„Goblin Slayer“ ist
Exploitation-Dark-Fantasy.
Die Serie begann als
Light Novel, wurde dann als Manga und jüngst als Anime-Serie adaptiert. Eine deutsche Version des Mangas erscheint bei „AltraVerse“ und die Anime-Serie wurde für den hiesigen Markt von „AniMoon“ lizenziert.
Werbefinanziert wird sie mit deutschen Untertiteln legal bei „Wakanim“ gestreamt:
https://www.wakanim.tv/de/v2/catalogue/show/407/goblin-slayer-omu
(Nachtrag: Mittlerweile ist die Serie nur noch als kostenpflichtiger Premium-Inhalt aufrufbar.)
„Goblin Slayer“ schöpft seine Inspiration stark aus
Tabletalk-RPGs insbesondere “Dungeons & Dragons“ in der Old-School-Variante.
Andeutungsweise sind die Götter der Welt die Spieler und die Einwohner ihre Spielfiguren, über deren Schicksal sie per Würfelwurf entscheiden. Die Charaktere haben keine Namen, sondern nur ihre Klassenbezeichnung wie „Priestess“ oder „High Elf Archer“, damit der Zuschauer diese Leerstelle selbst füllen kann.
Abenteurer organisieren sich in Gilden, haben je nach Fähigkeit einen von zehn Rängen inne und ziehen auf die am Schwarzen Brett ausgeschriebenen Aufträge aus. Das Anmeldeformular der Gilde wirkt wie ein Charakterbogen, Bauernhöfe erinnern an die Rinder-Farmen des Wilden Westens und Magiebegabte können nur eine bestimmte Anzahl Zauber am Tag wirken. Eine klare Hommage an D&D und auch
Guts aus „Berserk“ oder die
Sorceress aus „Dragon‘s Crown“ meint man in den Nebenfiguren wiederzuerkennen.
Wer es gerne klassisch mag, kommt voll auf seine Kosten.
Goblins werden als typische Aufwärmmonster angesehen und ihre Verschlagenheit leicht unterschätzt. In großen Gruppen, für abgelegene Dörfer oder unerfahrene Abenteurer stellen sie eine ernste Gefahr dar. Der Wettkampf um die meisten Goblinköpfe („Combat as Sport“) kann sich schnell zum Überlebenskampf wandeln („Combat as War“). Wer Kopf und Kragen behalten will, ist auf kreativen Zaubereinsatz, Guerilla-Taktiken und geschicktes Ausnutzen des Terrains angewiesen.
Der titelgebende
Goblin Slayer lässt sich mit seinen gerissenen Taktiken gar nicht erst auf die Spielchen der Götter ein. Über ihn heißt es:
„He does not let anyone roll the dice!“
In diesem Punkt glänzt die Serie ganz im Sinne des Old-School-Spielstils.
Für ihre Blutrünstigkeit und Sexploitation-Elemente ist die Serie umstritten. Hier kann man geteilter Meinung darüber sein, ob sie typische Genre-Versatzstücke in Dark-Fantasy-Manier weiterdenkt oder pubertär mißversteht.
Macht Euch selbst ein Bild, sofern Ihr entsprechend hartgesotten seid (FSK 16).