Autor Thema: "Dein Charakter ist halt so"....  (Gelesen 12377 mal)

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Offline Lichtschwerttänzer

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #75 am: 30.10.2018 | 05:07 »
Du sprichst mal wieder in Rätseln... wtf?
Post ganz gelesen?

Es gibt mindestens ein Midgard "Abenteuer" wo das genau so drin steht und es war ein in der Community immer wiederkehrende Einstellung für gutes Klischeespiel.

Zitat
Und nein, auch ein albischer Ordenskrieger sollte mMn. schon mit der speziellen heiligen Waffe seines Gottes kämpfen wollen, statt mit irgendeiner X-beliebigen.
Was ich exakt für Klischeesuizididiotenspiel halte.

Ein Ritter hat einen Ehrenkodex (oder so ähnlich),
kann nicht muß einen Ehrenkodex haben, mit so einem Ehrenkodex kann sich ein ordentliches Massaker Problemlos in Einklang bringen lassen oder das schändliche Behandeln von Kampfgefährten, nicht wahr Richard Coeur de Lion.
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
“Crap.”

Offline pharyon

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #76 am: 30.10.2018 | 06:55 »
Meiner Meinung nach kommt es hier auf die Prämissen an.
So was gibt es nicht?
So was gibt es doch?
Klar gibt es das. Hatte das zuletzt in meiner DSA-Runde, in der ein neuer Spieler dazukam. Eigentlich auch davor schon, da wir nach jedem Spiel ein kurzes Feedback abgeben und annehmen. Da werden dann auch mal Fragen, Wahrnehmungen und Erwartungen zu Charakteren angesprochen. Und Lösungen gesucht, mit denen alle am Tisch gut leben/spielen können.

Zitat
Welche Einschränkungen sind für euch Ok?
Welche würdet ihr doof finden?  :)
Das hängt davon ab, welche Absprachen wir vorher getroffen haben. Schließlich betreiben wir ein Hobby, in dem wir zugleich Akteur und Rezipient sind. Meinungen hat jeder und sollte sie auch äußern dürfen - beizeiten. Ein "Sicher, das du das tun willst?" kann es mMn immer geben, nicht nur vom Spielleiter. Den Mitspielern aufzuzeigen, welche Konsequenzen es geben kann, oder wie man etwas wahrnimmt, kann man (fast) immer in 2-3 eher kurzen Sätzen mitteilen. Ob ich das über den Charakter oder auf der Spielerebene kommuniziere hängt von der Situation ab. Es gibt Momente, wo das eine besser funktioniert als das andere.

Teylen hat in dem Punkt recht, dass klar auf Spielerebene kommuniziert weniger Missverständnisse ent- und bestehen. Andererseits muss der Versuch über die Ingame-Ebene nicht immer subtil (das, was Teylen mit passiv bezeichnet), indirekt (über Bande) und fruchtlos sein. Der Ton macht hier wieder mal einen Großteil der Musik. Und dann sollte ich zwischen den Spieleinheiten viele Fragen stellen (können). Wer sind meine Mitspieler? Wie ticken sie? Worauf legen sie Wert? Issi, felixs und Lichtschwerttänzer kann ich mir nicht in einer Gruppe dauerhaft vorstellen. Manchmal findet man die persönlichen Dispositionen erst über den Spielprozess heraus. Dann wird es Zeit, darüber zu reden, Entscheidungen zu treffen und einen Konsens zu finden - oder eine Alternative.

Zur Übergriffigkeit auf den Spielercharakter: das A&O ist die vorher getroffene Absprache. Wir spielen ein Spiel und haben Regeln. Manche davon nehmen wir implizit an. Mit ein wenig Erfahrung sollte man diesen Punkt am Anfang der Gruppenbildung besprechen. Wer hat das letzte Wort? Der Spieler? Die Spielleitung? Die Gruppenmehrheit? Von Fall zu Fall unterschiedlich.

p^^
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Offline Caranthir

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #77 am: 30.10.2018 | 07:15 »
Junge, wenn du die Schweine schon buchstäblich rausläßt (bzw. diese Absicht deinem Beispiel-Spieler mit auf den Weg gibst), dann wundere dich bitte nicht, wenn andere das Bild dann ebenfalls aufgreifen -- mit allen Assoziationen und Implikationen, die dazugehören.

