Autor Thema: Record of Dragon War  (Gelesen 55140 mal)

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Offline Quendan

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #75 am: 18.12.2018 | 22:06 »
Dirk, setz mal den Link auf das Crowdfunding prominent an den Start im ersten Beitrag. Sonst findet den ab morgen keiner mehr. ;)

Offline Dirk Remmecke

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #76 am: 18.12.2018 | 22:20 »
Ich muss einräumen das mich der Kickstarter doch recht verwirrt hat.
Einerseits hatte ich angenommen das es sich um eine offizielle Lizenz für die japanische Rollenspielumsetzung von Record of Lodoss War war.

Ich hatte schon gesehen, dass du und ZORNHAU euch auf G+ darüber wundertet. Ich bin leider nicht bei G+, sonst wäre ich da schon klärend eingeschritten.

Es hat mindestens 3 Lodoss-War-Rollenspiele gegeben:
  • das erste, inoffizielle (und gleichzeitig das "offiziellste", weil es tatsächlich von den Autoren verwendet wurde, um die Story zu spielen), D&D.
    Ryo Mizuno, der Spielleiter der Runde, war letzten Oktober in Berlin auf der MMC, wo ich ihn zu dem Thema intensiv ausgefragt habe.
  • Das zweite war ein eigenes System, Record of Lodoss War RPG, das auf w% basierte - das war das erste veröffentlichte. Daneben gab es noch ein Chrystania RPG, zu einem Lodoss-Anime-Spin-off.
  • Das dritte war Sword World, und Lodoss wurde zum Setting dieses Spiels. (Parallel gab es auch BECMI auf Japanisch, aber ohne Lodoss-Anbindung.)
  • Dann gab es die (mehrbändige) Taschenbuchausgabe der Rules Cyclopedia, von der ich nicht weiß, ob TSR endlich doch Lodoss als Setting erlaubte. Es gibt Scans von Seiten, auf denen Lodoss-Charaktere (oder sehr ähnliche Figuren) zu sehen waren, und es gibt Scans von Lodoss-Charakteren auf D&D-Sheets.
  • Demnächst erscheint ein fünftes (oder viertes) System - keine Ahnung, welche Regeln dieses verwenden wird.
Record of Dragon War ist keines davon. Es kommt strukturell aber dem ersten bzw. der BECMI-Variante am nächsten.

Zitat
Andererseits dachte ich, nachdem der Manga respektive Anime Bezug gefühlt betont wurde, dass es die Übersetzung eines Rollenspiel aus Japan sei.

Dem widerspricht allerdings die Autoren-Sektion auf der Kickstarter-Seite ziemlich eindeutig. Da sind zweifelsfrei zwei deutsche Autor*innen genannt.

Wird es da eigentlich so "japanische Eigenheiten" geben, also Replays und Regel-Erklärung anhand von Comic-Strips?

Ein Replay ist eingeplant, aber nicht in der ausufernden Länge wie in japanischen Regelbüchern.
Comic hätte ich gerne gemacht, aber dazu reicht der Platz einfach nicht. Und der Termin Leipzig könnte nie und nimmer gehalten werden.

Offline Teylen

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #77 am: 18.12.2018 | 22:49 »
Record of Dragon War ist keines davon. Es kommt strukturell aber dem ersten bzw. der BECMI-Variante am nächsten.
Ja, das ist mir bewusst.
Die Diskussion zwischen mir und Zornhau war auch nur das er meinte es basiert auf AD&D und ich meinte das es D&D sowie Sword World - ein japanischer D&D Klon der sich afair mittlerweile kräftig weiter entwickelt hat - basiert und dann ein eigenes System los gekalbt hat. Wobei ich jetzt tatsächlich nicht wußte das es W% war und dachte es sei ein weiterer D&D Klon ^^;

Zitat
Dem widerspricht allerdings die Autoren-Sektion auf der Kickstarter-Seite ziemlich eindeutig. Da sind zweifelsfrei zwei deutsche Autor*innen genannt.
Das ist mir danach auch aufgefallen.
Kurz nachdem ich verwirrt bemerkte das es Dragon und nicht Lodoss ist ^.^;

