Autor Thema: Das DSA Endgame  (Gelesen 8899 mal)

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Offline takti der blonde?

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Das DSA Endgame
« am: 22.02.2019 | 13:37 »
... oder worauf läuft es am Ende hinaus?

Inspiriert durch eine Frage in den RSP-Blog Foren, wollte ich, der seit langer Zeit DSA-abstinent ist, dem geneigten Publikum die Frage des Ogers stellen:

Zitat
[...]gibt es bei DSA irgend eine Endgame - Anbindung?  So was wie Domänenverwaltung und Massenkampfregeln?

So wie D&D 5e in höheren Charakter-Levels epische Schlachten zwischen Göttern, Dämonen, Teufeln, manchmal sogar Menschen "nötig werden", um den Charakteren Level-gerechte Abenteuer und Encounter präsentieren zu können, frage ich mich, was am Ende der "DSA-Powerfantasy" steht.

Bewusst vereinfache und abstrahiere ich übrigens bei dieser Frage. Mir ist klar, dass man ALLES bespielen kann und auch Level-ungerechte Abenteuer und Encounter möglich sind, aber wenn jemand der die DSA-Texte gut kennt auf das Regelwerk samt Setting blickt, was kann man dort als Intention der Entwickler hinaus kitzeln? Lässt sich da schemenhaft etwas erkennen?

Grüße

Hasran

Edit: Formatierung
« Letzte Änderung: 26.02.2019 | 17:35 von hassran »

Achamanian

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #1 am: 22.02.2019 | 13:57 »
Zu meinen Zeiten gab es nur ein DSA-Endgame: Die Sieben-Gezeichneten Kampagne.
Ich denke aber, das lässt sich verallgemeinern zu der Aussage, dass das offizielle DSA-Endgame am ehesten darin besteht, eine der ja tendenziell Lange und über viele höhere Erfahrungsgrade angelegten Großkampagnen zu Ende zu bringen. Eventuell auch zwei, denn es gibt ja auch manche niederstufigere.
Das obere Ende der DSA-Erfahrungsskala repräsentiert (da hat sich wahrscheinlich mit DSA5 nicht viel geändert) ja nun eher die maximale Ausprägung all dessen, was man im Prinzip auch auf den mittleren Stufen schon konnte, nur halt besser. Regeltechnisch betrachtet muss da eigentlich kein neues Niveau hinzukommen (Kampf gg. Götter oder so), man kann eigentlich mit den üblichen Herausforderungen weitermachen, nur eben nach oben angepasst.

Für mein Gefühl ist so was wie "Helden als Herrscher" oder "Helden als Halbgötter" bei DSA immer eher auf "nach der Kampagne" verlegt worden, eine Form des "wohlverdienten Ruhestands", den die Helden erleben dürfen, wenn das letzte Abenteuer so bedeutsam war, dass danach storymäßig eigentlich nichts mehr für diese Leute kommen kann.

Bei uns war's beispielsweise so, dass wir nach Abschluss der 7G-Kamagne die überlebenden SC zu NSC-Auftraggebern gemacht haben und dann mit neuen Charakteren (teilweise Verwandten der alten) weitergespielt haben. War nett, haben wir allerdings nicht lange gemacht, weil es dann halt doch wie ein Schritt zurück war. Aber ich glaube, wir haben damit sehr dem bei DSA implizierten Konzept entsprochen, dass Helden, die innerweltlich wirklich Bedeutung gewonnen haben und etablierte Mover&Shaker sind, zu NSC werden.

Online Engor

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #2 am: 22.02.2019 | 14:59 »
Bei mir persönlich war das Ende von G7 auch ein tiefer Einschnitt: Was kann noch an Herausforderungen warten, wenn man die ultimative Gefahr bereits abgewehrt hat. Ich fand es schwierig, da noch eine Motivation zu finden, irgendwelche Räuberbanden auszuräuchern oder unglücklich Verliebte zu vereinigen.
Witzigerweise war Tharun bzw. alte Schwertmeister-Box genau dafür ausgelegt, als Welteroberungssetting für solche Helden, denen Aventurien nicht mehr genug Herausforderungen bietet. Die Idee mag ich nach wie vor, kam damals aber sicher viel zu früh, nach gerade einmal ein paar Jahren DSA.

