Autor Thema: [Age of the rising Sun] Überlegungen zu einem Solarpunk-Setting  (Gelesen 36179 mal)

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Offline Kardinal

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Wäre es nicht wahrscheinlich, dass es abseits der (wieder) grünen Erde dann auch Oasen der Superreichen im All gibt?

klar - siehe "Elysium" (Wahlberg, Foster) >;D
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Offline Kardinal

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weiter wäre es denkbar, dass aus einigen der Ultrareichen Prepperbunker, die hier und da heute angelegt werden, nach 150 Jahren luxoriöser Abgeschiedenheit so eine Art retrokonservative "Industrie/Fossilenergie"-Amish entstehen, die den Ökokram immer noch für Humbug halten --- ist ja auch klar: die Welt ging ja gar nicht "richtig" unter! - und ihren alten Reichtum für allerlei fiese Pläne nutzen!  >;D >;D >;D
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Offline gilborn

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Ein anderer Punkgedanke:
Da man Überbevölkerungen um jeden Preis vermeiden will, werden alle bereits als Kleinkinder sterilisiert. Ein Medikament das in jedem Essen ist, vermindert den Geschlechtstrieb. Jeder darf genau 1 Kind bekommen, und zwar aus einem Nährstofftank (Huxleys schöne neue Welt lässt grüßen).
Neue Kinder dürfen erst dann aus dem Tank geholt wird, wenn jemand stirbt. Es muss das gleiche Geschlecht haben wie der Verstorbene.

Und Punks?
Die fordern ihren Trieb ein und wollen sich vermehren wie die Karnickel!
Sie entführen Kleinkinder die noch nicht sterilisiert worden sind und bringen sie in verbotene Siedlungen in der Wildnis.
Die Radikalisierten unter den Punks töten gar gezielt alte Menschen, damit mehr junge, fruchtbare Leute aus den Tanks nachrücken können.

Achamanian

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Ein anderer Punkgedanke:
Da man Überbevölkerungen um jeden Preis vermeiden will, werden alle bereits als Kleinkinder sterilisiert. Ein Medikament das in jedem Essen ist, vermindert den Geschlechtstrieb. Jeder darf genau 1 Kind bekommen, und zwar aus einem Nährstofftank (Huxleys schöne neue Welt lässt grüßen).
Neue Kinder dürfen erst dann aus dem Tank geholt wird, wenn jemand stirbt. Es muss das gleiche Geschlecht haben wie der Verstorbene.

Das finde ich ehrlich gesagt nicht so plausibel - schon heutzutage würde doch keiner mehr auf die Idee kommen, Bevölkerungskontrolle durch eine Minderung des Geschlechtstriebs zu erreichen, wenn es ganz einfache Verhütungsmittel gibt. In einem optimistischen Setting fände ich eine derart spaßfeindliche Politik dann doch ein bisschen komisch.
Ein- (oder Zwei-)Kind-Politik finde ich dagegen schon plausibel, aber dann halt per ganz normaler Verhütung. Dann kann man immer noch Kommunen von Leuten haben, die irgendeiner Ideologie folgen, der zufolge sie so viel Nachwuchs wie möglich zeugen müssen - aber mit dem Wunsch zum Rammeln würde ich das nicht begründen, dem sollte in so einem Setting m.E. schon jede und jeder nachgehen dürfen.


@Thema Punk:
Ist halt eh extrem schwer zu fassen in diesen ganzen Genrebezeichnungen - Was an Steampunk Punk sein soll, verstehe ich auch in 99% der Fälle nicht. Ist wohl inzwischen am ehesten ein Marker für leicht oder schwer überdrehte ästhetische Subversion eines Themas.
Solarpunk definiert als "hoffnungsvoll rebellisches Genre" ist eigentlich schon ein Widerspruch in sich (Punk und Hoffnung passen ja etwa so gut zusammen wie ... ach, was auch immer, Bratwurst und Vanilleeis). Ich würde einfach akzeptieren, das Punk in Genrebezeichnungen ein weitgehend entleerter Begriff ist und mir nicht weiter den Kopf darüber zerbrechen.