Zitat
Ein Replay ist eingeplant, aber nicht in der ausufernden Länge wie in japanischen Regelbüchern.
Das ist Cool und da freu ich mich drauf :)
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #78 am: 19.12.2018 | 16:00 »
Data fragte drüben im Uhrwerk-Thread:
So richtig hab ich dazu jetzt noch nichts finden können: Was genau macht das Spiel denn zu "Manga" ... also ... außer den Illustrationen? :think:

Ok, ich weiß, dass diese Antwort bzw. Gegenfrage sehr falsch klingen kann, wenn sie im falschen Tonfall gelesen wird, also bitte ich um "most charitable reading":

Was macht einen Manga zu einem Manga, außer den Illustrationen?
Ich meine das überhaupt nicht altklug, patzig oder sonstwie defensiv, sondern als ganz ehrliche Frage.

Dahinter steckt mein Interesse dafür, was "Manga" (der Begriff, aber auch das dahinterstehende Konzept) für verschiedene Leute bedeutet, und ob es einen Unterschied zwischen Manga-Fans/-Lesern und solchen Menschen gibt, die mit japanischen Comics eher nichts anfangen können, oder ihnen bislang neutral-desinteressiert gegenüberstehen.

Wofür steht "Manga" für euch, für Rollenspieler?

Und wenn wir schon dabei sind: Was bedeutet "Anime" für euch? Und was "Cosplay"?
Ist das alles eine Suppe, sind das Synonyme für eine zuckersüße, knallbunte Kultur (für die man sich als Midgardianer generell nur zu alt fühlen kann)?



Und auch wenn ich damit das Risiko eingehe, dass dieser Thread in eine Richtung entgleitet, die in Medien --> Lesen besser aufgehoben aussieht, möchte ich schonmal darum bitten, die Diskussion nicht abzutrennen, weil das Thema offenbar für diese Community im Zusammenhang mit diesem Spiel wichtig ist, und mich eine konkrete Antwort für dieses Spiel mehr interessiert als eine abstrakte, literaturtheoretische.
« Letzte Änderung: 19.12.2018 | 16:13 von Dirk Remmecke »

Swafnir

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #79 am: 19.12.2018 | 16:09 »
Ich denke die Frage ist halt ob es da regel- oder settingseitige Features gibt oder ob es einfach Swords&Wizardry mit Manga-Artwork ist.

Supersöldner

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #80 am: 19.12.2018 | 16:11 »
Swafnir/Ja das ist auch meine Meinung .

Offline Teylen

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #81 am: 19.12.2018 | 16:20 »
Was macht einen Manga zu einem Manga, außer den Illustrationen?
Das der professionell verlegte Comic aus Japan kommt. Mitunter reicht auch wenn der Comic von einer Person japanischen Staatsangehörigkeit gezeichnet wurde.

Wenn es aus Korea kommt ist der Comic ein Manwah.
Ansonsten ist der Comic ein Comic.
Wobei ich Manga nur für Comics verwende.
Weder ein Anime noch ein Artbook ist ein Manga.

Wenn der Comic aus Japan kommt, aber nicht professionell verlegt ist, ist es ein Doujinshi.

Zitat
Was bedeutet "Anime" für euch?
Ich verwende Anime analog wie Manga.
Nur das es sich auf Zeichentrick Filme respektive Animationsfilme aus Japan respektive von Japanern bezieht.
Was wiederum bedeutet das die Netflix Serie "Castlevania" für mich unter Zeichentrick- respektive Animationsserie läuft und nicht unter Anime. Wobei es kein Qualitätsmerkmal ist.

Zitat
Und was "Cosplay"?
Cosplay verstehe ich als das verkleiden in Kostümen, häufig von Charakteren aus Manga wie Anime, mit dem Ziel der (Selbst-)Präsentation auf Conventions sowie der Teilnahme an Wettbewerben. In Bezug auf Cosplay halte ich den Bezug zur japanischen Popkultur nicht so prägend, zumal einem ansonsten ein Begriff für bspw. die ganzen Leute fehlt, die sich als Charaktere aus dem Marvel oder DC Universen verkleiden.

Sowohl Manga als auch Anime kann knallbunt und sehr aktuell sein.
Es umfasst aber auch Dinge wie Urusei Yatsura, die ich persönlich tendenziell eher alt und hässlich finde. Ähnlich wie "alte D&D"-Illustrationen.


