Autor Thema: Fette Schwarte vs FHTAGN  (Gelesen 18837 mal)

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Curwen

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #75 am: 28.05.2019 | 09:50 »
Ich glaube, dass FHTAGN gar nicht primär gemacht wurde, um Neueinsteiger ins Boot zu holen. Man findet eher über Lovecraft und unheimliche Literatur zueinander. Oder durch das Cthulhu Rollenspiel selbst. Vielleicht auch über FHTAGN Publikationen.

Aber ein T-Shirt mit dem "merkwürdigen Aufdruck", kann einen trotzdem mit Interessenten ins Gespräch bringen.  :)

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #76 am: 28.05.2019 | 10:14 »
Könnte mir auch nicht vorstellen, wozu Spielwerte für Cthulhu und Co. gut sein sollten.
Letztendlich würde doch eh keiner auf die Idee kommen, mit denen in Kampfhandlungen oder Ähnliches zu treten.
Kollektiver Selbstmord geht auch einfacher. ;)

...dir sind noch nie klassische Rollenspieler über den Weg gelaufen, richtig? ;D

Genau aus der "if it has stats, we can kill it"-Position heraus leitet sich der SL-Wunsch nach "blooooß keinen Spielwerten für XYZ-ungelöst, den will ich mir unbesiegbar halten!" doch überhaupt erst ab. Wenn sich Spieler nicht leidenschaftlich in Kämpfe und sonstige Auseinandersetzungen mit allem Möglichen stürzen würden, könnte man Cthulhu & Co. ohne weiteres mit "ganz normalen" (natürlich ihrer Rolle angepaßten) offiziellen Werten versehen -- es wäre dann ja niemand da, der das sofort gemeinerweise gegen die armen unschuldigen Alien-Übergöttermonster "ausnutzen" wollen würde...

(Nebenbei: Wie man vielleicht aus der Formulierung oben schon ablesen kann, bin ich nicht mal wirklich ein großer Fan der Idee, daß bestimmte NSC unbedingt zumindest für die Spieler "unschlagbar" sein müssen. Das "Wie können wir Cthulhu/Nyarlathotep/Azathoth erledigen, wenn überhaupt, und welche Risiken und Nebenwirkungen bringt das mit sich?"-Thema kann man mMn auf jeden Fall interessanter angehen als nur mit einem läppischen "Ist nicht, weil geht nicht.")

Tegres

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #77 am: 28.05.2019 | 11:03 »
Wir sind schon wieder etwas OT, aber was solls:
Ich bin explizit für Werte von allen Mythos-Wesen. Sonst muss man irgendwo eine willkürliche Grenze setzen, welche Wesen noch Wertze bekommen und welche nicht. Außerdem kann man die Werte von Großen Alten ja problemlos so hoch setzen, dass es immernoch an Selbstmord grenzt, sie anzugehen. Das Vorhandensein kann Spieler in die oben genannte Denkweise und in diesem Fall Falle tappen lassen, dass sie es töten könnten. Dass der Große Cthulhu nach einem Rammangriff durch ein ganzes Schiff einfach wieder zusammensetzt, muss man ihnen ja vorher nicht sagen.  >;D
Zuletzt können (müssen aber nicht) Werte ein Anhaltspunkt zum Ausspielen solcher Wesen geben.

Für überdreht-pulpiges Cthulhu braucht man ebenso Werte, denn da soll man ja gerade die Chance haben, Große Alte zu vermöbeln, zum Beispiel indem man die experimentelle Waffe des Militärs stiehlt, um sie gegen einen Großen Alten einzusetzen.

Offline Exar

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #78 am: 28.05.2019 | 11:13 »
...dir sind noch nie klassische Rollenspieler über den Weg gelaufen, richtig? ;D

Genau aus der "if it has stats, we can kill it"-Position heraus leitet sich der SL-Wunsch nach "blooooß keinen Spielwerten für XYZ-ungelöst, den will ich mir unbesiegbar halten!" doch überhaupt erst ab. Wenn sich Spieler nicht leidenschaftlich in Kämpfe und sonstige Auseinandersetzungen mit allem Möglichen stürzen würden, könnte man Cthulhu & Co. ohne weiteres mit "ganz normalen" (natürlich ihrer Rolle angepaßten) offiziellen Werten versehen -- es wäre dann ja niemand da, der das sofort gemeinerweise gegen die armen unschuldigen Alien-Übergöttermonster "ausnutzen" wollen würde...