Noch ein inhaltlicher Gedanke:
Eine neue Seefahrtskultur fände ich einen guten Aufhänger - Stadtschiffe, die von riesigen Kite-Segeln gezogen werden und auf denen sich alle möglichen Arten von mehr oder weniger experimentellen Mikrogesellschaften entwickeln können. Wer über den Atlantik will, fährt halt mit so einem Stadtschiff mit, weil Flugreisen sind nur in absoluten Ausnahmefällen angesagt. Da hätte man dann gute Aufhänger für Reise- und Stadtabenteuer in exotischem Setting in eins.

Offline gilborn

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Das finde ich ehrlich gesagt nicht so plausibel - schon heutzutage würde doch keiner mehr auf die Idee kommen, Bevölkerungskontrolle durch eine Minderung des Geschlechtstriebs zu erreichen, wenn es ganz einfache Verhütungsmittel gibt. In einem optimistischen Setting fände ich eine derart spaßfeindliche Politik dann doch ein bisschen komisch.
Ein- (oder Zwei-)Kind-Politik finde ich dagegen schon plausibel, aber dann halt per ganz normaler Verhütung. Dann kann man immer noch Kommunen von Leuten haben, die irgendeiner Ideologie folgen, der zufolge sie so viel Nachwuchs wie möglich zeugen müssen - aber mit dem Wunsch zum Rammeln würde ich das nicht begründen, dem sollte in so einem Setting m.E. schon jede und jeder nachgehen dürfen.

Hast schon recht, ist Dystopie mit der Brechstange.

Offline Kardinal

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Gerade Überbevölkerung würde ich komplett rauslassen - das ist ein klassisches Dystopie Thema, bei dem sich zunehmend zeigt, dass es allein schon durch Bildung für Mädchen und ein Minimum an Wohlstand ausgehebelt werden kann. Es sollte hingegen einige mögliche Antworten auf Gesellschaften mit sehr niedrigen Geburtsraten enthalten: Ausgleich durch "ewige Jugend"/ständige Einwanderungsprogramme/Roboter/Uplifts/etc. --- Wie wären zB Kommunen, die ihren Bestand sichern, indem sie regelmäßig gesunde Kinder aus den alten Mega-Slums oder Deathzones "retten"(entführen)?
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Gerade Überbevölkerung würde ich komplett rauslassen - das ist ein klassisches Dystopie Thema, bei dem sich zunehmend zeigt, dass es allein schon durch Bildung für Mädchen und ein Minimum an Wohlstand ausgehebelt werden kann. Es sollte hingegen einige mögliche Antworten auf Gesellschaften mit sehr niedrigen Geburtsraten enthalten: Ausgleich durch "ewige Jugend"/ständige Einwanderungsprogramme/Roboter/Uplifts/etc. --- Wie wären zB Kommunen, die ihren Bestand sichern, indem sie regelmäßig gesunde Kinder aus den alten Mega-Slums oder Deathzones "retten"(entführen)?

Bildung für Mädchen - und überhaupt Bildung fürs Volk - hat halt aus Herrschenden-Sicht den Nachteil, dass Gebildete mitdenken und ihre Meinung sagen und am Ende sogar mit entscheiden wollen. Das stört irgendwie damit, wenn man ohne Einmischung von unten sein Ding machen will.
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Wie wäre es aber, wenn in den wohlhabenden Staaten gerade durch Druck der Bevölkerung (eventuell künstlichen aufgebauten Druck, ausgelöst durch Social Engineering seitens derer, die gerne wieder unbeschränkt Profit einfahren würden) die strikte Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, Umweltschutz etc am Wanken wäre? Ist ja nicht so, als gäbe es nicht reichlich Beispiele von Gruppierungen, die lautstark fordern, dass katastrophale Fehler der Vergangenheit wiederholt werden müssen.

Immerhin ist das Jahrhundert der Apokalypse ja schon eine Weile her, da ist es leicht, das Ganze herunterzuspielen oder ganz zu leugnen - da war gar keine Apokalypse, denn die Erde sah schon immer so aus, und die Umweltheinis wollen uns alle in die Steinzeit zurückführen (da hilft es natürlich, wenn es extreme Splittergruppen gibt, die tatsächlich eine technologiefreie "zurück zur Natur"-Lebensweise fordern).