Tarendor

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #3 am: 22.02.2019 | 15:03 »
Ein anderes "Endgame" war die Schwertmeister-Kampagne, in welcher Stufe 21+-Helden in die Hohlwelt Tharun reisen.
Hierbei besteht die Herausforderung darin, eine von bösen Göttern versklavte Welt zu befreien. Am Ende stünde die Konfrontation der aventurischen Zwölfe gegen die "Neuen Götter" Tharuns mit den Helden als Halbgöttern.
« Letzte Änderung: 22.02.2019 | 15:08 von Tarendor »

Offline Hotzenplot

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #4 am: 25.02.2019 | 10:02 »
Meines Wissens gibt es ein vergleichbares Endgame bei DSA nicht. Offenbar ist das (bisher) nicht gewollt. Das alte Schwertmeister-Set versprach derartiges, aber eigentlich waren es auch nur Abenteuer mit höheren Stufen und eine echte Beeinflussung der Spielwelt, die man von Aventurien nicht kannte.
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Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #5 am: 25.02.2019 | 10:43 »
Zitat
(...)gibt es bei DSA irgend eine Endgame - Anbindung?  (...)

Nö, gibt es nicht.

1) Die Progression von Figuren ist bei weitem nicht so steil wie in anderen Systemen. Heißt, es gibt auch auf höchstem Level "profane" Bedrohungen. Daher braucht es keine Götter als Gegner.
Beispiele bei denen du nicht auf den Helden setzen solltest: Stufe-21-Held gegen 8 Stufe-0-Bauern mit Armbrüsten. Oder Stufe-21-Held gegen mittelgroßen Drachen.

2) Helden als Herrscher gibt es. Zum Einen sind für den Ruhestand freie Positionen in kirchlichen und weltlichen Ämtern vorgesehen. Zum Zweiten gibt es Spielhilfen und Abenteuern für einen SC-Herrscher. (Die sind auf die Ebene von Baronen begrenzt.)  Zum Dritten kann man im Briefspiel solche Verkörpern und das Schicksal der Region mitbestimmen. Das sind aber alles keine Überhelden und es ist kein Endgame. In Aventurien ist nicht der mit den meisten XP König. Dabei gibt es Spielhilfen für Lehensverwaltung und  auch Schlachtenregeln (sind beide schlecht, aber es gibt sie).
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Offline takti der blonde?

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #6 am: 26.02.2019 | 13:47 »
Nö, gibt es nicht.

1) Die Progression von Figuren ist bei weitem nicht so steil wie in anderen Systemen. Heißt, es gibt auch auf höchstem Level "profane" Bedrohungen. Daher braucht es keine Götter als Gegner.
Beispiele bei denen du nicht auf den Helden setzen solltest: Stufe-21-Held gegen 8 Stufe-0-Bauern mit Armbrüsten. Oder Stufe-21-Held gegen mittelgroßen Drachen.

2) Helden als Herrscher gibt es. Zum Einen sind für den Ruhestand freie Positionen in kirchlichen und weltlichen Ämtern vorgesehen. Zum Zweiten gibt es Spielhilfen und Abenteuern für einen SC-Herrscher. (Die sind auf die Ebene von Baronen begrenzt.)  Zum Dritten kann man im Briefspiel solche Verkörpern und das Schicksal der Region mitbestimmen. Das sind aber alles keine Überhelden und es ist kein Endgame. In Aventurien ist nicht der mit den meisten XP König. Dabei gibt es Spielhilfen für Lehensverwaltung und  auch Schlachtenregeln (sind beide schlecht, aber es gibt sie).

Das Briefspiel folgt ja nicht den gleichen Spielregeln wie das Spiel am Tisch, soweit ich mich erinnere.

Welche Spielhilfen und Abenteuer sehen denn die Spielercharaktere als Herrscher vor?

