was du hier beschreibst ist genau dieses sehr eindimensionale was ich bei den meisten runden vermute. also genau das hier:natürlich kann ich szenen aneinander reihen und bei jeder szene fragen "schaffen die charaktere diese etappe auf dem weg zum endboss?" aber das ist eben ein sehr sehr flaches play to find out. weiter muss ich hier auch nochmal betonen das mit play to find out der goblin der im ersten kampf 30 minuten nach session beginn einen crit landet und den magier tötet, den magier auch wirklich getötet hat. da gibts dann keine plot armor (weil kein plot vorhanden ist). play to find out heißt eben unnachgiebig in jedem einzelnen moment im spiel die finger von dem zu lassen was passiert und einfach mit dem flow zu gehen.
play to find out steht auch nicht alleine, sondern ist eingebettet in die anderen agendas die der GM in AW hat:
make the apocalypse world seem real
make the players characters lives not boring
play to find out what happens
besonders das zweite ist hier wichtig, weil egal welche entscheidungen die spieler treffen, es sollte niemals zu dead ends führen. Vincent Baker in AW hierzu:
dieses denken in sieg/niederlage was bei dir mitschwingt gibt es bei play to find out gar nicht. es gibt keine lose condition bei der das abenteuer bzw die geschichte aufhört, es gibt nicht dieses "wenn die Helden nicht eingreifen, dann kein happy end".
im hypothetischen rumpelstielzchen beispiel haben die spieler die kindesentführung nicht verhindert, aber vielleicht haben sie das nicht gemacht weil sie während dessen mit den sieben zwergen dornröschen geweckt haben. jetzt ist rumpelstielzchens agenda zwar immer noch da und voll im gange, es ist aber lediglich narrativer hintergrund der die spieler womöglich gar nicht interessiert. (wen kümmert das kind, wir haben anderes zu tun!). an dieser stelle würde ich auch behaupten das die eskalierenden konsequenzen bei niederlage der spieler, bei der immer mindestens die ganze welt, besser noch das ganze universum bedroht ist nicht im sinne von play to find out ist.
Erstmal... Was ich beschrieben habe war wie...klassische Plots aufgebaut werden.
Und gleichzeitig wie Ermittlungsabenteuer
(auch ohne Spieler bescheißen damit funktionieren können )
Rumpelstilzchen zitieren, mache ich immer gerne. Und es passte zu dem vorher erwähnten Beispiel eines Rituals.
Wo die Helden halt nicht anwesend sind.
Edit folgt.
Der Plan des Bösen., und, das hast du meiner Ansicht nach falsch verstanden, führt eben genau dazu, dass man Szenen
nicht bis zum Endboss abhandeln muss.
Im Gegenteil : es gibt keine Plotperlen.
Keine Schnitzeljagd, sondern nur "den Plan des Bösen" -das ist nichts Anderes als Konsequenzen, wenn die Helden nicht eingreifen. (Ereignisse, Begebenheiten etc. )
(Dazu evtl. noch.. Hinweise, Beweise, Zeugen)
Was du beschreibst, ist für mich keineswegs mehrdimensonialer. Ich weiß, das man so leiten kann. Habe ich auch schon mal gemacht, wenn ich keine Zeit zur Vorbereitung hatte.
Und jetzt mal eine ketzerische Aussage: -_Inzwischen mache ich es besser. _
Edit. Für mich ist es kein gutes Gefühl, den Spielern weniger als nichts an Vorbereitung zu bieten.
Es hat für die Spieler zwar funktioniert und auch Spaß gemacht.
Aber für mich selbst hatte das immer den Geschmack der Unfairness.
Wenn ich selbst Spieler bin, möchte ich nicht, dass alle Fakten nach Gusto erst im Spiel etabliert werden. Ich möchte auch herausfinden, was der SL vorbereitet hat.
Und auch wenn mir da jetzt sicher einige widersprechen werden: Man merkt den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten SL Vorbereitung.(Ich zumindest, bilde mir das durchaus ein)
Und wie war das: Sei der SL, den du selbst gerne hättest?
1. Den Fall Dornröschen gibt es parallel dazu nur, wenn ihn der SL etabliert.
2. Auch geht es nicht zwingend um Gewinnen oder Verlieren. Es geht um einen echten Fall. Was das Worst End betrifft, da kann man theoretisch auch Sicherungen einbauen, die eine Total Eskalation unwahrscheinlicher machen.
3. Haben Spieler nur dann Spaß, wenn sie immer nur gewinnen?
Das möchte ich auch mal anzweifeln.
Was sind Erfolge noch wert, wenn man sie immer geschenkt bekommt?