(Nebenbei: Wie man vielleicht aus der Formulierung oben schon ablesen kann, bin ich nicht mal wirklich ein großer Fan der Idee, daß bestimmte NSC unbedingt zumindest für die Spieler "unschlagbar" sein müssen. Das "Wie können wir Cthulhu/Nyarlathotep/Azathoth erledigen, wenn überhaupt, und welche Risiken und Nebenwirkungen bringt das mit sich?"-Thema kann man mMn auf jeden Fall interessanter angehen als nur mit einem läppischen "Ist nicht, weil geht nicht.")

Gehen würde es schon, ist dann nur schnell vorbei.
Aber ich verstehe was du meinst.
Wobei ich es für einen Trugschluss halte, dass Werte allein die Möglichkeit geben, etwas zu besiegen. Da kann man sich auch gewaltig irren. ;D

Offline kasi45

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #79 am: 28.05.2019 | 11:55 »
Da wir eh schon OT sind (wenn auch nicht ganz): Ich persönlich finde es auch überflüssig, Werte für die Gottheiten zu vergeben. Ich glaube sogar, dass die Nichtvergabe von Werten den Charakter des Spiels steuern kann. Wenn es für Cthulhu keine Werte gibt, wird es wahrscheinlich keine Szenarien geben, in denen Cthulhu der Endboss ist.

Die Charakterisierung einer Kreatur (vor allem eines Gottes) erschliesst sich meiner Erfahrung nach auch nicht aus den Werten. Dass Cthulhu eine höhere Stärke, eine höhere Intelligenz, Geschicklichkeit etc hat, sagt nichts darüber aus, in weche Richtung sein Charakter geht.

Deshalb finde ich es grundsätzlich auch gar nicht verkehrt, wenn man zumindest bei den Göttern (Großen Alten, wie auch immer) von Werten absieht.

Aber das sind nur meine zwei persönlichen Cent...

Curwen

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #80 am: 28.05.2019 | 12:05 »
Spielwerte bei Großen Alten machen auch für mich Sinn. Dann sind die unbegreiflichen Wesenheiten greifbarer.  ;)

Offline Der Läuterer

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #81 am: 28.05.2019 | 12:44 »
Dann ist sich die Community ja mal wieder einig.
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Offline kasi45

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #82 am: 28.05.2019 | 12:51 »
Dann ist sich die Community ja mal wieder einig.

War das ironisch gemeint?

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #83 am: 28.05.2019 | 13:04 »
Dann ist sich die Community ja mal wieder einig.

Was ja dafür spricht, Werte zur Verfügung zu stellen. Stört es jemanden, kann er sie leicht ignorieren. Fehlen einem die Werte, ist es deutlich schwieriger schnell mal Cthulhus stat block auf einer Papierserviette zusammenzuschustern.

Grüße

Hasran

P.S.: Bestimmt gibt es auch genug Leute, die sich an einem Statblock stören, den sie eben so gut ignorieren könnten. Die dürfen dann gerne in Foren ihre Arien vortragen.

Edit: Ich bin Freund davon auch für Great Old Ones Werte anzubieten. Als Spielleiter dienen sie mir zur Inspiration und als Ideen-Steinbruch.
« Letzte Änderung: 28.05.2019 | 13:07 von hassran »

Offline Der Läuterer

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #84 am: 28.05.2019 | 13:56 »
War das ironisch gemeint?
Yep.
Wir sind uns definitiv einig, dass wir uns uneinig sind.
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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #85 am: 28.05.2019 | 14:06 »
Was ja dafür spricht, Werte zur Verfügung zu stellen. Stört es jemanden, kann er sie leicht ignorieren. Fehlen einem die Werte, ist es deutlich schwieriger schnell mal Cthulhus stat block auf einer Papierserviette zusammenzuschustern.
Absolut.
Nur geht es mir darum, ein Werk möglichst schlank zu halten.

Viele Götter schaffen es in kein Szenario (siehe den Thread 'Cthulhu bei Cthulhu').
Weshalb sollte man für Cthulhu Werte brauchen, wenn er doch nirgends auftaucht?