Grüße

Hasran

Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #7 am: 26.02.2019 | 14:07 »
In die "Die Herren von Chorhop" wird ein Held Stadtherr für ein Jahr.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Herren_von_Chorhop

In der Wildermarkkampagne werden die Helden Kriegsfürsten einer Stadt und ein Held wird mit großer Wahrscheinlichkeit gegen Ende von Band 1 zum Baron der Baronie erhoben.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Wildermark-Befriedung

Das sind beides hochgelobte Kampagnen mit einem gewissen Sandbox Anteil.
Edit: Die empfohlene Erfahrungsstufe der SCs ist für beiden Kampagnen nur "Erfahren" (DSA4-erfahren, nicht DSA5-erfahren), also kein Endgame.


Als Spielhilfe gab es in einem Aventurischen Boten einen Artikel zur Regelung und Ausgestaltung eigener Lehen.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Der_ringende_Herr_(Spielhilfe)

Schlachtenregeln gibt es an unterschiedlicher Stelle, z.B. im Aventurischen Arsenal.
« Letzte Änderung: 26.02.2019 | 14:12 von Faras Damion »
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Offline Hotzenplot

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #8 am: 26.02.2019 | 14:09 »
Welche Spielhilfen und Abenteuer sehen denn die Spielercharaktere als Herrscher vor?

Naja, auch "Herrscher" ist ein dehnbarer Begriff ;)
Aber mal aus dem Bauch heraus fallen mir nur diese ein:
- Die Herren von Chorhop
- Von eigenen Gnaden/Mit wehenden Bannern


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Ich habe die G7 in 10 Stunden geleitet! Ich habe Zeugen dafür!

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Offline takti der blonde?

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #9 am: 26.02.2019 | 14:24 »
In die "Die Herren von Chorhop" wird ein Held Stadtherr für ein Jahr.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Die_Herren_von_Chorhop

In der Wildermarkkampagne werden die Helden Kriegsfürsten einer Stadt und ein Held wird mit großer Wahrscheinlichkeit gegen Ende von Band 1 zum Baron der Baronie erhoben.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Wildermark-Befriedung

Das sind beides hochgelobte Kampagnen mit einem gewissen Sandbox Anteil.
Edit: Die empfohlene Erfahrungsstufe der SCs ist für beiden Kampagnen nur "Erfahren" (DSA4-erfahren, nicht DSA5-erfahren), also kein Endgame.


Als Spielhilfe gab es in einem Aventurischen Boten einen Artikel zur Regelung und Ausgestaltung eigener Lehen.
https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Der_ringende_Herr_(Spielhilfe)

Schlachtenregeln gibt es an unterschiedlicher Stelle, z.B. im Aventurischen Arsenal.

Sieht allerdings nach DSA4 aus? (Die Herren von Chorhop habe ich auch noch irgendwo herumfliegen oder vielleicht sogar verschenkt...)

Ich finde die Frage nach dem "Endgame" deshalb interessant, weil die Betrachtung der Frage etwas über die Design Philosophie aussagen kann und mir dann zumindest hilft, das Spiel als Spiel besser zu verstehen. Quasi ein teleologisches Verständnis. ;)

Danke auf jeden Fall für die Links. Bislang ist mein Eindruck, DSA versucht alles für alle zu sein, hat aber zu viel Respekt vor seinem eigenen "Kanon" und bietet entsprechend wenige Möglichkeiten signifikant auf das Weltgeschehen einzugreifen...kennt DSA5 einen Zauberspruch der eine ähnliche Funktion einnimmt wie beispielsweise "Wish" bei D&D 5e?

Grüße

Hasran

Online First Orko

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #10 am: 26.02.2019 | 14:37 »
Danke auf jeden Fall für die Links. Bislang ist mein Eindruck, DSA versucht alles für alle zu sein, hat aber zu viel Respekt vor seinem eigenen "Kanon" und bietet entsprechend wenige Möglichkeiten signifikant auf das Weltgeschehen einzugreifen...kennt DSA5 einen Zauberspruch der eine ähnliche Funktion einnimmt wie beispielsweise "Wish" bei D&D 5e?