Außerdem: "Resourcen existieren, um verbraucht zu werden; wenn wir sie nicht selbst verbrauchen, dann verbraucht sie eine zukünftige Generation. Und welches Recht haben zukünftige Generationen, von uns Verzicht zu fordern, um ihren eigenen Luxus zu ermöglichen?" - dieser eine Type aus Alpha Centauri
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Überbevölkerung im großen Stil erscheint mir nicht zuletzt stilistisch unpassend für "Solarpunk" - aber in zwei Regionen macht sie IMHO Sinn und passt auch vom Stil her: in den bildungsfernen Abgründen der verbliebenen Gigacities (ungeplant) & und in gewissen Weltraumkolonien und "Kolonisations-Bewegungen", die vor allem "Personal" für riesige Generationenschiffe und die low-tech Rekolonisierung von Deathzones (mit einer extrem hohen Verlustrate, bzw. stark reduzierten Lebenserwartung) brauchen (geplant).
 
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Achamanian

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evtl. nützlich: Eine Karte, die den Anstieg des Meeresspiegels abhängig von der Erderwärmung zeigt.

https://seeing.climatecentral.org/#4/54.57/-3.87?show=lockinAnimated&level=6&unit=feet&pois=hide

Offline Kardinal

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jo, die Meerespegelfrage, bzw. die tatsächlichen Effekte im Jahr 221X sind essentiell für Optik und Geopolitik des Settings!

Zur Politik:
Es wäre story-technisch und historisch interessant, wenn es gleichzeitig mit einer globalen Aufsichtsbehörde eine Abkehr von riesigen Staaten wie China, Indien, US, Russland, etc. und Hinwendung zu kleineren Flächenstaaten, Stadtstaaten und regionalen Föderationen gegeben hat:
zB
- Nordeuropäische Union: eine Föderation mit gemeinsamer Finanz- und Militärpolitk
- Mittelmeer Allianz: loser Staatenbund mit Zoll-&Wirtschaftsunion (alle Mittelmeeranrainerstaaten außer Frankreich, dafür unabh. Korsika)
- Innerasiatische Liga: loser Militärverbund vom Ural bis zur Mongolei
- China und Indien dürften übel gelitten haben und diverse Deathzones enthalten, sonst jede Menge Stadtstaaten
- 3 afrikanische Föderationen im Subsahara-Bereich: Ost, West, Süd
- Central United States: US "Inland" bis runter nach Texas - immer noch streng religiös
- North American Union: Canada+US-West/Ost-Küste
- Naher Osten, Saudi Arabien, Golf: Deathzones, neue Wüsten
usw.
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Nach dem ich nun jeden einzelnen Beitrag Gelesen habe Achtung überspitzt aber wenn ich ein SC in dieser Welt wäre der für eine Öko Diktatur Morden tut  würde ich mich als aller erstes am Kopf kratzen. Und Fragen warum ich nicht ständig von Widerstandskämpfern verfolgt werde die 1 nicht unter einer Diktatur leben wollen 2 nicht wollen das diese für Bäume und Fische Menschen Tötet und 3 ihre für verbrechen wie Müll wegwerfen oder Benzin nutzen ermordeten Angehörigen Rächen wollen. Und mich Fragen warum ich da gelandet bin. Dann würde ich (vielleicht ) meine Stützpunkt in die Luft jagen und mich dem Widerstand anschließen.

Curwen

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Diese Geheimorganisation "Club of Geneva" klingt sehr vielversprechend. Die Truppe könnte auch einen offiziellen Teil haben, der in diplomatischer Mission unterwegs ist. Diese Leute wären dann gefürchtet, falls sie die industriellen Komplexe und Forschungseinrichtungen der Kolonien kontrollieren.

Da die Großindustriellen nicht mehr so wirtschaften können wie früher, verlegen sie eben den Hauptteil ihrer Produktion ins All. Hier ist auch viel Platz für illegale Forschung und andere spannende Gemeinheiten, denen sich die SC stellen können. Nebenbei lassen es sich die Bosse in einem auf der Erde undenkbaren Luxus gutgehen.