Ansonsten kommt deine Argumentation im Moment hier eher so an: "Jeder Spieler kann sich daneben benehmen, wie er gerade möchte, und die anderen dürfen dann großzügigerweise auch mal zaghaft Protest anmelden." Ist wahrscheinlich so auch nicht beabsichtigt, aber die abschwächenden Formulierungen in b) und c) -- "ein gewisses Mitspracherecht", "kann Konsequenzen haben" tragen durchaus zu dem Eindruck bei.

Erstmal wäre es nett, wenn du mich nicht mit "Junge" anredest. Du vergreifst dich im Ton. Ich war an einer konstruktiven Diskussion interessiert. Du liest meine Beiträge anscheinend mit einem agressiven Grundton. Ich weiß nicht, woher du deine Interpretation von dem, was ich da angeblich geschrieben habe, hernimmst.

"Gewisses Mitspracherecht" soll natürlich einschränken. Niemand hat Bock, wenn ihm ständig reingeredet wird. "Die Sau raus lassen" ist für mich das Letzte, was ich im Rollenspiel haben will und wurde von mir als negatives Bild genutzt, das ich in meinen Runden nicht haben will. Daher auch meine Beispiele aus Fate, die eine praktische Regel zeigen sollten, wie man auf Regelseite damit umgehen kann, wenn Spieler ihren Charakter ignorieren und nur das machen, worauf sie Bock haben.

Ansonsten: Reden hilft natürlich, sowohl ingame als auch unter den Spielern.

Lies in Zukunft meine Beiträge bitte ein bisschen genauer und mit einer positiven Grundhaltung. Ich habe echt keine Ahnung, warum du mich hier mit "Junge" anmachst.
« Letzte Änderung: 30.10.2018 | 07:22 von Caranthir »
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Offline Ein Dämon auf Abwegen

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #78 am: 30.10.2018 | 08:32 »
Kommt drauf an, wenn es in dem Spiel irgendein Moral/Gesinnungssystem gibt, werd ich schon gerne gewarnt bevor ich dagegen verstoße, vor allem wenn das Konsequenzen haben kann. (Wobei ich pesönlich Spiele ohne so ein System bevorzuge).

Merke: Neue Regeln zu erfinden ist nicht schwer, unnötige Regeln zu erkennen und über Bord zu werfen erfordert bedeutend mehr Mut und Sachverstand.

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Offline Der Läuterer

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #79 am: 30.10.2018 | 09:36 »
Gesinnung wird m.M.n. häufig ein Problem. Entweder geht man sehr grosszügig mit der Auslegung um, oder die Gruppe hat mehr innere, als äussere Konflikte zu lösen.

By the way, Ein Dämon auf Abwegen. Ist ein cooles Buch. Ich habe die Reihe in den 80ern verschlungen.
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Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #80 am: 30.10.2018 | 09:53 »
Issi, felixs und Lichtschwerttänzer kann ich mir nicht in einer Gruppe dauerhaft vorstellen.
p^^
Da sind wir schon zwei  ;D
Aber macht ja nichts. Verschiedene Ansichten sind ja erwünscht.
Und vermutlich sind die Schmerzpunkte wann etwas als übergriffig empfunden  wird und wann nicht, sehr unterschiedlich.
« Letzte Änderung: 30.10.2018 | 09:55 von Issi »

Offline Sphinx

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #81 am: 30.10.2018 | 10:00 »
Ich verstehe ganz ehrlich nicht wie es ingame funktioniert. Das heißt, angenommen ich mache als Spieler etwas was dem Mitspielern oder dem Spielleiter nicht gefällt.
Einmal als Beispiel, in einer D&D Kampagne war es verschneit und es drohte Hunger. Ich hatte die Idee mit meiner Druidin und einem entsprechenden Zauber ein Tier herbei zurufen (ein Fuchs kam), und das Tier dann zu erlegen, zu braten und zu essen (man kann auch Füchse essen, denke ich).