Ich denke die Frage ist halt ob es da regel- oder settingseitige Features gibt oder ob es einfach Swords&Wizardry mit Manga-Artwork ist.
Die Serie an die sich Legend of Dragon Wars anlehnt war im Kern Swords & Wizardry im Manga und dann Anime überzug. Im Grunde wie D&D der Film, nur unterhaltsamer gemacht respektive aufgenommen.
Abgesehen davon das Lodoss War afair keinen Funnel hat, sehe ich nicht wie es dort Setting inhärent "Manga-Features" gibt. Respektive was dies wäre.

Ein Aspekt wie Tenra Bansho Zero, wo die Charakter stärker werden je zeroppter sie sind, wird es wohl eher nicht geben. Oder?
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Offline Dirk Remmecke

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #82 am: 19.12.2018 | 16:27 »
Swafnir/Ja das ist auch meine Meinung .
Ich denke die Frage ist halt ob es da regel- oder settingseitige Features gibt oder ob es einfach Swords&Wizardry mit Manga-Artwork ist.

Gut, konkret:
Was wären regel- oder settingseitige Features, die diese Werke unterstützen:

          
Ich weiß, das letzte ist das Anime-Cover, aber ich habe auf die Schnelle kein Manga-Cover gefunden, das ähnlich klein war...

Offline nobody@home

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #83 am: 19.12.2018 | 16:30 »
Soweit's mich betrifft, sind Anime und Manga, grob ausgedrückt, einfach nur die "asiatischen" Gegenstücke zu "klassisch-westlichen" Zeichentrickwerken und Comics. Da gibt's generell ein paar Unterschiede im Zeichenstil (dürfte sich am Spieltisch eher nicht so auswirken ;)) und vielleicht den kulturellen Grundannahmen (der Animecharakter mampft halt beispielsweise per Voreinstellung eher Reisbällchen als Hamburger), aber ansonsten sind beide Seiten ziemlich direkt miteinander vergleichbar und können auch dieselbe Vielfalt an Genres und Themen vermitteln; was im einen geht, geht auch im anderen.

Offline SeldomFound

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #84 am: 19.12.2018 | 16:32 »
Die ersten beiden Covers versprechen beide ein relativ realistisches, bestenfalls Low Fantasy-Setting, dass zwischen brutalen Kriegsszenen und idyllischen Alltag hin und her springt...


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Swafnir

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #85 am: 19.12.2018 | 16:34 »
Gut, konkret:
Was wären regel- oder settingseitige Features, die diese Werke unterstützen:

          
Ich weiß, das letzte ist das Anime-Cover, aber ich habe auf die Schnelle kein Manga-Cover gefunden, das ähnlich klein war...

Wenn auf Fragen an die Macher nur Gegenfragen kommen, dann ist das vielleicht nicht der beste Stil. Wie wäre es mit einer Antwort und keiner Gegenfrage?

Offline Selganor [n/a]

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #86 am: 19.12.2018 | 17:10 »
Koennte vielleicht dran liegen, dass die Frage zu "regel- oder settingseitige Features" sehr offen gehalten ist.

Ich wuesste da jetzt auch nicht unbedingt was da erwartet wird.

Aber wenn ich so den Einleitungstext zum Kickstarter (Link ist ja inzwischen im 1. Posting online) sehe, dann ist es im Prinzip ein "Basis-Set-D&D" (mit abgefeilten Seriennumern) und neuem Manga-Anstrich ;)

Ich gehe aber mal davon aus, dass im Regelbereich auch auf die typischen Manga-Tropes eingegangen wird, wie man die dann tatsaechlich umsetzt braucht es (bei regelleichten Versionen wie dem hier) nicht unbedingt geschriebene Regeln, da ja auch noch nicht so klar ist welche Elemente man denn gerne einbringen will und welche nicht. (Und das Regelwerk ja nur je 68 Seiten fuer Spieler und nochmal so viel fuer Spielleiter hat).

Mich wuerde die Nachfrage von Dirk aber auch noch interessieren, daher mache ich doch gleich mal einen "Welche regel- und settingseitigen Features wuerdet ihr euch bei einem Manga-Rollenspiel wuenschen?"-Thread auf...

