Autor Thema: Gruppenharmonie  (Gelesen 17056 mal)

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Offline Feuersänger

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #75 am: 25.01.2019 | 22:11 »
Da müssten fränkische Spieler ja die Allerschlimmsten sein.
Die sagen "halt" in jedem zweiten Satz.
(alternativ auch "fei")  ~;D

Des is hald fei wergli su, gell?
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline nobody@home

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #76 am: 25.01.2019 | 22:36 »
Aber das grundlegende Verwerfen der Legitimität des Interesses an Charakterkonsistenz sorgt doch dafür, dass es zu einer Konsenssuche erst gar nicht mehr kommt und das Ganze dann typischerweise eskaliert.

Ebenso wie das grundlegende Verwerfen der Legitimität der Interessen der anderen Spieler und der SL zugunsten besagter "Charakterkonsistenz" (und möglicherweise noch einer ausgesprochen rigiden Vorstellung davon, worin die im Einzelfall genau bestehen soll), klar. Welcher der beiden Fälle jetzt in der Spielpraxis de fakto öfter vorkommt...da habe ich zwar so meine ganz eigenen Vermutungen, weil man eben öfter von Problemspielern hört, die auf diese Weise ganze Kampagnen quasi sabotiert haben, als umgekehrt von Problemgruppen, die jeden Versuch abwürgen würden, den eigenen Charakter auch tatsächlich mal auszuspielen, aber zugegebenermaßen keine objektiven Zahlen zum Beleg derselben.

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #77 am: 26.01.2019 | 09:18 »
Ebenso wie das grundlegende Verwerfen der Legitimität der Interessen der anderen Spieler und der SL zugunsten besagter "Charakterkonsistenz" (und möglicherweise noch einer ausgesprochen rigiden Vorstellung davon, worin die im Einzelfall genau bestehen soll), klar. Welcher der beiden Fälle jetzt in der Spielpraxis de fakto öfter vorkommt...da habe ich zwar so meine ganz eigenen Vermutungen, weil man eben öfter von Problemspielern hört, die auf diese Weise ganze Kampagnen quasi sabotiert haben, als umgekehrt von Problemgruppen, die jeden Versuch abwürgen würden, den eigenen Charakter auch tatsächlich mal auszuspielen, aber zugegebenermaßen keine objektiven Zahlen zum Beleg derselben.

Das passiert doch gar nicht. Was vorher am Tisch gelaufen ist, wissen wir doch gar nicht.
Was wir hier im Internet aber sehen, ist die grundsätzliche Kritik an dem Interesse sinen Charakter stimmig ausspielen zu wollen.
Und ich denke wir lesen hier darüber mehr, weil weit mehr Spielleiter als Spieler sich hier auskotzen und der SL mit Fall 1 und Scheiß Abenteuern zu einem erheblichen Teil für diese Konflikte ursächlich sind.
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #78 am: 26.01.2019 | 09:33 »
@
Feuersänger
 :d   ;D

@
All
Es gibt SL und Spieler, die empfinden alles, was das Abenteuer unnötig aufhält als störend. Dazu gehört unter Umständen auch Charakterspiel.
Ich würde hier aber gerne nochmal differenzieren, inwieweit man mit Charakterspiel überhaupt die Gruppe boykottieren kann.
Denn die Intention des Spielers ist hier entscheidend.
Will er grundsätzlich gerne das Abenteuer mit seiner Figur mitspielen?  Dann wird er das auch machen (Egal was er für eine Figur spielt)
Oder will er das nicht?
Sprich ihm oder ihr ist das Abenteuer eigentlich ziemlich wuppe. Er will einfach nur seine Figur spielen.


Edit.  Vielleicht sind das auch erste Anzeichen, dass jener Spieler in einer Sandbox ohne Plot besser aufgehoben ist.
Da können ihn seine Mitspieler auch leichter mal links liegen lassen.  So wie er den Plot....  ~;D
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 09:46 von Issi »

Offline pharyon

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #79 am: 26.01.2019 | 09:48 »
Was wir hier im Internet aber sehen, ist die grundsätzliche Kritik an dem Interesse sinen Charakter stimmig ausspielen zu wollen.
In den hier aufgeführten Beiträgen erkenne ich keine grundsätzliche Kritik. Das stimmige Ausspielen des Charakters ist aber genauso Verhandlungsmasse wie andere Interessen und Motive. Jeder soll dem anderen soweit Respekt entgegen bringen, dass er die Wünsche der Mitspieler respektiert, so dass auch ebenso die eigenen Wünsche respektiert werden. In der Gruppe muss bei gegenläufigen Wünschen dann geschaut werden, wie und wo die gruppenseits optimale Lösung ausschauen soll.