Was ich nicht bei der Idee nicht bemerkte, war das die Idee nicht mit dem Spielwelt-Verständnis, dem Verständnis zum handeln von Druiden, der Gruppen einherging.
Eine gute Lösung wäre, meiner Meinung nach, gewesen zu sagen: "Hey, das ist keine gute Aktion, lass das mal eher. Können wir retconnen.".
Stattdessen wurde es versucht im Spiel zu kommunizieren. Wo es einerseits erstmal nicht durch kam, da ich dachte das man es nur schwerer machen mag. Wo dann andererseits die besonders niederträchtige Art der Fuchsjagd zementiert wurde. Wo es dann letztendlich Ingame sehr lange Zeit im Spiel nachgetragen wurde. Was dann keinen so wirklich super glücklich macht.

Guter Punkt. Es hängt stark davon ab wie die Mitspieler einen Charakter wahrnehmen. Einfach aus dem eigenen Wissen heraus, wird da angenommen das ein Druide so zu sein hat. Gerade bei DnD gibt es zu den Regeln einen Haufen Settings und in jedem kann ein Druide ganz anders Ticken. Beschäftigt man sich als Spieler nicht damit wie die Druiden im Setting sind oder wie der Spieler seinen Druiden auslegt, sollte man wenigstens die klappe halten.
1. Für mich ist ein Druide erst mal jemand der das Gleichgewicht in der Natur wahren will, wenn der Fuchs das Gleichgewicht seiner Meinung nach nicht negativ beeinflusst, sehe ich persönlich keinen Grund warum er das nicht tun sollte.
2. Der Druide ist mit seinen Kameraden schon durch die Hölle gegangen. Selbst wenn er am Anfang mal PETA auf Crack war der Natur über alles gestellt hat, hat er evtl. gelernt das das nicht alles ist.
3. Der Druide verfolgt ein höheres Ziel und eine Ameise..oder in dem Fall ein Fuchs ist für das große ganze nicht von Belang.

Worauf ich mit den 3 Punkten hinaus möchte ist: Es gibt so viele Möglichkeiten wieso jemand etwas macht das dem eigenen Bild wiederspricht. Als rücksichtsvoller Spieler ist es sinnvoll einfach mal zu sehen wohin ein Weg führt anstatt schon nach dem ersten Meter zu Maulen das der Weg blöd ist. Wie soll sich ein Charakter entwickeln wenn er sich nicht von seinem Anfangsstadium durch Änderungen weiter entwickeln kann.

Zitat
Das heißt, bei Ingame Reaktionen ist meiner Meinung nach das Hauptproblem das es idR. nicht als Kritik erkenntlich ist.
Wenn sich der Spieler-Charakter dagegen ausspricht das der andere auf irgendeinen DSA-Berg geht, kann das nur so ein normaler Widerstand sein. Wie man auch anderen Orts verschiedene Wege bespricht ein Problem anzugehen. Ebenso wie es normales "banter" untereinander sein kann.
Wenn es dann der SL macht, wird es mitunter noch schwieriger. Weil als SL habe ich mal NPCs welche den Spielern eiskalt ins Gesicht lügen ohne rot zu werden. Respektive Informationen geben die so nicht ganz so hinkommen. Ich beschreibe auch Sachen als gefährlich ohne den Gedanken das die Charaktere da gar nicht hinsollen, oder als ungefährlich um zu gucken ob oder wie sie übermütig werden.
Ich als Spieler wäre da hilflos überfordert rauszulesen was davon normales Spiel war, und was davon ein Kommentar der Spielweise/Botschaft.
Ja absolut Problematisch, wir sind zu 99% keine ausgebildeten Schauspieler die eine Information nahezu unmissverständlich in Wort und Gestik transportieren können. Ich hab gemerkt das Subtilität meist nicht klappt und mehr alles ehr übertreiben sollte damit es auch der letzte mitbekommt. Lügen wird dann ganz komplex, wenn man selbst nicht gut Lügen kann wird man auch einen NPC nicht gut lügen lassen. Dann stellt sich aber die Frage ist das schlimm? Wenn die Spieler gut trennen können, wissen sie als Spieler zwar das der NPC lügt aber ihre Charaktere eben nicht, weil der Lügen-Entdecken-Wurf zu schlecht war.

Online nobody@home

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #82 am: 30.10.2018 | 12:16 »
Lies in Zukunft meine Beiträge bitte ein bisschen genauer und mit einer positiven Grundhaltung. Ich habe echt keine Ahnung, warum du mich hier mit "Junge" anmachst.

