Mir fällt da spontan nur dazu ein, dass man, wenn man Glorana durch Pardona ersetzen wollte, eigentlich ganz gut das Abenteuer Klingen der Nacht ummünzen könnte.
In dem Abenteuer machen sich Schwarzalben ja eigentlich "selbständig" daran, den Norden Aventuriens einzunehmen. Aber man könnnte das wunderbar als Auftakt zu einem Zangenangriff Pardonas benutzen, die damit ihrem Bündnispartner Borbarad zur Seite springen will. Im Abenteuer ist das Ziel natürlich, dass die Schwarzalben den alten Dämon (immerhin einen Tagesherrscher -- es wird angedeutet, dass es irgendwann einmal wohl mehr als fünf Tage des Namenlosen gegeben hat) nicht aus seinem Gefängnis befreien können. In guter G7-Tradition müsste man die Herausforderungen und insgesamt den Maßstab so anheben, dass die Helden das zumindest nicht ganz verhindern können, und so wäre dann der Grundstein für Pardonas Eisreich gelegt, was dann künftig dem der Glorana halbwegs entsprechen könnte.
Ich finde die Idee gut, vor allem, weil man dann am Ende der G7 einfach mit beiden aufräumen könnte. Dass nach Borbarad jetzt in Aventurien eine noch größere Schurkin rumspringt, die aber eigentlich auch gar nicht so wahnsinnig schlimm ist, weil sie kaum in Erscheinung tritt, das ist etwas nervig. Sich mit dem Fallout der Borbarad-Invasion herumzuschlagen, würde als Bedrohung für danach ja erst mal reichen.
Hört sich nicht schlecht an. Habe mir Klingentänzer nicht näher angeschaut, aber das wäre ja eine gute Einbindungsmöglichkeit.
Deinen letzten Absatz kann ich so nicht unterschreiben. Ich fände es schon gut, wenn es Pardona auch noch danach gibt. Also einfach etwas gepimptere schwarze Lande.
Im Original finde ich die Motivation von Pardona irgendwie dumm. Die betreibt da einen Mega Aufwand und hofft, dass Borbarad einschlägt. Gut, Unsterbliche Gier ist eigentlich nur ihr Gastauftritt und danach soll sie ja die Bühne Borbarad überlassen, deshalb soll sie wohl naiv glauben, dass der liebe Borbarad aus reiner Dankbarkeit mit ihr paktiert.
Wenn aber Pardona mehr wie ein Evil Genius arbeitet, dann hat sie auch bedacht, dass Borbarad ihr eine lange Nase drehen könnte und nicht auf ihr Angebot eingeht. In so einem Fall könnte sie einen Sicherheitsmechanismus eingebaut haben, der Borbarad dazu zwingt, mit ihr zu arbeiten. Die Helden hätten dann auch einen Hebel, um dieses "Bündnis" zu lösen und beide gegeneinander aus zu spielen.
Ja zu der dummen Idee
Und die Idee mit dem Hintertürchen gefällt mir auch ganz gut.
Es ist jetzt schon einige Jahre her, aber soweit ich mich erinnere, ging es Pardona nicht um eine Allianz von Borbarad mit ihr als Person. Sie wollte ihn für ihren Boss, also den Namenlosen gewinnen.
d.h. wenn Borbarad einschlägt wäre das Ergebnis die Unterstützung Borbarads durch den Namenlosen Gott und Nachtalben im Norden sind da noch das Harmloseste.
Pardona, Zadig von Volterach und Feyangola sind schon für sich genommen ziemliche Schwergewichte, die hier dann an Borbarads Seite eingreifen würden. Dazu kommt auch noch das Untergrundnetzwerk aus namenlosen Kulten, die deutlich besser und zuverlässiger darin sind Organisationen zu unterwandern als die eher unberechenbaren und auffälligen Dämonendiener (u.A. haben die Namenlosen-Anhänger kein Dämonenmal und keine Anfälligkeit gegen geweihten Boden und gehen deutlich sorgfältiger, geplanter und geduldiger vor).
d.h. es würde einen heftigen Geheimkrieg geben (KGIA+Adlerorden+Phexkirche/Mada Basari gegen die namenlose Verschwörung bietet sich an), was die "guten Geheimdienste" von der Front abzieht, d.h. weniger Informationen für die gute Seite.
Gleichzeitig würden die Bösen noch weitere Effekte vom Kaliber des Rituals von Aras de Mott, der Erschaffung der Dämonenarchen, oder der Zerstörung von Altaia und Kurkum auffahren können und das können sie das auch noch an mehr Orten gleichzeitig tun.
d.h., ja: Die Guten sind gef....
Das Risiko für die Schöpfung ist außerdem nochmal einen Level höher, da ein Sieg Borbarads dann auch eine Befreiung des Namenlosen einläuten könnte.
Das Resultat wäre wohl ein deutlich früheres Eingreifen der Götter (die ja in der Original-Storyline buchstäblich bis zum letzten Moment gewartet haben, um ihren Zug zu machen) mit mehr Kollateralschäden.
