Autor Thema: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?  (Gelesen 6293 mal)

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Offline Fillus

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Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« am: 5.10.2018 | 09:20 »
Morgen ;)

Ein kleines Gedankenspiel. Ich habe mir Gedanken dazu gemacht, welcher Umstand die Welt wir sie kennen, am meisten verändert hätte.

Mal angenommen es wäre nie dazu gekommen die Metallurgie (Hüttenwesen) zu entdecken. Also keine Verhüttung, keine Veredlung keine Bearbeitung von Erzen.

Früher würde vieles anders gelaufen sein.
Waffen (Schwerter, Pfeilspitzen), Werkzeuge (Messer, Schere), Viele kleine Details wie Ösen oder Ringe (Pferdegeschirr, Ketten), Öfen, Radnarben, Motoren usw

In der Neuzeit würde auf Grund der fehlenden Leitfähigkeit anderer Materialien oder dem nicht nutzbaren Magnetismus vieles vielleicht nicht geben.
Angefangen bei der gesamten Computertechnik oder ganz Banal die Elektrizität. Es hätte Auswirkungen auf die Transportmöglichkeiten (Züge und Schienen, Schifffahrt, ob Zeppeline noch das Mittel wären?) und auf die Kriegsführung (Schusswaffen, Panzer)

Mal abgesehen davon, dass man erst mal einen guten nachvollziehbaren Grund finden müsste, warum metallische Erze nicht nutzbar gemacht worden sind, würde es mich reizen so ein Setting zu erstellen.

Wenn man noch weiter geht und auch die Glasherstellung nie erfunden worden wäre, sähe es auch anders aus. Allerdings glaube ich das wie schon länger in einer Kunststoff-/Plastikwelt leben würden.

Was meint ihr zu der Antimetallwelt? Was könntet ihr euch noch vorstellen das ganz anders wäre?

« Letzte Änderung: 5.10.2018 | 09:26 von Fillus »

Offline felixs

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #1 am: 5.10.2018 | 09:40 »
Es würde tatsächlich sehr vieles nicht geben, wenn keine Metalle verarbeitet würden.

Der Haken ist, dass Metalle eine wichtige Voraussetzung für die Erschließung vieler anderer Rohstoffe sind - die wären dann auch nicht zugänglich. Man kann zwar recht brauchbare Werkzeuge aus Stein herstellen, aber für feinere Werkzeugherstellung ist Stein dann schnell zu spröde. Außerdem nutzt Steinwerkzeug sich sehr schnell ab.

Bei Waffen ist es noch gravierender - Metalle bieten hier Möglichkeiten, die durch Stein und Holz nicht erreichbar sind.

Kulturen völlig ohne Metalle hat es auf der Erde nie gegeben. Selbst wenn keine Erschließung von Erzlagern stattfand, wurde (in entsprechend geringem Umfang) Meteoreisen und andere mehr oder weniger rein vorkommende Metalle genutzt.
Die nächste Stufe sind leicht zugängliche, oberirdische oder sehr nah an der Erdoberfläche liegende Erzvorkommen.
Der Aufwand, der betrieben wurde, um an die Metalle heranzukommen, zeigt ja, wie wichtig die waren (und sind).

Feste Planeten ohne Metallvorkommen sind - meine ich - aus astrophysikalischer Perspektive unwahrscheinlich (oder unmöglich?). Kann mich aber irren. Ob solche Metallvorkommen dann ausschließlich sehr tief liegen könnten, wäre eine andere Frage.

In einer Fantasy-Welt soll man sich natürlich von solchen Überlegungen nicht aufhalten lassen. Da würde das selbstverständlich gehen.

