Den Begriff "Klischees" würde ich hier jetzt nicht benutzen. Das ist nun mal sein Stil. Es gibt auch andere große Regisseure, die man einfach immer erkennt, z.B. Leone, Spielberg oder auch Emmerich. Wenn ein Regisseur einen Stil entwickelt, der dem Zuschauer in Erinnerung bleibt, dann halte ich das für ein gutes Zeichen.
Wie viele Regisseure kennst du, bei deren Filmen du während des Anschauens darauf kommen würdest, dass er von ihnen ist?
Ausserdem war es ja wohl jedem klar, dass Kill Bill ein Tarantino von Kopf bis Fuß werden würde, der Regisseur selbst hat auch nie was anderes behauptet.
Mann kann Tarantino durchaus verwerfen, dass in seinen Filmen recht wenig Variation herrscht. Das Gleiche kann man auch Leone vorwerfen, und dennoch sind beides höchst geachtete Regisseure. Weil ihre Filme einfach gut sind.
Natürlich, ein Kubrick bietet mehr Abwechslung, aber ich muss sagen, dass mir von ihm bei weitem nicht alle Filme gefallen.
Tarantino hat nie den Anspruch gestellt, gut im Variieren zu sein. Er macht das, was er kann, nämlich coole, blutige Filme mit genialen Figuren, Dialogen und Storyeinfällen. Wenn ich dagegen einen guten Katastrophenfilm sehen will, schaue ich mir Emmerich an. Für einen guten Western wende ich mich den Werken Leones zu.
Wenn Tarantino ein Drama über einen HIV-erkrankten Anwalt drehen würde, bestünde eine vermutlich hohe Chance, dass Mist rauskommt. Aber warum sollte er? Schuster, bleib bei deinen Leisten, wie es so schön heisst.