- Ganz ehrlich: Wenn die Kampagne kaputt geht, weil wer schon den Plot kennt, dann taugt die Kampagne eh nur zum Sightseeing. Und fragt Touristen: Die Pyramiden kann man sich mehr als einmal anschauen, und immer noch toll finden.
Das ist doch dann kein Rollenspiel mehr, wenn ich die Kampagne schon kenne. Jeder Plot verändert sich, wenn man ihn kennt.
Es mag besondere Situationen geben, da ist das möglich:
a) Die Kampagne endet mit einer Zeitmaschine, die den Charakter wieder zurück schickt.
b) Einem Charakter mit extrem hohen Werten in Hellsicht kann man das Abenteuer auch mal zum Lesen mitgeben.
c) ...
Aber ansonsten ist es eine beschissene Kampagne, die gleich verläuft, wenn man weiß was passiert. Ich mag Railroading, aber das ist echt creepy. Fast immer zerstört das den Plot:
- Wie hätte Frodo reagiert, wenn er gewusst hätte, wie die Ringkampagne ausgeht?
- Wie hätten die Protagonisten von Game of Thrones reagiert, wenn sie die Bücher vorher gelesen hätten?
- Wie ermittelt eine Tatortkomissarin, die schon weiß, wer der Mörder ist?
- Schmeißt Neo dann noch die Vase um?
Da kann mir doch niemand erzählen, dass das nichts ändert?
Das Pyramidenbeispiel überzeugt mich nicht. Klar wenn alles tot ist, ändert sich nichts. Aber wer zieht denn in einen Krieg, dessen Ergebnis wir schon kennen? Das Problem hat man ja schon bei historischen Situationen. Aber die spezifische Situation zu kennen? Ich finde es echt verrückt.
Fehlt echt nur noch, dass einer der Spieler plötzlich auch Autor des Kampagnenbandes ist. Ich käme mir als SL nicht nur verarscht, sondern auch überwacht vor. Sowas muss man im Vorfeld ankündigen.[/list]