Kommt eine Kreatur in einem Szenario vor, dann auch gerne mit Werten, wobei ich persönlich auf Werte einer Gottheit verzichten würde.

Im Regelwerk sollte man sich den Zoo schenken.
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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #86 am: 28.05.2019 | 14:11 »
Dann bin ich ein wenig beruhigt, wenn es ironisch gemeint war :)

Nochmal zu dem Post davor: Ich bin auf dem Standpunkt, dass es einen größeren Unterschied macht, ob man Werte für Große Alte hat oder nicht. Mit bloßem ausklammern von vorhandenen Werten ist es nicht getan. Ich habe es ja oben schon gesagt, aber ich versuche es nochmal deutlicher zu formulieren:

Ob man Werte für entsprechende gottgleiche Kreaturen verwendet oder nicht, bestimmt den Charakter des Spiels. Wenn Werte für z.B. Nyarlathotep vorhanden sind, dann werden folgende Publikationen vllt. eher geneigt sein, direkte Konfrontationen mit den Großen Alten einzubauen. Dies gleitet ja dann auch sehr leicht in einen pulpigen Stil ab (siehe vor allem frühe Abenteuer/Kampagnen von Call of Cthulhu). Gibt es hierfür keine Werte, werden in der Regel auch eher keine Konfrontationen mit den Großen Alten in weiteren Publikationen erscheinen. Dies könnte z.B. die Auswirkung haben, dass sich das Spiel eher auf der Basis der Kultisten bewegt und weniger noch auf Basis der Monster oder sogar der Götter. Es ist auf jeden Fall ein anderer Stil.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass FHTAGN dadurch gegenüber CoC sogar ein Alleinstellungsmerkmal erhalten könnte.

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #87 am: 28.05.2019 | 14:18 »
Im Regelwerk sollte man sich den Zoo schenken.

Im Regelwerk hätte ich auf den entsprechenden Seiten auch lieber eine brauchbare Anleitung zum Selberbasteln und dann noch ein paar eingängige Beispiele zu Demonstrationszwecken und als Anregung. Einen möglichst kompletten "Kanon-Zoo" brauche ich persönlich ganz allgemein für die wenigsten Settings -- und gerade bei Cthulhu & Co. soll's ja prinzipiell eher um die Konfrontation mit dem Unbekannten gehen, da kann man auf diese Weise also schon ein paar Seiten einsparen.

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #88 am: 28.05.2019 | 14:27 »
Nur geht es mir darum, ein Werk möglichst schlank zu halten.

Ein hehres Motiv. Der Verzicht auf den "Zoo" generell macht dann aber einen "taktischen" Spielstil sehr viel aufwändiger.

Ob man Werte für entsprechende gottgleiche Kreaturen verwendet oder nicht, bestimmt den Charakter des Spiels. Wenn Werte für z.B. Nyarlathotep vorhanden sind, dann werden folgende Publikationen vllt. eher geneigt sein, direkte Konfrontationen mit den Großen Alten einzubauen. Dies gleitet ja dann auch sehr leicht in einen pulpigen Stil ab (siehe vor allem frühe Abenteuer/Kampagnen von Call of Cthulhu). Gibt es hierfür keine Werte, werden in der Regel auch eher keine Konfrontationen mit den Großen Alten in weiteren Publikationen erscheinen. Dies könnte z.B. die Auswirkung haben, dass sich das Spiel eher auf der Basis der Kultisten bewegt und weniger noch auf Basis der Monster oder sogar der Götter. Es ist auf jeden Fall ein anderer Stil.

Geschäftlich ist Modularität bestimmt nicht verkehrt. Und als Konsument weiß ich sie ebenfalls sehr zu schätzen. Für mich sind Rollenspielsysteme vor allem Werkzeugkästen. Unterschiedliche Jobs erfordern unterschiedliche Werkzeuge und wenn nicht nur ein Hammer, sondern auch ein Sonic Screwdriver beiliegt, kann ich letzteren immer noch im Kasten liegen lassen.
Sollten sich spätere Publikationen eher pulpiger Gestalten, dann...spricht doch nichts dagegen die zu ignorieren, oder?