Was aus irdischer Perspektive denkbar wäre, wäre vielleicht eine Kultur, die nur in sehr geringem Ausmaß Zugriff auf Metalle hat und mit ihnen sehr sparsam umgehen muss. Da wäre vielleicht eine (nach unseren Vorstellungen) hochentwickelte Kultur doch möglich. Begünstigt würde das, wenn eine umfangreiche Nutzung leicht verfügbarer, flexibel einsetzbarer Energie möglich wäre. Genügsame, kräftige und vielfältig einsetzbare Arbeitstiere, günstige Bedingungen für die Nutzung von Wind- und Wasserkraft, vielleicht Erdwärme, leicht zugängliche Eisreserven (für Kälte) etc. wären hilfreich. Würde ganz anders aussehen als unsere Welt. Also sehr reizvoll, finde ich.
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Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #2 am: 5.10.2018 | 09:53 »
Der Gedanke gefällt mir. Metall als sehr wertvolles seltenes Element, das keinesfalls in Massenware vorkommt. Damit wäre das meiste auch ausgeschlossen und um eine kleine wertvolle Maschine zu besitzen würde es Kriege geben.

Wenn ich mich nicht irre, gibt es in Japan wenig eigene Erze. Das ging damals soweit, das sie sämtlichen Metallschrott aus China importiert haben. Kann aber auch nur ein Gerücht/Fabel sein, das ich mal aufgeschnappt habe. Müsste ich mal recherchieren. :)

Mit Werkzeugen aus Stein würde man in der Tat nicht weit kommen. Und ob man ohne Metall in der Lage wäre Kunstoffe herzustellen ist auch eine Frage.

Je nachdem wie weit die Verhüttung gehene würde, hätte man ja Prozellan und Glas. Eine Tiere würden sicher aufgrund brauchbarer harter Körperteile besonders gejagt, gezüchtet werden.

Dank Metall haben wir ja erstmal alles auf besonderns hart/fest hergestellt. Und dann später wieder umgedacht bei Brücken und Erdbebengebieten. Eine Entwicklung in die andere Richtung wäre denkbar, also also sehr elastisch um die Haltbarkeit zu garantieren.

Die Langstreckenkommuniktaion wäre ja auch nicht möglich. Zumindest die uns heute bekannte. Telegramm, Telefon, Funk ...


Offline TKarn

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #3 am: 5.10.2018 | 09:54 »
Das Dark Sun Setting zeigt ja, dass so etwas funktionieren kann.
Da wollen wir mal sehen, was passiert!

Dioto

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #4 am: 5.10.2018 | 10:01 »
Kulturen völlig ohne Metalle hat es auf der Erde nie gegeben.
Die mesoamerikanischen Völker (Mayas, Azteken, ...) würden gerne ein Wort mit dir reden. Diese haben zwar Edelmetalle geschürft, aber nur zu rituellen Zwecken. Sie sind ohne Metallwerkzeuge ausgekommen.

Ein Schwert kann auch ohne Metall auskommen. Als Schneide eignet sich scharfes Gestein wie Obsidian/Vulkanglas:

Offline felixs

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #5 am: 5.10.2018 | 10:02 »
Der Gedanke gefällt mir. Metall als sehr wertvolles seltenes Element, das keinesfalls in Massenware vorkommt. Damit wäre das meiste auch ausgeschlossen und um eine kleine wertvolle Maschine zu besitzen würde es Kriege geben.

Wenn ich mich nicht irre, gibt es in Japan wenig eigene Erze. Das ging damals soweit, das sie sämtlichen Metallschrott aus China importiert haben. Kann aber auch nur ein Gerücht/Fabel sein, das ich mal aufgeschnappt habe. Müsste ich mal recherchieren. :)

Japan ist grundsätzlich eher rohstoffarm. Die Expansionsbemühungen im späten 19. und frühen 20. JH (und danach natürlich auch, nur regt sich über "wirtschaftliche" Expansion dann erstmal niemand auf) hängen sicherlich damit zusammen.

Je nachdem wie weit die Verhüttung gehene würde, hätte man ja Prozellan und Glas. Eine Tiere würden sicher aufgrund brauchbarer harter Körperteile besonders gejagt, gezüchtet werden.

