So, folgende Situation: Die Spieler haben den Castellan der Festung davon überzeugt, dass man etwas gegen die Monster in den Caves of Chaos unternehmen muss. Dementsprechend hat man sich jetzt mit 50 Men at Arms unter Kommando eines Offiziers auf den Weg zum Dungeon gemacht. Während die SC in die Hobgoblinhöhle kriechen, um ihre gefangenen Freunde zu befreien, bricht draußen in der Ravine eine blutige Schlacht aus.
Fast Forward, 15 Minuten später: Die Spieler kommen aus dem Dungeon, draußen tobt das Scharmützel mit ca. 150 Beteiligten, die auf drei Fraktionen verteilt sind: Einerseits die Soldaten der Feste Winterwacht, welche die Verbündeten der SC sind. Andererseits sind da Goblinoide und deren Verbündete, eine Kult der Erzteufelin Zariel. Schließlich die dritte Partei, ein loses Bündnis von Orks und Gnollen. Diese Dreierkonstellation gibt sich also draußen vor dem Dungeon tüchtig gegenseitig aufs Fressbrett.
Der Gedanke ist, dass die SC das Zünglein an der Waage sein sollen, durch dessen Zutun die Streitkräfte der Menschen letztlich die Oberhand gewinnen können. Nun bin ich etwas überfragt, wie ich diese Szene spieltechnisch und erzählerisch am besten über die Bühne bringe. Die grunsätzliche Dynamik, an die ich denke sieht in etwa aus wie folgt:
1. Es herrscht großes Hauen und Stechen, der Schnee unter den Stiefeln der Charaktere hat sich so stark mit Blut gemischt, dass er sich in einer rötliche Sülze verwandelt hat. Die Gruppe greift in den Kampf ein und zunächst sieht es nicht allzu gut aus für die Streitkräfte des Lichts, die Goblinoiden sind einfach zu zahlreich. Meter um Meter weicht die Schlachtreihe zurück, die Goblinoiden versuchen das Regiment einzukesseln. Panik droht sich breit zu machen.
2. Als sich der Kessel schon zu schließen beginnt und die Soldaten Gebete zu Kendris murmeln, kommt plötzlich Unruhe in die Reihen des Feindes. Wenig später wird die Ursache klar: Orks und Gnolle stürmen aus den Höhlen auf der anderen Seite des Tals und greifen die Schlachtreihe der Goblinoiden von hinten an! Das Schlachtenglück wendet sich und die Goblinoiden drohen zwischen den Fronten zerrieben zu werden.
3. Die SC bekommen es persönlich mit dem Anführer der Goblinoiden zu tun, als dieser fällt, sieht es so aus, als wären die Goblinoiden besiegt. Doch da taucht am Ende des Tals eine hagere, in schmutzige Roben gehüllte Gestalt mit einem knorrigen Holzstab auf. Mit einer Stimme wie Donnerhall intoniert die Figur ein unheiliges Gebet in der verbotenen Sprache der Hölle, Risse öffnen sich unter dem Schnee, aus denen Schwefelgeruch und roter Feuerschein dringen, gefolgt von einem blutroten Nebel, der lange Finger bildet, welche in die Nasen und Münder Gefallenen kriechen, und diese zu untotem Leben erwecken. Panik unter den Orks! Panik unter den Menschen!
4. Der Kommandant der Menschen gibt den Befehl zum Rückzug, doch die Toten versperren den einzigen Fluchtweg. Also ziehen sich die Überlebenden auf eine Anhöhe zurück und versuchen verzweifelt die Angriffe der Untoten abzuwehren. Den Spielercharakteren ruft der Kommandant zu, dass sie den Priester töten müssen, der die Toten erweckt hat, andererseits würde niemand lebend nach Hause kommen.
Soweit also mal das Skript für die Ereignisse, die stattfinden, wenn die Spieler den Lauf der Dinge nicht verändern. Nun die Frage: Wie würdet ihr so eine Szene konkret umsetzen? Kampfbegegnung mit mehreren Wellen? Skill Challenge? Skill Challenge samt Kampf? Handwedeln und auf zu neuen Ufern? Ich will eigentlich ungern einfach eine Gegnerwelle nach der anderen auf die Spieler werfen und zwischendrin den Fortgang der Schlacht erläutern. Andererseits habe ich gerade auch keine zündende Idee, wie ich das sonst abbilden wollen würde. Evtl. folge ich auch einfach weiter meinem Motto "Go with the Flow" - ich habe mein Skript, evtl. fügen sich die Spieler einfach ein und es passiert alles so wie oben skizziert - oder aber sie haben wieder irgendeine verrückte Idee, und ich gucke dann am Spielabend, wie ich mich aus dem Schlamassel herausimprovisieren kann. Bislang habe ich das Abenteuer eigentlich genau so geleitet und soweit hat das glaube ich für alle Beteiligten gut funktioniert.
Bis dahin bin ich aber absolut offen für eure Ideen und Vorschläge!