Das kommt auf jeden Fall immer auch auf die Umstände an, die Entfernung, die Landschaft, die Vegetation… Meteoriten sind oft nicht groß und können in weichem Boden versinken oder auf hartem Untergrund zerspringen. Dazu sind sie (mutmaßlich) relativ kalt, wenn sie einschlagen und kennzeichnen daher die Einschlagstelle nicht mit spektakulären Hitzeeffekten wie brennenden Bäumen, geschmolzenem Metall oder Ähnlichem. Selbst wenn man die Einschlagstelle auf 1 Hektar genau eingrenzen könnte, kann man sich da immer noch dusslig suchen, wenn da nicht gerade ein Salzsee, Parkplatz oder Sandstrand ist. Und wenn es z.B. regnet, wird das dann noch schwieriger. Jeder, der mal einen Tennisball in einer Wiese verloren hat, kann sich das vorstellen.
Wenn man mal spaßeshalber (und sehr optimistisch) davon ausgeht, dass Meteoriten vor dem Einschlag 50 km zurücklegen würden, dann würde das allein 5000m * π / 360° = 436 m pro Grad abweichen, um das man sich veschätzt. Das setzt schon ziemlich genaue Messungen voraus (Film/Fotografie mit bekannten Linseneinstellungen und Referenzpunkten) und natürlich braucht man Beobachtungen aus zwei unterschiedlichen Winkeln, um Abweichungen in alle Richtungen erfassen zu können. Das ist
heute möglich, sollte das in den 1920ern oder so stattfinden, wäre das aufgrund der damaligen Technik eine Lottochance.
Besser kann ich mir das vorstellen mit zuverlässigen Augenzeugen, geringerer Entfernung und klaren Landmarken. Wenn z.B. der Meteorit in den Friedhof bei der alten Kirche fällt, könnte man das anhand von Zeugenaussagen ("…sah ich ihn hinter dem Kirchturm verschwinden…" - "…vor dem Kirchturm heruntergekommen…" - "…neben der Kirche heruntergekommen…") und einem Stadtplan wahrscheinlich einigermaßen gut eingrenzen. Vor allem, wenn das Ding auffällig durch ein Dach geschlagen ist o.ä. Aber auch dann ist das immer noch eine fummlige Suche. 1954 ist einer Frau in Alabama ein Meteorit ins Wohnzimmer geschlagen, vom Radio abgeprallt und hat sie getroffen. War unangenehm, aber nicht lebensgefährlich. Über der Stadt war das ein feuriges Leuchtspektakel, aber im Haus nur noch ein schneller Stein. Wäre der in einen Schuppen oder einen Lagerraum geschlagen, hätte das vermutlich lange niemand bemerkt…
Ist natürlich eine ganz andere Geschichte, wenn der Meteorite größer ist und einen spektakuläreren Einschlag verursacht.