Bzgl. Legworkphase bei der die Konzerne schon was spitzkriegen können: Habt ihr das von "Der Sprawl"?
Erinnert mich sehr an den Legworkmove und den Corporation Clocks dort.
Jein.
"Der Sprawl" hat das ja selbst von den ganzen Uralt-Cyberpunk-Schinken, wo dann nur diffus
irgendwas passiert, wenn genau so diffuse Voraussetzungen erfüllt sind.
Die Corporation Clock sieht auf den ersten Blick aus wie eine recht clevere Mechanisierung, aber die sagt mir auch nicht, was dann genau passiert.
Von daher mache ich das eher andersrum und zähle nicht ganz genau mit, wann irgendwas Unbestimmtes passiert, sondern gebe einen ansteigenden Bonus auf die Tabelle, auf der sowieso immer gewürfelt wird. Und diese Tabelle spuckt mir dann auch ein relativ konkretes Ereignis bzw. Verhalten aus.
Der Grundgedanke ist also ähnlich, aber "Der Sprawl" war nicht die konkrete Inspiration/Quelle.
Was mir speziell beim Thema Matrix noch wichtig wäre, wäre die Zugangsschwelle zu senken und auch schon mit geringem Commitment an Decks, Programmen etc. erfolgreiche Aktionen möglich zu machen, anstatt entweder gar nichts zu können oder erst ab sechsstelligen Investitionen irgendwas brauchbar machen zu können.
Ich denke da weitgehend in die gleiche Richtung wie du.
Grundsätzlich ist bei mir die einzige Einstiegshürde eine Datenbuchse bzw. das, was ich kurzerhand als allgemeines/grundlegendes Headware-Paket geschnürt habe. Die Computerfertigkeit sollte man dann auch noch haben und schon kanns losgehen, auch ohne Deck (!) - auf diesem Level kann man dann natürlich auch nur den genannten Kleinkram erreichen, aber immerhin.
Nach oben raus wird es freilich irgendwann dünn und an Konzernnetzwerke* u.Ä. sollte man sich nur trauen, wenn man auch was kann. Der Hauptunterschied zum physischen Kampf ist hier, dass man schwerer an den Punkt kommt, wo man sein eigenes Gewicht trägt: Ein Dutzend Scriptkiddies hat ein System in der ersten Runde auf Vollalarm und wird mit IC zugeschissen. Da haben wenige und dafür wesentlich kompetentere Decker deutlich bessere Karten.
*Ich habe auch eine deutliche Zweiteilung in Manipulation von Einzelgeräten in einem Wurf auf der einen Seite und der Übernahme von ganzen Systemen/Netzwerken als Minispiel auf der anderen Seite. Letzteres geht grundsätzlich auch mit lachhaft gesicherten Systemen, aber das ist dann meist eh mit dem ersten Wurf erledigt.
Was die Investition angeht: Wie alle Ausrüstung ist auch ein Deck letztlich Ge- und Verbrauchsgegenstand, im Gegensatz zur langfristigen Investition. Welches Deck man nutzt, hängt vor Allem davon ab, welche Möglichkeiten man sonst noch so hat. Will man das Netzwerk frontal überrennen, braucht man eine entsprechende Maschine. Aber wenn man gute Vorarbeit leistet oder ggf. ganz andere Wege gehen kann, gibt man das Geld besser für Plan B aus oder sackt am Ende einfach mehr ein.
Langfristige Investitionen für einen spezialisierten Decker sind viel eher Intelligenz inkl. Zerebralbooster, matrixspezifische (und deckunabhängige) Ini-Verbesserung, höhere Computerfertigkeit und spezialisierte Connections anstelle eines möglichst dicken Decks - das ist letztlich nur ein netter temporärer Bonus.
U.A. deswegen geht auch die Charaktererschaffung so flott - weil man nicht seitenweise Ausrüstung für alle Fälle kauft. Die wird runbezogen beschafft, was den Spielern abverlangt, sich
zuerst Gedanken über die Vorgehensweise zu machen und dann zielgerichtet Material zu holen, anstatt umgekehrt im
decision lock vor einem Riesenberg an gebunkertem Krempel zu hocken.