Autor Thema: Betören gegen SC / Soziales Ausspielen vs. Würfeln, war: Überall nur Lustmolche.  (Gelesen 16248 mal)

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Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #50 am: 27.03.2019 | 17:49 »
Mir fehlen dadurch viele Elemente, die ein Rollenspiel zum Rollenspiel machen.
Die da wären...? :D
(Welche Elemente fehlen dir denn durch Immersion?)
Gruß Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #51 am: 27.03.2019 | 17:52 »
Die da wären...? :D
(Welche Elemente fehlen dir denn durch Immersion?)
Gruß Issi

z.B. In sozialen Situationen als Spielleitung mechanisch Einfluss auf die Spieler zu nehmen. ;)
Das erfordert an meinem Tisch durchaus einen kurzen Bruch in der Immersion und die abstrakte "Verhandlung", was die gewürfelten Ergebnisse nun bedeuten.

Grüße

Hasran

Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #52 am: 27.03.2019 | 17:55 »
z.B. In sozialen Situationen als Spielleitung mechanisch Einfluss auf die Spieler zu nehmen. ;)
Das erfordert an meinem Tisch durchaus einen kurzen Bruch in der Immersion und die abstrakte "Verhandlung", was die gewürfelten Ergebnisse nun bedeuten.
Und einen Bruch in der Immersion würdest du jetzt als Typisch für Rollenspiel ansehen?
Ich nämlich eher nicht.

Edit. Nur zum Verständnis.
Ich habe als SL doch unendlich viele Möglichkeit von "außen" auf eine Figur Einfluss zu nehmen.
Das "Innen" gehört doch den Spielern.
« Letzte Änderung: 27.03.2019 | 18:02 von Issi »

Offline takti der blonde?

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #53 am: 27.03.2019 | 18:02 »
Und einen Bruch in der Immersion würdest du jetzt als Typisch für Rollenspiel ansehen?
Ich nämlich eher nicht.

Klar. Und sei es allein durch "Regieanweisungen" wie "Würfel eine Kletterprobe" oder durch Verwaltungsakte (Feststellen, ob eine Probe erfolgreich war). Nahezu jedes Rollenspiel erfordert immer wieder Abstraktionen und eben Spiel-Mechaniken.

Immersion steht bei mir offensichtlich nicht so sehr im Fokus bei dir. Bei mir am Tisch wird sogar häufig in Dritter Person gesprochen. ;)

Grüße

Hasran

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #54 am: 27.03.2019 | 18:05 »
Klar. Und sei es allein durch "Regieanweisungen" wie "Würfel eine Kletterprobe" oder durch Verwaltungsakte (Feststellen, ob eine Probe erfolgreich war). Nahezu jedes Rollenspiel erfordert immer wieder Abstraktionen und eben Spiel-Mechaniken.

Immersion steht bei mir offensichtlich nicht so sehr im Fokus bei dir. Bei mir am Tisch wird sogar häufig in Dritter Person gesprochen. ;)

Grüße

Hasran
Ja aber das von "Außen" Einfluss nehmen, ist doch ein anders Einfluss nehmen, als in das Innenleben einer Figur einzugreifen.
Ersters würde mich überhaupt nicht stören. Zweites uU. schon.
Ist mMn. auch unnötig.

Ich verstehe die Notwendigkeit noch nicht.
Es sei denn, es gelingt dem SL partout nicht von außen auf das Innenleben einer Figur einzuwirken, weshalb er auf das Hilfsmittel Würfel zurück greifen möchte.
Wobei ich dann tatsächlich mit einer Figur lieber innerlich unberührt bleibe als zwangs-berührt zu werden.
Aber das ist auch nur meine Meinung.
« Letzte Änderung: 27.03.2019 | 18:11 von Issi »

Offline takti der blonde?

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #55 am: 27.03.2019 | 18:14 »
Ja aber das von "Außen" Einfluss nehmen, ist doch ein anders Einfluss nehmen, als in das Innenleben einer Figur einzugreifen.
Ersters würde mich überhaupt nicht stören. Zweites uU. schon.

