Und selbst das Förderband kann mit vergleichsweise energiearmen Methoden betrieben werden.
Entstanden ist das Ganze übrigens schon vor geraumer Zeit, während des Jahrhunderts der Apokalypse. Da vielen Teilen der Welt während der vielen Katastrophenfälle und der damit verbundenen Energieknappheit elektronische Unterhaltungsmedien entweder nur unzuverlässig funktionierten oder (wieder) einer reichen Elite vorbehalten waren, kam eine ganze Reihe von "einfachen" Spielen wieder in Mode, die man im Zweifelsfalle auch in zerfallenen Ruinen spielen konnte. Knikkern erfreute sich dabei der größten Beliebtheit und die Begeisterung für die bunten Kugeln ist nie abgeklungen.
Das Knikkern hat sogar seinen Weg in die Weltliteratur gefunden - und zwar durch den Romanklassiker "Luhs Pfad". Das Buch ist in weiten Teilen autobiographisch und spielt im von der Postapokalypse zerrütteten Indonesien. Es beschreibt den Weg einer einfachen Murmelspielerin aus den halb überfluteten Slums Jakartas auf die luxuriösen Resortkreuzer der Elite - und wieder zurück. Die komplexe Handlung steckt voller Irrungen und Wirrungen und ähnelt in vielen Punkten den picaresken Schelmenromanen des Barock - nur, dass der Schreibstil weit eingängiger ist. Luh beobachtete ihre desolate Umwelt sehr exakt und beschrieb sie mit einem Humor und einer Menschlichkeit, die den von trister Weltuntergangsdepression triefenden Werken ihrer Zeitgenossen abging. Für Historiker gilt das Buch als Beleg einen der wichtigsten, geistigen Wenden, die während des Jahrhunderts der Apokalypse stattfand - die Wende weg von der alten lethargischen Denkweise der Weltuntergangspropheten hin zu einer wieder der Zukunft zugewandten, praxisorientierten Mentalität.