Mich interessiert vielmehr, ob und wie die eigene Moral im Spiel Angewendung findet.
Und ob man das konsequent ablegen kann.
Anscheinend weitgehend ja. Ich traue den Foristen hier durchaus zu, dass sie persönlich beispielsweise Mord durchweg ablehnen und einen solchen IRL auch dann nicht begehen würden, wenn sie sicher sein könnten, nicht dafür bestraft zu werden. Selbst wenn der eine oder andere flapsigerweise anderes behaupten mag. :p
Ist freilich durchaus interessant, dass es dennoch eine Linie gibt, die die allermeisten nichtmal im Spiel überschreiten wollen; siehe Umfrageresultate.
Wobei, was heißt "Kannibalismus"? Instinktiv denkt man wohl an das Bild, à la Hannibal Lecter einen Menschen zu ermorden um seine Leckerbissen zu verputzen.
Aber wie ist es in so einem Fall wie bei diesem in den Anden abgestürzten Flugzeug? Haufenweise Passagiere tot, und die Überlebenden haben nur dann eine Chance nicht zu verhungern, wenn sie die Toten anknabbern. Ist immer noch Kannibalismus, aber ein verdammenswürdiges Verbrechen?
Die Kernfrage bei der Moral ist doch wohl sowieso eher:
Deontologie oder Utilitarismus?
Kurz gesagt, der Deontologe sagt "Du Sollst Nicht Töten", und der Utilitarist sagt "...es kommt darauf an".
Für den Deontologen ist es ganz und gar indiskutabel, auch nur einen Menschen aktiv zu foltern oder einen Unschuldigen zu opfern, selbst wenn er damit tausende retten könnte.
Der Utilitarist wägt ab, was der Gemeinschaft den größten Nutzen bringt, und das ist dann richtig und ethisch korrekt.