Grüße

Hasran

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #89 am: 28.05.2019 | 14:52 »
Der Unterschied dabei ist aber, wenn ein Schraubendreher im Kasten beiliegt, den du nicht benötigst, ändert sich dein Bauwerk, welches du baust, nicht. Aber stell dir mal vor, du willst ein Vogelhaus bauen, aber dadurch dass ein Schraubendreher beiliegt, wird es eher eine Hundehütte. Klingt komisch? In deinem Beispiel ja, aber beim Rollenspiel kann das abdrucken oder nicht-abdrucken von Werten genau diesen Unterschied ausmachen.

Vllt. ein konkreteres Beispiel: Wenn man jetzt sagt, dass es ja auch um ausserirdische Rassen bei einem Lovecraft-Rollenspiel gehen kann, druckt man zur Sicherheit noch ein komplettes Kapitel über verschiedene Raumschiffe ab. Meinst du nicht, dass das deutlichen Einfluss auf die Art des Rollenspiels hätte? Ich stehe auf dem Standpunkt, dass die Regeln immer deutliche Einflüsse auf das Setting und die Art des Spiels haben. Ansonsten gäbe es nicht so viele unterschiedliche Lovecraft-Rollenspiele.

Offline takti der blonde?

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #90 am: 28.05.2019 | 15:10 »
Der Unterschied dabei ist aber, wenn ein Schraubendreher im Kasten beiliegt, den du nicht benötigst, ändert sich dein Bauwerk, welches du baust, nicht. Aber stell dir mal vor, du willst ein Vogelhaus bauen, aber dadurch dass ein Schraubendreher beiliegt, wird es eher eine Hundehütte. Klingt komisch? In deinem Beispiel ja, aber beim Rollenspiel kann das abdrucken oder nicht-abdrucken von Werten genau diesen Unterschied ausmachen.

Der nicht-genutzte Schraubendreher führt dazu, dass aus dem Vogelhäuschen eine Hundehütte wird? Nur weil der Dungeon Master's Guide für D&D 5e Sanity-Regeln vorschlägt und als optional kennzeichnet, wird meine D&D Runde erst dann "cthuloid", wenn ich mich dazu entscheide.

Zitat
Vllt. ein konkreteres Beispiel: Wenn man jetzt sagt, dass es ja auch um ausserirdische Rassen bei einem Lovecraft-Rollenspiel gehen kann, druckt man zur Sicherheit noch ein komplettes Kapitel über verschiedene Raumschiffe ab. Meinst du nicht, dass das deutlichen Einfluss auf die Art des Rollenspiels hätte?

Wenn nur Raumschiff-Schemata abgedruckt werden, ist der Einfluss offensichtlich. Wenn im Appendix SF zusätzlich zu allem anderen Raumschiff-Schemata abgedruckt werden, entscheidet der mündige Spielende selbst, ob diese in der jeweiligen Spielrunde Einsatz finden.
Abgesehen davon gehört es in meinen Augen zu den klaren Stärken des "cthulhuiden Horrors", dass keine der Interpretationen Anspruch auf Letzgültigkeit erhebt. "Kosmischen Horror" in Richtung SciFi zu interpretieren scheint mir dabei nicht sonderlich abwegig.

Grüße

Hasran

Pyromancer

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #91 am: 28.05.2019 | 15:11 »
Ob man Werte für entsprechende gottgleiche Kreaturen verwendet oder nicht, bestimmt den Charakter des Spiels. Wenn Werte für z.B. Nyarlathotep vorhanden sind, dann werden folgende Publikationen vllt. eher geneigt sein, direkte Konfrontationen mit den Großen Alten einzubauen. Dies gleitet ja dann auch sehr leicht in einen pulpigen Stil ab (siehe vor allem frühe Abenteuer/Kampagnen von Call of Cthulhu). Gibt es hierfür keine Werte, werden in der Regel auch eher keine Konfrontationen mit den Großen Alten in weiteren Publikationen erscheinen. Dies könnte z.B. die Auswirkung haben, dass sich das Spiel eher auf der Basis der Kultisten bewegt und weniger noch auf Basis der Monster oder sogar der Götter. Es ist auf jeden Fall ein anderer Stil.

Und je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass FHTAGN dadurch gegenüber CoC sogar ein Alleinstellungsmerkmal erhalten könnte.