Achja... um mal wieder eine "well... actually..."-Nachfragen zu machen ;D

War das Sailor Moon Rollenspiel (die Uebersetzung die Bastei vom Guardians of Order "Sailor Moon RPG", der BESM-Variante, gemacht hat) nicht schon das erste deutsche Manga-Rollenspiel? (Oder wertet ihr das als erstes deutsches "Anime-Rollenspiel" weil man sich dort ja eher auf den Anime als den Manga bezogen hat?)
Abraham Maslow said in 1966: "It is tempting, if the only tool you have is a hammer, to treat everything as if it were a nail."

Swafnir

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #87 am: 19.12.2018 | 17:19 »
Koennte vielleicht dran liegen, dass die Frage zu "regel- oder settingseitige Features" sehr offen gehalten ist.

Ich hab davon ja auch keine Ahnung - ich will das ja auch nicht verkaufen. Aber es muss doch zu beantworten sein ob es da irgendwas gibt (außer dem Artwork) das nicht schon in S&W enthalten ist oder nicht.

Ich erwarte ja auch nicht dass es sowas gibt, mir reicht ein Swords&Wizardry mit Mangabildern völlig. Aber ich hab keinen Bock mich bei einer Frage zum Produkt erst mit diversen Mangas befassen zu müssen, um da eine Antwort zu bekommen ;).

Supersöldner

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #88 am: 19.12.2018 | 17:19 »
Wie Unterscheiden sich den der SM Anime und das Manga ? kenne nur den Anime.

Offline La Cipolla

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #89 am: 19.12.2018 | 18:20 »
Zitat
Was macht einen Manga zu einem Manga, außer den Illustrationen?
Ich meine das überhaupt nicht altklug, patzig oder sonstwie defensiv, sondern als ganz ehrliche Frage.

Dahinter steckt mein Interesse dafür, was "Manga" (der Begriff, aber auch das dahinterstehende Konzept) für verschiedene Leute bedeutet, und ob es einen Unterschied zwischen Manga-Fans/-Lesern und solchen Menschen gibt, die mit japanischen Comics eher nichts anfangen können, oder ihnen bislang neutral-desinteressiert gegenüberstehen.

Als jemand, der Anime/Manga mindestens genauso intensiv verfolgt (hat) wie Rollenspiele, bin ich wohl nicht die richtige Person für eine wirklich passende Antwort ... aber hey, ich antworte trotzdem mal. 8] Für mich gibt es nur wenige inhaltliche Tropen, die ich wirklich mit dem Medium selbst verknüpfen würde – die Ästhetik steht da absolut im Vordergrund, und zum Inhalt kann man erst bei den Untergenres was irgendwo Konsistentes sagen. Es gibt zwar gewisse Sachen, die sich gerne mal durch mehrere Untergenres ziehen (ich denke an fette Riesenschwerter), und gewisse kulturelle Sachen, die einem mit der Zeit überall auffallen können (ich denke an Geschlechterrollen), aber dann ist man wirklich schon ziemlich tief in der Materie und kann sich auch hart darüber streiten.

Weshalb ich Unterscheidungen wie die von Teylen genannte auch vollkommen irrelevant für die Diskussion finde. Gut, mit 16 hab ich darauf bestanden, dass sich bitte niemand erdreistet, Robert Labs' schreckliche Verbrechen als "Mangas" zu bezeichnen, aber heute würde ich es einfach auf mein damaliges Bedürfnis schieben, mich durch mein Hobby zu profilieren. Zumal westliche Comics in Japan meines Wissens auch bloß als "Mangas" bezeichnet werden ...? Diese harte Unterteilung dürfte auf jeden Fall eine Idee von (westlichen) Manga-Fans sein, nicht von Manga-Schöpfern, und das sagt doch eigentlich schon alles darüber aus. (Was nicht heißt, dass sie sinnlos ist – spätestens die großen Comicläden sind sehr dankbar dafür, aber über Genre und Inhalt sagen sie nur sehr wenig aus.) Gibt ja auch eine Menge Mangas, die sich ganz direkt an westlichen Stilen orientieren.

