Autor Thema: [Film] Joker (2019)  (Gelesen 11768 mal)

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Offline Lyonesse

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #50 am: 2.09.2019 | 17:02 »
Ach so, das meinst Du.
Naja, das ist tatsächlich eine Inkonsistenz in der Figur; imho der Tatsache geschuldet, dass man bei aller Dysternyss (TM) eben keinen Massenmörder als Protagonisten einer Comicverfilmung (und potentiel finanzkräftigen Franchises) will.
Das heißt aber nicht, dass Batman sich "normaler menschlicher Psychologie entzieht", sondern dass in der Figurenentwicklung andere Kriterien angelegt wurden. Hier haben halt Marketing- und Zielgruppentechnische Erwägungen die innerweltliche psychologische Konsistenz getoppt.

Ist sicher was dran, vor allem, wenn man die Zeit des Comic Code mit einrechnet. Die DC-Helden kommen eben
aus einer starken Saubermann-Tradition, auch wenn Batman in seinen Anfängen durchaus auch mal einen Kriminellen
tötete bzw. eine Knarre benutzte. Für Kinder und Jugendliche ist das als Leitfigur im Golden - und im Silver Age aber
nicht vertretbar. Bruce Wayne glaubt ja auch in weiten Strecken an das Rechtssystem, aber Joker & Co brechen leider
immer wieder aus ...
Es geht ja auch anders und das durchaus erfolgreich. Der Punisher knallt alles weg was rumkreucht und hat nur einige
Probleme bei End- und Zwischenbossen. Aber auch wenn die Friedhöfe dadurch voller werden (Aktenraum im War Zone
Film), ändert sich ja trotzdem nichts. Es kommen immer neue Kriminelle nach und es geht immer weiter, nur dann halt
öfter mal mit neuen Schurken oder einer anderen Mafiafamilie. Möglicherweise 'realistischer' als bei Batman, aber im
Prinzip ändert sich auch bei Frank Castle nichts am Status Quo - Heft wird also nicht eingestellt, weil jetzt alle Verbrecher
tot oder im Knast sind. ;)
« Letzte Änderung: 10.10.2019 | 09:45 von Lyonesse »
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Offline lowfyr

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #51 am: 3.09.2019 | 08:18 »
Ach so, das meinst Du.
Naja, das ist tatsächlich eine Inkonsistenz in der Figur; imho der Tatsache geschuldet, dass man bei aller Dysternyss (TM) eben keinen Massenmörder als Protagonisten einer Comicverfilmung (und potentiel finanzkräftigen Franchises) will.
Das heißt aber nicht, dass Batman sich "normaler menschlicher Psychologie entzieht", sondern dass in der Figurenentwicklung andere Kriterien angelegt wurden. Hier haben halt Marketing- und Zielgruppentechnische Erwägungen die innerweltliche psychologische Konsistenz getoppt.

Man darf auch nicht vergessen, das wenn er töten würde, er bald keine goßen Gegner mehr hätte. Und niemand will sehen, wie er sich nur noch um Straßenräuber kümmert. Die Erklärung warum er nicht tötet ist auch ziemlich stichhaltig.

Und was die Düsterniss angeht, da ein Gleichgewicht zu finden war immer eine der schwierigeren Aufgaben in dem Franchise. Ich fand es immer witzig, wie nett er zu seinen Informanten sein konnte^^

Bei Superman ist es genau dasselbe. Lex Luthor hätte dann schon vor Jahren einen grauenvollen Flugzeugabsturz gehabt, weil mitten im Flug sich die Flügel gelöst haben^^

Offline BBB

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #52 am: 3.09.2019 | 08:33 »
Bin jetzt sogar noch neugieriger, was den Film betrifft. Ich glaube es war in der Rezi bei Spiegel Online, wo sie schrieben, dass man nicht einmal merkt, dass es ein Comicbuch-Film ist - bis ganz zum Schluss, wo es dann doch comichafter wird (sinngemäß).
Jetzt bin ich echt neugierig. Ich freue mich richtig drauf, dass es ein Film sein soll, der für sich allein steht und ohne Comicbezug auskommt und auch sonst anscheinend die typischen Merkmale von Comic-/Superhero-filmen vermeidet. Aber was zum Geier soll da am Schluss passieren?
Einfach nur der Reveal, dass der Joker der Joker aus den Comics ist?