Vielleicht sind das auch erste Anzeichen, dass jener Spieler in einer Sandbox ohne Plot besser aufgehoben ist.
Charakter ausspielen führt meiner Erfahrung nach nicht zwangsläufig dazu, dass der Charakter dann die Handlung in einer Sandbox antreibt. Das kann dort genauso stören, wie bei Plots. Sandbox und Handlung benötigen für das Ausspielens oft mehr "Atempausen", wo in der Sandbox/im Plot nichts Spannendes passiert.

p^^
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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #80 am: 26.01.2019 | 09:52 »
In den hier aufgeführten Beiträgen erkenne ich keine grundsätzliche Kritik. Das stimmige Ausspielen des Charakters ist aber genauso Verhandlungsmasse wie andere Interessen und Motive. Jeder soll dem anderen soweit Respekt entgegen bringen, dass er die Wünsche der Mitspieler respektiert, so dass auch ebenso die eigenen Wünsche respektiert werden. In der Gruppe muss bei gegenläufigen Wünschen dann geschaut werden, wie und wo die gruppenseits optimale Lösung ausschauen soll.
Charakter ausspielen führt meiner Erfahrung nach nicht zwangsläufig dazu, dass der Charakter dann die Handlung in einer Sandbox antreibt. Das kann dort genauso stören, wie bei Plots. Sandbox und Handlung benötigen für das Ausspielens oft mehr "Atempausen", wo in der Sandbox/im Plot nichts Spannendes passiert.


Alles richtig, stimmt aber nicht mit den Geschehen hier überein.

Hier und in ähnlichen Diskussionen wird der Wunsch den Charakter auspielen zu wollen als DAS Problem hingestellt.
Die Vorgeschichte dazu wird überhaupt nicht mit in den Blick genommen und da gibt es eben mehrere möglcihe Varianten zu, wo nur eine von auf unangemessenes Verhalten des "so"-Spielers zurückzuführen ist.
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Offline pharyon

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #81 am: 26.01.2019 | 09:59 »
Alles richtig, stimmt aber nicht mit den Geschehen hier überein.

Hier und in ähnlichen Diskussionen wird der Wunsch den Charakter auspielen zu wollen als DAS Problem hingestellt.
Ich kann leider nicht nachvollziehen, wie du zu diesem Ergebnis kommst. Ich habe die Beiträge hier nicht so verstanden. Gibt es hier eine für dich offensichtliche Aussage, die in diese Richtung geht?

Man kann/darf/soll natürlich sagen können "Ich will meinen Charakter so spielen, das ist mir wichtig für meinen Spielspaß und mein Spielverständnis."

"Mein Charakter ist halt so." enthält halt in der Aussage bereits viel "Sprengstoff". Der Charakter wird ja vom Spieler so angelegt. Das bedeutet bei dieser Aussage halt auch, dass der Spieler im Angesicht neuer Umstände nicht bereits ist, seine Entscheidung überdenken zu wollen. Dabei ist noch nichtmal berücksichtigt, ob er nach dem Abwägungsprozess trotzdem zu dem Entschluss kommt, an dem Charakter nichts ändern zu wollen.

Wo ich dir natürlich recht gebe, ist, dass die Entscheidung, den Charakter nicht ändern zu wollen, zwangsläufig die Ursache oder den Grund für einen Konflikt darstellt.

p^^
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #82 am: 26.01.2019 | 10:01 »
Charakter ausspielen führt meiner Erfahrung nach nicht zwangsläufig dazu, dass der Charakter dann die Handlung in einer Sandbox antreibt.
p^^
Natürlich.
Wobei die Handlung da  ja nicht von vornherein feststeht,  sondern gestaltbar ist.

Wenn sich jemand aus der Gruppe ausklinken will, dann kann er das überall tun.
Doch in Plots ist diese Haltung teilweise noch störender.
Weil es zum Beispiel zur Handlung gehören könnte,  dass die Gruppe zusammen reist.
Wenn da einer sagt: Meine Figur bleibt da, kommt nicht mit, geht nicht in die Stadt whatever.
Dann kann das dem Rest der Gruppe schon sehr auf die Nerven gehen.