Bezüglich Kanon: Das stimmt und das ist auch irgendwie Alleinstellungsmerkmal. Mich konnten zBsp die FR nie wirklich anrocken, weil ich das immer nur extreme generisch und absolut unverbindlich präsentiert bekommen habe. "Kannst alles machen" Tjoa.
DSA haftet ja nicht umsonst das Label "Hotzenplotzigkeit" an (schau mal auf den User oeben ^^) und viele wissen genau das zu schätzen. Wenn man mal Tausendundeinenacht will, dann geht man halt in den Süden und spielt ein bißchen im Kalifat und co um dann wieder in die Ritter-Märchenwelt Almada zurück.

Und bezüglich "Wish": Nö, sowas gibt es bei DSA so natürlich nicht - eben aus dem von dir genannten Grund ;) Muss es aber auch nicht, deshalb sind es ja zwei Settings.
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #11 am: 26.02.2019 | 14:49 »
(...)
Ich finde die Frage nach dem "Endgame" deshalb interessant, weil die Betrachtung der Frage etwas über die Design Philosophie aussagen kann und mir dann zumindest hilft, das Spiel als Spiel besser zu verstehen. Quasi ein teleologisches Verständnis. ;)

Danke auf jeden Fall für die Links. Bislang ist mein Eindruck, DSA versucht alles für alle zu sein, hat aber zu viel Respekt vor seinem eigenen "Kanon" und bietet entsprechend wenige Möglichkeiten signifikant auf das Weltgeschehen einzugreifen...kennt DSA5 einen Zauberspruch der eine ähnliche Funktion einnimmt wie beispielsweise "Wish" bei D&D 5e?
(...)

Jupp, ich glaube, DSA ist einfach nix für dich. :)

Es hat eine fixe Welt und einen festgelegten Metaplot.  Die "Helden" bleiben immer Normalos und folgen der Geschichte, aber prägen sie nur im Detail.
Und der DSA-Spieler fühlt sich toll, wenn sein Charaktere zum Ritter geschlagen wird und der Kaiserin die Hand küssen darf.

Du bist sicherlich glücklicher mit Systemen, die eine freie Welt bieten und man irgendwann Götter verhauen darf. Also kein DSA, SR, Warhammer und Co. :)

Viel Spaß. :)
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Offline takti der blonde?

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #12 am: 26.02.2019 | 15:08 »
Jupp, ich glaube, DSA ist einfach nix für dich. :)

Es hat eine fixe Welt und einen festgelegten Metaplot.  Die "Helden" bleiben immer Normalos und folgen der Geschichte, aber prägen sie nur im Detail.
Und der DSA-Spieler fühlt sich toll, wenn sein Charaktere zum Ritter geschlagen wird und der Kaiserin die Hand küssen darf.

Du bist sicherlich glücklicher mit Systemen, die eine freie Welt bieten und man irgendwann Götter verhauen darf. Also kein DSA, SR, Warhammer und Co. :)

Viel Spaß. :)

Witzig. Soll ich ihnen erzählen, dass ich mit Götter, Magier und Geweihte angefangen Rollenspiele zu spielen und lange, lange Zeit mein Geld in DSA4 gesteckt habe? Lieber nicht...:P

Es geht mir auch nicht darum, ob mir DSA gefällt oder nicht.
Aventurien finde ich ... in Ordnung. Nur DSA seit längerem eher mittelmäßig bis schlecht und frage mich eben, woran das liegt.
Meine Arbeitshypothese: Aventurien und DSA würden auch gerne alle erdenklichen Genres abdecken (vom Nivesenland über Thorwal bis nach Maraskan...), aber ist gleichzeitig nicht gewillt die Zügel aus der Hand zu geben. Würfelt man DSA5 immer noch Attacke und Parade? ;)

Grüße

Hasran

P.S.: DSA2 ist sowieso das bessere DSA. ;)

Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #13 am: 26.02.2019 | 15:37 »
Jupp, man hat immer noch die aktive Parade und die 3W20 Probe.  ~;D

Und gefühlt haben 120% aller deutschen Rollenspieler mit DSA angefangen. :)

Deine Kritik geht tief in das Weltdesign und trifft die Grundsatzentscheidungen:
Metaplot versus Freiheit
Detailliert beschriebene Welt versus weiße Flächen

DSA hat sich für eine Linie entschieden. Dafür gibt es tolle andere Systeme, bei denen du eigene Welten bauen und kaputtmachen kannst.  Welten, die um die Spielfiguren konstruiert werden und nicht umgekehrt.