Ja, es gibt Unterschiede, aber eben auch viele Gemeinsamkeiten. Mechanisch sind es eben Fertigkeitsproben. Der Würfelwurf ist eine Abstraktion der Interaktion. Wenn mir als Spielleitung keine guten Argumente einfallen, um einen Charakter zu überzeugen, aber mein NSC innerhalb der Welt und als Regelkonstrukt besonders überzeugend sein soll, würfel ich und sag dem Spieler: "Der NSC hat dieses und jenes gewürfelt. Was könnte er sagen, dass für deinen Charakter überzeugend ist. Wieweit kriegt er deinen Charakter damit überzeugt?"
Soziale Fertigkeiten sind logischerweise keine Gedankenkontrolle, haben aber auch Einfluß auf ihre Umwelt, genau so wie Armbrustbolzen.

Grüße

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Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #56 am: 27.03.2019 | 18:25 »
@
hassran
Da kommen wir wohl nicht auf einen Zweig
Gefühle sind für mich zumindest etwas anderes als Armbrustbolzen.

Und bezüglich Soziale Fertigkeiten. Rollenspiel ist eine Soziale Gesellschaftliche Angelegenheit, bei der auch gesprochen wird.
"Argumente"  sind dabei wichtig-egal ob sie vom SL oder von den Spielern kommen. Damit es nachvollziehbar bleibt.
Und "Würfe" können bzw, sollen das unterstützen.

Aber erst zu würfeln, und das dann nachzustellen, verfehlt da mMn. das Ziel eines Rollenspiels.
Wenn man ein Spiel erfolgreich spielen kann ohne Rollen zu spielen (und wenn es nur heißt für einen Charakter Argumente zu finden, es geht nicht zwingend  um schauspielerische Glanzleistungen),
dann ist es mMn. kein Rollenspiel mehr.

Hatten wir aber alles schon in anderen Strängen. Will ich auch nicht mehr aufrollen.

Offline takti der blonde?

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #57 am: 27.03.2019 | 18:34 »
@
hassran
Da kommen wir wohl nicht auf einen Zweig
Gefühle sind für mich zumindest etwas anderes als Armbrustbolzen.

Sind sie auch, aber mechanisch im Spiel (im Sinne von Game, nicht im Sinne von play) haben sie eben viel gemeinsam.

Zitat
Und bezüglich Soziale Fertigkeiten. Rollenspiel ist eine Soziale Gesellschaftliche Angelegenheit, bei der auch gesprochen wird.
"Argumente"  sind dabei wichtig-egal ob sie vom SL oder von den Spielern kommen. Damit es nachvollziehbar bleibt.
Und "Würfe" können bzw, sollen das unterstützen.

Aber erst zu würfeln, und das dann nachzustellen, verfehlt da mMn. das Ziel eines Rollenspiels.
Wenn man ein Spiel erfolgreich spielen kann ohne Rollen zu spielen (und wenn es nur heißt für einen Charakter Argumente zu finden, es geht nicht zwingend  um schauspielerische Glanzleistungen),
dann ist es mMn. kein Rollenspiel mehr.

Hatten wir aber alles schon in anderen Strängen. Will ich auch nicht mehr aufrollen.

Alles klar. Ein weiterer Tag in einem DSA Forum, in dem jemandem "wrongfun" unterstellt wird...nothing is ever new...

Wie gesagt, spiel dein Spiel wie es dir gefällt. Nur verstehe ich nicht, warum es jetzt auf einmal kein Rollenspiel mehr sein sollte, was ich und andere tun.

Grüße

Hasran

Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #58 am: 27.03.2019 | 18:44 »
Zitat
Alles klar. Ein weiterer Tag in einem DSA Forum, in dem jemandem "wrongfun" unterstellt wird...nothing is ever new...
Nix was dir und deinen Spielern Fun macht, kann Wrong sein.
Zitat
Wie gesagt, spiel dein Spiel wie es dir gefällt. Nur verstehe ich nicht, warum es jetzt auf einmal kein Rollenspiel mehr sein sollte, was ich und andere tun.
Das kommt darauf an wie man Rollenspiel definiert.
Meiner Ansicht nach sollen die Würfel das Rollenspiel unterstützen.
Sie sollen es nicht ersetzen oder unnötig machen.
Das ist alles.

Jeder nach seiner Fasson!  :)


« Letzte Änderung: 27.03.2019 | 18:46 von Issi »

Offline BobMorane

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #59 am: 28.03.2019 | 09:57 »
Rollenspiel soll Spaß machen und jede Gruppe findet ihren eigenen Weg wie es Spaß macht.