Meiner Meinung nach braucht es keine Werte (wie im D&D-Bestiarium: Nyarlathotop, Level 30 äußere Gottheit, 5500 HP, Angriff 35, RW 400, ...), aber Regeln wären schon schön, also: Was passiert bei einer Begegnung mit XY. Ein Regel-Element ist ja meistens dabei: Der Stabi-Verlust. Aber man könnte sich natürlich noch andere Dinge ausdenken, die passieren, sowohl mechanisch, als auch erzählerisch.

Offline kasi45

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #92 am: 28.05.2019 | 15:26 »
Der nicht-genutzte Schraubendreher führt dazu, dass aus dem Vogelhäuschen eine Hundehütte wird? Nur weil der Dungeon Master's Guide für D&D 5e Sanity-Regeln vorschlägt und als optional kennzeichnet, wird meine D&D Runde erst dann "cthuloid", wenn ich mich dazu entscheide.

Wenn nur Raumschiff-Schemata abgedruckt werden, ist der Einfluss offensichtlich. Wenn im Appendix SF zusätzlich zu allem anderen Raumschiff-Schemata abgedruckt werden, entscheidet der mündige Spielende selbst, ob diese in der jeweiligen Spielrunde Einsatz finden.
Abgesehen davon gehört es in meinen Augen zu den klaren Stärken des "cthulhuiden Horrors", dass keine der Interpretationen Anspruch auf Letzgültigkeit erhebt. "Kosmischen Horror" in Richtung SciFi zu interpretieren scheint mir dabei nicht sonderlich abwegig.

Grüße

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Zunächst: Das Werkzeugkasten-Beispiel hast du gebracht. Es passt halt nicht wirklich. Ich habe auch eher den Unterschied deutlich gemacht.

Und ja, wenn ich Werte für die Götter des Cthulhu-Mythos abdrucke, setze ich dem Spiel einen gewissen Stempel auf. Mit Mündigkeit des Spielleiters hat es nichts zu tun. Es hat was mit der Konzeption des Spiels zu tun. Sage ich: Götter sind abstrakte Wesenheiten, die zwar angebetet werden, aber selbst nie vorkommen, wird das Spiel ein anderes als wenn ich sage: Hier sind die Werte der Götter und jetzt könnte ihr sie den Spielern entgegenwerfen. Das hat auf die kommenden Publikationen doch deutliche Auswirkungen. Stell dir dochmal vor, in jedem publizierten Abenteuer kommen irgendwelche ausserirdischen Raumschiffe vor, so dass das ganze Spiel wie Krieg der Welten ist. Da hat man als Spielleiter nicht mehr wirklich die Wahl (und ja das ist ein Extrembeispiel, aber es dient zur Verdeutlichung).

Und deshalb sage ich nochmal: Die Regeln beeinflussen sehr stark den Charakter des Spiels.

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #93 am: 28.05.2019 | 15:31 »
Mir leuchtet generell der Sinn hinter dem Zoo im Regelwerk nicht ein.

Würde in einem Szenario nur die Kreatur X benannt werden, ohne Werte und Fertigkeiten, mit dem Hinweis "Bitte die Werte von X auf Seite 321 im GRW nachschlagen.", dann wäre das etwas anderes.

Dem ist aber nicht so.
Gibt es irgendein Szenario, das das so handhaben würde? Meines Wissens nach nicht.
Hab ich noch nirgends so gesehen.

In jedem Szenario werden die Gegner / Kreaturen immer extra aufgeführt.
Es besteht also kein Grund für einen Zoo im GRW.
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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #94 am: 28.05.2019 | 15:34 »
Ich sehe das so: In "Der Ruf des Cthulhu" rammt ein Schiff Cthulhu und etwas passiert mit ihm. Diese Aktion sollte ich in irgendeiner Weise mithilfe von Regeln eines cthuloiden Rollenspiels abgebildet werden können, schließlich ist es eine originäre Lovecraft-Geschichte und diese stellen nunmal das Fundament eines lovecraftesken Rollenspiels dar. Ein lovecrafteskes Rollenspiel wird meines Erachtens nicht seinen Zielen gerecht, wenn man nicht die Situationen, die Lovecraft in seinen Mythos-Werken schildert, umsetzen kann.
Ob man die oben genannte Situation über Kreaturenwerte abhandelt, steht auf einem anderen Blatt, da möchte ich Pyromancer beipflichten.