Und als Lieferanten von Arbeitskraft.
Ansonsten darf man aber tatsächlich auch Körper als Rohstofflieferanten nicht unterschätzen. Knochen hast Du ja schon genannt. Haut ist interessant, gerade wenn sie rauh oder besonders dick und stabil ist. (Raspeln aus Haifischhaut gibt es z.B. wirklich).

Dank Metall haben wir ja erstmal alles auf besonderns hart/fest hergestellt. Und dann später wieder umgedacht bei Brücken und Erdbebengebieten. Eine Entwicklung in die andere Richtung wäre denkbar, also also sehr elastisch um die Haltbarkeit zu garantieren.

Die Langstreckenkommuniktaion wäre ja auch nicht möglich. Zumindest die uns heute bekannte. Telegramm, Telefon, Funk ...

Irgendeine Form von Nachrichtenübermittlung aber durchaus. Semaphore sind leicht zu bauen (aber aufwendig im Unterhalt). Vielleicht könnte es Übermittlung durch tierische Boten geben, die effektiver sind als Brieftauben?
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Offline Selganor [n/a]

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #6 am: 5.10.2018 | 10:04 »
Im System/Setting "Asunder" haben die Goetter die Welt verlassen und ALLES Metall (auch die Edelmetalle) mitgenommen (wohin auch immer).

Allerdings hat sich in dieser doch irgendwie "magischen" Welt eine Alternative dafuer gefunden. Plant Shaper koennen aus Pflanten lebende Waffen/Ruestungen machen die ihre (Lebens)Energie vom Traeger erhalten, auf den Meeren in denen viele mutierende Effekte sind haben die Seeleute symbiotische "Beziehungen" zu Meeresbewohnern und durch diese auch "lebendige" Waffen/Ruestungen, ...

Die Welt ist (zumindest im Augenblick noch - die Testphase ist aber noch nicht durch) auch erstmal eine Fantasy-Welt, so dass Ueberlegungen fuer modernere Technik nicht noetig sind.
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Offline felixs

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #7 am: 5.10.2018 | 10:08 »
Die mesoamerikanischen Völker (Mayas, Azteken, ...) würden gerne ein Wort mit dir reden. Diese haben zwar Edelmetalle geschürft, aber nur zu rituellen Zwecken. Sie sind ohne Metallwerkzeuge ausgekommen.

Ein Schwert kann auch ohne Metall auskommen. Als Schneide eignet sich scharfes Gestein wie Obsidian/Vulkanglas:


Ich sagte ja: Völlig ohne Metalle.
Metallverarbeitung in Mesoamerika ist auch durchaus umstritten. Nur rituelle Gegenstände stimmt möglicherweise nicht.

Klar kann man Schneiden aus Stein herstellen. Die relative und absolute Brauchbarkeit ist halt eine andere als bei (gehärteten) Metallen - gerade bei Waffen zeigt sich das in der relativen Dimension sehr deutlich. Ob das jetzt der entscheidende Grund dafür ist, dass die amerikanischen Völker gegen die europäische Invasion ziemlich hilflos waren, mag auch strittig sein. Aber ein Faktor ist das sicherlich.
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Offline felixs

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #8 am: 5.10.2018 | 10:10 »
Fantasy-Welt, so dass Ueberlegungen fuer modernere Technik nicht noetig sind.

Das müsste man tatsächlich klären: Soll die Welt pseudo-historisch und nach physikalischen Maßstäben plausibel sein?
Wenn nicht, kann Magie natürlich alles lösen.
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Offline YY

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #9 am: 5.10.2018 | 11:07 »
Und ob man ohne Metall in der Lage wäre Kunstoffe herzustellen ist auch eine Frage.