That being said ... Mir ist bewusst, dass es im Westen ein vollkommen faszinierendes "Anime-Klischee" (Betonung: Anime, nicht Manga) gibt, das auf eine recht schwammige Art und Weise irgendwo zwischen allen populären Dingen entstanden ist. Dicke Schwerter gehören dazu, Übertreibung, schreiende Menschen und epische Kämpfe zwischen Gut und Böse (wir hatten hier nun mal eine Menge Battle Shonen und japanische Rollenspiele), lustigerweise aber auch Sailor Moon, Heidi und Evangelion. Die Leute haben ein Bild im Kopf, praktisch nicht ein Bild des tatsächlichen Mediums, sondern ein Bild des Mediums, wie man es hierzulande popularisiert hat. Und da ist natürlich nichts Verwerfliches dran!
Ich denke, daher kommt auch die Idee, Anime/Manga wäre was Inhaltliches – ist es hierzulande vielleicht sogar ...? –, und daher wird man immer auf gewisse Unklarheiten und Widerstände stoßen, wenn man ein "Manga-XY" macht, egal ob es ein Rollenspiel, ein Videospiel oder was auch immer ist. Ist nicht zu vermeiden. Ich meine, eine Zeit lang war "Anime" für einen großen Teil der Bevölkerung sogar mal ziemlich synonym mit "Hentai" und "schützt die Kinder!" ... ;D

Ich denke aber auch, wenn man klarmacht, was genau man meint (1. Ästhetik! 2. Lodoss, Zelda & Co!), geht das klar. Denn, aller inhaltlicher Bilder in den Köpfen zum Trotz denkt man bei Anime/Manga immer noch vorrangig an große Augen und bunte Haare, also letztendlich an Ästhetik.
« Letzte Änderung: 19.12.2018 | 18:23 von La Cipolla »

Offline Keuner

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #90 am: 19.12.2018 | 18:27 »
@La Cipolla:  :d
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Offline Torsten (Donnerhaus)

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #91 am: 19.12.2018 | 18:32 »
Manga ist doch nur eine Worthülse, in der genauso viel steckt wie in Comic und Cartoon. Vermeintlich ganz viel und gar nichts zugleich.

Tim und Struppi ist Comic. Donald Duck auch, aber genauso trifft das auf Fritz the Cat, E&L TMNT und Serpieris Druuna zu.

Ein Tim und Struppi Rollenspiel bräuchte aber keine Regeln für Vergewaltigungen durch Mutanten, wohingegen ein Druuna Rollenspiel vermutlich gut verzichten könnte auf Details zu Belgischem Journalismus. Wo Donald Duck wohl eher Regeln für Fortpflanzung durch Veronkelung bräuchte, oder für die durchschwimmbarkeit von Hartgeld ist das für TMNT wiederum unerheblich, wo wiederum die Frage relevanter ist wer mehr Blut verlieren kann ohne zu sterben: Schildkröte oder Nashorn?

Berserk und Naruto haben jetzt auch nicht viel miteinander gemein und teilen sich noch weniger Gemeinsamkeiten mit Sailor Moon und Pokemon.

Genretypische Besondersheiten kann es da gar nicht geben, weil Manga überhaupt kein inhaltliches Genre ist, sondern nur ein visuelles Stil-Genre mit einer absurd breiten Spanne.

Ich bin daher gespannt. Es wirft ja auch die Frage auf, was dann andere Rollenspiele sind. Ist D&D zum Beispiel tschechischer Märchenfilm, oder Amerikanische Soap Opera? Ist Shadowrun jetzt ein Takeshi Kitasno Film, oder eine Pixar Produktion? Und was zum Henker ist GURPS?

Offline Teylen

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #92 am: 19.12.2018 | 18:38 »
Ich finde mein Bild durchaus nützlich und praktikabel.
Zumal die Abgrenzung ja nicht mit Verachtung einhergehen muss.

Das heißt, ich habe durchaus zwischen ~97 bis ~05 in meiner Manga und Anime Zeit, neben den Manga auch bei Comics, Manwah sowie franko-belgischen Comics kräftig zugeschlagen. Wenn auch vielleicht etwas weniger stark als bei Manga, ich hatte ja nicht endlos Geld.

Daneben das es ganz praktisch in der Regel Unterschiede im Format gibt.
Das heißt, es macht einen ganz handlichen Unterschied ob man einen Manga holt, einen Comic oder einen franko-belgischen Comic. So im Format, Seitenanzahl und mitunter Kolorierung. Vom Stil ganz abgesehen.