War lange nicht mehr so neugierig auf einen Film...
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Offline lowfyr

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #53 am: 3.09.2019 | 14:37 »
Vielleicht gibt es ja wie in den Comics mehrere Geschichten zur Auswahl ;D

Offline gilborn

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #54 am: 3.09.2019 | 15:25 »
Ich freu mich. Das könnte echt was tolles werden! :)

Offline Fezzik

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #55 am: 3.09.2019 | 15:32 »
Ok, hab mir den neuen Trailer angeschaut. Holt mich auch nicht ab. Da warte ich dann doch mal was der Großteil des Tanelorn nach dem schauen spricht...
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Offline Thandbar

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #57 am: 8.09.2019 | 10:48 »
Was heißt das er wahrscheinlich nicht sehr Gut ist. Manistrem und so.

Offline Xemides

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #58 am: 8.09.2019 | 12:18 »
So ein Unsinn. Abgesehen davon kann auch Mainstream sehr gut sein.
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Offline tartex

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #59 am: 8.09.2019 | 13:19 »
Was heißt das er wahrscheinlich nicht sehr Gut ist. Manistrem und so.

Welcher Superheldenfilm ist denn bitte nicht die Definition von Mainstream??  :o

Festivalkino kratzt da ja nicht mal an der Schale des weit vom Baum gefallenen Apfels - im Vergleich dazu.
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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #60 am: 8.09.2019 | 14:03 »
Ich würde es vielleicht so interpretieren, dass der Sieg ein Hinweis darauf ist, dass Joker kein Popcorn-Effekte-Kino ist.
Und genau das macht den Film für mich ja interessant.

Ob er Mainstream ist oder nicht, wird man sehen...
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Offline Lyonesse

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #61 am: 8.09.2019 | 16:30 »
Für das Budget ist das selbstverständlich ein Mainstream-Film, was denn sonst?
Hier wird eine mögliche Herkunftsgeschichte eines der beliebtesten Comicschurken
hergeleitet, der ein Außenseiter ist. Und dieses arme Würstchen setzt sich irgendwann
zur Wehr. Hat schon in Taxi Driver wunderbar funktioniert, warum also nicht beim Joker?

Außerdem trifft der Film offenbar den Zeitgeist und löst idiotische (weil nicht zielführende)
Diskussionen über mögliche Nachahmungstäter aus.
Tja, wenn diese vermeintliche Gefahr besteht, dann fragt euch* mal wo diese abgehängten
Gestalten alle herkommen bzw. wer die produziert, vor denen man mal wieder ganz viel Angst
haben soll?

*hier meine ich hysterische Reviewer aus dem Netz und anderen Medien
« Letzte Änderung: 8.10.2019 | 08:44 von Lyonesse »
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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #62 am: 10.10.2019 | 00:48 »
Gelungenes, wenn auch überzeichnetes Sozialdrama mit Fingerzeigen in
Richtung Taxi Driver und The King of Comedy. Mit subtiler Psychologie hält sich
der Film nicht auf, allerdings wird in der harschen Umwelt von Gotham schnell
klar, wie Arthur in eine Spirale der Gewalt gerät. Die Szene in der U-Bahn gemahnt
an die verquere Plausibilität des späten Charlton Heston und seiner NRA.
Insgesamt gute, wenn auch bestimmt keine leichte Unterhaltung, und Joaquin
Phoenix spielt einfach herausragend. Auch die notwendige Verwebung mit dem
Batman-Mythos erfolgt äußerst geschickt.
Am Ende erleben wir so etwas wie die Geburt des Jokers, wobei dieser Mann
dennoch noch weit entfernt ist vom klassischen Clown Prince of Crime, was
Planung und Genialität anbelangt.
Das ist jedoch nicht weiter tragisch, weil Arthur noch mindestens 15 Jahre Zeit
hat, um in diese Rolle wirklich hinein zu wachsen.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