Wenn du sagen kannst, welche Dinge du an Aventurien gut findest und du in D&D vermisst, finden wir vielleicht ein System und ein Setting, dass dir liegt. :)
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Offline takti der blonde?

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #14 am: 26.02.2019 | 15:52 »
Jupp, man hat immer noch die aktive Parade und die 3W20 Probe.  ~;D

Und gefühlt haben 120% aller deutschen Rollenspieler mit DSA angefangen. :)

Deine Kritik geht tief in das Weltdesign und trifft die Grundsatzentscheidungen:
Metaplot versus Freiheit
Detailliert beschriebene Welt versus weiße Flächen

DSA hat sich für eine Linie entschieden. Dafür gibt es tolle andere Systeme, bei denen du eigene Welten bauen und kaputtmachen kannst.  Welten, die um die Spielfiguren konstruiert werden und nicht umgekehrt.

Wenn du sagen kannst, welche Dinge du an Aventurien gut findest und du in D&D vermisst, finden wir vielleicht ein System und ein Setting, dass dir liegt. :)

Och, ich bin privat recht glücklich mit den Systemen und Settings, die ich spiele.

Mir geht es zu verstehen, ob DSA eigentlich eine Designphilosophie das Regelwerk-betreffend beinhaltet und inwiefern diese die Spielwelt beeinflusst und umgekehrt.

Soweit ich es bislang verstanden habe, bringt z.B. mein teleologischer Ansatz wenig.
Welchen Ansatz kann man stattdessen wählen? Historisch finde ich hilfreich, aber langweilig.

Nutzt die aktuelle DSA Redaktion Twitter? Hat ihnen dort schon mal diese Fragen gestellt?

Grüße

Hasran

Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #15 am: 26.02.2019 | 16:22 »
Ich verstehe den eigentlichen Punkt nicht.

Meinst Du den Metaplot? Wenn du einen übergreifenden Metaplot hast, dann können einzelne Spielgruppen darauf keinen Einfluss haben. Die Redaktion legt fest, dass Tobrien pervertiert wird, die Matrix crashed, Gehenna beginnt, die Welt  bis zu den Sigmariten zerrissen wird, ... und alle Spielerinnen müssen damit leben.
Das mögen aber viele SpielerInnen und daher ist es eine bewusste Designentscheidung, das beizubehalten. (Bzw auch nicht s. nWoD)
Magst Du keine Systeme mit Metaplot?

Die detailtiefe Aventuriens? Ich denke, das ist einfach so "passiert" (schau ma mal ob Splittermond dasselbe passiert ^^') und die Redaktion verbindet eine gewisse Hassliebe damit. Es ist ein Krampf Abenteuer zu schreiben, aber Aventurien ist viel erfolgreicher als Myranor, wo man die weißen Flecken ja gelassen hat.

Keine Übermenschen? Ich denke, das ist ebenfalls bewusst gewählt, denn es würde mit Punkt 1 (Metaplot) kollidieren. Überlege mal, was man alles verlieren würde, wenn man Wish erlauben würde. :) Oder einen Helden zum Kaiser machen. :)

Wobei die Gezeichneten und ihr Powerlevel auch beliebt zu sein scheinen. Vielleicht gibt es irgendwann wieder Experimente in der Richtung.  :think:

Sind aber Spekulationen, du kannst sicher auf einer Messe Redakteure einfangen. Tipp: Schokolade ist ein gutes Lockmittel. :) Per Twitter oder Email ist eine Antwort eher Glückssache.

Man darf nicht vergessen, dass Ulisses ein Unternehmen ist, das Gewinn erwirtschaften muss. Und sie scheinen mit DSA5 ja erfreulich erfolgreich zu sein. :)
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Offline Sir Markfest

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #16 am: 26.02.2019 | 17:08 »
Mir geht es zu verstehen, ob DSA eigentlich eine Designphilosophie das Regelwerk-betreffend beinhaltet und inwiefern diese die Spielwelt beeinflusst und umgekehrt.