Da bringt es dann auch nichts, respektive tut nichts zur Sache, das Japaner zumindest in Bezug auf Anime alles Anime nennen was animiert ist. In Bezug auf Manga und Comics bin ich mir nicht sicher in wie weit Comics dort unter Manga laufen, über die Katakana Umschrift oder ähnliches.
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Offline SeldomFound

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #93 am: 19.12.2018 | 18:54 »
Was Manga ausmacht, zumindest aus meiner Sicht, ist dieser Kontext von der japanische Nachkriegsgesellschaft mit all ihren Phasen. So wie der Franco-Belgische Comic oder der amerikanische Comic durch ihren kulturellen Kontext geprägt sind.

Im Falle von amerikanischen Comics ist ein entscheidender Wendepunkt natürlich die starke Kritik des Mediums in den frühen 50er Jahren, welche zu der Entwicklung des Comic Code geführt hat, in Japan wiederum sind die Anfänge des Mangas nicht zuletzt durch den enormen Einflusses von Autoritäten wie Osamu Tezuka geprägt, der mit seinen Gekiga-Manga im Prinzip die Verwendung des Comics als "Graphic Novel" vorweg genommen hat. Schon sehr früh konnten im japanischen Comic ernste Themen besprochen werden, die zum Beispiel in Amerika wegen dem Comic Code ausgeschlossen waren.


Doch das Wesentliche, das Essentielle des Mangas, liegt in einer seiner Unterkategorien:

Franko-Belgische Comics sind bekannt für ihre Abenteuer- und Detektivgeschichten.
Amerikanische Comics sind bekannt für ihre Superhelden.
Diese Gattungen finden wir auch in den Manga für Jungen (Shônen) und junge Männer (Seinen).

Doch Manga sind auch weltweit bekannt für ihre Geschichten für Mädchen (Shôjo) und junge Frauen (Josei)! Und das ist was für mich den Manga von allen anderen Formen des Comics abhebt: Hier haben wir eine Comicgattung, die zumindest heutzutage meistens von Frauen für Frauen geschrieben wird und eines der wohl bekanntesten ästhetischen Elemente des Mangas, die großen Kulleraugen, kommen aus diesen Geschichten.

Heutzutage gibt es natürlich auch gerade im Indie-Bereich zahlreiche weibliche Künstlerinnen und alternative Narrativen neben den üblichen Abenteuer/Bildungsroman/Boys-to-Men-Geschichten. Aber ich denke, es war dieses Angebot an Narrativen für ein weibliches Publikum, was den Manga derart beliebt gemacht hat und ihn jetzt noch beliebt macht.


Zurück zum Thema: Ich würde sagen, dass für einen Fantasy-OSR mit Manga/Anime-Feeling es vor allen Dingen wichtig ist, Platz für das Rollenspiel einzuräumen. Das Ausspielen der inneren Gefühlswelt der Spielfiguren sollte für die Problemlösung genauso wichtig sein, wie kreative Ideen der Spieler. Im Prinzip bedeutet das, dass so etwas wie heroisches Sterben möglich sein soll oder kleine, alltägliche Siege zum Beispiel gegen das Widerstehen seiner Sucht oder eine (nicht notwendigerweise erfolgreiches) Liebesgeständnis auch mit Erfahrungspunkte belohnt werden können.

Alternativ: Death Flags! Wer sich auf seine Heirat/Ruhestand/Pokerabend zu früh freut, den Treffen Monster einfacher! XD
« Letzte Änderung: 19.12.2018 | 19:04 von SeldomFound »

Offline Dirk Remmecke

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #94 am: 19.12.2018 | 19:11 »
Oh mannomannomann, ihr habt so viel anderes geschrieben, dass ich nicht mehr nachkomme.
Soll ich das, was ich jetzt zusammengetippt habe, verwerfen, weil einige Dinge doppelt gesagt werden?
Auf keinen Fall...

Wenn auf Fragen an die Macher nur Gegenfragen kommen, dann ist das vielleicht nicht der beste Stil. Wie wäre es mit einer Antwort und keiner Gegenfrage?

Ich stecke in einem Dilemma. Ich habe das Gefühl, keine richtige Antwort geben zu können, wenn ich die Frage nicht verstehe.

