Noch zwei Gedanken als Nachtrag:
1.) Strenggenommen bringt mir ein reiner Aktionswürfelbonus-Stunt nichts, was ich mit der Aktion nicht
auch so schon erreichen könnte; er reduziert hauptsächlich das Fehlschlagsrisiko und spart mir ansonsten im wesentlichen jedes Mal, wenn er zum Tragen kommt, den ersten Aspekteinsatz, den ich sonst für dasselbe Ergebnis bräuchte. Ein reiner "Erfolgsbooster"-Stunt andererseits hat mehr was von "stark, aber nicht unbedingt geschickt" --
wenn ich Erfolg habe, dann "richtig", aber die Chance auf Erfolg an sich verbessert sich nicht. Das führt auch dazu, daß (a) mir der Erfolgsbooster rein rechnerisch normalerweise bei leichten Aktionen, deren Erfolg eh fast schon sicher ist, mehr bringt und bei schwierigen eher zum Glücksspiel mutiert, während der Würfelbonus bei leichten Aktionen schnell sein Maximum schon ausgereizt hat und an seine Grenzen stößt, dafür aber bei schwierigen eine bessere Chance liefert, überhaupt noch etwas zu erreichen und (b) sich der Charakter mit dem Würfelbonus wahrscheinlich eher "normal, aber professionell"
anfühlt, während der mit dem Erfolgsbooster mehr in Richtung "kann was wirklich Ungewöhnliches, was aber nicht immer klappt" tendiert. Letzteres ist interessant, wenn ich mir mal die Stunt
namen betrachte: von Dingen wie "Smooth Talker" oder "Tactical Training" würde ich eigentlich intuitiv eher jemanden mit
Erfahrung und Routine in den jeweiligen Situationen erwarten als jemanden, bei dem ab und zu regelrechtes Genie aufblitzt, der aber die Sache ansonsten genausooft in den Sand setzt wie jeder Anfänger mit ansonsten vergleichbaren Werten unter denselben Umständen auch. YMMV.
2.) Wenn ich mir die Regeln für "scale" auf DFA S. 182/183 so anschaue, dann scheint deren Verfasser irgendwie ebenfalls der Meinung zu sein, daß "ein Extraeinsatz, aber nur bei Erfolg" lediglich den Gegenwert eines
+1-Bonuses auf den ursprünglichen Wurf hat.
Das ist insofern auch interessant, als der Skalierungsfaktor (die "Gewichtsklasse" oder "Liga", wenn man so will) zum einen im Einsatz in der Regel schon flexibler ist als die meisten einzelnen Stunts für sich, dann zweitens
während der Aktion dem zuständigen Spieler/SL die Wahl läßt, welchen Bonus er einsetzen möchte, und drittens nicht mal
an sich Erholungsrate kostet -- der kommt einfach zusammen mit dem passenden Mantel.
Insgesamt, denke ich, bleibe ich bei der Überzeugung, daß einfach nur "wenn du beim Erschaffen eines Vorteils unter bestimmten Umständen XYZ Erfolg hast, gibt's einen freien Extraeinsatz" für einen kompletten Stunt doch etwas dünn ist und da noch ein bißchen mehr nachkommen müßte. Andererseits will ich auch nicht unbedingt einem "der reine
Versuch, eine Aktion durchzuziehen, reicht schon für mindestens einen automatischen Teilerfolg"-Ansatz das Wort reden, weil selbst ich sehen kann, daß das schnell mal ins Lächerliche abrutscht. Darüber werde ich wohl noch ein bißchen brüten.