Für (nicht korrupte) "Hochkultur" sehe ich die Core Story in der Tat am ehesten in Helden, die direkt in die staatlichen Strukturen eingebunden sind. Im Endeffekt Special Forces, nicht mehr und nicht weniger. "Ja, wir haben 20 Legionen unter Waffen, und die sind super gegen feindliche Armeen, barbarisch oder anderweitig. Aber gegen den zombieerschaffenden Nekromanten oder den Frostriesenclan performen die nur so mittel. Da schicken wir lieber das SWAT-Team."
Für Freelancer wäre sicher auch irgendwo Platz, so pioniermäßig in den Grenzlanden.
Wenn es innerhalb der Zivilisation einige, aber nicht vorherrschende Ansätze von Korruption gibt, wäre auch eine entsprechende Kampagne als Interne Ermittler möglich. Als Inquisition, quasi. Muss halt dann klar sein, dass es da eben nicht um Orks und Dungeons und Hack&Slay gehen wird -- vielleicht aber gegen einen Vampir, der den regionalen Magistrat unter seine Kontrolle gebracht hat.
Naja, und wenn die Zivilisation bzw der Staat schon richtig verrottet und korrupt ist, sehen die SCs sich wahrscheinlich eher auf Seite der Rebellen. Das ist dann allerdings im Sinne dieses Threads eigentlich schon offtopic, weil die Kultur dann nicht mehr "blühend" ist sondern eher "welkend". Aber okay.
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Points of Light läuft freilich etwas anders ab. Allerdings tu ich mich da e bissl schwer, verschiedene Ansätze auszumachen.
- entweder ist irgendwann in der Vergangenheit eine große Katastrophe passiert (oder eine ganze Reihe davon), die die etablierten Reiche überrollt und weitgehend vernichtet hat, und die PoL sind die letzten Bollwerke, die sich noch festbeißen konnten und durchhalten.
Es kann weiterhin eine chronische Bedrohung bestehen, der sich die Kräfte der "Guten" permanent entgegenstemmen müssen. Beispiel: Minas Tirith.
Oder es ist auch denkbar, dass die direkte Bedrohung schon länger vorbei ist, aber die Leute so knapp davongekommen sind und so stark dezimiert wurden, dass sie sich seither nicht mehr erholen konnten. Beispiel: ehemaliges Arnor (mit der
One Horse Town Bree als letzte nennenswerte Siedlung der Menschen auf einer Fläche der Größe Westeuropas).
Das Grundmuster ist aber halt in beiden Fällen gleich, und es reitet halt auch wieder auf dem Topos der "gefallenen Reichen von Einst" herum, da kann ich mir vorstellen dass das vielen Spielern mit der Zeit arg langweilig wird. Ich selber finde auch, das war schon oft genug da, mal mehr und mal weniger plausibel.
- die einzige Alternative, die mir bislang eingefallen ist, ist so ein "Neue Welt" Szenario wie schon kurz angeklungen. Man hat einen neuen Kontinent entdeckt und sich in den Kopf gesetzt, diesen zu kolonisieren. Vielleicht gibt es kulturschaffende Einheimische mit denen man sich anlegt, vielleicht aber auch keine solche, dafür aber umso mehr Monster. Und natürlich darf man hier auch wieder auf Überreste untergegangener Hochkulturen stoßen.
Kann natürlich auch sein, dass die eigene Kolonie von der Heimat abgeschnitten wurde und sich jetzt alleine behaupten muss.
Wem fallen noch Alternativen ein?