Kunststoff ist ja auch nicht gleich Kunststoff - die moderneren Vertreter sind garantiert außen vor, so wie man auch insgesamt in vielen Bereichen nicht groß über den Stand der genannten mesoamerikanischen Völker hinaus kommen wird.


Das müsste man tatsächlich klären: Soll die Welt pseudo-historisch und nach physikalischen Maßstäben plausibel sein?
Wenn nicht, kann Magie natürlich alles lösen.

Muss sie aber auch nicht und sollte sie wohl auch nicht.
Die moderne Welt mit dafür passend ausgerichteter Magie nachstellen ist mMn wenig reizvoll.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #10 am: 5.10.2018 | 11:26 »
Im System/Setting "Asunder" haben die Goetter die Welt verlassen und ALLES Metall (auch die Edelmetalle) mitgenommen (wohin auch immer).

Dann können die Leute vor Ort ja von Glück sagen, daß sie "nur" in einer Fantasywelt leben -- wenn in der Realität plötzlich der ja auch recht metallische Erdkern ins Nichts verschwinden würde, hätten wir vermutlich ein paar mehr Probleme als nur die Frage, woraus wir denn jetzt unsere Drähte machen sollen. ;)

Achamanian

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #11 am: 5.10.2018 | 11:48 »
Kunststoff ist ja auch nicht gleich Kunststoff - die moderneren Vertreter sind garantiert außen vor, so wie man auch insgesamt in vielen Bereichen nicht groß über den Stand der genannten mesoamerikanischen Völker hinaus kommen wird.

Irgendwo in Nordamerika hatten sie doch glaube ich diese Plastikflaschen, die aus einem natürlich vorkommenden, auf Kürbisse oder ähnliches aufgetragenem und dann abgelöstem Teerzeug bestanden ... kam von der Haltbarkeit und Einsetzbarkeit wohl durchaus modernen Plastikbehältern nah, war aber wohl auch hochgradig krebserregend.
Weiß nicht mehr genau, wo ich das her habe, irgendsoeine Fernsehsendung, von daher stimmt es so vielleicht nicht im Detail. Fand ich aber irgendwie ein nettes Faktoid.

Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #12 am: 5.10.2018 | 12:15 »
Meine Überlegungen für ein Setting gehen schon in die heutige Zeit, Moderne. Fantasywelten gibt es schon so viele, das ich mir da selten einen Kopf drüber zerbereche. Und wenn, entstehen sie meist spontan am Spieltisch mit Dungeon World und Konsorten.

Damit möchte ich nicht sagen das Fantasy langweilig ist, aber ich denke alles und jedes würde da schonmal durchgekaut. Also suche ich vornehmlich nach einem Weg das ganze ohne Göttereinwirkung oder Magie zu lösen und somit halbwegs plausibel zu lassen. Aber da bin ich eben noch ganz am Anfang, weil noch vieles vorher ungeklärt ist. Bisher sind es bei mir alles nur lose unzusammenhänge Dinge, die noch zusammengefügt und in eine Form gepresst werden müssen.

Keramik = Hitzebeständig, als Messer und andere Werkzeuge nutzbar. Aber eigentlich verhüttet und damit raus.

Verschiedene Möglichkeiten Naturstoffe zu formen und zu härten (Holz).

Wie weit wäre die Medizin ohne die feinen Instrumente.

Fahrzeuge. Nichtmal Solarbetrieb würde gehen.

Planeten ohne Erze halte ich auch für schwierig. Ein anderer Weg wäre, die diese mal nutzbar waren, es aus iregndeinem Grund aber nicht mehr sind. Zumindest nicht ganz, den ohne Eisen und andere würde auch der menschliche Körper zu Grunde gehen.


