Gegen wie viele Nahkämpfe darf ich mich verteidigen wenn ich keine Handlung für Nahkampf aufgewendet habe? Einen, Keinen?
Keinen - wer was anderes macht als Nahkampf, macht was anderes als Nahkampf und ist damit im Falle eines Nahkampfangriffs kein Verteidiger, sondern ein Ziel.
Die einzige Alternative ist Abwarten und Ansagen sowie zeitlich passendes Vollziehen einer Handlung, die einen möglicherweise vor dem Nahkampf bewahrt (i.d.R. dem Nahkampfangreifer rechtzeitig ins Gesicht zu schießen).
Warum entscheidet das eine Mal der Verteidiger, das andere Mal der Angreifer?
Warum aber nicht streamlinen und nicht immer den Verteidiger oder Angreifer entscheiden lassen?
Relevant ist es natürlich nur da, wo der Verteidiger seine "volle" Nahkampfaktion nutzt.
Wenn es um die reine Verteidigung geht, wird sich der Angreifer immer für den Schaden entscheiden und der Verteidiger dagegen, das braucht man also nicht zur Wahl stellen.
Da geht es dann nur darum, wie man den Gleichstand auflöst (also ob das doch noch grad so Schaden ist oder nicht - analog zum Fernkampf sind Null Nettoerfolge kein Treffer, damit hätte sich das auch erledigt).
Beim Grappling wäre es wenig zielführend, den Angreifer entscheiden zu lassen, weil er dann automatisch einen Teilerfolg bekäme (Grappling überhaupt initiiert (der macht das ja aus einem bestimmten Grund - oft genug, um dem Ziel seine gute Waffe lahmzulegen und das wäre dann erreicht) und direkt die ersten beidseitigen Effekte). Hier kann also nur der Verteidiger eine relevante Entscheidung treffen und im Unterschied zum "normalen" Nahkampf auch dann, wenn er sich zunächst nur verteidigt: Ob er mit seiner nächsten Handlung grappeln oder lieber frei agieren will, ist ja nicht gerade trivial, während es diese Unterscheidung beim "normalen" Nahkampf nicht gibt.
Beim Grappling drängt sich die Verteidigerwahl also auf, während beim normalen Nahkampf der Gedanke war, dass Angriff hier die stärkere Kampfart ist und der Angreifer entscheidet, wie sehr er auf Risiko gehen will. Vorher ansagen müssen oder gar irgendwelche Doppelblindspielchen wollte ich vermeiden, daher habe ich die Wahl auf den Zeitpunkt verschoben, zu dem sie auch tatsächlich relevant ist.
Aber:
Der Angreifer hat sich ja schon entschieden dass er Aggressiv sein will (sei es durch grabblen oder Zuhauen) - beim Verteidiger ist das ja nicht so klar. Im Prinzip gehts für ihn drum: Stehen bleiben und Kontra geben oder zurückweichen.
Da sage ich selbst mal:
Hm...
Solange der Verteidiger noch die Wahl hat, (möglichen) Schaden anzusagen, liegt die Entscheidung ja auch bei ihm.
Das hieße, dass bei Gegenangriff und Gleichstand immer beide Schaden bekommen und keiner mehr hinterher entscheiden kann/muss.
Wer sich nur verteidigt, obwohl er den Gegenangriff noch offen hätte, kriegt als kleines Zuckerle bei Gleichstand keinen Schaden.
Der Angreifer muss das Risiko also einfach in Kauf nehmen, wenn er angreift und der Verteidiger trifft die Wahl implizit durch die Entscheidung zum Gegenangriff.
Könnte man so machen - dann fällt immerhin der "hier ist es aber umgekehrt"-Faktor zwischen Nahkampf und Grappling weg.
Was hältst du davon?