Ebenso möchte ich kasi beipflichten: System matters. Allerdings würde ich das im Falle von Call of Cthulhu so positiv interpretieren, dass mit CoC sowohl puristisches Spiel möglich ist (u.a. durch getrostes Ignorieren der Werte von Großen Alten) als auch pulpiges Spiel (das explizit Werte für alle möglichen Mythos-Kreaturen braucht). Das ist zum Beispiel bei Cthulhu Dark anders. Das erlaubt nur puristisches Spiel (was kein Defizit sondern ein ganz klar verfolgtes Designziel ist).

@Läuterer: Es besteht schon die Notwendigkeit für die Leute, die eigene Szenarien schreiben. Außerdem ist es aus spieltischpraktischen Gründen häufig schön, an zwei verschiedenen Stellen Werte nachzuschauen: Von Kreatur a im Abenteuer und von Kreatur b im Regelwerk (auch wenn es im Szenario vorkommt, aber dann muss man halt hin- und herblättern).

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #95 am: 28.05.2019 | 15:37 »
Ich glaube, die Idee dahinter ist, dass man einfach und schnell Werte zur Verfügung hat um eigene Abenteuer zu stricken.

Übrigens wird es bei D&D faktisch so gehandhabt. Wenn ein Wesen vorkommt, welches im Monsterhandbuch abgedruckt ist, dann wird der Name fettgedruckt und das war es. Dadurch weiß man automatisch, dass man dieses dort nachschlagen muss.

Es gibt ja sogar noch eine alternative Lösung, welche (meiner Meinung nach) durchaus interessant sein könnte: Anstatt die Kreaturen als solches in das Grundregelwerk zu packen oder auch in ein separates Heft, könnte man diese auch auf separate Karten drucken. So kann der Spielleiter sich die speziellen Karten, welche benötigt werden, vor Spielbeginn raussuchen.

Ist aber nur eine Idee...

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #96 am: 28.05.2019 | 15:37 »
Zunächst: Das Werkzeugkasten-Beispiel hast du gebracht. Es passt halt nicht wirklich. Ich habe auch eher den Unterschied deutlich gemacht.

Nein, hast du nicht. Das zentrale Bild ist das der Modularität. So wenig, wie es eine allumfassende Erklärung des "Mythos" gibt, finde ich es angemessen, wenn mir ein Spiel verschiedene Arten es zu spielen anbietet und ich selbst entscheide, was dann vor kommt.

Zitat
Und ja, wenn ich Werte für die Götter des Cthulhu-Mythos abdrucke, setze ich dem Spiel einen gewissen Stempel auf. Mit Mündigkeit des Spielleiters hat es nichts zu tun. Es hat was mit der Konzeption des Spiels zu tun. Sage ich: Götter sind abstrakte Wesenheiten, die zwar angebetet werden, aber selbst nie vorkommen, wird das Spiel ein anderes als wenn ich sage: Hier sind die Werte der Götter und jetzt könnte ihr sie den Spielern entgegenwerfen.

Hervorhebung durch mich. Du musst sie nicht irgendjemandem entgegenwerfen. Zumal Pyromancer gut beschreibt:

Zitat
Meiner Meinung nach braucht es keine Werte (wie im D&D-Bestiarium: Nyarlathotop, Level 30 äußere Gottheit, 5500 HP, Angriff 35, RW 400, ...), aber Regeln wären schon schön, also: Was passiert bei einer Begegnung mit XY. Ein Regel-Element ist ja meistens dabei: Der Stabi-Verlust. Aber man könnte sich natürlich noch andere Dinge ausdenken, die passieren, sowohl mechanisch, als auch erzählerisch.

Das ist auch meine Stoßrichtung.

Zitat
Stell dir dochmal vor, in jedem publizierten Abenteuer kommen irgendwelche ausserirdischen Raumschiffe vor, so dass das ganze Spiel wie Krieg der Welten ist. Da hat man als Spielleiter nicht mehr wirklich die Wahl (und ja das ist ein Extrembeispiel, aber es dient zur Verdeutlichung).

Es ist vor allem ein konstruiertes Beispiel. Möglich, aber nicht sonderlich plausibel. D&D 5e hat seit kurzem Regeln für Schiffskämpfe, deshalb findet aber nun nicht jedes Abenteuermodul auf einem Schiff statt.