Die weiten genannten Spiele, schaue ich mir mal an. :)

Offline YY

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #13 am: 5.10.2018 | 12:37 »
Ohne Metallurgie und magischen Ersatz ist eine moderne Welt mMn nicht denkbar.
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #14 am: 5.10.2018 | 12:53 »
Und ob man ohne Metall in der Lage wäre Kunstoffe herzustellen ist auch eine Frage.
Man kann. Z.B. Birken und Kautschukbäume kannst Du auf Plantagen wachsen lassen. Gerade Kautschuk wurde von den Indios für alles Mögliche verwendet. Ob und welche weiteren Kunststoffe entdeckt werden, ist dann uA. die Frage des Entwicklungsdruck. Wie notwendig waren neue Kunststoffe für die Zivilisation?
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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #15 am: 5.10.2018 | 13:00 »
Warum muss man gleich zu Fantasy greifen. Wie wäre es mit einem Siederschiff, daß durch einen "Unfall" auf einer extrem metallarmen Welt notlanden musste.
Beim Unfall gingen viele Siedler drauf, dann in den Generationen danach wo man sich auf der Welt behaupten musste (Viele starben etwa durch Mangelerkrankungen).
Die die überlebten kommen nun recht gut auf der Welt klar und teilen sich vielleicht die welt mit einer lokalen intelligenten lebensform (nur um Konfliktpotential reinzubringen, eventuell wurde sie unfreiwillig durch das Erscheinen der Siedler in ihrer sozialen Evolution gefördert).

Kommen wir zur Technologie. Sie haben eben Wege gefunden, durch Ersatz wie Keramiken etc. etwa ins Dampfzeitalter zu kommen. Lokale Hölzer, Kristalle u.ä. haben dabei geholfen. Insbesondere die Kristalle haben das Potential eine alternative zu unserer Elektronik zu werden.

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Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #16 am: 5.10.2018 | 13:30 »
Ohne Metallurgie und magischen Ersatz ist eine moderne Welt mMn nicht denkbar.

Was zeichnet eine moderne Welt denn aus?

Wolkenkratzer hätten wir sicherlich nicht. Häuser aus Stein mit Mörtel aufgemauert mit einer Art Wasserauffangsystem. Rohrleitungen würde es ja vielleicht geben. Bambus, Kautschuk (Danke 6), Porzellan. Eventuell alles etwas weniger haltbar. Die Steine wären ohne große Öfen teuer und nur in geringerer Anzahl und Genauigkeit machbar.

Massenwaren. Kleinung, Möbel. Nahrung. Alles würde deutlich langsamer von statten gehen und viel mehr Arbeitskraft benötigen. Es würde viel mehr vor Ort angebaut werden. Eventuell würden sich Leute ihren Lebensraum nach diesen Kriterien aussuchen. Die meisten Leute würden sich wahrscheinlich Tiere halten und es wäre ganz normal mit ihnen unter einem Dach zu leben.

Reisen wären doch auch mit Zeppelin möglich. Segelboote aus Holz. Gibt auch heute schon Fahrräder aus Papier/Pappe, vielleicht wäre da noch mehr machbar.

Freizeit und Sport. Die meisten Dinge würden ohne Metall funktionieren. Würde nicht groß einschränken, außer das die Sportgeräte vielleicht Luxus wären, weil es weniger davon geben würde.

Elektronische Unterhaltung würde wegfallen. Theater statt TV, Brettspiele statt Videospiele, Singen und Geschichten erzählen statt Radio. Zeitungen und Plakate, sowie Flyer hätten große Macht in der Meinungsbildung.

Für einer der wichtigsten Erfindungen müsste man natürlich eine Lösung finden. Das Rad. Rein aus Holz sicher nicht lange von nutzen. Die Straßen wären sicher höchstens geplastert.

Der Fischfang wäre sicherlich noch viel bedeutsamer als er es jetzt schon ist. Das Meer ohne Druckluftfalschen und U-Boote größenteils unerforscht.

Viel Wissen würde einfach verloren gehen ohne elektronische Speicherung. Irgendwann wird es zuviel Papier und manches verschwindet absichtlich oder nicht.