Für den Maßstab und die Folgen kann man sich wohl am ehesten am zweiten Drachenkrieg (Pyrdacor+Namenloser+Echsen vs. Famelor+Hochelfen) orientieren.
Kulturen werden ausgelöscht (Hochelfen, Alte/Erstes myranisches Imperium), Meere trocknen aus (Nakramar), Länder verschwinden (Zze'Tha),...
Aventurien wäre in jedem Fall nicht mehr wieder zu erkennen.
Ein detailliertes Lesen ist bei mir auch schon etwas her, soweit bin ich noch nicht. Und natürlich hast du recht, letztendlich will sie ihn ja zum Namenlosen verführen bzw. die Ziele des Namenlosen durchsetzen. So hatte ich das nicht mehr auf dem Schirm.
In Rückkehr der Finsternis S. 157 steht zu seinen/ihren Plänen:
Das ganze Bestreben des Namenlosen gilt der Befreiung aus seiner
entsetzlichen Lage als lebendes Bollwerk gegen abertausende von Dämonen,
die an seinem Leib zerren) um in die Bresche einzudringen.
Aber so lange die Zwölfgötter wachsam sind und ihr Hauptaugenmerk
den äußeren Sphären gilt, so lange ist jeder Befreiungsversuch
aus eigener oder fremder Kraft zum Scheitern verurteilt.
Welche Aufmerksamkeit muss da bei ihm jener Alveraniar erregen,
Sohn des Nandus und Abkömmling seiner Erzfeindin Hesinde, jener
"Öffner der Tore", jener, der sich Borbarad nennt, der frevlerisch ein
halbes Dutzend Dämonenpakte schließt, um durch eben jene Bresche
Dämon auf Dämon in die Dritte Sphäre zu rufen, nur um
seine Macht auf der dieser Dämonen aufzubauen. Denn mit jedem
eindringenden Diener der Erzdämonen wächst deren Macht in der
Welt, aber auch die Beunruhigung der Zwölfgötter. Was liegt näher, als jenen
Dämonenmeister zu fördern und zu hegen als Ablenkung, als Stachel im Fleisch der Zwölfgötter.
Unerfreulich ist es, dass Borbarad gestürzt wurde von Rohal, verbannt
in den Limbus, in das Nichts zwischen den Sphären, durch das die
Dämonenscharen ins Herz der Welt ziehen. Aber ftir den Namenlosen
ist offenbar, dass der Fluch de s Los, der auf Borbarad liegt, nicht
unfehlbar ist, ja, es ist ihm sogar möglich, vorherzusagen, dass es kein
halbes fahrtausend dauern wird, bis der Fluch gebrochen wird. Der
Namenlose hebt wieder sein Haupt, und das freudlose Lächeln der
Hoffnung auf Rache liegt auf seinen Lippen.
Was die Macht des Namenlosen angeht, neige ich dazu, dir auch Recht zu geben - wenn man sich an offizielle Angaben hält. Aber ich kann die machtvollen Diener des Namenlosen wie Zadig von Volterach (der mir als Erzfeind damals gut gefallen hat) ja auch "auf später" verschieben. Heißt: Ich muss ja nicht die volle Kraft des Namenlosen entfalten. Ich will auch nicht, dass der Kontinent hinterher nicht mehr wieder erkennbar ist. Sowas behalte ich mir für Homebrew-Settings vor
Apropos Pyrdacor: Vielleicht kann er sogar als Verbündeter auftreten. Die Helden könnten mit Pyrdacor-Kulten zusammenarbeiten, um Pardona und Borbarad zu schwächen. Schließlich halt Pardona Pyrdacor damals ein Schnippchen geschlagen.
Oder eine andere Alternative, um den Namenlosen ins Boot zu holen, ohne alles kaputt zu machen: Vielleicht will sich Pardona auch von ihm lösen und treibt erneut doppeltes Spiel? Dann macht eine Zusammenarbeit ihrerseits mit Borbarad und/oder Blakharaz zum Beispiel Sinn...
Andererseits würde das vielleicht zu weit führen und das Thema eines sich vom Namenlosen lösenden NSC, der dafür mit Blakharaz paktiert, hatte ich schon in meiner Kampagne den Spielern präsentiert. Kam sehr gut an, aber ein zweites Mal wäre es vielleicht ausgelutscht.
Schlägt er es nicht auch aus, weil er weiss, dass das Angebot vergiftet ist? Vergiftet sein muss! Es kommt vom Namenlosen und der verschenkt nichts. Seine Dämonenpakte geht er ja auch nur ein, weil er glaubt die Erzdämonen am Ende gegeneinander ausspielen zu können. Gegen den Namenlosen hätte er vermutlich kein passendes Gegengewicht.
Ja, kann gut sein. Oder war das nur Spielerspekulation? Habe dazu noch nichts gefunden - bin aber wie gesagt noch nicht in der Detailvorbereitung. Lt. Rückkehr der Finsternis S. 167 sagt er:
"Vergiss es, Pardona", dröhnt eine Stimme mehr in eure n Köpfen als in dem Raum. "Ich bin nicht interessiert. Du warst der Schlüssel zu einem Tor das ich ohnehin binnen eines Jahres zerschlagen hätte."