Offline ArneBab

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #83 am: 26.01.2019 | 10:29 »
In der Diskussion hier wie auch anderswo sehe ich aber auch, dass dieses Spielspaß gewinnen aus dem Auspielen der Figur immer wieder von Leuten als wertlos und damit beliebig abzuändernd eingestuft wird - ohne einer Betrachtung, was denn da im Detail an Konflikt vorliegt.
Was ich eher sehe ist, dass ein absolutes "es darf nie auch nur die kleinste Abweichung geben" nur für genau einen Spieler in der Runde funktionieren kann — wenn alle anderen sich ihm anpassen.

Ein "ich will möglichst wenig von meiner Vorstellung des Charakters abweichen" sehe ich nicht als Problem. Das können auch alle spielen und damit eine spannende Runde haben, weil sie die notwendigen Kompromisse machen, damit alle Spaß haben — aber nicht mehr.

Ein "wenn wir was machen, will ich eine konsistente Erklärung dafür, warum das zu meinem Charakter passt" macht meist auch keine Probleme. Die Erklärung lässt sich durch Anpassen der Umstände meist problemlos erreichen (wobei dann Gruppenkonsens sein muss, dass die SL diese Umstände in der Hand hat).

Das gilt genauso für "ich will die Story genau so spielen, koste es was es wolle". Das geht auch nur für genau eine Person am Tisch, wenn alle anderen sich anpassen. Wobei inzwischen jeder Text zum Leiten, den ich kenne, sagt "jeder Plan zerbricht beim Kontakt mit den Spielern". Wenn alle eine Story genau so spielen wollten, wie sie sie sich vorstellen, und keinen Millimeter anders, würde das genauso schiefgehen, wie wenn alle ihren Charakter genau so spielen wollen, wie sie ihn sich vorstellen, und keinen Millimeter anders.

Im Endeffekt halt: „Spiele nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #84 am: 26.01.2019 | 10:30 »
Es wäre vermutlich falsch anzunehmen, dass es allen Spielern dabei immer nur um Boykott oder Aufmerksamkeit geht.
Manchmal hat sich der Plothook vielleicht auch einfach nicht verfangen. Und der Spieler fragt sich: Warum sollte meine Figur trotzdem anbeißen? (Ich finde gerade keinen Grund)
Hier sind ein paar mögliche:
Meine Mitspieler möchten das Abenteuer gerne spielen,  also findet mein SC jetzt, die/den nötige(n)
1.Neugier
2.Loyalität
3.Anstand
4 .Mitgefühl
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« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 10:37 von Issi »

Offline ArneBab

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #85 am: 26.01.2019 | 10:32 »
Hier und in ähnlichen Diskussionen wird der Wunsch den Charakter auspielen zu wollen als DAS Problem hingestellt.
Das mag auch daran liegen, dass es seit langem schon Konsens ist, dass striktes Railroading ein Problem ist, so dass darüber nicht mehr diskutiert werden muss. Beim strikten Charakterspiel ist das noch nicht so weit.

Mit strikt in der Bedeutung von "alles genau so, und keinen Millimeter anders".
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Offline ArneBab

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #86 am: 26.01.2019 | 10:34 »
Es wäre vermutlich falsch anzunehmen, dass es allen Spielern dabei immer nur um Boykott oder Aufmerksamkeit geht.
Manchmal hat sich der Plothook vielleicht auch einfach nicht verfangen. Und der Spieler fragt sich: Warum sollte meine Figur trotzdem anbeißen? (Ich finde gerade keinen Grund)
Vielleicht hilft es schon, das Off-Play zu sagen, und darum zu bitten, dass gemeinsam überlegt wird, wie das gehen könnte.
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #87 am: 26.01.2019 | 10:45 »
Vielleicht hilft es schon, das Off-Play zu sagen, und darum zu bitten, dass gemeinsam überlegt wird, wie das gehen könnte.
Ja wäre eine Möglichkeit.

