch wissen, dass Two-Spirits im wahrsten Sinne des Wortes, die ersten Opfer der europäischen Kolonisation Nordamerikas durch Siedler, religiöse und politische Abweichler und Missionare waren. Man sollte auch die kulturgeschichtlichen Hintergrüde unserer Vorstellungen kennen: Ursprünge davon liegen in der israelitischen Religion. Die Verfolgung und erlittene Fremdvölker-Herrschaft der Israeliten und Judäer, die kultischen Sexualpraktiken mit denen sie gerade in der babylonischen Gefangenschaft konfrontiert waren, haben die hebräischen Völker - auch mit Angst um das Überleben als Volk - zu einer Reduktion von Geschlechtlichkeit auf Reproduktion und cis-hetersexuelle Normen gebracht. Durchgesetzt wurde das in der joschianischen Kultreform. (Von der Rückkehr aus dem Exil waren dabei auch Eunuchen wie der Prophet Daniel ausgeschlossen). Diese geschlechtlichen Vorstellungen wurden dann - in der Folge - in allen drei abrahamitischen Religionen tradiert. Nicht immer ungebrochen. Und ich glaube es wäre vermessen zu behaupten, dass unser Verständnis von Geschlechtlichkeit keine Bezüge mehr zu den drei großen monotheistischen Religionen haben. Die Tradierung sehe ich auch dadurch begünstigt, dass cis und hetero einfach auch legitime Identitäten von Bevölkerungsmehrheiten sind.

Zurück zu Glorantha:
Das Setting orientiert sich nicht am Mittelalter und auch nicht an anderen abrahamitisch geprägten Realwelt-Referenzen. Jedenfalls nicht überwiegend. Damit sollte doch klar sein, dass die entsprechenden Setzungen und Vorstellungen in Bezug auf Geschlechtlichkeit auch nicht oder deutlich weniger vertreten sind. Schon gar nicht als unhinterfragte Selbstverständlichkeiten.  Glorantha bezieht sich auf die Wirklichkeiten wie es sie in Stammeskulturen gab. Entsprechend sind vielfältigere Konzepte von Geschlechtlichkeit zu erwarten.


Ich hoffe, das kann hier so stehen bleiben. Ich finds an der Stelle aber wichtig auf die weltenbauerischen Bezüge einzugehen, weil ich die Vermutung einer nachträglich eingeführten Agenda für völlig fehlplatziert halte. Gleichzeitig fände ich aber auch eine politische Vereinnahmung von Glorantha nicht gut.
« Letzte Änderung: 15.03.2019 | 00:19 von D. Athair »
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Offline Chiarina

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #121 am: 14.03.2019 | 06:10 »
Hier übrigens die einschlägigste Quelle für "Nandan", die ich finden konnte (aus Staffords "The Book of Heortling Mythologies", S. 156):

Zitat
Nandan
Nandan is called “The Housekeeper.”
Nandan  was  just  one  of  many  nameless  lesser  gods  in  the tribe until Vinga one day got all her women and went to war.  The  children  starved,  got  ill  and  wore  filthy  rags  until  Nandan  stepped  in  to  fill  the  gap.  Since  that  time  Ernalda  has chosen some men, and they follow Nandan to be in her cult.
Nandan has his place in Ernalda’s Loom House as one of the Weaver Women.
Nandan  is  the  god  worshipped  by  women  who  are  born in the shape of men. Many people cannot understand this,  and  so  believe  that  it  is  the  cult  of  men  who  do  women’s work. Nandan is the aspect of Ernalda Allmother that  allows  men  to  join  any  of  the  subcults  of  the  Ernalda  and Esrola.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Mithras

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #122 am: 2.04.2019 | 09:53 »
Ab wann soll denn das Glorantha Grundregelwerk auf deutsch erhältlich sein? Und gibt es ein Crowdfunding vorher dazu? Nachdem ich den Schnellstarter gelesen habe bin ich vom Setting bisher recht angetan.
"Le jeu c'est sérieux!"

Tolkien ist stark überbewertet und seine Bücher nach Der kleine Hobbit furchtbar zäh und langatmig. Das beste was er zustande gebracht hat, war die Vorlage für die Drei besten Fantasyfilme zu liefern, die bisher gedreht wurden.

Ich spiele lieber AD&D statt Pathfinder und Cyberpunk 2020 statt Shadowrun.

Offline korknadel

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #123 am: 2.04.2019 | 10:03 »
Im Sommer soll es ein Crowdfunding geben, das Buch erscheint ca. im Herbst/Jahresende. So wurde das hierzuforum von Uhrwerk kommuniziert.
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Offline Gbaji

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Re: Erzählt mir von Glorantha
« Antwort #124 am: 2.04.2019 | 11:56 »
Zitat
Nachdem ich den Schnellstarter gelesen habe bin ich vom Setting bisher recht angetan.

Witzig, dass du sagst. Denn wegen des Settings Glorantha wird niemand den Schnellstarter lesen oder das deutsche RQG-Grundregelwerk kaufen.
Diese liest und kauft man wegen der Regeln.

Wer sich für das Setting Glorantha interessiert, wird eher die Settingbücher kaufen, das ganze HeroQuest/Herowars-Material, den GuideToGlorantha, die ganzen Fanzines, sich im Glorantha-Forum (engl.) bewegen et cetera. Also wegen des Settings muss niemand auf die deutsche Übersetzung warten.

Wenn man sich die Glorantha-Fanbase anschaut, dann ist die Sorte, die wegen Glorantha nun das neue RQG spielt, in der Minderzahl. Der Großteil der Settingfans hat mit RuneQuest kaum etwas zu tun, sondern spielt HeroQuest oder nutzt ganz andere Systeme. Viele sind auch keine Rollenspieler, sondern befassen sich eher aus vulgärgeisteswissenschaftlicher bzw. historisch-archäologischer Perspektive damit.

Im Schnellstarter stehen zum Setting ein paar Halbsätze, und im Grundregelwerk findest Du zum Setting auch eher Teaser, da der Schwerpunkt darauf liegt, RuneQuest in Glorantha zu spielen; wie der Name schon sagt.

Wer sich für das Setting interessiert, der greift eher auf die tausende Seiten Settingmaterial zurück, die es schon gibt. Anstatt nun auf das Grundregelwerk auf Deutsch zu warten.

Wäre deine Aussage gewesen "Wann kommt das Grundregelwerk auf Deutsch? Habe den Schnellstarter gelesen und bin total von den Regeln begeistert und das Setting ist gut", ja dann macht deine Frage Sinn und dann kann man dir auch RuneQuest:Glorantha wärmstens empfehlen.