Wenn ich richtig verstehe, hast du eine einzelne Spielerin, für die du ein Abenteuer leiten willst
Ich würde daher mit der Überlegung beginnen, welche Form der Interaktion ihr am meisten Spaß macht. Mit der Umgebung? Mit den Gegnern? Mit den mitlaufenden NSCs? Oder reicht es ihr, einfach deiner Erzählung zu lauschen (was mir persönlich im Rollenspiel zu wenig wäre, da ich als Spieler der aktive Part sein möchte)?
Da ein einzelner Spieler laufend agieren muss und sich nicht hinter den Mitspielern zurücktreten kann, ist die permanente Interaktion anstrengend und fordernder als im Gruppenspiel. Zudem gibt es weniger Ideen, d.h. wenn die einzige Spielerin keine hat, hat die "Gruppe" keine. Daher würde ich komplexe Plots vermeiden und "geradlinigere" Aktion anbieten.
Wenn es eine Interaktion mit der Umgebung sein soll, würde ich überlegen, was bei der Spurensuche im Wald so alles passieren kann.
Im Wald kann man sich verirren, Wildschweine aufscheuchen, vielleicht auch Spinnen, Wilde Bienen, Stinktiere, Krokodile, Landkraken, Dryaden, Geister oder was dir sonst noch fantastischeres einfällt. Man kann einen Hexenkreis, Moorloch, eine Ruinen, vielleicht eine zerfallene Spukmühle oder das Tor zur Anderswelt finden. Ein Fluß oder eine Erdspalte kann den Weg versperren. Und das Wetter kann einem den Tag ruinieren.
Oder der Wald hat einfach keinen Ausgang, d.h. alle Leute irren dort umher, ohne wieder herauszufinden. Dies gelingt nur, wenn man erkennt, dass eine heilige Quelle im Herz des Waldes, die von Menschen des dem Dorf geschändet wurde, wieder reinigt. Mit der Zeit werden die Verloren nur immer weniger menschlich und zombieartig.
Wenn eher soziale Interkation ihr Ding ist, dann solltest du einen Gegner vorsehen, mit dem man auch reden und verhandeln kann.
Einen Unterschlupf im Wald von Sklavenhändlern finde ich ein bisschen unglaubwürdig, denn die machen das sicherlich, weil sie Geld verdienen wollen und mit Geld kann man sich ein besseres Leben in der Stadt leisten.
Nimm doch einfach die Idee des Sukkubus, die vielleicht für das "Verschwinden" der Leute verantwortlich ist, weil sie alle unter ihren Bann schlägt und zu einem ihr gefälligen Dorfleben mitten im Wald zwingt. Nun müsste es aber eine Lösung außer einfach erschlagen geben, um den Bann zu brechen. Eine Art unbequemen Deal in der Art "alle bis auf dein Mann können gehen – oder nur dein Mann – wähle"
Und wenn dir der Wald zu einsam ist, vielleicht ist der Mann ja weggelaufen, weil er im Dorf Ärger hatte und sich nicht anders zu helfen wusste, d.h. er ist einfach zu finden, will aber nicht zurückkehren, bis sich im Dorf etwas ändert. Oder der Müller hat ihn verflucht und er glaubt, dass alle Menschen im Dorf Monster sind und er nur bei den Monstern im Wald, die er als Menschen sieht, sicher wäre.
Wenn es Interkation mit den beiden NSCs sein soll, ist das Ziel, den Ehemann zu finden, gar nicht so entscheidend, wie der Weg durch den Wald. Einer der beiden ist vielleicht Kultist und will die Frau ins Herz des Waldes locken, um dort eine Quelle seinem dunklen Gott zu weihen. Der Mann ist gar nicht verschwunden, das war eine Lüge. Einer der beiden NSCs bekommt aber nun Gewissenbisse, beichtet es, wird erschlagen, es ist dann ein Katz- und Mausspiel zwischen dem anderen NSC und dem Charakter der Spielerin.
Stefan