Um das Jahr 2000 herum war ich der größte deutsche Fanboy von BESM (Big Eyes, Small Mouth), das als "Anime"-Rollenspiel angepriesen wurde. Ich habe das Buch gesehen, gekauft, verschlungen, und die Frage, was das Spiel zum "Anime" macht, hat sich mir nie gestellt. Die Aufmachung hat für mich alles beantwortet, das Cover allein hat schon gereicht, noch bevor ich das knallbunte Innere gesehen habe.
Im Gegenteil, ich habe in beratenden Gesprächen in meinem Laden immer betonen müssen, "guckt an der Grafik vorbei, wenn ihr das nicht mögt, das Spiel dahinter ist ein tolles Universal-Regelwerk, das einige Sachen anders macht als GURPS (Genre-emulierende Skills, beispielsweise)".

Man kann Manga/Anime-Settings mit allerlei schon existierenden Systemen bespielen, und auf Manga-Conventions passiert das auch.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Vielleicht hilft dieses Beispiel zu verdeutlichen, was für mich das Dilemma ist:

Wir Rollenspieler leiden darunter, dass die Außenwahrnehmung unseres Hobbys verzerrt ist.
"Rollenspiel? Ist das nicht das mit Verkleiden im Wald?"
"RPG? Sowas wie Warcraft? Kenne ich."

Ich frage mich nun, mit was für Erwartungen (und Fehlwahrnehmungen?) gehen "normale Rollenspieler" (also keine Manga/Anime-Fans) an ein "Manga-Rollenspiel" heran - was erwarten sie dort zu finden, was für sie ein Spiel erst zum Manga-Spiel machen würde?
Was ist für sie "typisch Manga", worüber ein Mangaleser nur entgegnen würde, "das ist typisch für Sailor Moon, aber doch nicht für alle Mangas."
(Die oft genannten großen Schwerter sind typisch Berserk, typisch Final Fantasy und überhaupt fernöstliche Computer-Games, typisch Games Workshop. Aber nicht typisch Manga.)

Aber wenn ich so den Einleitungstext zum Kickstarter (Link ist ja inzwischen im 1. Posting online) sehe, dann ist es im Prinzip ein "Basis-Set-D&D" (mit abgefeilten Seriennumern) und neuem Manga-Anstrich ;)

Ich gehe aber mal davon aus, dass im Regelbereich auch auf die typischen Manga-Tropes eingegangen wird, wie man die dann tatsaechlich umsetzt braucht es (bei regelleichten Versionen wie dem hier) nicht unbedingt geschriebene Regeln,

Da ich diese Antwort ja schon gegeben habe und sie augenscheinlich nicht ausreicht, versuche ich verzweifelt durch mein Nachfragen herauszufiltern, was denn möglicherweise darüber hinaus erwartet werden könnte - damit ich das dann entweder bestätigen oder zerstreuen kann.
Oder noch auf den letzten Metern einbauen, wenn es wirklich sinnvoll ist.

Man muss dem Begriff "Manga" keine größere, tiefere Bedeutung zumessen als er tatsächlich hat - Manga ist wirklich nichts anderes ist als "Comic in einem von japanischen Künstlern ausgeführten oder inspirierten Zeichenstil".
Und innerhalb dieses Zeichenstils gibt es genau so viele Erzählmuster und -varianten wie im Westen, wie zwischen Trondheim, Hergé, Boucq, Segrelles, McFarlane, Corben oder Eisner. (Und es gibt hier wie dort auch extrem formelhaftes Erzählen innerhalb bestimmter Schubladen, Golden-Age-Marvel, italienischer Donald Duck, "Königsweg"-Shonen; aber diese Dinge machen den Comic nicht zum Comic, oder den Manga zum Manga.)

War das Sailor Moon Rollenspiel (die Uebersetzung die Bastei vom Guardians of Order "Sailor Moon RPG", der BESM-Variante, gemacht hat) nicht schon das erste deutsche Manga-Rollenspiel? (Oder wertet ihr das als erstes deutsches "Anime-Rollenspiel" weil man sich dort ja eher auf den Anime als den Manga bezogen hat?)