Soziale Fertigkeiten nehmen in Regel einen Sonderstatus ein, weil sie als einziges Element auch am Tisch ausgeführt werden können. Das führt dann zu unterschiedlichem Umgang. Angefangen von ich baue einen Sozialcharakter, lerne die Fertigkeiten, aber würfele nicht darauf. Auf der anderen Seite sind dann die "Sozialcharaktere", deren Spieler Meucheln und Zweihänder gelernt haben, weil reden können sie ja selber.

Ich mag es halt nicht, wenn soziale Fertigkeiten in den Regeln vorhanden sind, weil der Mitspieler*In erwartet das ich die Überzeugungsarbeit leisten muss und nicht mein Charakter. Ich beziehe mich hier auf jede Interaktion von SC/SC und SC/NSC. Ja es ist ein ROLLENspiel also sollte man auch eine Rolle spielen. Ich ziehe es vor, wenn erst mal gespielt wird, aber meist wird auch gewürfelt. Wenn beide Seiten sich einig sind, dann natürlich nicht. Ansonsten hängt das von Fertigkeitswerten der beteiligten und Situation ab. Trotzdem finde ich es gut sich im Zweifelsfall auch mal einfach ohne groß auszuspielen auf die Fertigkeiten zurück ziehen kann. Auch dann kann man ja immer noch seine Intention und grobe Strategie mitteilen. Und da sehe ich alle Spieler im gleichen Boot. Jeder darf wenn sein SC/NSC etwas machen will, was er nicht oder nicht so gut darstellen kann eine Fertigkeitsprobe ablegen.

Wenn soziale Fertigkeiten mit das würde mein SC/NSC nicht machen geblockt werden gefällt mir das nicht. Hier kann das System eine Lösung bieten oder das Ergebnis der Probe muss ausgehandelt werden. Und da sehe ich jetzt eigentlich kein Problem bezüglich eines Eingriffs in die Spielerautonomie, wenn der Spieler an diesem Prozess beteiligt ist.

Offline Lichtschwerttänzer

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #60 am: 28.03.2019 | 10:00 »
Auf der anderen Seite sind dann die "Sozialcharaktere", deren Spieler Meucheln und Zweihänder gelernt haben, weil reden können sie ja selber.
die sich dann wundern, warum ich sie als Cheater einordne
“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
“I don’t know, like, all of our stuff? Like the tent, the bedroll, my shovel, your pot, our cups, the food, our water, your dice, my basket, that net, our spare nails and arrowheads, Jim’s pick, my shovel, the tent-pegs…”
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Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #61 am: 28.03.2019 | 10:25 »
Zitat
Rollenspiel soll Spaß machen und jede Gruppe findet ihren eigenen Weg wie es Spaß macht.

Soziale Fertigkeiten nehmen in Regel einen Sonderstatus ein, weil sie als einziges Element auch am Tisch ausgeführt werden können. Das führt dann zu unterschiedlichem Umgang. Angefangen von ich baue einen Sozialcharakter, lerne die Fertigkeiten, aber würfele nicht darauf. Auf der anderen Seite sind dann die "Sozialcharaktere", deren Spieler Meucheln und Zweihänder gelernt haben, weil reden können sie ja selber.
Das stimmt.
Wobei Rollenspiel auch etwas mit Rolle spielen zu tun hat. Gezwungener Maßen. Das "Reden können" dabei keine Relevanz hat oder Relevanz haben darf ist deshalb vielleicht Schwierig.

Zitat
Ich mag es halt nicht, wenn soziale Fertigkeiten in den Regeln vorhanden sind, weil der Mitspieler*In erwartet das ich die Überzeugungsarbeit leisten muss und nicht mein Charakter. Ich beziehe mich hier auf jede Interaktion von SC/SC und SC/NSC. Ja es ist ein ROLLENspiel also sollte man auch eine Rolle spielen. Ich ziehe es vor, wenn erst mal gespielt wird, aber meist wird auch gewürfelt
.
So kenne ich das auch. Sogar Regeltechnisch.
Erst wird argumentiert, dann gewürfelt.
Wenn jetzt ein Spieler mit seinem SC einen NSC beeinflussen möchte.
Dann muss er schon ein paar Argumente liefern.( Das können Komplimente sein. Irgendwelche Angebote, Belohnungen whatever.)
Und aufgrund der Argumente kann der SL dann für seinen NSC entscheiden: 1. Klappt sicher (Weil die Argumente so gut waren, und der NSC leicht zu beeinflussen ist)-Du musst nicht mal würfeln.
Oder 2. "hat eine Chance zu klappen"-Würfel mal. -Ich gebe dir einen Bonus oder Malus auf deinen Wurf (in Abhängigkeit von den Argumenten und der Beeinflussbarkeit des NSC)
oder 3. er entscheidet- Es wird nicht gewürfelt, weil-mein NSC dafür nicht zugänglich ist. Oder zumundest nicht auf die Weise, in der du es versucht hast.