Das ist ja, was mich zu der obigen - etwas lapidaren - Aussage gebracht hatte, dass er sich schlicht für den größeren BBEG hält.
Vor allem ein riesiges Netzwerk an Informanten und "Schläfern". Heißt es nicht, dass der Namenlose - dadurch, dass er als form- und eben namenloses Konzept quasi jeden Kult vereinnahmen kann, der keinen wirklich etablierten Gott anbetet - effektiv die größte Gefolgschaft aller Götter auf Dere hat?
Okay, interessanter Gedanke, dass er möglicherweise die größte Gefolgschaft hat. Die von dir genannte Folge ist schlüssig, gibt dann aber ein ziemliches Problem der Spielbarkeit. Sich gleichzeitig gegen einen mächtigen sichtbaren Gegner und einen ebenso mächtigen unsichtbaren Gegner zu wehren, ist vielleicht zu viel verlangt und bringt glaube ich auch eher Frust am Spieltisch, wenn gefühlt jeder zweite ein Schläfer ist. Erinnert mich gerade an die neue Battlestar Galactika Serie, als gefühlt
jeder plötzlich ein Zyklon war.
Da wird es eigentlich schon schwieriger. Eigentlich ist die einzige wirkliche Motivation, die sie haben könnte die Destabilisierung des 12G-Glaubens in Aventurien. Werden die Kirchen geschwächt oder gar zerschlagen, die Geweihten dezimiert und di eLänder von allen möglichen übernatürlichen Schrecken heimgesucht blühen Aberglaube und obskure Kulte auf mit jeder Menge Potential für den Namenlosen mehr Macht anzuhäufen. Dummerweise kann ihr da Borbarads finaler Erfolg oder Misserfolg relativ egal sein. Außer natürlich, sie will sichergehen, dass er am Ende auch fällt (und nicht eine solide Dämonenherrschaft etabliert, die dem NL auch nicht in den Kram passen dürfte), und plant das als Inside-Job durchzuziehen.
Das mit dem Inside-Job gefällt mir ziemlich gut.
Die Kirche(n) und Kulte des NL dürfen eine ganze Menge Potential haben, "hinter den Linien" Probleme zu machen, während Borbarads Armeen die Aufmerksamkeit - und große Teile des qualifizierten Personals - der 12G-Kirchen binden. Spionage, Sabotage und die Agitation um die Moral der Bevölkerung zu schwächen, würden sich da anbieten.
Genau! Nur eben, wie ich oben schon schrieb, darf man es damit nicht übertreiben. Ich plädiere da für die Spielbarkeit. Man muss das Ganze also etwas vorsichtig angehen.
Weltanschauliche Differenzen: Pardona arbeitet im Sinne des Namenlosen, den Borbarad ultimativ auch keinesfalls die Kontrolle über die Welt überlassen will. Er will alle höheren Mächte (die er nicht kontrollieren kann) rauswerfen und die ultimative Freiheit der Lebewesen auf Dere schaffen (damit er, als das mächtigste Wesen auf Dere, dann die Welt beherrscht)
- Persönliche Differenzen: Wir reden von zwei absoluten Alphatieren mit absolutem Kontrollfetisch und nur leichten Differenzen bei den Methoden - ultimativ muss es den Showdown geben, wer am Ende der Boss ist
- Organisatorische Differenzen: Spätestens, wenn die Sache mit den organisierten Dämonenkulten losgeht, dürfte es gewisse "theologische Dispute" in den Rängen geben. Und Borbarad dürfte "not amused" sein, wenn derartige Dinge seine Kreise stören.
Gefällt mir alles drei sehr gut. Eventuell würde Pardona vielleicht den Aufbau einiger Teile der schwarzen Lande förmlich sabotieren. Wie wär´s mit Oron, das fand ich schon immer hohl irgendwie
@Hotze: Hattest du seinerzeit mal meine G7-Redux-Zusammenfassung gelesen? Vielleicht findest du da auch ein paar Inspirationen
Selbstverständlich, das habe ich mir für den nächsten G7 Speedrun gemerkt
. Für meine lange ausufernde Kampagne kann ich davon nicht viel umsetzen, wobei mir die Idee mit Pyrdacor schon ganz gut gefallen hat - und auch der mögliche Pakt mit dem Namenlosen.
Disclaimer: Ich hab die G7 noch zu DSA3-Zeiten gespielt, ist also lange her.
Klar, ich bin da auch lange kein Experte und muss mich noch einarbeiten. Aber trotzdem macht es ja Spaß, darüber nachzudenken oder Pläne zu machen.
Ich möchte ja auch, dass sich hier nicht nur Leute zu Wort melden, die 31 Semester Aventurienkunde studiert haben und auswendig wissen, wie viele Früchte der letzte Apfelbaum in Honingen im Jahr 17 Hal trug. ^^