@Caranthir: Danke für die Erläuterung
Ja da hast Du natürlich recht, auf Fenlons Karte sind massenweise Dinge hinzugefügt worden, über die Tolkien nie ein Wort geschrieben hat, die also nicht kanonisch sind. Und ja, die Mers-Autoren haben in ihren Abenteuerbänden natürlich allerlei Dinge aus dem Hut gezaubert, die so gar nicht nach Tolkiens Mittelerde klingen. Richtig, und jetzt kommt ein kleines aber: Wenn es "nur" um die Karte geht, finde ich persönlich das trotzdem gut verschmerzbar. Denn in "meiner Mittelerde" wohnt in der Burg xy nicht der fiese Schwarzmagier Hyaluron, den die Mers-Leute da im Abenteuerband z für das Jahr 1640 3Z reingeschrieben haben, sondern ich spiele z.B. erst im Jahre 2784 3Z, und da ist der gute Hyaluron trotz gaaaanz viel Hyaluron trotzdem schon zu faltig, um noch mit von der Partie zu sein
... sprich, ich halte mich "natürlich" auch nicht (schon gar nicht "sklavisch") an die Abenteuerbände und ihre Vorgaben. Aber wenn z.B. Arnor mal ein grosses Königreich mit einer ansehnlichen Bevölkerung gewesen ist, dann müssen die ja auch wo gewohnt haben und dann gibt's vermutlich eben auch die eine oder andere Ruine oder noch intakte Burg (je nach dem, zu welcher Zeit man spielt), welche bei Tolkien keine Erwähnung gefunden hat. Wenn man den Hauptreisewegen der Hobbits und Zwerge aus den Büchern folgt, zeigt sich in erster Linie eigentlich einfach 1 Haus nach der Brücke über den Mitheithel als wirklich dort dazuerfunden, wo die Buchfiguren durchgekommen sind (und was dann in Tolkiens Büchern vielleicht Erwähnung gefunden hätte): Das Gasthaus zur letzten Brücke. Ich habe jetzt nicht die Karte vor mir und kann drum nicht sagen, wie's auf der anderen Seite des Nebelgebirges mit Dazuerfundenem auf der Route der Buchfiguren steht, aber ich meine das Grosse und Ganze - Fenlon hat vor allem abseits der Buchschauplätze dazuerfunden... und man ist ja frei darin zu sagen "Oh, da auf der Karte ist an der Stelle ein Turm verzeichnet? Hm ja gut, das scheint eine sehr alte Karte zu sein, denn ihr seht vor Euch nichts ausser einem steinernen Fundament. Wer hier wohl mal gewohnt haben mag?".
Interessant finde ich, dass es gerade diese Details sind, welche die Karte für mich so wertvoll und betrachtenswert machen und die mir bei den Karten der anderen Mittelerderollenspiele fehlen. Die anderen Karten sind zweifellos ebenfalls schön designt, aber häufig ist da soviel leerer Raum, Wälder sind nicht klar umrissen usw., dass das Reisen damit (resp. darauf) eine eher grobe Sache ist im Vergleich zur Fenlon-Karte... und ich benötige die Karte vor allem zum Spiel in Mittelerde... Für mich sind die ganzen Details in erster Linie Denkanstösse, die meine Fantasie beflügeln.
Aber wenn ich jetzt einfach die Bücher lesen würde, würde ich vielleicht auch eher auf eine der anderen Karten zur Orientierung zurückgreifen.