Ich bewerte die 3W20 Talentprobe als für den Nutzen zu komplexen Unsinn. ( <--- persönliche Meinung! Man darf anderer sein!)
Aber ich stelle auch mal die These auf, dass das nicht das Problem ist, daß die meisten nicht-DSA-Spieler mit DSA in den unterschiedlichen Versionen hatte.
Ein großes Problem ist die Komplexität des Regelsystems, das bemüht ist eine sehr komplexe Hintergrundswelt plastisch abzubilden.
Ein anderes ist die sehr komplexe Spielwelt Aventurien, die auch noch Jahrzehnte Geschichte besitzt.
Das ist nichts für "mal eben zwischendurch".
Das Problem hat DSA5 auch, wobei durch den regeltechnischen Neustart Einsteiger nicht mehr den Nachteil hatten, dass alle anderen
einen Jahrzehntelangen Vorsprung besaßen.
Das Problem erklärt vielleicht auch, warum sich so viele DSA4 Spieler gegen einen Wechsel verweigern.
Es ist schlicht eine Aufwand-Nutzen Rechnung. Wieviel Aufwand muss ich mir machen, um mich neu einzuarbeiten - wieviel Nutzen habe
ich zusätzlich, den ich nicht mit DSA4 haben kann...?
Und ich glaube, dass einige andere Probleme bei DSA5 nicht mehr existieren - nicht weil das Regelsystem irgendwas anderes macht,
sondern, weil die Spieler, die das mit verursachten nicht auf das neue System gewechselt sind.
(bitte keinen Umkehrschluß ziehen! Nicht alle, die bei DSA4 bleiben, sind Verursacher!)
Und das soll nicht mal abwertend gemeint sein - es ist schlicht so, dass die Art zu spielen, wie sie in DSA4 gepflegt und kultiviert wurde (und wird),
die Erwartungshaltung, was man alles wissen und kennen muß, um mit spielen zu dürfen und die Einstellung, dass DSA nur auf eine bestimmte Weise
gespielt werden kann, unglaublich inkompatibel zur Bereitschaft ist, sich mit einem System in dieser Komplexität zu beschäftigen.
Und dieses Problem wurde in DSA3 und DSA4 immer schlimmer.
In DSA5 ist es um einiges geringer geworden (allerdings auch nicht komplett verschwunden).
Dazu kommt eine von mir empfundene fehlende Willkommenskultur, die auch nicht gerade einladen hat.
Ich habe vor ein paar Jahren Midgard 5 zu spielen begonnen, vor kurzem Splittermond und habe ich auch für Runequest interessiert, als es wieder in deutsch erschien.
In allen Systemen hatte ich ein "Willkommen, schön, daß Du zu uns gefunden hast."
Bei DSA4 hatte ich das nie und nicht selten ein "Was will der hier? Der soll erst wiederkommen, wenn seine Hausaufgaben gemacht und gelernt hat, wie man richtig spielt.
Was maßt der sich an, kritische Fragen zu stellen?!" Gefühl. Das war alles andere als angenehm.
Und zeugte in meiner Ansicht auch nicht nach einer toleranten, aufgeschlossenen und nach aussen geöffneten Spielercommunity.
Und auch das ist in DSA5 besser geworden - wesentlich!
Das mag jetzt sehr destruktiv klingen - so ist es aber gar nicht gemeint. Es sind nur gemachte Erfahrungen.
Mir ist klar, dass die Unterschiede in Spielvorlieben gewaltig sind, aber ich möchte aufzeigen, warum vielleicht DSA Versionen (explizit 4 und 5) so unterschiedlich bewertet werden.