Das Gleiche gilt dann aber umgedreht genauso für die Spieler. Sie haben ebenso das Recht zu sagen- Klappt nicht, weil mein Charakter auf diese Art und Weise nicht zu beeinflussen ist.

Aber das geht natürlich nur, weil wir in unserem System ohne festgelegte Charaktermerkmale spielen: Wie "lüstern" oder "neugierig", oder oder.
Klar könnte  es auch hier zu Plausiblitäts Problemen kommen, wenn Spieler dann sagen: Nö macht meine Figur nicht. Wobei es das zumindest meiner Erfahrung nach nicht tut.
Denn- Wenn jemand von sich aus einen "lüsternen" oder leicht zu betörenden Charakter spielen will. Dann tut er das idR. auch.(Egal ob das auf dem Charakterbogen steht.)

Zitat
Wenn soziale Fertigkeiten mit das würde mein SC/NSC nicht machen geblockt werden gefällt mir das nicht.

Naja wenn der SL das auch Blocken darf, ist es ausgeglichen.
Jetzt könnte man die Frage nach dem Sinn und Nutzen von Sozialen Fertigkeiten stellen.
Aber ich finde sie bilden da tatsächlich eine Ausnahme.
Der Baum, an dem meine Figur hochklettert kann sich nicht dagegen wehren.
Er steht da wo er steht.
Eine Figur die ich beeinflussen möchte dagegen schon.
Ich weiß auch nicht genau wo sie steht, wenn ich sie nicht kenne.
Insofern kann der Erfolg nicht genauso leicht garantiert werden, wie bei einem Kletter Manöver.

Offline BobMorane

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #62 am: 28.03.2019 | 10:26 »
Wir hatten bei SR mal einen Straßensamurai dessen Spieler Logik(Auf einer Skala von 1-6) mit 1 belegt hatte. Sein Argument er hat da keine Fertigkeiten, er braucht es nicht für die Initiative und denken könne er ja selber. Kombiniert mit dem Nachteil Analphabet hatten mein Co SL und ich sehr viel Spaß, weil wir ihn immer mal wieder haben auf Logik würfeln lassen, um sich an Sachen zu erinnern, oder wenn er zu komplexe Ideen/Pläne von sich gab.

Offline felixs

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #63 am: 28.03.2019 | 10:29 »
Ansonsten warum muss denn ein SC überhaupt erfolgreich betört werden?

Weil das ein sinnvolles Regelelement sein kann.
Muss man halt drüber sprechen, wie man das handhaben will und wie man die Fertigkeit "Betören" im Spiel handhaben möchte.
Grundsätzlich besteht durch zuviel Handwedelei und Spielerentscheidungen bei solchen Dingen die Gefahr, dass Regelelemente entwertet werden. Dann sind am Ende nur noch Kampfwerte, weil alles andere können ja die Spieler auch anders regeln. Muss man sich halt einigen.

Und für meinen Geschmack soll am Ende vor allem eine interessante Geschichte herauskommen, an der alle ihren Spaß hatten. Dabei soll man sich von gelungenen oder misslungenen Proben nur begrenzt aufhalten lassen.

Wir hatten bei SR mal einen Straßensamurai dessen Spieler Logik(Auf einer Skala von 1-6) mit 1 belegt hatte. Sein Argument er hat da keine Fertigkeiten, er braucht es nicht für die Initiative und denken könne er ja selber. Kombiniert mit dem Nachteil Analphabet hatten mein Co SL und ich sehr viel Spaß, weil wir ihn immer mal wieder haben auf Logik würfeln lassen, um sich an Sachen zu erinnern, oder wenn er zu komplexe Ideen/Pläne von sich gab.