Wie weit würden Zug- und Reittiere auf gespflasterten Straßen nutzen? Hufeisen könnte man keine drunter nageln. Wäre ein Wankelmotor auch ohne Metall umsetzbar?

Wäre das Perpetuum mobile schon gefunden worden?

Atomspaltung?

Wenn man sich den Aufbau einer Turbine anschaut, wäre da auch vielleicht was aus Wasserstoff (verbrennen um Schub zu erzeugen und Keramik (welches die Hitze aushält) möglch. Es fehlt die Energie Wasser in Wasserstoff zu verwandeln. Kohle?

Wäre es möglich Schienen aus einem anderen Material zu fertigen? Käme sicher auf das Gewicht des darauf fahrenden Gefährts an. Reibung bekommt aber bei vielem eine viel wichtigere Rolle. Genau wie Abnutzung.

Allgemein, Physik und Chemie. Ein Fass ohne Boden.


Eine weitere Alternative wäre, das alles man vorhanden und genutzt wurde, aber durch eine Katastrophe kein Metall mehr nutzbar ist. Zum Beispiel ein Projekt, welches die Natur retten sollte. Nun schwiren Nanobots überall in der Luft rum und reproduzieren ich selbst. Sobald Matalle auftauchen, werden sie umgehend zersetzt/abgebaut bzw zu weiteren Nanobots umfunktioniert. Mit der großen Logiklücke, das die Nanos ja auch aus Metall wären und ein EMP ihnen das Genick brechen würde.


Warum muss man gleich zu Fantasy greifen. Wie wäre es mit einem Siederschiff, daß durch einen "Unfall" auf einer extrem metallarmen Welt notlanden musste.
Beim Unfall gingen viele Siedler drauf, dann in den Generationen danach wo man sich auf der Welt behaupten musste (Viele starben etwa durch Mangelerkrankungen).
Die die überlebten kommen nun recht gut auf der Welt klar und teilen sich vielleicht die welt mit einer lokalen intelligenten lebensform (nur um Konfliktpotential reinzubringen, eventuell wurde sie unfreiwillig durch das Erscheinen der Siedler in ihrer sozialen Evolution gefördert).

Kommen wir zur Technologie. Sie haben eben Wege gefunden, durch Ersatz wie Keramiken etc. etwa ins Dampfzeitalter zu kommen. Lokale Hölzer, Kristalle u.ä. haben dabei geholfen. Insbesondere die Kristalle haben das Potential eine alternative zu unserer Elektronik zu werden.

Sehe kein Problem sich da was zusammenzufabulieren!

Sehr schöne Idee. Nur das viele Leute gleich wieder schreiend rausrennen wenn sie Science Fiction hören. :) Das mit den Kristallen ist Klasse. Außerdem eignen sich ja jaauch Diamanten und ähnlich harte Edelsteine als Schneidwerkzeuge.

Ich muss mal überlegen wie abwegig Laser ist. Lichtbündelung ohen weitere Energiezuführung.


« Letzte Änderung: 5.10.2018 | 13:33 von Fillus »

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #17 am: 5.10.2018 | 13:35 »
Was zeichnet eine moderne Welt denn aus?

Wolkenkratzer hätten wir sicherlich nicht. Häuser aus Stein mit Mörtel aufgemauert mit einer Art Wasserauffangsystem. Rohrleitungen würde es ja vielleicht geben.
Keramik oder stein hat man dafür genutzt


Zitat
Wie weit würden Zug- und Reittiere auf gespflasterten Straßen nutzen? Hufeisen könnte man keine drunter nageln.
Qualität der Hufe waren ein wichtiges Zuchtdetail
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline Settembrini

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #18 am: 5.10.2018 | 13:53 »
Ohne Metallurgie und magischen Ersatz ist eine moderne Welt mMn nicht denkbar.