Wenn ich als SL wüsste, dass es dem Spieler tatsächlich nicht um Boykott oder Aufmerksamkeit geht, würde ich mir auch in Zukunft mehr Mühe geben seine Figur angemessen zu verhaken.
(Da müssen dann aber beide Seiten aufeinander zugehen wollen. SPL und SL)

In vielen Kaufabenteuern ist das auch echt ein Problem.
Da sie häufig so wenig personalisiert sind.
Da kommen irgendwelche Helden daher gereist, und sollen sich für die Probleme von wildfremden Leuten interessieren.

(Also eine Figur die nicht von naturaus neugierig und aufgeschlossen ist, hat da teilweise ein Problem)
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:10 von Issi »

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #88 am: 26.01.2019 | 10:51 »
Ich kann leider nicht nachvollziehen, wie du zu diesem Ergebnis kommst. Ich habe die Beiträge hier nicht so verstanden. Gibt es hier eine für dich offensichtliche Aussage, die in diese Richtung geht?

Man kann/darf/soll natürlich sagen können "Ich will meinen Charakter so spielen, das ist mir wichtig für meinen Spielspaß und mein Spielverständnis."

"Mein Charakter ist halt so." enthält halt in der Aussage bereits viel "Sprengstoff". Der Charakter wird ja vom Spieler so angelegt. Das bedeutet bei dieser Aussage halt auch, dass der Spieler im Angesicht neuer Umstände nicht bereits ist, seine Entscheidung überdenken zu wollen. Dabei ist noch nichtmal berücksichtigt, ob er nach dem Abwägungsprozess trotzdem zu dem Entschluss kommt, an dem Charakter nichts ändern zu wollen.

Wo ich dir natürlich recht gebe, ist, dass die Entscheidung, den Charakter nicht ändern zu wollen, zwangsläufig die Ursache oder den Grund für einen Konflikt darstellt.

Deine Aussage hie rist doch schon gleich so ein Beispiel.

Und der Sprengstoff kommt doch nur daher, weil zu dieser Aussage bereits dirket die einseitige Schuldzuschreibung erfolgt. Er hätte ja bloss auf das Charakterspiel verzichten müssen, dann hätte es keinen Konflikt gegeben... .
Aber wenn wir präzise sein wollen: Der Konflikt kommt in dem Moment auf, wo jemand auf der Spielerebene die Aktion des so-Spielers angreift.

Und dieser Abwägungsprozess wird doch völlig ausgeblendet. Es wird sich alleine auf der "so"-Aussage aufgehangen und daran dann die Schukd aufgehängt. Wie es zu den "so"- Aussage gekommen ist, wird doch völlig ignoriert. Er hat Jehova gesagt ... .

Das mag auch daran liegen, dass es seit langem schon Konsens ist, dass striktes Railroading ein Problem ist, so dass darüber nicht mehr diskutiert werden muss. Beim strikten Charakterspiel ist das noch nicht so weit.

Mit strikt in der Bedeutung von "alles genau so, und keinen Millimeter anders".

Die Vorgeschichte wird doch gar nicht betrachtet, wie es zu dem "keinen Millimeter weiter"  gekommen ist. Und damit ist auch gar nicht klar, wie "strikt" das denn nun war.


 
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Offline nobody@home

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #89 am: 26.01.2019 | 11:15 »
Das passiert doch gar nicht. Was vorher am Tisch gelaufen ist, wissen wir doch gar nicht.
Was wir hier im Internet aber sehen, ist die grundsätzliche Kritik an dem Interesse sinen Charakter stimmig ausspielen zu wollen.
Und ich denke wir lesen hier darüber mehr, weil weit mehr Spielleiter als Spieler sich hier auskotzen und der SL mit Fall 1 und Scheiß Abenteuern zu einem erheblichen Teil für diese Konflikte ursächlich sind.

Also, was ich hier im Internet und speziell in diesem Faden sehe, ist, daß du dir einen schönen Strohmann zurechtgebastelt hast und dich jetzt nach Leibeskräften an ihm festbeißt. Das Problem ist ja nicht prinzipiell "das Interesse, seinen Charakter stimmig ausspielen zu wollen", sondern daß die Vorstellung des betreffenden Spielers, was in der konkreten Einzelsituation eigentlich überhaupt "Stimmigkeit" ist, hart mit der zumindest einer anderen Person am Tisch aneinanderrasselt. Da -- und, wenn der Fall öfter auftritt, ggf. bei der Frage, wie gut der Charakter denn nun überhaupt zur aktuell laufenden Runde paßt -- liegt der Knackpunkt, nicht beim "Ich will doch bloß meinen Charakter spielen und ihr seid alle so gemein zu mir...".