8.5/10
« Letzte Änderung: 10.10.2019 | 14:22 von Lyonesse »
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Offline Jiba

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #63 am: 11.10.2019 | 10:34 »
In vielerlei Hinsicht stimme ich Lyonesse zu. Allerdings hat mir im Film so ein wenig der Twist gefehlt, wahrscheinlich das, was Lyonesse hier als "subtile Psychologie" beschreibt. Ich konnte den Film zu großen Teilen vorhersehen und die Elemente, die so zur Radikalisierung des Jokers führen, gehören zum kleinen 1x1 fast jeder beliebigen Superschurken-Origin-Story...

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Nicht falsch verstehen: Alle diese Dinge sind für sich genommen schon schlimm und spannen natürlich den Bogen zu realer Radikalisierung in der heutigen Zeit, aber sie sind eben auch so grundlegend, dass man da keine großen Aha-Effekte vom "Joker"-Film erwarten darf. Da ist tatsächlich wenig Substanz unter der Oberfläche. Und ich bin der Ansicht, das Ende war zu lang...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Die Oberfläche ist zweifelsohne ein Hingucker: Todd Phillips hat sich einfach mal die gelbe Lichtstimmung von David Fincher ausgeborgt (umso mehr frage ich mich, wie das wohl als ein echter Fincher-Film gewesen wäre) und sein Gotham ist, wie es sich für die Stadt gehört, richtig schön unmenschlich-anonym.

Der Soundtrack war mir an einigen Stellen zu plakativ traurig, mit viel Gefiedel im Hintergrund... aber sonst bin ich jetzt nicht unzufrieden mit dem Kinobesuch, im Gegenteil.

Mir ist bei dieser Gelegenheit übrigens nochmal bewusst geworden, wie sehr Superhelden-Stories doch die Mythen unserer Zeit geworden sind: Im Sinne von "Jeder Erzähler erzählt sie anders, aber bestimmte Elemente lassen sich nicht entfernen". Die ikonische Szene des Überfalls auf die Wayne-Familie nach dem Theater unterscheidet sich in so ziemlich allen Interpretationen nur in den Details. Es ist quasi die Axis-Mundi der Batman-Geschichte.  :)

Würde trotzdem für den "Joker" nochmals 1 Punkt von Lynonesses Wertung abziehen.
« Letzte Änderung: 11.10.2019 | 10:37 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Tegres

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #64 am: 11.10.2019 | 23:14 »
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".

Online Vash the stampede

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #65 am: 11.10.2019 | 23:36 »
Mir hat er, trotz einiger weniger Schwächen, gut gefallen. Ja, er hätte manchmal weniger zeigen können, weniger erklären. Aber nicht bei der Figur, sondern in der Art wie er erzählt, was er erzählt.

Und ja, gelb ist eine sehr dominante Farbe im Film. Es mir aufgefallen, hat mich jedoch nicht gestört. Schande fand ich dagegen, dass der Film mal wieder viele Schnitte hatte. Und ich meine jetzt nicht die von einigen verhasste shaky cam, sondern dass man nicht einfach mal die Kamera laufen lässt. Szenen und Spannung durch Konstanz aufbauen (siehe Cuarón, Iñárritu oder McQueen).

Alles in allem ein guter Film mit einem herausragenden Hauptdarsteller, der für mich am Ende zum Glück noch die Kurve bekommt, indem er die Figur nicht zum Anti-Helden werden lässt.
« Letzte Änderung: 11.10.2019 | 23:38 von Vash the stampede »
Machen
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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #66 am: 11.10.2019 | 23:45 »
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".

