Nebenbei habe ich mir ein noch ein paar Gedanken über die griechischen Vampire gemacht. An Beispielen wie z.b. den vergleichsweise bekannten "Vampiren von Mykonos" lässt sich sehen, dass man den Untoten damals durchaus etwas andere Verhaltensweisen zuschrieb, als man heute von Vampiren erwarten würde:
http://www.tornosnews.gr/en/greek-news/culture/18449-the-vampire-of-mykonos-10-bizarre-paranormal-encounters-from-old-europe.htmlhttps://writewrotewritten.wordpress.com/2016/05/30/monster-monday-mykonos-vampire/Was wäre daher von dieser "Variante" der ganz am Anfang schon erwähnten Wrukolakas zu halten:
Wrukolakas sind eine vor allem in Südosteuropa vorkommende Spezies von Vampiren. Für Mitteleuropäer überraschend sind sie eine Art Übergangsform von Werwesen zu Vampir. Ein Wrukolaka beginnt sein Leben als eine Kreatur, die den bekannten Werwesen stark ähnelt. Stirbt ein Wrukolaka jedoch oder wird er nicht "fachgerecht" getötet, ersteht er beim nächsten Vollmond als Vampir wieder auf. Dabei behält er die Fähigkeiten, die er als Werwesen hatte - und erweitert sie um diverse vampirische Kräfte. Das macht Wrukolakas zu äusserst gefährlichen Gegnern. Einige Fähigkeiten, die "typische Vampire" haben, fehlen den Wrukolakas allerdings. So können sie beispielsweise niemanden hypnotisieren und sind bei Verwandlungen auf die Wergestalt beschränkt, die sie schon zu Lebzeiten hatten. Wrukolakas benötigen Blut erst in ihrer "Vampirphase", die meisten lieben den Geschmack des roten Lebenssaftes jedoch schon zu Lebzeiten.
Nahezu allen Wrukolakas ist ein stark ausgeprägter, nach menschlichen Maßstäben meist kranker, Sinn für Humor zu Eigen. Sie haben einen Hang zu allerlei makaberen Scherzen, Tricks und Spielereien, der sich nach ihrem Tode noch zu verstärken scheint. Wrukolakas sind nicht alle gleichermaßen bösartig, aber die meisten fallen wohl in die Kategorie "grauenhafter Albtraum". Sucht ein boshafter Wrukolaka, oder Gott bewahre ein ganzes Rudel von ihnen, eine Siedlung heim, überziehen sie ihre Opfer mit einer ganzen Kaskade perfiden Psychoterrors. Sie brechen in Häuser ein, wenn die Bewohner nicht da sind, und zerstören sämtliche Möbel. Sie überfallen Nachts Menschen einfach nur, um sie obszön zu begrabschen oder zu verprügeln. Sie lassen Vorräte verschwinden. Sie saufen komplette Weinkeller leer. Sie schänden Heiligtümer.
Meist beginnt der Terror harmlos, steigert sich aber Nacht für Nacht. Was mit ein paar umgeworfenen Fässern anfängt, endet damit, dass die Vampire die Olivenbäume des Dorfes mit massakrierten Schafen "dekorieren". Das sie Menschen aussaugen, geschieht in der Regel erst in der späteren Phase ihres "Spiels".
Wrukolakas können auf zwei Arten entstehen: Sie können geboren oder gemacht werden. Die meisten werden, wie Werwesen, als das geboren, was sie sind. Interessanterweise haben männliche Kinder von Hexen (in Südosteuropa töten Hexen ihre männlichen Nachkommenschaft oft nicht!) eine hohe Wahrscheinlichkeit, Wrukolakas zu werden. In ihrer Vampirphase können Wrukolakas ihren "Fluch" mit der selben Bluttaufe weitergeben wie andere Vampire. Interessanterweise ist es Wrukolakas möglich, ihre Opfer bei dieser Bluttaufe nicht zu töten. Statt eines vampirischen Wrukolaka entsteht so erst einmal ein schwächerer, lebender Wrukolaka.
In seltenen Fällen kann es, wie bei Werwesen und Hexen, auch so etwas wie "weiße" Wrukolakas geben - einfach, wenn der Wrukolaka zwar als solcher geboren wurde, sich aber gegen das Böse entscheidet. Gewisse Schwächen wird ein Wrukolaka jedoch trotzdem nie ablegen können. Er wird den Geruch und Geschmack von Blut stets unwiderstehlich finden (könnte sich bei Menschen aber zurückhalten und stattdessen Tiere aussaugen) und er wird immer einen Hang zu Streichen und (makaberen) Scherzen haben.