Ich bin dieses Jahr fünfzig geworden, allmählich darf ich das. >;D

Ansonsten reden wir in diesem Faden ja letzten Endes gerade über Kommunikationsprobleme, nicht wahr? Da kann's nicht unbedingt schaden, im Blick zu behalten, an was für Kleinigkeiten sich die mitunter schon entzünden können.

Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #83 am: 30.10.2018 | 17:26 »
Zitat
Zur Übergriffigkeit auf den Spielercharakter: das A&O ist die vorher getroffene Absprache. Wir spielen ein Spiel und haben Regeln. Manche davon nehmen wir implizit an. Mit ein wenig Erfahrung sollte man diesen Punkt am Anfang der Gruppenbildung besprechen. Wer hat das letzte Wort? Der Spieler? Die Spielleitung? Die Gruppenmehrheit? Von Fall zu Fall unterschiedlich.
Wobei man bei dem Begriff Regeln mMn. zwischen Spielsystem Regeln und internen Gruppenregeln (Hausregeln) unterscheiden muss.

Ein wichtiger Punkt ist vielleicht auch, dass es nur dann Railroading ist, wenn der Spieler sich auch gerailroaded fühlt.
Kann auch sein, dass Spieler zwar hin und wieder mal gerailroaded (Ihre eigenen Entscheidungen negiert) werden, durch "dein Charakter ist halt so" aber es gar nicht so wahrnehmen.

Und ich vermute, es geschieht oft nicht mal in böser Absicht, sondern weil sich der SL /die Mitspieler mit Dingen schwer tun, die z.B. unvorhergesehen, unerwartet eintreten.
Wenn der Charakter z.B. aus der ihm zugedachten Rolle fällt- aber unklar ist, wie man darauf reagieren und damit umgehen soll.
« Letzte Änderung: 30.10.2018 | 23:45 von Issi »

Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #84 am: 30.10.2018 | 19:12 »
Zitat
Worauf ich mit den 3 Punkten hinaus möchte ist: Es gibt so viele Möglichkeiten wieso jemand etwas macht das dem eigenen Bild wiederspricht. Als rücksichtsvoller Spieler ist es sinnvoll einfach mal zu sehen wohin ein Weg führt anstatt schon nach dem ersten Meter zu Maulen das der Weg blöd ist. Wie soll sich ein Charakter entwickeln wenn er sich nicht von seinem Anfangsstadium durch Änderungen weiter entwickeln kann.
Das entspricht auch dem, was ich in Post #19 schon mal aufgegriffen habe:
Zitat
Eine ganz wichtige Frage ist mMn. auch: Kann das Erlebte eine Figur verändern? (auch Spielwertmäßig- Sie hat Erfahrungen gemacht, also wird sie in sowas besser)
Oder zementieren die Dinge die man zu Beginn festgelegt hat, auch die Erfahrungen, die eine Figur machen kann/darf?

Nachteile, die man zum Spielstart gewählt hat, und die sich im eigentlichen Spiel, lediglich auf die Darstellung auswirken sollen (diverse Ängste, Ehrenkodex und Macken z.B:) sorgen vermutlich für mehr Diskussion, als solche Nachtteile die einen greifbaren Nachteil mitsichbringen wie konkrete Abzüge(Auf eine bestimmte Fähigkeit z.B.)

Die Figuren machen ja im Laufe der Abenteuer eine Art Entwicklung durch. - Sie werden besser durch Erfahrung.(XP)
Und sind vielleicht auch mal mit Dingen konfrontiert, die neu für sie sind, und die erfordern, dass die SC mal Dinge tun müssen, die sie (noch) nicht  können.
(Ein paar Klischees: Der Barbar am Königshof, der Zwerg zu Gast bei den Elfen, der Adlige ohne Geld etc.)
So lässt sich auch plausibel eine Entwicklung erklären. Warum kann ich plötzlich etwas, was ich vorher nicht konnte?

Ansonsten habe ich halt eine Figur die etwas erst gar nicht, und dann von
Null auf Hundert kann. Ohne jede Übung, ohne jeden Versuch.

