Habt ihr Editionswechsel bei euren RPGs auch schon als uneingeschränkt positiv empfunden, und wenn ja, welche waren das und warum?
Ich bin gerade selbst ein bisschen erschrocken, wie viel da bei mir im Regal zusammen kommt:
- GURPS 3 auf 4. Die neue Edition ist hübscher (ob für sich genommen hübsch...da kann man sich streiten
), besser sortiert, besser formuliert, an manchen Stellen sinnvoll vereinfacht und weitgehend abwärtskompatibel.
- Dark Heresy 1 auf 2. Dazu muss man sagen, dass über die ganzen ersten Editionen der FFG-40K-Spiele eine schrittweise Weiterentwicklung der Regeln stattfand. Der Schritt vom chronologisch letzten 1. Ed.-Buch zu Dark Heresy 2nd ist daher nicht groß, aber der Unterschied zwischen DH 1 und 2 schon sehr deutlich. Das ist im Grunde ein Paradebeispiel für eine Weiterentwicklung in kleinen Schritten - oder wäre es zumindest, wenn es dafür nicht die ganzen anderen Regelwerke als Zwischenschritte gebraucht hätte. Trotzdem: Stärken behalten, Schwächen ausgemerzt - rundum besser
- Warhammer 1 auf 2. Bessere Präsentation, zeitgemäßes Artwork, Regeldetails verbessert. Kleine Änderungen, aber insgesamt sehr gelungen.
- Warhammer X (chronologisch 3, als Nachfolger im Geiste 2) auf 4. Richtig tolles Artwork, Atmosphäre und Spielgefühl beibehalten und trotzdem einige althergebrachte, dicke Macken von WH 1 und 2 beseitigt. Speziell als Neuauflage mit Respekt für die Vorgänger (WH 3 mal ausgeklammert) betrachtet für mich eine kleine Meisterleistung.
- Mongoose Traveller 1 auf 2. Farbiges Artwork
Revolution! Regelseitig eher Detailverbesserungen, aber durchaus gelungen; insbesondere die Neusortierung von Waffen- und Panzerungswerten sowie ein paar kleinere Kampfregeln. Für mich bessere Aufteilung der Regelwerke, schöne Konstruktionsregeln für Fahrzeuge. Immer noch nicht ganz perfekt, aber im Vergleich zum Vorgänger klar besser. Sinnvolle Weiterentwicklung in kleinen bis mittleren Schritten.
- Space Gothic 2 auf 3. Wesentlich besseres Artwork und Produktqualität, deutlich verbesserte Regeln ohne alles umzuwerfen -> rundum besser, ohne Frage.
Meine zwei bemerkenswerten Katastrophen sind DSA3 auf 4 und Shadowrun 3 auf 4.
Die sind insofern was Besonderes, dass ich bei beiden zuerst dachte: Endlich werden da mal alte Zöpfe abgeschnitten und das ganze Ding wird zeitgemäß neu gestaltet.
Und diese Zielsetzung halte ich bei beiden für die damaligen Umstände immer noch für die richtige Entscheidung.
Bei DSA4 hat sich dann relativ schnell die große Ernüchterung angesichts der konkreten Umsetzung eingestellt mit dem Ergebnis, dass ich gar kein DSA mehr gespielt habe.
Shadowrun hat da etwas länger gebraucht, bis ich von der 4. Edition so gar nicht mehr begeistert war. Die weitere Verschlimmbesserung zur 5. Edition hat dann endgültig dazu geführt, dass ich angefangen habe, zum Einen Konvertierungen zu schreiben und zum Anderen, das Ganze über die volle Laufzeit zu betrachten und rückblickend festzustellen, dass der spielmechanische Zenit irgendwo zwischen der 1. und 2. Edition lag.
Mein allgemeineres Gesenfe muss warten bis nach der Spätschicht