Zitat
Und deshalb sage ich nochmal: Die Regeln beeinflussen sehr stark den Charakter des Spiels.

Ja, natürlich. Deshalb möchte ich z.B. gerne einen Baukasten haben statt einem vorgefertigten Vogelhäuschen. Und das schöne ist, mit dem gleichen Baukasten könntest du dir auch deine Hundehütte bauen. Umgekehrt schlägst du vor, dass das Spiel auf keinen Fall zulassen darf, dass ich mir ein Vogelhäuschen bauen darf.

Grüße

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #97 am: 28.05.2019 | 15:56 »
Nein, hast du nicht. Das zentrale Bild ist das der Modularität. So wenig, wie es eine allumfassende Erklärung des "Mythos" gibt, finde ich es angemessen, wenn mir ein Spiel verschiedene Arten es zu spielen anbietet und ich selbst entscheide, was dann vor kommt.

Hervorhebung durch mich. Du musst sie nicht irgendjemandem entgegenwerfen. Zumal Pyromancer gut beschreibt:

Das ist auch meine Stoßrichtung.
Es gibt genug Universal-Systeme, selbst CoC bietet dir das was du willst. Warum willst du FHTAGN in die geiche Richtung biegen? Dadurch wird das Rollenspiel selbst überflüssig.

Zitat
Es ist vor allem ein konstruiertes Beispiel. Möglich, aber nicht sonderlich plausibel. D&D 5e hat seit kurzem Regeln für Schiffskämpfe, deshalb findet aber nun nicht jedes Abenteuermodul auf einem Schiff statt.
Ich finde das Beispiel nicht unbedingt konstruiert, dein Vergleich mit D&D 5e ist allerdings nicht besonders passend. Die Regeln für Schiffskämpfe befinden sich nunmal nicht in den Grundregeln. In den Grundregeln befinden sich allerdings vor allem Kampfregeln und Werte für jede noch so kleine Kreatur. Das Ergebnis: So ziemlich alle offiziellen Produkte zu D&D sind in erster Linie Hack&Slay-Orgien. Und das lässt sich leider nicht wegleugnen.

Zitat
Ja, natürlich. Deshalb möchte ich z.B. gerne einen Baukasten haben statt einem vorgefertigten Vogelhäuschen. Und das schöne ist, mit dem gleichen Baukasten könntest du dir auch deine Hundehütte bauen. Umgekehrt schlägst du vor, dass das Spiel auf keinen Fall zulassen darf, dass ich mir ein Vogelhäuschen bauen darf.

Hast du doch schon... CoC. Sogar D&D mit dieser Erweiterung von Sandy Petersen. Ich fände es hingegen gut, wenn FHTAGN einen anderen Weg einschlägt, so dass man nicht sagen muss: Eigentlich überflüssig.... Und ggf. auch die Gottheiten als eher abstrakte Wesenheiten beschreibt denn als konkrete Geschöpfe. Genau dies habe ich bisher bei CoC nämlich noch nicht so gesehen. Deshalb meiner Ansicht nach nochmal: Eine Chance von FHTAGN ein Alleinstellungsmerkmal zu erhalten.
Und wenn jemand dann FHTAGN statt CoC spielt und uuuunbedingt möchte, dass seine Spieler auf irgendwelche Großen Alten treffen: der mündige Spielleiter wird sich das dann notfalls auch selbst zusammenbasteln....

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #98 am: 28.05.2019 | 16:16 »
Es gibt genug Universal-Systeme, selbst CoC bietet dir das was du willst. Warum willst du FHTAGN in die geiche Richtung biegen? Dadurch wird das Rollenspiel selbst überflüssig.

Das Rollenspiel wird überflüssig, weil ich gerne Regeln (um mal von "Werten" a la Monster stat block wegzukommen) für die großen Alten hätte? Gruselige Dinge, die passieren, wenn einer der großen Alten die Welt der Sterblichen berührt?

Oder um die Homepage des Spiels selbst zu zitieren (Hervorhebung durch mich):

Zitat
Das System ist erprobt, flexibel und modular.