Außerdem machen sie evtl .auch Entwicklungen durch, die  nicht auf dem Charakterblatt ersichtlich sind.
Z.B. von scheu- zu -weltoffen.
vom arrogant- zu -umgänglich, von Angepasst zu rebellisch
oder umgekehrt - whatever.

Von daher stellt so ein Charakterblatt am Start idR. eigentlich nur eine (sehr eingeschränkte)  Momentaufnahme dar, die viele wichtige Aspekte der Persönlichkeit gar nicht erfasst.
-Falls sie das überhaupt kann,.
Und sich zwangläufig verändert.

"Dein Charakter ist halt so"- hat was von- "Der ist so, der war so, und der wird auch immer so bleiben"  ~;D
Was einer eigentlichen Entwicklung uU. im Weg steht. -Und die Persönlichkeit, die ihr der Spieler verleiht, negiert.
Edit. Aber eigentlich hat der Spieler, der für sie denkt, fühlt und entscheidet jederzeit die Möglichkeit "die Richtung zu ändern."
« Letzte Änderung: 30.10.2018 | 19:25 von Issi »

Offline Bad Horse

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #85 am: 30.10.2018 | 19:41 »
Lustigerweise ist bei uns mal ein Abenteuer für die SCs nicht so gut gelaufen, weil die Spieler sich in der Hinsicht zu sehr zurückgehalten haben. Der eigentliche SC wurde durch einen Doppelgänger ausgetauscht, der zwar eine vage Vorstellung vom eigentlichen SC hatte, ihn aber nicht so richtig gut kannte. Der Doppelgänger wurde vom selben Spieler dargestellt, und die Mitspieler haben dem alles durchgehen lassen - selbst eine angezündete Kirche als Ablenkung wurde bei einem sonst tiefreligiösen Charakter mit "Der ist aber heute komisch" abgetan.

Ansonsten: Wenn man sich über das Verhalten eines Charakters wundert, kann man auch einfach mal nachfragen, was da gerade los ist. Und zwar nicht aggressiv oder anklagend, sondern interessiert: "Hm, Ulgor hasst doch normalerweise Musik und hat den Aspekt "wortkarg und grimmig", und jetzt redet er eifrig mit dem Barden - was geht da in ihm vor?" Und die Antwort kann dann von "Der hat Angst, dass der Barde sonst singt" über "mir ist als Spieler langweilig, ich will auch mal mit jemandem reden" oder "der Barde ist sein lang verschollener Cousin" bis zu "Stimmt eigentlich. Hm. Vielleicht hat der Barde Ulgor verzaubert?!?"
Dafür braucht man natürlich ein grundlegendes Wohlwollen in der Gruppe, damit einem dieses Interesse nicht als "du redest mir in meinen Charakter rein" interpretiert wird.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline felixs

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #86 am: 30.10.2018 | 20:03 »
Und sind vielleicht auch mal mit Dingen konfrontiert, die neu für sie sind, und die erfordern, dass die SC mal Dinge tun müssen, die sie (noch) nicht  können.
(Ein paar Klischees: Der Barbar am Königshof, der Zwerg zu Gast bei den Elfen, der Adlige ohne Geld etc.)
So lässt sich auch plausibel eine Entwicklung erklären. Warum kann ich plötzlich etwas, was ich vorher nicht konnte?

Natürlich.

Nur muss diese Entwicklung eben auch stattgefunden haben oder zumindest irgendwie reflektiert werden. Die Möglichkeit von Entwicklung bestreitet - denke ich - niemand.
Was komisch ist, ist, wenn plötzlich eine große Veränderung ohne Erklärung vom Himmel fällt. Noch komischer, für mich auch ärgerlich, wenn das gerade im spielmechanisch günstigsten Moment geschieht.
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Offline Sphinx

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #87 am: 31.10.2018 | 09:19 »
Natürlich.

Nur muss diese Entwicklung eben auch stattgefunden haben oder zumindest irgendwie reflektiert werden. Die Möglichkeit von Entwicklung bestreitet - denke ich - niemand.
Was komisch ist, ist, wenn plötzlich eine große Veränderung ohne Erklärung vom Himmel fällt. Noch komischer, für mich auch ärgerlich, wenn das gerade im spielmechanisch günstigsten Moment geschieht.

