Daher meine Frage an euch: Wie lest ihr eure Rollenspielbücher?
Moin!
Ich rede von Grundregelwerken, die auch eine Settingbeschreibung beinhalten.
Ich lese zuerst das Inhaltsverzeichnis.
Dort suche ich mir die Passagen raus, wo die Spielwelt beschrieben wird.
Danach lese ich diese an und schaue, ob mich das irgendwie inspiriert.
(Da treten schon mehrere Fallen auf - ganz oft beginnen die Weltbeschreibungen mit der Historie der Welt und man findet 30 Seiten blabla, was seit der Eiszeit so passiert ist.
Mich interessiert an Historie aber nur das, was für die Zeit, in der das Rollenspiel handelt, wirklich auswirkende Relevanz hat.)
Wenn es mich inspiriert lese ich die Welt intensiver, ansonsten wandert das Ding entweder ins (hat Potential mich später zu begeistern) Regal oder in die Kiste für die Tanelorn-Versteigerung.
Danach lese ich kurz die Charaktererschaffung an, um mir einen Überblick zu verschaffen. Was kann ich spielen, wie ist das strukturiert (Spezies, Klassen, Stufen),wie gestalte ich meinen Charakter (Punktebasiert, Würfeln, Prioritätensystem).
Anschließend schaue ich in die Taskresolution - Wie wird gewürfelt (Pool, drüber, drunter), gibt es Gummipunkte, welche Würfelmechaniken kommen zum Einsatzt, wie sehen die Wahrscheinlichkeiten (in etwa) aus.
Danach kommt ein Blick ins Kampfsystem, danach eines in die zusätzlichen Regeln (Magie, Psi, Matrix, ...).
Was ich nicht lese, sind irgendwelche Details (wie funktioniert eine bestimmte fertigkeit oder Zauber) - das kommt dran, wenn ich es wirklich leiten wollen würde.
Ich lese auch wenig über die EPs die man bekommt oder verteilt. Die Ausrüstungslisten oder Monster oder sowas sind mir auch erst mal schnuppe...
Wenn mich die Spielwelt inspiriert, die Regelmechanik mir aber nicht zusagt (war so bei Blue Planet) ist, dann überlege ich, welches Regelsystem ich so aus dem Regel ziehen könnte, um es zu konvertieren.
Wenn mich die Regeln begeistern, die Welt aber nicht, oder es ist keine Welt dabei (siehe D&D), dann überlege ich, ob das ein Regelsystemkandidat für eigene Settings oder gekaufte Settings mit Regeln, die mir nicht gefallen ist, dann kommt es ins Regal, ansonsten in die
Kiste.
Wenn es mich rund herum begeistert, lese ich das beiligende Abenteuer (sofern vorhanden), um ein Gefühl dafür zu kriegen, wie die Autoren das spiel gespielt sehen. Was mich ärgert ist, wenn keines dabei ist oder wenn das absolut generisch oder nicht settingtypisch ist.
Und ich lese mich allgemein mehr ein, ab hier aber sprunghaft. Nicht selten bastel ich mir auch mal ein paar Charaktere, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein fertiger Charakter aussehen kann.
Und dann stehen weitere Quellenbücher auch schon auf der Wunschliste und ich brauche mehr Input. Zusätzliche Quellenbücher liegen dann meistens rum, eines auf dem Wohnzimmertisch, eines auf dem Nachttisch, ...
Und die werden dann gegriffen und gelesen, wenn gerade Zeit ist.
Meistens labere ich meine Runden aber dann auch schon so voll, dass die entnervt aufgeben und sich auf einen Oneshot einstellen.
Die Bücher in meinem Rollenspiel-Regal hab ich zu 90% gelesen und bei allen mindestens die Hälfte an Material.