Offline Kardinal

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Yep, der CoG klingt vielversprechend - vielleicht ist der "offiziell" auch nur eine lose, aber legale Organisation wie die Bilderberg Group, nur eben mit sehr finstrem Ruf in Aluhut-Kreisen!
Vielleicht so in der Art: vor 30 Jahren enstand aus insgesamt 11 internationalen und nationalen Gruppierungen von mehr oder weniger militanten Umweltschutz- und Anti-Konzerngruppen die Global Ecosphere Organisation (GEO), die seitdem zum eigentlichen Exekutivorgan des Terran Prosperity Council, einer Art Neo-UN mit stark ökologisch-ökonomischen Einschlag, wurde. Der Hauptsitz der GEO ist offiziell in Reykjavik, aber begründet wurde die GEO in Genf - und angeblich entstand dort auch der ominöse Club of Geneva, der nicht nur jährliche Treffen von Wissenschaftlern, Philosophen und Politikern arrangiert, sondern der eigentlich nur den Deckmantel einer interplanetaren Geheimpolizei bildet...
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EDIT: Als Abenteueraufhänger könnte das einiges liefern, von der Erforschung der Zonen über Eindämmung von bedrohlichen Organismen, Verhinderung ihrer Ausbeutung/ihres Missbrauchs bis hin zur Auseinandersetzung mit eventuell intelligenten neuen Lebensformen, die dort entstehen und (gemäß der optimistischen Solarpunk-Grundhaltung) hoffentlich eine gemeinsame Lebensgrundlade mit den Menschen finden ...


vielleicht näher am Thema, aber mit "we-are-the-aliens" Einschlag: eine ganze Reihe der Deadzones, vor allem sogenannte "Swarmzones" entstanden ursprünglich aus unzähligen, teils verzweifelten, teils verrückten Versuchen im Bereich Geoengineering und Bioengineering, mit deren Hilfe man die ausufernde Katastrophe eindämmen oder gar komplett rückgängig machen wollte. Leider resultierte das oft in bizarren Ökounfällen und der Schaffung völlig neuer invasiver Species', die hier und da ganze Landstriche übernommen haben und manchmal mit drastischen Mitteln bekämpft werden müssen...  >;D
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Supersöldner

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Diktatur bringt Widerstand hervor. Regierungstreue Killer Kommandos bringen widerstand hervor. Es wäre nur Logisch wenn es Rebellen gibt die die SC Aktiv Jagen weil sie die SC ausschalten wollen. oder versuchen sie beim Töten zu Filmen. Oder sie zu bekehren damit sie Doppelagenten werden . 

Offline Waldviech

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Uha, da hat man mal einen Tag nicht so richtig Zeit, was zu posten und dann rasseln hier die Ideen....da kann doch nur was Gutes bei rumkommen :d

Gerade den Ansatz hier:
Zitat
Es wäre story-technisch und historisch interessant, wenn es gleichzeitig mit einer globalen Aufsichtsbehörde eine Abkehr von riesigen Staaten wie China, Indien, US, Russland, etc. und Hinwendung zu kleineren Flächenstaaten, Stadtstaaten und regionalen Föderationen gegeben hat:

finde ich tatsächlich ziemlich knuffig, da er einem genügend Raum gibt, um allerlei Interessantes unterzubringen. Das kann dann nämlich unter Umständen den Widerspruch zwischen "Dystopisch und Utopisch" lösen.
So ganz generell war ja angedacht, das die Welt des Solarpunkzeitalters eben nicht, oder zumindest nicht flächendeckend dystopisch, sondern eher optimistisch ist. Nun ist die Idee einer fiesen Ökodiktatur aber auch eine reizvolle, weil es den Topos des "ewig guten Umweltschützers" mal schön auf Links dreht. In einer Welt mit verhältnismäßig vielen Stadt- und Kleinstaaten kann es dann durchaus diverse "Schurkenstaaten" geben, die ihr Solarzeitalter auf genau diese Art und Weise ins Fiese verdrehen.

Zitat
Diktatur bringt Widerstand hervor. Regierungstreue Killer Kommandos bringen widerstand hervor. Es wäre nur Logisch wenn es Rebellen gibt die die SC Aktiv Jagen weil sie die SC ausschalten wollen. oder versuchen sie beim Töten zu Filmen. Oder sie zu bekehren damit sie Doppelagenten werden . 
Kann so sein, muss aber nicht. Es kommt halt immer stark auf den Kontext an. Beispielsweise regt sich bei mir kaum ein Funke der Rebellion in mir, nur weil ich weiß, dass deutsche GSG9-Beamten von der Waffe gebrauch machen, wenn es notwendig ist.
Zudem ist der Ursprungsgedanke hinter dem Club of Geneva nicht "Köpft ihn, er hat eine Plastiktüte!", sondern eher "Syndikatsboss DaSilva lässt Ausgrabungen in Zentralasien durchführen. Unseren Berichten zufolge genau dort, wo sich ein Atomwaffenstützpunkt der antiken russischen Föderation befand. DaSilva unterstützt finanziell die australischen Arkologien. Sie wissen also, was das bedeuten kann. Finden sie mehr raus und notfalls: Handeln sie!". Also gewissermaßen eher die James-Bond-Schiene.