Offline Caranthir

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #90 am: 26.01.2019 | 11:18 »
Ich verstehe die Diskussion hier auch nicht so, dass dem Spieler grundsätzlich Misstrauen entgegen gebracht wird, wenn er seinen Charakter ausspielen will. Es gibt ja genug Beispiele, bei denen auch innerhalb einer Gruppe Helden aktiv gegeneinander arbeiten oder mal einen Egotripp durchziehen und alle damit ihren Spaß haben. In diesem Faden geht es aber doch darum, dass sich Spieler davon auch gestört fühlen können.

Definiere ich jetzt am Anfang der Runde, dass die Gruppe ein gemeinsames Ziel hat, entwickle dann noch gemeinsam Helden und sage, dass sie sich kennen sollen und vorher schon einiges durchgemacht haben, dann kann ich doch von Folgendem ausgehen: Die Helden wissen, mit wem sie umherziehen. Sie haben sich ein Ziel gesetzt und die Spieler haben am Anfang der Runde einen Gruppenvertrag aufgesetzt und gesagt, sie würden gerne innerhalb der Gruppe kooperieren. Wenn dann ein Spieler ausbricht und alleine Aktionen durchzieht, gegen die Gruppe arbeitet (weil sein Charakter so ist), dann bricht er den Gruppenvertrag.

Und an der Stelle bekommen wir in der Gruppe ein Problem, weil sich dann ein Einzelner nicht an den Gruppenvertrag gehalten hat. Das heißt aber immer noch nicht, dass das Auspielen eines Charakters immer schlecht sein muss. Es ist nur unter bestimmten Bedingungen problematisch, die eine Gruppe vorher definieren kann.
Lese: Fate of Cthulhu, Fate Horror Toolkit, Dragon Age RPG, The Expanse RPG

Leite: Der Eine Ring (Kampagnen in Wilderland und Rohan)

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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #91 am: 26.01.2019 | 11:24 »
Also, was ich hier im Internet und speziell in diesem Faden sehe, ist, daß du dir einen schönen Strohmann zurechtgebastelt hast und dich jetzt nach Leibeskräften an ihm festbeißt. Das Problem ist ja nicht prinzipiell "das Interesse, seinen Charakter stimmig ausspielen zu wollen", sondern daß die Vorstellung des betreffenden Spielers, was in der konkreten Einzelsituation eigentlich überhaupt "Stimmigkeit" ist, hart mit der zumindest einer anderen Person am Tisch aneinanderrasselt. Da -- und, wenn der Fall öfter auftritt, ggf. bei der Frage, wie gut der Charakter denn nun überhaupt zur aktuell laufenden Runde paßt -- liegt der Knackpunkt, nicht beim "Ich will doch bloß meinen Charakter spielen und ihr seid alle so gemein zu mir...".

Wo ist da ein Strohmann?

Beim Zusammenrasseln kann es genausogut an Mist liegen, welche der andere verzapft hat und die Reaktion des so-Spielers nur die natürliche Reaktion darauf.

Und das mehrfach und "zur Runde" (was impliziert, dass es ein 1:n und nicht ein 1:1 Konflikt ist)  hast du jetzt auch erst einmal einseitig hinzugedichtet.


Definiere ich jetzt am Anfang der Runde, dass die Gruppe ein gemeinsames Ziel hat, entwickle dann noch gemeinsam Helden und sage, dass sie sich kennen sollen und vorher schon einiges durchgemacht haben, dann kann ich doch von Folgendem ausgehen: Die Helden wissen, mit wem sie umherziehen. Sie haben sich ein Ziel gesetzt und die Spieler haben am Anfang der Runde einen Gruppenvertrag aufgesetzt und gesagt, sie würden gerne innerhalb der Gruppe kooperieren. Wenn dann ein Spieler ausbricht und alleine Aktionen durchzieht, gegen die Gruppe arbeitet (weil sein Charakter so ist), dann bricht er den Gruppenvertrag.

Und an der Stelle bekommen wir in der Gruppe ein Problem, weil sich dann ein Einzelner nicht an den Gruppenvertrag gehalten hat. Das heißt aber immer noch nicht, dass das Auspielen eines Charakters immer schlecht sein muss. Es ist nur unter bestimmten Bedingungen problematisch, die eine Gruppe vorher definieren kann.