An sich richtig, sowas würde mir auch säuerlich aufstoßen. Aber ich sehe auch das wir alle nur Laienschauspiel betreiben und es mag vorkommen das man für sich diese Entwicklung schon hatte. Diese aber eben nicht gut darstellen konnte, btw. es nie eine Scene gab wo man es hätte darstellen können.

Offline felixs

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #88 am: 31.10.2018 | 09:25 »
An sich richtig, sowas würde mir auch säuerlich aufstoßen. Aber ich sehe auch das wir alle nur Laienschauspiel betreiben und es mag vorkommen das man für sich diese Entwicklung schon hatte. Diese aber eben nicht gut darstellen konnte, btw. es nie eine Scene gab wo man es hätte darstellen können.

Das wäre dann der Teil mit dem "irgendwie reflektiert" gewesen. Hätte ich deutlicher machen können: Wenn man eine gute, schlüssige Erklärung für die Entwicklung hat (und wenn das nicht wiederholt gerade an der spielmechanisch gut passenden Stelle passiert), ist ja nichts dagegen einzuwenden. Und diese Erklärung muss natürlich nicht zwingend ausgespielt gewesen sein. Ein Hinweis ("das konnte ich bisher nicht ausspielen, aber...") wäre hilfreich.

Letztlich läuft es auf Problembewusstsein und Kommunikation hinaus.
« Letzte Änderung: 31.10.2018 | 09:27 von felixs »
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Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #89 am: 31.10.2018 | 09:39 »
Das wäre dann der Teil mit dem "irgendwie reflektiert" gewesen. Hätte ich deutlicher machen können: Wenn man eine gute, schlüssige Erklärung für die Entwicklung hat (und wenn das nicht wiederholt gerade an der spielmechanisch gut passenden Stelle passiert), ist ja nichts dagegen einzuwenden. Und diese Erklärung muss natürlich nicht zwingend ausgespielt gewesen sein. Ein Hinweis ("das konnte ich bisher nicht ausspielen, aber...") wäre hilfreich.

Letztlich läuft es auf Problembewusstsein und Kommunikation hinaus.
Oh Wunder - das sehe ich anders.  :)
(Präventiv: Ich erwarte nicht, dass du auf folgenden Kommentar eingehst)

Ein Spieler muss sich idR. nicht für seine Darstellung oder Darstellungskünste vor den anderen rechtfertigen.
Die Intentionen einer Figur legt er auch selbst fest.
Spielmechanische Vorteile sollte er dadurch auch nicht bekommen. Da sich seine Fertigkeitswerte dadurch nicht verändern.
« Letzte Änderung: 31.10.2018 | 09:44 von Issi »

Offline felixs

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #90 am: 31.10.2018 | 09:42 »
Ein Spieler muss sich idR. nicht für seine Darstellung oder Darstellungskünste vor den anderen rechtfertigen.

Auf die Gefahr hin, dass wir wieder aneinander vorbei kommunizieren:
Und was macht ihr dann, wenn der Rest der Gruppe sich vom (unplausiblen) Spiel eines Spielers gestört fühlt?
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Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #91 am: 31.10.2018 | 09:56 »
Auf die Gefahr hin, dass wir wieder aneinander vorbei kommunizieren:
Und was macht ihr dann, wenn der Rest der Gruppe sich vom (unplausiblen) Spiel eines Spielers gestört fühlt?
Das könnte ich mir ehrlich gesagt nur bei einem "Slapstick -Random" SC vorstellen, den der Spieler dazu benutzt, um sich mal ohne Rücksicht auf Verluste auszutoben.
Lösung.
Das beliebte OT Gespräch
Oder eine plausible Spielwelt erledigt das Problem früher oder später von selbst.
"Du hast den König beleidigt, auf schlimme Art und Weise?  -Ok, da wartet der Kerker. "
"Du hast den Anführer der Straßenbande angepöbelt, als du alleine unterwegs warst? -dann setzt es halt Prügel."