Innerhalb der (J-Culture-)Community ist Manga und Anime ein himmelweiter Unterschied. So wie es bei uns Leute gibt, die nur Old School oder nur Storygames spielen, gibt es auf der anderen Seite Leute, die nur das eine oder das andere machen, oder zumindest Vorlieben haben. (Ich lese lieber Manga, aber ich liebe trotzdem einige Animes: Das Mädchen, das durch die Zeit sprang, Last Exile, Prinzessin Mononoke, Paranoia Agent, Garden of Words, Lodoss War...)

Auch lizenztechnisch ist es bedeutsam: Sailor Moon kann kein Manga-Rollenspiel gewesen sein, da alle Merchandise-Lizenzen bis auf extrem seltene Ausnahmen vom Anime-Produzenten vergeben werden, und sich auf eine Anime-Umsetzung beziehen müssen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Es klingt verrückt, aber es gibt keinen größeren Faux-pas, als die Lizenzen zu vermischen, z.B. eine Pressemeldung einer Ankündigung mit Artwork des anderen Mediums auszustatten.
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Aber auch deshalb habe ich die Frage gestellt, für wen das "eine Suppe" ist.


Offline Dirk Remmecke

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #95 am: 19.12.2018 | 19:14 »
In Bezug auf Manga und Comics bin ich mir nicht sicher in wie weit Comics dort unter Manga laufen, über die Katakana Umschrift oder ähnliches.

Es ist austauschbar.

In Shops sieht man auch dies:


Gesehen 2014 in Tokyo, das Mangaregal einer Buchhandlung.

Offline Rhylthar

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #96 am: 19.12.2018 | 19:17 »
Nur, um das für mich zusammenzufassen:

Wenn ich mir das Produkt hole, bekomme ich inhaltlich ein reines OSR-Regelwerk, nur der Zeichenstil ist halt im Manga-Stil? Quasi Sword & Wizardry (oder jeden anderen Ableger), nur eben mit comichaften zeichnungen?
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Supersöldner

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #97 am: 19.12.2018 | 19:24 »
Wenn auch die Japaner setting oder Regeln als von Manga/Anime zumindest Grob inspiriert anerkenne würden dann ist es ein Manga/Anime Spiel ist als Aussage zwar zu Hart aber wage in diese Richtung könnte man ja schon gehen .

Swafnir

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #98 am: 19.12.2018 | 19:25 »
Nur, um das für mich zusammenzufassen:

Wenn ich mir das Produkt hole, bekomme ich inhaltlich ein reines OSR-Regelwerk, nur der Zeichenstil ist halt im Manga-Stil? Quasi Sword & Wizardry (oder jeden anderen Ableger), nur eben mit comichaften zeichnungen?

Das war eigentlich auch meine Frage. Keine Ahnung auf was Dirk geantwortet hat  >;D

Offline nobody@home

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Re: Record of Dragon War (deutsch von Uhrwerk)
« Antwort #99 am: 19.12.2018 | 19:36 »
Doch das Wesentliche, das Essentielle des Mangas, liegt in einer seiner Unterkategorien:

Franko-Belgische Comics sind bekannt für ihre Abenteuer- und Detektivgeschichten.
Amerikanische Comics sind bekannt für ihre Superhelden.
Diese Gattungen finden wir auch in den Manga für Jungen (Shônen) und junge Männer (Seinen).

Doch Manga sind auch weltweit bekannt für ihre Geschichten für Mädchen (Shôjo) und junge Frauen (Josei)! Und das ist was für mich den Manga von allen anderen Formen des Comics abhebt: Hier haben wir eine Comicgattung, die zumindest heutzutage meistens von Frauen für Frauen geschrieben wird und eines der wohl bekanntesten ästhetischen Elemente des Mangas, die großen Kulleraugen, kommen aus diesen Geschichten.

Heutzutage gibt es natürlich auch gerade im Indie-Bereich zahlreiche weibliche Künstlerinnen und alternative Narrativen neben den üblichen Abenteuer/Bildungsroman/Boys-to-Men-Geschichten. Aber ich denke, es war dieses Angebot an Narrativen für ein weibliches Publikum, was den Manga derart beliebt gemacht hat und ihn jetzt noch beliebt macht.

Komisch. Soll das jetzt heißen, die ganzen Pferde- und romantische-Geistergeschichten-"Mädchencomics", die meine Schwester meiner Erinnerung nach in den frühen Achtzigern gerne verschlungen haben müßte, hätte ich mir nachträglich nur eingebildet? ;)