Das mit dem Abweichen von der Startsetzung kann aber von mehreren Seiten passieren. Oder es kann auch Bereiche betreffen, welche dort nicht behandelt wurden.
Wobei solche Konflikte meiner Erfahrung nach dann oft auch nicht bei einem (insbesondere anständig erklärten) Oneshot auftauchen (außer bei hook&twist-Abenteuern oder ähnlichem, wo ein Spielleiter es cool findet seine Spieler "zu überraschen" ), sondern eher im Verlauf längerer Kampagnen, wo sich dann Bruchstellen ergeben. Und es ist dann typischerweise nicht der auf Konsistenz bedachte Charakterspieler, er da Neuorierentierung wünscht.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:31 von Maarzan »
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Offline Issi

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #92 am: 26.01.2019 | 11:34 »
Sind zwar langsam OT aber egal
Ich möchte jetzt trotzdem auch nochmal kurz die dunkle Seite des Mondes beleuchten:
So ein Boykott ist meistens ein Schrei nach (Einzel)Aufmerksamkeit.

Und das kann (es muss nicht!) auch ein Anzeichen dafür sein, dass das dem Spieler in der Gruppe fehlt.
Vielleicht werden alle Aktionen immer nur zusammen abgehandelt. Und vielleicht auch recht zügig.
Und das kollidiert eventuell mit Spielern die ihren Charakter besser kennenlernen und ihm mehr Tiefe geben wollen.

Manchmal hätten das die anderen Spieler auch gerne, trauen sich aber nicht das vom SL einzufordern. Daher herrscht das stille Abkommen: "Niemand bekommt eine Extra Wurst" und "wir machen immer alles zusammen."

Das macht aber auf Dauer auch nicht zufrieden.

Meine Lösung ist allen Figuren abwechselnd gezielt  hin und wieder in den Fokus zu stellen. So kann sich jeder Spieler darauf verlassen, dass seine Figur auch mal drankommt.
Sich entwickeln darf, und nicht nur Mitläufer ist.
Hat sich bewährt. Da sind auch zeitlich überschaubare Einzelaktionen kein Problem.

Edit. Wenn es einen Spieler dann trotzdem noch stört, wenn seine Figur mal nicht im Fokus steht, sondern eine andere.
Dann würden auch bei mir die Alarmglocken läuten.

« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:41 von Issi »

Offline Boba Fett

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #93 am: 26.01.2019 | 11:36 »
Hier und in ähnlichen Diskussionen wird der Wunsch den Charakter auspielen zu wollen als DAS Problem hingestellt.
Das ist doch nicht richtig und ich denke, das weißt Du auch.

„Mein Charakter ist halt so!“ ist ja keine alleinstehende Aussage, sondern Teil eines Dialoges.
In den allermeisten Fällen ist dieser Satz die Antwort auf eine Frage.
Und zwar die Frage nach dem „Warum hat sich dein Charakter jetzt gerade so verhalten?“

Letztendlich sind Frage und Antwort eigentlich am Problem vorbei kommuniziert.
„Mein Charakter ist halt so.“ kann man eigentlich als Antwort vollkommen ignorieren, denn übersetzt bedeutet es „weil ich meinen Charakter so gestaltet habe, und dieses Verhalten als einziges plausibeles ansehe.“
Und die eigentliche Frage auf die diese Kommunikation hinausläuft lautet letztendlich ja auch nur „Warum hast Du Deinen Charakter so gestaltet, dass dieses Verhalten jetzt aus dem charaktergerechten Ausspielen resultieren muss?“

So, da kann man jetzt lange darauf hinweisen, dass das natürlich einer individuellen Situation entspringt und diese auch individuell bewertet werden muß, denn vielleicht ist ja nicht der Gefragte in seinem Verhalten rücksichtslos sondern der Frager fordert zu viel Rücksicht ein.
Und wahrscheinlich werden dann etliche aus dem eigenen Erfahrungsschatz die These aufstellen, dass es meistens eher Rücksichtslosigkeit ist, die das verursacht.

