John Peter McCarty
Theme SongLyrics
As if I had a choice to change the course
You think I'd choose to go the way of the storm
And every vessel here in this randomness
Just seems to verify our unity of form
- and I can't remember before the storm or the ocean
Won't you sit awhile and let me look at you
I can still see the sun in your eyes
And I can see you there like it's yesterday
Though it's years since we said our goodbyes
- and I can't remember before the storm or the ocean
Give us back our innocence
We need a light to guide us home
Any sign or evidence
Expelled from Eden we must roam
Is this the storm
I can't remember
Help us draw from out the well
We've wandered far across the sand
Something for this empty shell
To lead us to the promised land
- and I can't remember before the storm
John war Kind Nummer 2 im Hause McCarty, aber der erste Sohn. Das wiederum machte ihn für Dad zur Nummer 1. Leider bedeutete das nicht so viel Gutes für John, als man im ersten Moment meinen könnte. Dad hat ihn immer hart ran genommen, ihn frühzeitig viel auf der Farm helfen lassen, ihm kaum Freiheiten gegönnt. Wenn Dad weg oder zu besoffen war, um selbst was auf die Reihe zu kriegen, war frühzeitig John derjenige, der den Laden schmeißen musste, weil Dad Mom das einfach nie zutraute.
Nicht dass es dafür mal Lob gegeben hätte. Nicht gemeckert war schon immer genug gelobt für Dad. So baute sich in John frühzeitig ein Berg von Aggressionen auf. Hinzu kam der Spott von Mitschülern und Gleichaltrigen in Eden. Um deren Anerkennung zu erhalten, baute er schon als junger Teenager jede Menge Mist. Keine Mutprobe war ihm zu riskant, keine Prügelei zu hart. Wenn sie ihn schon nicht mochten, dann sollten sie ihn wenigstens fürchten.
Das lief so bis zu jenem verhängnisvollen Winterabend, als John 15 war und seinen besoffenen Dad mal wieder von der Kneipe abholen sollte. Nicht, dass er das nicht schon häufiger getan hätte. Nur trieb der Nordwind dieses Mal scheißkalte Luft runter vom Coloradoplateau nach Mitteltexas, weshalb er auf die Idee kam, Dad einfach auf den Beifahrersitz seines Wagens zu packen und die Karre selbst nach Hause zu fahren, anstatt zwei Stunden mit ihm durch eine Kälte zu stapfen, die es so in Eden nur alle Jubeljahre mal gib. Fahren konnte er, das hatte er mit Dad, wenn der mal nüchtern war, immer wieder geübt. Leider fuhr sich der Wagen auf der überfrorenen Straße nicht wie gewohnt und landete an einem Baum.
An den Rest kann sich John nur bruchstückhaft erinnern. Er weiß, dass er irgendwie Dads toten, schweren Körper auf die Fahrerseite wuchtete. Er weiß, dass er zu Hause Hilfe geholt hat. Was er nicht mehr weiß, ist, in welcher Reihenfolge er das getan hat. Er weiß nicht mal mehr, ob es seine Idee war, Dads Leiche auf den Fahrersitz zu schieben. Nur Dads anklagenden Blick aus seinen toten Augen, an den kann er sich erinnern, als wäre es gestern gewesen.
Danach war nichts mehr so wie vorher. John trug einen Selbsthass in sich, den er direkt auf seine Umgebung projizierte. Die Aggressionen, die dank Moms Liebe nur gelegentlich zu kleinen Entladngen führten, verwandelten sich in einen Gewittersturm. Gewaltanwendung zur Durchsetzung der eigenen Interessen wurde zur Regel, gelegentlich sogar gegenüber Shane. John flog von der Highschool. Seinem Ruf eines Draufgängers folgend hielt er sich im Anschluss mit Diebstählen und Raubüberfällen über Wasser. Zwischendurch versuchte er sich als Türsteher. Letzten Endes kam es aber, wie es kommen musste, und John landete im Knast.
Die drei Jahre unter viel härteren Jungs brachten John immerhin die Erkenntnis, dass es so nicht weiter gehen kann. So wandte er sich der einzigen Person zu, zu der er dort Vertrauen aufbauen konnte, Francis Mills, dem Baptistenprediger, der die Gottesdienste für die interessierten Gefangenen abhielt. Eine nochmalige Taufe würde ihn von seiner Schuld rein waschen. Das klingt alles so einfach und einleuchtend. Leider verging die Schuld nicht. Also versuchte er es mit einem gottgefälligen Leben. Vielleicht wird Gott, oder Dad, oder beide, ihm eines Tages verzeihen.
Als er raus kam, wandte er sich direkt an Mills, der ihn auch gern unterstützte. John holte den Highschoolabschluss nach und bekam mit Mills' Hilfe einen Job als Wächter in dem Gefängnis, in dem er zwei Jahre zuvor noch einsaß. Er zog nach San Angelo, fing an, auch im Gefängnis zu arbeiten, heiratete Agnes, Francis' Tochter, weniger aus Liebe denn aus einem Gefühl der Notwendigkeit und des Pflichtgefühls heraus. Sie gebahr ihm Mary und Hollis, die einzigen Menschen außer Francis, Jess und Mom, die ihm wirklich etwas bedeuten. Eigentlich ist alles gut. Wenn nur Dads Blick nicht wäre. Die Taufe hat nicht geleistet, was sie soll, und unter der Fassade ist der Selbsthass nicht erloschen, er schlummert nur und murmelt im Schlaf schlimme Worte in Johns Ohr. Und jetzt muss er zurück an den Ort seiner größten Sünde. Francis weiß nicht, was John damals getan hat, Agnes sowieso nicht. was geschieht, wenn sie irgendwie erfährt, was er getan hat? Das darf auf keinen Fall passieren...sonst bricht die dünne Fassade aus Lügen, die John sich selbst erzählt, vielleicht wieder auf.