Offline felixs

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #92 am: 31.10.2018 | 10:09 »
Die von Dir angesprochenen Szenen gehen für meine Begriffe schon stark in Richtung Slapstick. Falls es nicht gute Gründe dafür gab, sich so zu verhalten. Es ist auf jeden Fall ziemlich irrational, diese Risiken einzugehen und es braucht ein starkes Motiv (Jähzornigkeit könnte aber z.B. auch reichen), um das zu rechtfertigen. Potentiell nervig ist das allemal.

Aber vielleicht etwas zugespitzter:
Was ist mit (ich glaube Du hattest das oben als Beispiel): "Auf meinem Figurenblatt steht zwar, dass meine Figur extreme Angst vor Wasser hat, aber ich finde, dass ich mich in dieser Situation einfach darüber hinwegsetze und jetzt über den Fluss schwimme"? Und sowas vielleicht eher häufiger als sehr selten.

Gesetzt ist natürlich, dass es sich um ein System handelt, welches für sowas keine Regeln aufstellt.
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Offline bobibob bobsen

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #93 am: 31.10.2018 | 10:14 »
Zitat
Und was macht ihr dann, wenn der Rest der Gruppe sich vom (unplausiblen) Spiel eines Spielers gestört fühlt?

Ich habe mal ein Vetorecht für jeden eingeführt und als das nichts gebracht hat mit dem Spieler gesprochen und letztlich mußte ich ihm erklären das sein Spiel nicht zum Rest der Gruppe paßt und er sich doch bitte eine andere Spielwiese suchen soll. Ging übrigens sehr harmonisch da der betreffende Spieler natürlich längst gemerkt hatte das er nicht zum Rest der Gruppe paßt.

Offline Issi

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #94 am: 31.10.2018 | 10:24 »
Die von Dir angesprochenen Szenen gehen für meine Begriffe schon stark in Richtung Slapstick. Falls es nicht gute Gründe dafür gab, sich so zu verhalten. Es ist auf jeden Fall ziemlich irrational, diese Risiken einzugehen und es braucht ein starkes Motiv (Jähzornigkeit könnte aber z.B. auch reichen), um das zu rechtfertigen. Potentiell nervig ist das allemal.

Aber vielleicht etwas zugespitzter:
Was ist mit (ich glaube Du hattest das oben als Beispiel): "Auf meinem Figurenblatt steht zwar, dass meine Figur extreme Angst vor Wasser hat, aber ich finde, dass ich mich in dieser Situation einfach darüber hinwegsetze und jetzt über den Fluss schwimme"? Und sowas vielleicht eher häufiger als sehr selten.

Gesetzt ist natürlich, dass es sich um ein System handelt, welches für sowas keine Regeln aufstellt.
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Offline Der Läuterer

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #95 am: 31.10.2018 | 13:56 »
Ich habe mal ein Vetorecht für jeden eingeführt
Klingt interessant.
Würdest Du das bitte mal kurz näher erläutern?

Ich kann mir darunter sehr vieles vorstellen. Deshalb die Rückfrage.
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Offline wilcox

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #96 am: 6.11.2018 | 10:42 »
Habe ich erlebt in (Cthulhu) One Shots mit vorgefertigten Charakteren, in denen man als Spieler danach bemessen wurde, wie gut man die einem zugedachte Rolle getroffen hat. "Ja, sowas würdest du auch machen, weil dein Charakter ist ja so und so." oder auch "Eigentlich ist dein Charakter gar nicht so und so, aber na gut."
Persönlich habe ich das als störend empfunden. Ich lese ja schließlich kein Theaterskript vor.

Dann darfst du aber keine vorgefertigten Chars spielen. Da ist man nunmal beschraenkt.
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Swafnir

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Re: "Dein Charakter ist halt so"....
« Antwort #97 am: 6.11.2018 | 11:24 »
Ich rede (Mit)Spielern normal nicht in ihre Charaktere rein. Ich hab nur einen jungen Spieler, der es mit dem lawful stupid sehr übertreibt. Den versuche ich gerade ein wenig zu bremsen, weil es schon ein wenig in Richtung "Gruppensabotage" geht.

Als sein Paladin dann gelegen war, hab ich ihm einen wichtigen NSC gegeben damit ihm nicht langweilig wird. Den wollte er dann genauso spielen und da hab ich eingegriffen, weil der Char die Aktion die er vorhatte garantiert nicht überlebt hätte (und sie zudem völlig sinnfrei war).