Finde ich sehr gut gelöst. Vor allem sollte es dann auch unmittelbar Konsequenzen geben - vergeigte Logikproben sollten zu (schlechten) Konsequenzen in der Spielwelt führen, die Figur sollte dann auch dumme Dinge tun.

Was ich nicht so gut finde ist, ein soziales Problem (hier: Uneinigkeit über Spielstil) im Spiel zu klären, anstatt darüber zu sprechen. Und wenn man merkt, dass man nicht miteinander sprechen kann, dann fehlt - meine ich - die Basis für gemeinsames Rollenspiel sowieso.

(Wobei ich nicht ganz sicher bin, wie genau "Logik" in SR laut Regelbuch funktionieren soll).
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 10:32 von felixs »
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Offline First Orko

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #64 am: 28.03.2019 | 10:38 »
Da das Thema eh schon komplett derailt ist:

Wobei Rollenspiel auch etwas mit Rolle spielen zu tun hat. Gezwungener Maßen. Das "Reden können" dabei keine Relevanz hat oder Relevanz haben darf ist deshalb vielleicht Schwierig.

Nur: Wie man die Rolle spielt kann je nach Spielstil abweichen. Es gibt eben auch die Vereinbarung, dass Spieler soziale Charaktere spielen, die eben keine Rhetorik-Genies sind. Dafür gibt es dann Würfelwürfe. Das steht nicht im Wiederspruch zu "Rolle spielen" - nur legt der Spieler dann vielleicht mehr Wert auf Beschreibungen von Aktionen (Wie seine Figur sich jeden Morgen erstmal aufwändig zurecht macht - auch in der Wildnis; welche schmucke Kleidung er wieder trägt usw) und spielt die Dialoge vielleicht nur im Ansatz aus, bzw sogar indirekt.
Das mag einem dann weniger immersiv vorkommen - ist deshalb aber nicht weniger Rollenspiel.
Ich wechsle selbst auch oft zwischen auktorialer und personaler Sichtweise hin und her - teilweise sogar in "immersiven" Szenen, in denen ich emotional getriggert werde. Das geht ;)

Die Sichtweise "wenn gut gespielt kann die Probe weggelassen werden" steht da stellvertretend für einen bestimmten Spielstil der aber durch eine ganze Menge Rollenspiele aufgebrochen wurde, die eben anders an Proben herangehen. Da wird dann mit voller Absicht erst gewürfelt und dann das Erzählrecht bestimmt. Somit ist es gar nicht möglich, das Ergebnis ausgespielt vorwegzunehmen ;)
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #65 am: 28.03.2019 | 10:44 »
Zitat
Weil das ein sinnvolles Regelelement sein kann.
Ok, dann frage ich: Wann und unter welchen Umständen?
Mir würden da jetzt irgendwelche magischen Wesen einfallen.
Sirenen, Dämonen, whatever.
(Wobei man das dann auch über Zauber lösen könnte- "Du bist ganz bezaubernd".. oder so>;D)
Bei normalen Wesen.
Ein Don Juan oder Casanova.
Was machen die?
Naja sie sagen dir halt, dass du die schönste Frau der Welt  bist. Ihre Einzige Liebe natürlich.
Dass sie noch nie zuvor wirklich verliebt waren, bevor sie dich trafen. Du kannst ihr kaltes Herz aus seinem Kerker befreien und sie eretten.
(Ganz hässlich sollten sie auch nicht sein. Und reich wäre auch nicht schlecht- Schließlich müssen ja die vielen Geschenke, die sie dir in der Werbungsphase schicken, von irgendwas bezahlt werden.
Singen ist noch gut-Für das Ständchen nachts unter dem Balkon- und Klettern, damit sie auch hochkommen- Aber sonst? ~;D)

Zitat
Und für meinen Geschmack soll am Ende vor allem eine interessante Geschichte herauskommen, an der alle ihren Spaß hatten. Dabei soll man sich von gelungenen oder misslungenen Proben nur begrenzt aufhalten lassen.
Ja klar.
Ganz ohne Handgewedel (Auch was die Fähigkeiten der SPL betrifft, kommt Rollenspiel nicht aus.
Es ist kein absolut gerechtes Spiel, bei dem sowas wie Sprechen, argumentieren keinen Vorteil bietet.
Wenn ich Fussball spiele (was ich nicht gut kann), dann habe ich auch einen Vorteil, wenn ich vor Bällen keine Angst habe und schon ein wenig Erfahrung damit.