Leseempfehlung: Crucible of Time by John Brunner. Gibt es auch auf Deutsch von Heyne SF, Titel fällt mir gerade nicht ein. ADD: Laut WP: "Die Gußform der Zeit" wobei das ja nur die wörtl. Übersetzung wäre.
« Letzte Änderung: 5.10.2018 | 13:55 von Settembrini »
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #19 am: 5.10.2018 | 13:58 »
Stimmt aber wirklich.
„Die Gussform der Zeit“, Heyne 1985, ISBN 3-453-31206-6

Werd mal schauen ob ich es in die Finger bekomme.


Keramik oder stein hat man dafür genutzt

Qualität der Hufe waren ein wichtiges Zuchtdetail

Recht du hast!

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #20 am: 5.10.2018 | 14:05 »
Reisen wären doch auch mit Zeppelin möglich.

Zeppeline gibt's nicht -- die haben selber ein Metallgerüst, und ob sich da so schnell ein Ersatzmaterial findet, das bei gleichem Gewicht ähnliche Festigkeit bietet...? Okay, es gibt natürlich auch Luftschiffe, die konstruktionsbedingt ohne so etwas auskommen...aber woraus wollten wir komplett ohne Metall die Antriebsmaschinen bauen? Es könnte sehr leicht sein, daß sich unsere Zivilisation in Sachen Luftfahrt mit ungelenkten oder ganz vielleicht (keine Ahnung, ob das überhaupt praktisch wäre) einfach nur segelbestückten Ballons begnügen müßte.

Offline YY

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #21 am: 5.10.2018 | 14:13 »
Was zeichnet eine moderne Welt denn aus?

Du sprichst von der heutigen Welt und zählst dann selbst einiges auf, was zwingend wegfällt - und selbst da ist schon vieles von der Anwendung her gedacht statt von der Entwicklung, die es bis da hin gebraucht hat.

Mit viel gutem Willen und einigen zugedrückten Hühneraugen kommt man bis kurz vor die industrielle Revolution, aber mehr geht nicht. 
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Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #22 am: 5.10.2018 | 14:30 »
Wie gesagt, bei mir sind das noch alles lose Gedanken. Ein genauer Plan ist da noch nicht zu erkennen, jedenfalls habe ich keinen. :)

Offline Orok

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #23 am: 5.10.2018 | 14:44 »
Moderne Zivilisation ohne Metall(-urgie) funktioniert nicht. Du kannst eine primitive Zivilisation erschaffen, aber nichts was auch nur entfernt an unseren Entwicklungsstand heran kommt. Zumal größere Volksstämme noch mehr auf fruchtbaren Boden & mildes Klima angewiesen wären, als jetzt schon. Handwerk und Landwirtschaft wird sehr stark limitiert (z.B. Nähnadel, Pflug,...). Keine Motoren, keine Luftfahrt, Personen- & Warentransport nur per Muskelkraft...Gebäude sind in ihrer Höhe und Haltbarkeit stark beschränkt. Strom gibt es auch nicht...
Was vielleicht gehen würde: Nimm nur Eisen (Stahl) weg. Das sollte auch schon zu stark veränderten Bedingungen und Ergebnissen führen...
E PLURIBUS DUDEINUM
IN DUDENESS WE ABIDE

Offline Fillus

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Re: Eine Welt ohne Metallurgie (Hüttenwesen)?
« Antwort #24 am: 9.10.2018 | 11:09 »
Ein paar Tage sind vergangen und ich habe intensiv darüber nachgedacht. Ich komme einfach nicht über den Stand der Bronzezeit hinaus, wenn sämtliche Metalle fehlen.

Einzelne Metalle nicht zu nehmen, widerspricht meinem Logikempfinden. Da ich keine göttlichen, magischen oder außerirdischen Einflüße wollte, ist es schlicht unmöglich. Ich muss vielen hier also zustimmen. Zudem würde es echt Kompliziert werden, wenn ich auf das Periodensystem schaue.