Sorry @ Hotze, ich meinte dich nicht direkt mit dem Lobhudeln. Ich stelle nur fest, dass DSA 5 derzeit in der Defensive zu sein scheint, und DSA4.1 hochgejubelt wird. Das ist aber möglicherweise nicht repräsentativ in der Forenlandschaft (Orkenspalter, dsa4.de, Blutschwerter geht kaum was).
Zur Publikationsstrategie:
Die Publikationsstrategie halte ich für unkomfortabel. Es ist ungünstig in 5 Büchern zu blättern, wenn man da immer einzelne Schnipsel für seinen Chara braucht. Allerdings bin ich schon der Meinung, dass man nicht wirklich alles braucht, bzw. gleich braucht.
Ganz ehrlich mit befremdet, dass immer wieder kritisiert wurde es fehlten noch Druiden, Geoden, Schamanen...Das sind doch eher exotische Figuren. Sicherlich werden sie mal gespielt, aber das Gros wird zum Magier greifen. Und auch da wird es Akademien geben, die dominant sind (Schwert&Stab Gareth, Punin, Rashdul, Drakonia, Brabak, Al'Achami). Ich glaube nicht, dass jede Akademie gleichermaßen interessant ist, so dass man es fokussieren müsste alle unbedingt gleichzeitig rauszubringen.
Gleichermaßen mit den Geweihten. Wenn wir ehrlich sind, hat das GRW doch die typischen Vertreter in Spielrunden ausgearbeitet gehabt. Efferd-, Tsa- oder Traviageweihte sieht man doch eher selten.
Bei den Schamanen sehe ich es ähnlich. Das ist doch auch eher exotisch.
Ich kann nachvollziehen, dass einigen die Zauber einfach fehlen. Wobei man hier auch so ehrlich sein muss, dass viele davon einfach nur leichte Abtönungen von altbekannten Zaubern sind. Hexenspeichel und Balsam sind nicht sonderlich verschieden regeltechnisch.
zu History repeats:
In einem Punkt würde ich das bejahen: Man fängt wieder an, die Regeln auf viele Bände zu verteilen (in DSA 4: Boxen), um dann vermutlich eine Neuauflage der "Wege" Bände mit neuer Sortierung herauszubringen. Ein Kritikpunkt war gerade damals, dass man mit dem hochgepriesenen DSA4.1 lediglich erstmalig Hardcover mit neuer Sortierung und Berücksichtigung der Errata herausgebracht hat. Es war aber nicht der große Wurf. Was waren die hochgepriesenen Änderungen? Schwachsinnige Regelungen (Eigenschaftsboni bei Professionen, inkonsequenterweise aber nicht bei Rassen) fielen weg, Dinge die broken waren (Breitgefächterte Bildung und Veteran, Geweihte können beliebig ihre Liturgien hochstufen, Caldofrigo Atomarschlag dank SpoMo Erhöhung Reichweite: Sicht) fielen weg und ein paar wenig nützliche Talente (Galanterie). Echte Problemfelder (Magier übermächtig, die meisten Kampfmanöver wegen übermächtiger Finte und Wuchtschlag sinnlos) wurden nicht angefasst. Daher ist der Hype kaum nachvollziehbar gewesen. Ein alter dsa4.de Forumit (war damals mein Hauptforum), der sich hier auch mal blicken lassen hatte prägte damals den Ausdruck der 200,- EUR Bezahl-Errata von DSA4.0. Nicht ganz zu unrecht.
Das sind vielleicht Unkenrufe, aber ich denke, so könnte es in der Tat eintreten.
Das DSA4 System wurde als pösestes PG und Ende des Rollenspiels verdammt in der DSA Community bzw. auf so ziemlich jedem Forum in dem ich zu der Zeit unterwegs war.
Das die Regeln grottenerbärmlichst schlecht waren, eher weniger, eher Kritik und Vorwürfe in Richtung auf Kritik.
Nein, Anfangs wurde zumindest in den Foren das System als "endlich richtiges Rollenspiel" abgefeiert, weil in den Generierungsbänden Seitenweise Professionspakete für Bauern, Wirte, Domestiken, Hirten und Zuckerbäcker zu finden waren. Damals tauchte als "Kampfbegriff" auch das "Charakterspiel" statt "Heldenspiel" auf.
Es wurde auch jede Menge PG-Shaming betrieben, wenn einer den Trollzacker-Ferkina-Gladiator-Bergmann-Tagelöhner-Veteran im Forum vorstellte. Witzigerweise waren Norbardenmagier in Drakonia aber ganz akzeptabel...
Ich denke es ist eine Konsequenz der Kiesowschen Lesart des Rollenspiels. In DSA3 konnten die Spielfiguren recht mächtig werden (ü.a. hohe LE und AE), in DSA4 war das abgemildert. Wenn dir das Regelwerk noch suggeriert, dass du "endlich" einen Bauern als Abgrenzung zum "bösen PG-Krieger" spielen kannst, ruft das entsprechende Auffassungen schnell auf den Plan...
Aber eines muss man DSA5 doch lassen:
Alleine, dass die Regeln nicht mehr so unvorhersehbar mit unterschiedlichen Subsystemen verzahnt sind und zudem im Wiki zur Verfügung stehen IST ein immenser Vorteil. Ich kann endlich Fokusregeln links liegen lassen, ohne, dass ich in Professionspaketen oder sonstigen Beschreibungen immer wieder darauf verwiesen werde. Und wenn sie mich mal wirklich interessieren, lese ich im Wiki nach.