Im eigentlichen Kern fällt ein Spieler eine Entscheidung und dem anderen gefällt das nicht.
Es läuft also eigentlich auf die „Muss das jetzt sein?“ Frage hinaus.
Und die „Mein Charakter ist halt so.“ Antwort lautet übersetzt „Ja, das muß jetzt sein!“.

Und wenn man das soweit heruntergbrochen hat, dann erkennt man auch, dass die Antwort keine  Kompromissbereitschaft erkennen läßt.
Eine „wie hättest Du es denn besser gefunden?“ oder ein „was denkst Du denn wäre aus der Sicht meines Charakters angebracht gewesen?“ Gegenfrage würde zeigen, dass da Bereitschaft existiert, auf einen Konsens hinzuarbeiten. Selbst ein „Was stört dich daran?“ würde signalisieren, dass da irgendwo Interesse existiert, die Gegenseite zu verstehen.

Der Fragende leitet einen Dialog ein. Der Antwortende würgt diesen Versuch sofort ab und signalisiert dadurch, wie egal ihm die Sitution der anderen Seite ist.

Insofern ist Kritik an der Totschlagantwort „mein Charakter ist halt so“ durchaus angebracht.
Denn es geht nicht um das Ausspielen des Charakters. Es geht um das kompromisslose Ausspielen des Charakters ohne Interesse daran, einen Konsens zu finden, damit alle Spaß haben können.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:45 von Boba Fett »
Kopfgeldjäger? Diesen Abschaum brauchen wir hier nicht!

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #94 am: 26.01.2019 | 11:44 »
Das ist doch nicht richtig und ich denke, das weißt Du auch.

„Mein Charakter ist halt so!“ ist ja keine alleinstehende Aussage, sondern Teil eines Dialoges.
In den allermeisten Fällen ist dieser Satz die Antwort auf eine Frage.
Und zwar die Frage nach dem „Warum hat sich dein Charakter jetzt gerade so verhalten?“

Letztendlich sind Frage und Antwort eigentlich am Problem vorbei kommuniziert.
„Mein Charakter ist halt so.“ kann man eigentlich als Antwort vollkommen ignorieren, denn übersetzt bedeutet es „weil ich meinen Charakter so gestaltet habe, und dieses Verhalten als einziges plausibeles ansehe.“
Und die eigentliche Frage auf die diese Kommunikation hinausläuft lautet letztendlich ja auch nur „Warum hast Du Deinen Charakter so gestaltet, dass dieses Verhalten jetzt aus dem charaktergerechten Ausspielen resultieren muss?“


Der restliche Dialog  wird ja ausgeblendet. Wie der erfolgt ist und welche Kompromissangebote auf dem Tisch lagen, liegt also im Dunkel. Übrig bleibt nur die erste oder auch letzte Aussage.
Und die Kernantwort ist dann doch letztlich : Weil ich diese Aktion förderlich für meinen Spielspaß sehe.

Damit sind wir wie auch schon erwähnt wieder am Punkt 0 der Diskussion: der Challengespieler sieht sich in seinem Spielspaß beschädigt wennd er so-Spieler das jetzt macht, der so-Spieler wenn er es nicht macht.

Aber es wird alleine und OHNE Blick auf die Vorgeschichte über die Kompromiss(un)fähigkeit des so-Spielers diskutiert und ihm somit generell die Berechtigung abgestritten seinen Charakter so gestaltet zu haben, wie er es jetzt hat.

Genauso gut könnet man fragen: Warum hast du das Abenteuer oder DEINEN Charakter so gestaltet (oder ersteres dann oft genug: gegenüber dem Startentwurf geändert), dass du jetzt ein Problem mit meiner "so"-Handlung hast? Die Frage wird aber nicht gestellt.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:49 von Maarzan »
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Pyromancer

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #95 am: 26.01.2019 | 11:48 »
Genauso gut könnet man fragen: Warum hast du das Abenteuer oder DEINEN Charakter so gestaltet, dass du jetzt ein Problem mit meiner "so"-Handlung hast? Die Frage wird aber nicht gestellt.

Das ist der Knackpunkt: Nicht mein CHARAKTER hat ein Problem, sondern ICH als Spieler.

Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #96 am: 26.01.2019 | 11:50 »
Das ist der Knackpunkt: Nicht mein CHARAKTER hat ein Problem, sondern ICH als Spieler.