Zitat
nicht wollen das diese für Bäume und Fische Menschen Tötet und 3 ihre für verbrechen wie Müll wegwerfen oder Benzin nutzen ermordeten Angehörigen Rächen wollen.
Um sowas zu "vehindern", ist ja der Solarpunk-Technologiekrams da. Natürlich wirfst Du noch immer deinen Müll weg. Der ist nur so designt, dass er zu hundert Prozent wiederverwertet, kompostiert oder sonst wie unschädlich gemacht werden kann. Natürlich nutzt Du kein Benzin mehr. Warum solltest Du auch? Dein Sprit kommt entweder aus der Algenfarm oder speichert Solarenergie mit Hilfe von Wasserstoff oder Elektrolythen. Hinzu kommt: In der Metropole, in der Du lebst, ist der offentliche Nahverkehr so gut konzipiert und die wichtigsten Dinge so fußläufig erreichbar, dass Du eigentlich keinen privaten PKW brauchst.

Im Übrigen bin ich auch noch etwas unschlüssig, was Raumfahrt angeht. Zunächst hatte ich mir das Ganze ja einigermaßen "raumfahrtfrei" vorgestellt. Doch dann kamen die Solarsegelraumschiffe und Ideen zu Schwerindustrieasteroiden. Wie wäre es denn, wenn der ganze Kram gerade im Aufbau begriffen wäre? Und zwar in Anlauf Nummer 2? Im Jahrhundert der Apokalypse gab es schon einmal einen Run aufs All, der allerdings bis auf wenige Raumstationen zum Erliegen kam, als die Dinge auf Erden zu schlimm wurden. Nun kehrt er Mensch ins All zurück...
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Gerade den Ansatz hier:
finde ich tatsächlich ziemlich knuffig, da er einem genügend Raum gibt, um allerlei Interessantes unterzubringen. Das kann dann nämlich unter Umständen den Widerspruch zwischen "Dystopisch und Utopisch" lösen.
So ganz generell war ja angedacht, das die Welt des Solarpunkzeitalters eben nicht, oder zumindest nicht flächendeckend dystopisch, sondern eher optimistisch ist. Nun ist die Idee einer fiesen Ökodiktatur aber auch eine reizvolle, weil es den Topos des "ewig guten Umweltschützers" mal schön auf Links dreht. In einer Welt mit verhältnismäßig vielen Stadt- und Kleinstaaten kann es dann durchaus diverse "Schurkenstaaten" geben, die ihr Solarzeitalter auf genau diese Art und Weise ins Fiese verdrehen.

Am besten gibt es in beide Richtungen Schurkenstaaten. In der Mitte sind die einigermaßen "guten" Gemeinschaften, die nachhaltige Zivilisation praktizieren; auf der einen Seite stehen als Bedrohung die Schurkenstaaten, die nichts aus der Apokalypse gelernt haben und wieder hemmungslos profitieren, verbrauchen, verschmutzen und Krieg führen wollen; auf der anderen Seite stehen als Bedrohung Schurkenstaaten, die genau das Falsche aus der Apokalypse gelernt haben, entweder im Sinne des Luddismus oder indem sie die Menschheit gleich in ein prätechnologisches Zeitalter zurückführen wollen.

Und man kann natürlich auch in der Mitte Bösewichter ansiedeln. Etwa eine White-Supremacy-Bewegung, der klar ist, dass die Erde auch mit Nachhaltigkeit nur noch Kapazität für X Menschen hat, weshalb es aus ihrer Sicht Verschwendung ist, irgendwelche Nichtweißen am Leben zu lassen, anstatt die Welt bis zur Obergrenze mit Weißen zu bevölkern. Australien klingt ein wenig, als wäre es ein Kandidat für so etwas.
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Offline First Orko

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Kurzer Einwurf: Ich finde übrigens die ganze Idee und was so draus wird richtig spannend! Ein erfrischend unverbrauchtes und endlich mal positives SciFi-Setting...
Das ist m.E. eine super Ausgangslage für eine Microscope-Session wo man dann gemeinschaftlich Geschichte und Entwicklungen der Welt im Spiel erarbeitet  :think:
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Waldviech

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Microscope müsste man hierfür tatsächlich Mal vormerken.