Die Designphilosophie bei DSA ist:
DSA ist das am meisten verkaufte Rollenspielsystem am deutschsprachigen Markt. Daher möglichst wenig am System ändern. Innovative Regeln und spielweltliche Grundpräferenzen sind daher in keinster Weise notwendig, denn gekauft wird das System ja nach wie vor. Und eigentlichmehr denn je: denn noch nie hat DSA so viele Zusatzbände und -produkte zu Regeln und Spielwelt herausgebracht wie in diesen Zeiten. Also: warum sollte man diese funktionierende Linie ändern?

Offline tartex

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #17 am: 26.02.2019 | 17:10 »
Ich verstehe den eigentlichen Punkt nicht.

Viele Spiele haben ein designtes Endgame: d.h. das obere Ende der Charakter-Fahnenstange baumelt nicht nur rum, sondern da sind regeltechnische Elemente eingebaut, die das Finale der Geschichte der Spielercharaktere unterstützen.

Die Schwertmeister-Sets waren z.B. sowas für DSA: wenn man Stufe 21 erreichte, wurde das regeltechnische abgedeckt und den Charakteren gleichzeitig eine neue Aufgabe gegeben.

Im heutigen Aventurien könnte man sowas ja auch wieder unterstützen. Der Metaplot ist halt da der große Blocker.
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Offline tartex

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #18 am: 26.02.2019 | 17:12 »
Also: warum sollte man diese funktionierende Linie ändern?

Man muss nichts ändern, aber man kann noch mehr verkaufen. Statt "Aventurisches Götterwirken VII" könnte man irgendwann ja auch "Aventurische Epik I-III" anbieten. Ich denke, das würde noch besser gehen.
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Offline takti der blonde?

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #19 am: 26.02.2019 | 17:34 »
Die Designphilosophie bei DSA ist:
DSA ist das am meisten verkaufte Rollenspielsystem am deutschsprachigen Markt. Daher möglichst wenig am System ändern. Innovative Regeln und spielweltliche Grundpräferenzen sind daher in keinster Weise notwendig, denn gekauft wird das System ja nach wie vor. Und eigentlichmehr denn je: denn noch nie hat DSA so viele Zusatzbände und -produkte zu Regeln und Spielwelt herausgebracht wie in diesen Zeiten. Also: warum sollte man diese funktionierende Linie ändern?

Das ist letztlich das, was ich mit "historisch" meinte, auch wenn deine Formulierung sehr polemisch auf mich wirkt. ;)

Aber wir können ja weiterfragen: Wie sind die Autoren denn auf ihr Rezept für dieses comfort food Rollenspiel gekommen? McDonald's ändert ihr Cheeseburger Rezept vermutlich auch nicht mehr, aber das Zusammenspiel aus Fett, Salz, Säure und Süße wird sich ja jemand ausgedacht haben...

Grüße

Hasran

Offline Faras Damion

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #20 am: 26.02.2019 | 17:38 »
Viele Spiele haben ein designtes Endgame (...)

Welche Spiele?  :think: Das ist eine erst gemeinte Frage, die Spiele, die ich kenne, haben das nicht. D&D hat dieses Astral-Ebenen-Dings. Aber sonst?


Ich könnte mir so etwas für Aventurien eher als Globulen/Zeitreise-Aufsatz vorstellen ala "Krieg der Magier". Die größten Helden Aventuriens TM müssen die Welt retten, indem sie im Feenreich Horrormania den bösen Zahnarzt besiegen. Dort haben sie dann auch Superkräfte.

Btw:
Es gibt einen Dorpcast, wo sie sehr genau begründen, warum Evolution statt Revolution so wichtig ist. Man lernt von Fehlern anderer Verlage.


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Offline tartex

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #21 am: 26.02.2019 | 23:33 »
Welche Spiele?  :think: Das ist eine erst gemeinte Frage, die Spiele, die ich kenne, haben das nicht. D&D hat dieses Astral-Ebenen-Dings. Aber sonst?

