Was unterscheidet eigentlich ein Sandbox-Abenteuer in seiner Reinform von einer Welt- oder Lokalbeschreibung?
Der Unterschied macht die auf eine Region befindliche Generalisierung (Regions- oder Weltbeschreibung) beziehungsweise auf eine Situation konzentrierte Spezialisierung der Wiedergabe.
Ich nehme mir mal die am Ende des Videos in einer Frage erwähnte „Universelle Bruderschaft“ von Shadowrun als Beispiel.
Das Seattle-Sourcebook war damals die generalisierte, also auf keinen bestimmten Zweck ausgerichtete Regionalbeschreibung. Die war generalisiert, konnte also für jede Art von Rollenspiel im Seattle Shadowruns verwendet werden. Sogesehen ist das eine allgemeine Sandbox.
Die Beschreibung aus der Universellen Bruderschaft war hingegen eine auf die Insektengeisterplage und dort noch einmal auf die Vorfälle der universellen Bruderschaft spezialisierte Beschreibung. Sozusagen das Sandboxabenteuer.
Das im UB Paket enthaltende Abenteuer „Missing Blood“ hingegen war dann wieder das klassische Missionsgebundene Abenteuer, das eine klare Richtung verfolgte - sozusagen das Perlen-Collier. Wobei dieses noch bemerkenswert war, weil verschiedene Szenen in unterschiedlicher Reihenfolge gespielt werden konnte. Und weil der Spielleiter durch den Rest (Sandboxabenteuer) natürlich auch mit genug Hintergrund ausgestattet wurde um sehr leicht alternative Entwicklungen (meine viel beschworene Ergebnisoffenheit) zu ermöglichen.
Insofern möchte ich Tobias „Tigger“ Hamelmann da widersprechen. Das UB wurde damals von FASA ganz klar als Abenteuerband vermarktet und stellt eines der ersten Sandboxabenteuer dar.
Die braucht viel Einarbeitung, viel Vorbereitung, aber das ist doch genau das, was Sandbox-Abenteuer charakterisieren. Denn der Spielleiter muß mit den Zielen, Motivationen und Möglichkeiten der Beteiligten vertraut sein.
Zum allgemeinen „Wetten Das schwarze Auge: SB vs. RR“ möchte ich später was schreiben, weil ich jetzt zu wenig Zeit habe.
Im Vorfeld nur so viel:
Ich fange mal damit an, meiner Befremdnis darüber Ausdruck zu verleihen, dass bei einer Fragestellung wie Sandbox vs. Railroad nur Vertreter einer Denkschule vor die Kamera eingeladen wurden, und somit echte Diskussion, Gegenüberstellung oder Vergleich der spielerischen Möglichkeiten ausblieb.
Dem stimme ich zu 100% zu.
Ergänzend empfand ich sehr schade, dass einer Person so viel Gesprächsanteil zugefallen ist.
Ich gebe da nicht den Orkenspaltern irgendwelche Schuld, denn Mhaire war deutlich bemüht, da gegenzusteuern, aber ich glaube als Regiekatze wäre mir da irgendwann der Kragen geplatzt und ich hätte eine „Biopause“ angeordnet, deas Mikro stillgelegt und dann mal ein „so geht das nicht“ Tacheles-Wörtchen gesprochen. Insofern Respekt an die Geduld der anderen Beteiligten.