Zitat
Ich finde das Beispiel nicht unbedingt konstruiert, dein Vergleich mit D&D 5e ist allerdings nicht besonders passend. Die Regeln für Schiffskämpfe befinden sich nunmal nicht in den Grundregeln. In den Grundregeln befinden sich allerdings vor allem Kampfregeln und Werte für jede noch so kleine Kreatur. Das Ergebnis: So ziemlich alle offiziellen Produkte zu D&D sind in erster Linie Hack&Slay-Orgien. Und das lässt sich leider nicht wegleugnen.

Du hast Recht, die Schiffsregeln befinden sich in einem Abenteuerband. Die Regeln für Tragegewichte befinden sich jedoch in den Grundregeln und werden trotzdem von sehr vielen Spielern ignoriert. Sanity Regeln im DMG haben bislang auch nicht zu einer Flut an Illithid-zentrierten Modulen geführt. Ich lehne den suggerierten Determinismus ab.

Zitat
Und wenn jemand dann FHTAGN statt CoC spielt und uuuunbedingt möchte, dass seine Spieler auf irgendwelche Großen Alten treffen: der mündige Spielleiter wird sich das dann notfalls auch selbst zusammenbasteln....

Richtig, aber es anbieten und ignorieren können ist für mich als "Kunden" der bessere Deal. Im Gegenteil, ich bin sogar bereit das bei einem Spiel einzufordern, dass es mir Regeln für eines der zentralen Elemente des Spiels zur Verfügung stellt. Du scheinst mir aus einer diffusen Angst zu schreiben, das Spiel würde dadurch notgedrungen zu einer militärischen Konfrontation mit Cthulhu "verkommen". Um in der Sprache von D&D zu bleiben: Ich wünsche mir "regional effects" und "lair actions"-artiges.

Grüße

Hasran

Offline kasi45

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Re: Fette Schwarte vs FHTAGN
« Antwort #99 am: 28.05.2019 | 16:26 »
Das Rollenspiel wird überflüssig, weil ich gerne Regeln (um mal von "Werten" a la Monster stat block wegzukommen) für die großen Alten hätte? Gruselige Dinge, die passieren, wenn einer der großen Alten die Welt der Sterblichen berührt?
Das Spiel wird überflüssig, weil es de facto dann ja genauso ist wie CoC. Wenn ich schon CoC habe mit unendlich viel Zusatzmaterial, warum brauche ich dann ein anderes Regelsystem, welches aber genau das gleiche macht?
 
Zitat
Du hast Recht, die Schiffsregeln befinden sich in einem Abenteuerband. Die Regeln für Tragegewichte befinden sich jedoch in den Grundregeln und werden trotzdem von sehr vielen Spielern ignoriert. Sanity Regeln im DMG haben bislang auch nicht zu einer Flut an Illithid-zentrierten Modulen geführt. Ich lehne den suggerierten Determinismus ab.
Es gibt keinen suggerierten Determinismus, aber du kannst gerne Gegenbeispiele von D&D 5e nennen. Welche offiziellen Abenteuer brechen denn aus dem Konzept "Begegnung mit Monster, Kampf, XP einheimsen" aus? Nur weil du etwas ablehnst, wird es nicht weniger wahr. Und genau das sage ich auch die ganze Zeit: Die Regeln begünstigen diese Art Spiel, deshalb ist diese Art Spiel vornehmlich vorhanden.

Zitat
Richtig, aber es anbieten und ignorieren können ist für mich als "Kunden" der bessere Deal. Im Gegenteil, ich bin sogar bereit das bei einem Spiel einzufordern, dass es mir Regeln für eines der zentralen Elemente des Spiels zur Verfügung stellt. Du scheinst mir aus einer diffusen Angst zu schreiben, das Spiel würde dadurch notgedrungen zu einer militärischen Konfrontation mit Cthulhu "verkommen". Um in der Sprache von D&D zu bleiben: Ich wünsche mir "regional effects" und "lair actions"-artiges.
Und hier bleibt das Argument: Gibt es alles schon, schön wäre mal was anderes. Und ich schreibe nicht aus einer diffusen Angst, aber wenn FHTAGN nix anderes als eine Kopie von CoC wird, wird es nicht gespielt. Ganz einfach. Schade übrigens, dass du auf das Argument, dass es schon das gibt was du willst, nicht eingehst...
« Letzte Änderung: 28.05.2019 | 16:27 von kasi45 »