Edit.
Rollenspiel steht ja in Verruf Soziale Kompetenzen und Redegewandtheit  zu fördern.
Aber wenn eben das gar keine Rolle mehr für den Spielerfolg spielen darf, entsteht doch dazu ein Widerspruch.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 11:01 von Issi »

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #66 am: 28.03.2019 | 10:49 »
Da das Thema eh schon komplett derailt ist:

Genau deshalb habe ich das Thema jetzt geteilt und diesen Thread umbenannt sowie ins allgemeine verschoben.
ehrenamtlicher Dienstleistungsrollenspieler

Mein größenwahnsinniges Projekt - Eine DSA-Großkampagne mit einem Haufen alter Abenteuer bis zur Borbaradkampagne:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=91369.msg1896523#msg1896523

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #67 am: 28.03.2019 | 10:51 »
Kombiniert mit dem Nachteil Analphabet hatten mein Co SL und ich sehr viel Spaß, weil wir ihn immer mal wieder haben auf Logik würfeln lassen, um sich an Sachen zu erinnern,
die Logik dahinter erschliesst sich mir nicht


“Uh, hey Bob?”
“What Steve?”
“Do you feel like we’ve forgotten anything?”
Sigh. “No Steve. I have my sword and my bow, and my arrows and my cloak and this hobbit here. What could I have forgotten?”
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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #68 am: 28.03.2019 | 11:02 »
Ok, dann frage ich: Wann und unter welchen Umständen?
Mir würden da jetzt irgendwelche magischen Wesen einfallen.
(...)
Ein Don Juan oder Casanova.
(...)

Magische Wesen haben damit - meines Dafürhaltens - erstmal gar nichts zu tun. Außer sie funktionieren wie Menschen, dann funktionieren sie wie Menschen.

Bezüglich des Rests (Don Juan etc.): Alles das fällt unter die Fertigkeit "Betören".
Man kann sich sehr gut darauf einigen, dass völlig egal ist, ob dem Spieler einfällt, wie man das, ähem, Herz des Gegenübers erobern könnte. Stattdessen wird gewürfelt und wenn das klappt, dann fällt halt der Figur was ein.
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Offline Issi

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #69 am: 28.03.2019 | 11:10 »
Bezüglich des Rests (Don Juan etc.): Alles das fällt unter die Fertigkeit "Betören".
Man kann sich sehr gut darauf einigen, dass völlig egal ist, ob dem Spieler einfällt, wie man das, ähem, Herz des Gegenübers erobern könnte. Stattdessen wird gewürfelt und wenn das klappt, dann fällt halt der Figur was ein.
Und das denkt sich dann wer aus?
(SL und Spieler gemeinsam?)

Ich verstehe das schon. Und es ist sicher eine Notlösung.
Aber (bei einer permanten Handhabung) verhindert es auch, dass Spieler selbst nachdenken und kreativ werden müssen, um ein solches Problem zu lösen.
Es ist nur ein Spiel! Die Figur existiert gar nicht!
Was spricht also dagegen, dass sie zunächst versuchen sich spielerisch in eine solche Situation hinnein zudenken?
Vielleicht fällt das dem einen oder anderen anfangs noch schwer.
Aber da sind ja genug Mitspieler  die helfen können.
Und später fällt einem  dann mehr ein.Man wird besser beim Argumentieren und dabei Situationen zu lösen.
Dieser spielerische Lernerfolg kann einem  dann auch im echten Leben weiterhelfen.
Referate halten, Frei sprechen, Vorträge halten, sozialer Umgang mit anderen Menschen, kreatives Denken etc.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 11:12 von Issi »

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Letztendlich wäre wahrscheinlich erst mal zu klären, wofür "Betören" genau gut sein soll und wieviel es wie schnell erreichen kann. Puls und Hormonspiegel eines auch nur halbwegs ansprechbaren Gegenübers in die Höhe treiben? Geschenkt, das kann tatsächlich recht schnell gehen. Aber wie geht's jetzt weiter? Irgendwelche Don Juans/Femme fatales im Faden, die sich da im richtigen Leben auskennen? ;D

Offline felixs

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #71 am: 28.03.2019 | 11:17 »
Und das denkt sich dann wer aus?
(SL und Spieler gemeinsam?)

Ja natürlich, wer denn sonst?