Wie schon erwähnt: Schwertmeister für DSA1

Im alten D&D ging es auch nicht um die Astralsee, sondern darum, dass auf höheren Levels Gefolgsleute und Burgen regeltechnisch fest integriert waren.

Bei D&D4 gab es im Gegensatz dazu sogenannte Epic Destinies, deren Auswahl die Bestimmung des Charakters innerhalb der Kampagnenwelt festlegt. Auf den höchsten Levels konnte man dann darum streiten selbst ein Unsterblicher zu werden.

Bei Shadow of the Demonlord wird alle paar Stufenanstiege die apokalyptische Bedrohung stärker durch Regeln dargestellt bis es dann am Ende tatsächlich um den Weltuntergang geht.

Synnibarr liefert die Regeln zur Gottwerdung der Charaktere. Unknown Armies macht etwas ähnliches.

Bei Savage Worlds kann man später Legendary Edges erwerben, die beispielsweise Sidekicks oder Gefolgsleute darstellen.

Andere Beispiele (oder sogar dieselben) wurden oben ja schon genannt.
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Tarendor

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #22 am: 27.02.2019 | 00:34 »
Weitere "Endgames" verstecken sich in den diversen Abenteuern und Spielhilfen.

Da bei DSA jede Region ihren eigenen Mikrokosmos bildet, was sich in den Regionalspielhilfen niederschlägt, lesen diese sich wie Sandboxes für regionale Kampagnen.
Jeder SL kann aus dem Material ableiten, welche Herausforderungen in der Region für Anfänger, Fortgeschrittene und welche für ein "Endgame" taugen.

Wer noch tiefer forscht und sich die Abenteuer zu Gemüte führt, entdeckt mögliche "Endgames", die an sich gar nicht in den Abenteuern angedacht waren.
Um nur ein einziges, passendes, Beispiel zu nennen:

In dem AB Sumus Kelch (FHI-Box, 1996) geht es um ein mythologisches Artefakt, das bezogen auf die irdische Tragweite, dem Heiligen Gral entspricht.
Ohne viel zu spoilern, kann man sagen, dass mit dem AB bei anderer Auslegung und Nutzung ein schwarztobrisches oder gar aventurisches "Endgame" möglich wäre; mindestens auf Schwertmeister-Ebene.
Aventurien und DSA bieten mehr als das, was schwarz auf weiß geschrieben steht.

Offline tartex

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #23 am: 27.02.2019 | 07:47 »
Für Abenteuer würde ich selbst zu Recherchezwecken wohl den alten Romen "Der Lichtvogel" von Hadmar von Wieser zumindest querlesen.

Und mir überlegen, ob ich nicht ein Meer in Küstennähe als Schauplatz zumindest halb austrocknen lasse. Denn Wahjad und Zauberkönig Morda würden mich am meisten reizen. Aber ich habe ja auch noch nichtmals "Bahamuths Ruf" gelesen.  (Was natürlich als Abenteuer auch in die Richtung sehr episch zu gehen scheint.)

Regeltechnisch wird das Endgame halt kaum unterstützt. Und darum ging es wohl ursprünglich.
« Letzte Änderung: 27.02.2019 | 07:50 von tartex »
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Offline Sir Markfest

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Re: Das DSA Endgame
« Antwort #24 am: 27.02.2019 | 09:10 »
Aber wir können ja weiterfragen: Wie sind die Autoren denn auf ihr Rezept für dieses comfort food Rollenspiel gekommen? McDonald's ändert ihr Cheeseburger Rezept vermutlich auch nicht mehr, aber das Zusammenspiel aus Fett, Salz, Säure und Süße wird sich ja jemand ausgedacht haben...

Das ist eine lange Geschichte, da ist hier auch nicht der Platz dazu, das alles zu erzählen. Und es war nicht immer so comfort food.
Recherchiere mal nach der Anfangshistorie des Schwarzen Auges, da wo man Uli Kiesow & Co angeheuert hat um auf den Pen&Paper-RSP-Zug aufzuspringen... aber das führt hier wirklich zu weit weg...