Check  ;)

Komme gerade aus dem Kino und kann mich Vorrednern in allen Punkten anschließen. Guter Film.

Witzig fand ich, dass mir vor Filmbeginn nochmal bewusst wurde, dass ich mich sehr freue, dass diese Erzählung nicht Teil einer Reihe sondern für sich stehend ist.
Und am Ende dachte ich mir dann, wie sehr sich doch eine Fortsetzung anböte.
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Offline Kreggen

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #67 am: 11.10.2019 | 23:55 »
Wenn ihr nur einen Film dieses Jahr schauen wollt, dann schaut bitte "Joker".

Warum? Ich werde nur einen Film sehen in diesem Jahr, aber nicht diesen  >;D
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Tegres

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #68 am: 12.10.2019 | 00:41 »
Warum? Ich werde nur einen Film sehen in diesem Jahr, aber nicht diesen  >;D
Alternativ gehen auch "The Favourite" oder "Midsommar".  ;D

Offline Darius der Duellant

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #69 am: 12.10.2019 | 01:21 »
So schreibt man John Wick aber nicht :D
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Offline Sashael

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #70 am: 14.10.2019 | 09:04 »
Ich hab mir jetzt mal ein paar Kritiken durchgelesen. Was mir aufgefallen ist, ist dass die positiven Kritiken die Inszenierung in den höchsten Tönen loben und die negativen Meckerer sich auf das Batverse beziehen.

Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #71 am: 14.10.2019 | 09:08 »
Also rein filmisch gesehen gibt es kein Batverse, bzw. DC-Verse. Da gibt es doch einen Haufen Filme die nichts miteinander zu tun haben.
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #72 am: 14.10.2019 | 10:00 »
Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?

Hm, ich versuche mal ohne zu spoilern eine Antwort zu geben:
Wenn du nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen, psychisch kranken Mörder suchst, wirst du sehr glücklich.
Der Joker ist am Ende des Films mMn noch nicht "fertig", er hat gerade erst begonnen sein anderes/wahres Ich zu entdecken. Noch fehlen da ein paar Bausteine zu einem kompletten Joker.

Wenn du eine Originstory zu einem manipulativen Sadisten willst, wirst du also eher enttäuscht.
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Tegres

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #73 am: 14.10.2019 | 10:30 »
Wenn ich nach einer Originstory für einen absolut komplett skrupellosen manipulativen Sadisten suche, für wie sinnvoll werde ich den Film halten?
Du wirst sehr zufrieden rausgehen.
Die Einbindung ins Batman-Universum fand ich übrigens sehr gelungen. Ich bin allerdings kein Comic-Fan, sondern meine Aussage bezieht sich mehr auf die abstrakte Figur Batman und ihr popkulturelle Verarbeitung. Mir geht es da übrigens wie bei Buchverfilmungen. Solange ein Film dem Kern einer Vorlage treu bleibt oder sie auf eigene gelungene Art und Weise interpretiert, ist das vollkommen ok. Wenn dafür Sachen geändert werden müssen, finde ich das sogar begrüßenswert, schließlich soll ein Film ja auch für sich stehen und keine "Abfilmung" einer Vorlage sein.

Offline Coltrane

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Re: [Film] Joker (2019)
« Antwort #74 am: 14.10.2019 | 11:19 »
Ich fand es eher so mäh, dass der Joker als Opfer dargestellt wird. In meinen Augen nimmt es der Figur sehr viel von ihrem Charme, dass sie eben nicht mehr wie bei Ledger als autonomes Subjekt, das sich keinem Diktat beugt, gezeigt wird, sondern als Produkt von psychische Erkrangungen, Missbrauch und Demütigungen. Aber wahrscheinlich ist das einfach der Origin Story geschuldet. Persönlich hätte ich es trotzdem besser gefunden, wenn die Erklärungsversuche doch ein wenig origineller ausgefallen wären oder wie bei Funny Games ganz auf sie verzichtet worden wäre.