Aber (bei einer permanten Handhabung) verhindert es auch, dass Spieler selbst nachdenken und kreativ werden müssen, um ein solches Problem zu lösen.
(...)

Man kann ja durchaus nach dem Würfeln noch kreativ ausschmücken.
Insgesamt liegt hier aber für mich der Unterschied zwischen Tischrollenspiel zu Unterhaltungszwecken und pädagogischem Improvisationstheater.

Es ist nur ein Spiel! Die Figur existiert gar nicht!

Eben, das im Spiel behandelte Problem existiert auch gar nicht.
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Offline Hotzenplot

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #72 am: 28.03.2019 | 11:20 »
Bezüglich des Rests (Don Juan etc.): Alles das fällt unter die Fertigkeit "Betören".
Man kann sich sehr gut darauf einigen, dass völlig egal ist, ob dem Spieler einfällt, wie man das, ähem, Herz des Gegenübers erobern könnte. Stattdessen wird gewürfelt und wenn das klappt, dann fällt halt der Figur was ein.

Exakt so sehe ich das auch. Das ist eine mögliche Variante, die ich so auch kenne und spiele. Im Kern ist das nichts anderes als eine Probe bei der Preisverhandlung - oder eben ein Angriffswurf.

In der Praxis ist bei meinen Spielrunden wohl üblich, die Handlung zumindest ansatzweise zu beschreiben und dann an passender Stelle einen Wurf zu machen. Edit: Um dann das Ganze natürlich noch zu Ende zu erzählen, je nach Wurfergebnis. Je nach System, aber auch nach Laune, kann sich das natürlich noch etwas unterscheiden.

Und ich sehe das wie Lichtschwertänzer: Einen Sozialcharakter zu spielen ohne die entsprechenden xp in die sozialen Fähigkeiten zu investieren, ist im Grunde genommen Cheaten. Das kann natürlich von der ganzen Gruppe so abgesegnet sein und alle können damit Spaß haben. Systemkonform ist das dann allerdings nicht.
« Letzte Änderung: 28.03.2019 | 11:22 von Hotzenplot »
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Offline felixs

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Re: Re: Überall nur Lustmolche.
« Antwort #73 am: 28.03.2019 | 11:27 »
Systemkonform ist das dann allerdings nicht.

Issi spricht vermutlich vor allem über Midgard. Da gibt es - unglücklicherweise, wie ich finde - einen Passus im Regelwerk, der nahelegt, dass Proben bei guten Ideen und gutem Ausspielen erleichtert werden sollen. Man könnte als, zumindest für Midgard für Issis Standpunkte argumentiere.
So extrem, wie Issi es darstellt, sollte es nach meiner Leseart des Midgard-Regelwerks allerdings auch laut dessen Text nicht gehandhabt werden.

Mir geht der Regeltext auch in seiner schwachen Leseart schon zu weit und ich handhabe das anders.
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Offline takti der blonde?

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Und das denkt sich dann wer aus?
(SL und Spieler gemeinsam?)

That's a bingo!

Zitat
Ich verstehe das schon. Und es ist sicher eine Notlösung.
Aber (bei einer permanten Handhabung) verhindert es auch, dass Spieler selbst nachdenken und kreativ werden müssen, um ein solches Problem zu lösen.

Ja... und? Ich empfinde das als sehr unangenhm, Rollenspielen eine life-coaching Facette verpassen zu wollen bzw. andere Formen des Spiels dann auch noch als "Notlösung" zu bewerten...es kann ja gut sein, dass es für dich dazu gehört, das ist allerdings notwendinge Bedingung, damit etwas ein Rollenspiel ist.

Oh wow...wo beginnen?

Das Englische hilft uns vielleicht besser zu verstehen, was Rollenspiel zum Rollenspiel macht:
So ist DSA ein roleplaying game. Roleplaying selbst ist eine ... nennen wir es mal, Methode. Diese lässt sich in verschiedenen Kontexten einsetzen; von Therapie bis hin zum Laientheater. Das macht aber Therapie und Laientheater nicht auf die gleiche Art zum Rollenspiel wie DSA ein Rollenspiel ist.

Sobald die spielerischen (im Sinne von game) Elemente wegfallen, ist die Tätigkeit, der man nachgeht eben kein RPG mehr im Sinne des Spiele-Typs.

Grüße

Hasran