Wobei dieser "ICH" ja als erstes der "Challenge"-Spieler ist, welcher auf Spielerebene die "so"-Aktion anzählt.
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Offline Boba Fett

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #97 am: 26.01.2019 | 11:51 »
Der restliche Dialog  wird ja ausgeblendet. Wie der erfolgt ist, liegt also im Dunkel.
Und die Antwort ist dann doch letztlich : Weil ich diese Aktion förderlich für meinen Spielspaß sehe.

Diese Antwort ist doch irrelevant, denn das steht doch in keiner Weise irgendwo in Frage.
Natürlich sieht der Gefragte das als förderlich für seinen Spielspaß. Das weiß auch der Fragende.

Die eigentliche Frage lautet doch nicht „warum tust du das“, sondern dahinter steht doch ein „hättest Du das nicht anders lösen können, so dass es weder Deinen noch meinen Spielspaß reduziert?“
Denn es ist doch offensichtlich, dass genau das der Fall ist. Und das ist auch dem Befragten klar.

„Weil ich diese Aktion förderlich für meinen Spielspaß sehe.“ ist im übrigen auch eine sehr schwache Aussage.
„Warum machst Du das?“ - „Hab ich gerade Lust drauf!“ erklärt doch gar nichts.
Es erklärt nicht aus welchen Motivationen dies entschieden wird.
Es erklärt nicht, ob es die einzige Mögliche Entscheidung war oder ob es Alternativen gegeben hätte.
Es erklärt nicht, ob des dem Spieler bewusst war, dass er damit den Spielspaß des anderen erheblich reduziert (der sonst ja wohl nicht gefragt hätte).
Das ist nur ein Abbruch der Kommunikation.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 11:56 von Boba Fett »
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Offline Maarzan

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #98 am: 26.01.2019 | 11:57 »
Diese Antwort ist doch irrelevant, denn das steht doch in keiner Weise irgendwo in Frage.
Natürlich sieht der Gefragte das als förderlich für seinen Spielspaß. Das weiß auch der Fragende.

Die eigentliche Frage lautet doch nicht „warum tust du das“, sondern dahinter steht doch ein „hättest Du das nicht anders lösen können, so dass es weder Deinen noch meinen Spielspaß reduziert?“
Denn es ist doch offensichtlich, dass genau das der Fall ist. Und das ist auch dem Befragten klar.

Ja , und der Befrager sieht, wenn die Frage alleine auf die (Nicht-)Legitimation "so"-aussage isoliert wird, ausschließlich den anderen dafür verantwortlich sich einseitig anzupassen.

Eine konstruktive Diskussion ist nur anhand der Betrachtung der akuten Situation möglich. (Wo dann das unangemessene Verhalten dann auf allen Seiten liegen kann oder auch einfach Schitt-happens, Scheidung durch Auseinanderleben) 
 
Der rein formelle Fokus auf die "so"-Aussage als Ausprägung des Wunschs zum Charakterspiel ist hingegen spielideologische Agitation.
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Offline Boba Fett

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Re: Gruppenharmonie
« Antwort #99 am: 26.01.2019 | 12:08 »
Ja , und der Befrager sieht, wenn die Frage alleine auf die (Nicht-)Legitimation "so"-aussage isoliert wird, ausschließlich den anderen dafür verantwortlich sich einseitig anzupassen.

Das ist Quatsch!
Der Befrager signalisiert mit seiner Frage erst einmal nur eines: Das ihm das, was gerade geschehen ist nicht gefällt.
Und er signalisiert auch Kommunikationsberdürfnis und -bereitschaft.
Denn alternativ hätte er ja auch einfach nur ingame darauf reagieren können.
Solche Situationen kennt man aus den frühen Phasen doch auch und die endeten meistens eher fatal.
„Redet drüber!“ ist dann im Tanelorn (oder im GroFaFo) der allgemeine Rat gewesen.
Hier macht jemand genau das und dann wird ihm unterstellt, dass er ausschließlich den anderen in Verantwortung und Schild sieht.

Mal abgesehen davon: Woran machst Du das aus?
Inwiefern sind „warum tust du das?“ oder „mir gefällt das nicht“ automatische Schuldzuweisungen?

Und andersherum stelle ich mir die Frage, warum du denjenigen der auf eine Warum-Frage mit einem „Darum!“ antwortet automatisch in der Opferrolle siehst.
« Letzte Änderung: 26.01.2019 | 12:11 von Boba Fett »
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