Und die ökologisch angehauchte White-Supremacy-Bewegung hat auch was und gerade für Australien passt das irgendwie sehr gut! Da wäre auf der Seite der Fieslinge dann auch das Konzept der "Grünen Früchte mit braunen Kernen" vertreten. Und wenn man es für andere Ecken der Welt abwandeln will, könnte man statt "Der Weißen" auch irgend eine andere ethnische Gruppe nehmen. Ist ja nicht so, dass Kaukasier ein Monopol auf Herrenmenschenattitüden hätten. Wir waren halt nur Mal recht gut darin.

Und nebenbei: diese Konzeptstudie für ein Solarluftschiff trifft es irgendwie:


https://youtu.be/puLeAKm9fx8
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Offline Kardinal

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noch so dies und das:

- Seenomaden (high-tech und low-tech)
- Australische Wüstenneonazis sind ne coole Idee - vielleicht ergänzt durch (a)nordisch-esoterische low-tech Bionazis in Nordsibirien (Stichwort Anastasia-Bewegung) und (b) buddhistisch-hinduistische ultra-tech Neonazis in Südasien (in schwimmenden Städten und Unterwassersiedlung in/vor Bangladesh vielleicht?)
- https://www.maritime-executive.com/article/researchers-recycle-co2-in-floating-methanol-power-plants
- Idee für übles Großereignis zu Beginn der schlimmsten Krisenjahre: Brasilien entscheidet unilateral den Amazonas zu 80% landwirtschaftlich zu nutzen - nach ergebnislosen Wirtschaftssanktionen erklärt eine internationale Allianz unter UN-Mandat den globalen ökologlischen Notfall - der Amazonaskrieg ist die Folge, ebenso wie danach 50 Jahre Bürger- bzw. Guerillakrieg!
- wichtige Frage: wie steht es mit Kernfusion? Vorschlag: es gibt endlich funktionierende und effektive Fusionsreaktoren - aber erst seit ca. 70 Jahren und nur auf der Erde und nur im Besitz von 4-5 sehr reichen Staaten (im All weit verbreitet und weiterentwickelt)
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Offline Waldviech

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Da würde ich glatt sagen: Passt, wackelt und hat Luft!
Kernfusion ist tatsächlich ne interessante Frage und auch dazu gefällt mir der Ansatz. Ggf. Kam der erste Fusionsreaktor während des Jahrhunderts der Apokalypse zu spät, um während der ganzen Katastrophen noch als Gamechanger zu dienen. Mittlerweile kann und hat man ein paar Fusionsreaktoren, die eben beschriebenen vier oder fünf. Und was macht man mit so viel Energie, wenn der alltägliche Strombedarf mittlerweile regenerativ gedeckt wird?

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Laser_propulsion

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Offline Kardinal

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LP ist ne exzellente - und sogar recht alte - Idee für billige Orbitalliftkapazitäten!

Wie wäre es, wenn Kernfusion eine neue Art von Hochtemperatursupraleitermagneten erfordert, die zB Iridium benötigen - ein auf Erden sehr seltenes, auf Asteroiden hingegen recht häufiges Element?
https://en.wikipedia.org/wiki/Iridium#Occurrence
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...gäbe auch gleich einen prima Grund, warum es so schwer ist, mit den Fusionsmächten gleichzuziehen: Fusion braucht Iridium, Iridium gibt es im All, ins All kommt man mit Fusion!
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Ooooooh Yeah! Das hat doch was! Zumal ich den Terminus "Fusionsmächte" irgendwie geil finde.

Zum allgemeinen Feeling der Raumfahrt in diesem Setting: das ganze Setting arbeitet (zumindest angedacht) mit seinem Neo-Pulp und diversen Retroelementen wie futurisierten Jugendstil und 50er-Jahre-Hurra-wir-leben-noch-Optimismus ja durchaus mit einigem an Nostalgie. Wie wäre es also, wenn Weiland-Yutani-artige Weltraumkonzerne eigentlich mehr so ein Ding des Jahrhunderts der Apokalypse waren und Raumfahrt nun (wieder) in den Händen von Wissenschaftlern ist - was dann so einen gewissen "Mondbasis-Alpha-" und "Orbit-Challenger-Vibe" nach sich zöge?
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