Ich frage mich was du eigentlich "denkst" für ein Anrecht auf interne, wahrscheinlich vertrauliche Informationen zu haben?
Ich habe nie behauptet, ein Anrecht auf vertrauliche Informationen zu haben. Aber als Unterstützer mehrerer Crowdfundings von Uhrwerk und Feder&Schwert habe ich sehr wohl einen Anspruch darauf, dass die von mir bestellten Produkte auch geliefert werden. Wenn es dabei Probleme gibt, dann ist das Unternehmen auch dazu verpflichtet, die Backer über die genaue Art des Problems zu informieren. Bei kickstarter ist das, meines Wissens, sogar Teil der Geschäftsbedingungen.
Ich habe hier übrigens auch nie gefordert, dass Uhrwerk mehr an Informationen herausgibt als sie es getan haben (geschweige denn mehr als sie dürfen). Ich habe nur meine Überraschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass der ganz überwiegende Teil der Community hier uneingeschränkt zufrieden ist mit dem Verhalten von Uhrwerk, dort offensichtlich auch keinerlei Verschulden für die Insolvenz sieht und stattdessen aufwändige Rettungsmaßnahmen plant.
Nicht falsch verstehen: Wer den Verlag unterstützen will, obwohl die Hintergründe der Insolvenz noch völlig unklar sind, der soll das gerne tun. Wenn es dazu beiträgt, ein Unternehmen zu retten, das in der Vergangenheit tolle Produkte herausgebracht hat und das m.E. für die deutsche Rollenspielszene wichtig ist, umso besser.
Aber wahrscheinlich sind das vor allem Leute, die - anders als ich - nicht bereits ein paar hundert Euro in Crowdfundings der insolventen Verlage investiert haben Für das “Roll inclusicve“-Projekt (für das übrigens immer noch mit Bannern auf der Tanelorn-Startseite geworben wird) habe ich sogar aktiv Werbung gemacht, was ich sonst eigentlich nie tue. Jetzt kann ich nur hoffen, das niemand auf meine Empfehlung hin dort investiert hat.
Ich muss jetzt aber davon ausgehen, dass ich für einen Großteil meines Geldes nie einen Gegenwert sehen werde. Darauf zu vertrauen, dass ein insolventer Verlag alle Crowdfunding-Projekte vertragsgemäß erfüllen wird, ist schon sehr ... optimistisch. Auch Patrick gibt ja zu, dass er nicht sagen kann, wie das mit den Crowdfundings laufen wird. Ich glaube ihm, dass er gerne alle Produkte herausbringen möchte wie geplant, aber das kann er eben nicht mehr selber entscheiden, sondern der Insolvenzverwalter. Und dass der sein okay dafür gibt, dass z.B. Bücher teuer gedruckt werden, wenn damit gar keine großen Einnahmen mehr erzielt werden können (weil die ja schon bezahlt sind), ist nicht selbstverständlich.
Dass ich mir da ein wenig mehr Klarheit darüber wünsche, was mit meinem Geld (und dem vieler anderer) passiert ist und warum trotz der guten Einnahmen eine Insolvenz erforderlich war, dürfte doch verständlich sein. Dass ich diese Information wahrscheinlich nie erhalten werde, ist mir klar. Und dass wohl auch kein Rechtsanspruch darauf besteht, dass mag auch der Fall sein. Aber anders als viele andere hier bin ich mit dieser Situation eben nicht zufrieden.
Nochmal: Wer den Verlag unterstützen will, der soll das gerne tun. Damit tut man auf jeden Fall Gutes (auch für mich übrigens, da dies doch die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht, dass die von mir mitfinanzierten Projekte tatsächlich erscheinen).
Aber ich werde ganz bestimmt dem Geld, das der Verlag schon von mir hat, nicht noch mehr hinterherwerfen. Auf jeden Fall solange nicht, solange ich nicht weiß, ob der Verlag das auch verdient. Denn ein weiteres Superschurken-Hauptquartier möchte ich nicht mitfinanzieren.
Um es abschließend ganz deutlich zu sagen: Ich will keine Informationen, schon gar keine Interna. Was ich will, sind die Produkte, die mir versprochen wurden und die ich schon bezahlt habe. Aber wenn ich die nicht bekomme, dann will ich wissen warum. Das halte ich für eine angemessene Transparenz.
EDIT:
Hinweis auf Bannerwerbung und Fazit ergänzt, Autokorrektur-Quatsch verbessert.