Aber als Unterstützer mehrerer Crowdfundings von Uhrwerk und Feder&Schwert habe ich sehr wohl einen Anspruch darauf, dass die von mir bestellten Produkte auch geliefert werden. Wenn es dabei Probleme gibt, dann ist das Unternehmen auch dazu verpflichtet, die Backer über die genaue Art des Problems zu informieren. Bei kickstarter ist das, meines Wissens, sogar Teil der Geschäftsbedingungen.
Korrekt. Allerdings ist das Insolvenzrecht an der Stelle maßgeblich.
Ich habe nur meine Überraschung darüber zum Ausdruck gebracht, dass der ganz überwiegende Teil der Community hier uneingeschränkt zufrieden ist mit dem Verhalten von Uhrwerk, dort offensichtlich auch keinerlei Verschulden für die Insolvenz sieht und stattdessen aufwändige Rettungsmaßnahmen plant.
Es ist dein gutes Recht dich zu wundern. Deine Deuteleien und Unterstellungen sind zwar unschön, aber für mich eine v.a. verstehbare emotionale Abwehrreaktion. Fair gelesen hat Uhrwerk die Insolvenz überrascht. Die Kommunikation und Offenheit des Verlages über Jahre verfolgend (inkl. der Schwierigkeiten und der Kommunikation bezüglich des Numenera-CF), sind bislang keine Anhaltspunkte vorhanden an ihrer (nicht sehr schmeichelhaften) Selbstdarstellung zu zweifeln.
[...] obwohl die Hintergründe der Insolvenz noch völlig unklar sind [...]
Wer ein bißchen Kenntnisse über Insolvenzen und die Rollenspielbranche hat, kann mit der Info "überraschend" durchaus was anfangen. Es ist nicht die Schuld der Verlage A) momentan aus strategischen und/oder rechtlichen Gründen nicht mehr sagen zu können und B) dass Dir wohl die Kenntnisse abgehen.
Für das “Roll inclusicve“-Projekt (für das übrigens immer noch mit Bannern auf der Tanelorn-Startseite geworben wird) habe ich sogar aktiv Werbung gemacht, was ich sonst eigentlich nie tue. Jetzt kann ich nur hoffen, das niemand auf meine Empfehlung hin dort investiert hat.
Warum kannst Du nur hoffen? Das Engagement der Autor.inn.en sowie das Volumen des CF-Projektes (und damit Interesse und Marktvolumen für das fertige Buch) lassen begründet annehmen, dass "Roll inclusive" auf jeden Fall fertig gemacht werden wird. (Was natürlich nicht automatisch bedeutet, dass es ohne finanziellen Schaden der Unterstützer abgehen wird.)
Ich muss jetzt aber davon ausgehen, dass ich für einen Großteil meines Geldes nie einen Gegenwert sehen werde.
OK. Es ist also hauptsächlich Angst ... um das investierte Geld?
Das hättest Du auch einfacher sagen können.
Dass ich mir da ein wenig mehr Klarheit darüber wünsche, was mit meinem Geld (und dem vieler anderer) passiert ist und warum trotz der guten Einnahmen eine Insolvenz erforderlich war, dürfte doch verständlich sein.
Es sieht keineswegs so aus als hätten Misswirtschaft oder Probleme mit den Crowdfundings zu den Problemen geführt.
Steuerschulden sind z.B. übliche insolvenz-auslösende Gründe. Sowas kann auch über Steuernachforderungen geschehen. Wenn z.B. das Finanzamt plötzlich - spät aber innerhalb gesetzlicher Fristen - bemerkt, dass es ursprünglich eine größere Summe an Steuern zu wenig verlangt hat.
Andere Fälle sind, dass ein Kreditgeber sich - aufgrund eigener Schwierigkeiten - plötzlich zurückzieht und die Bedienung des Kredits fordert.
Aber anders als viele andere hier bin ich mit dieser Situation eben nicht zufrieden.
Nachvollziehbar. Einfach weil - neben all den Querelen mit Prometheus und nach Insolvenzen von ICE, Citadel/Laurin, ... - hier nochmal klar wird:
CF und Vorbestellungen sind im Rollenspiel-Bereich besonders risikobehaftete Investitionen. Wenn das plötzlich klar wird, ist das eine unschöne Erkenntnis. Gerade wenn man viel Geld in die Hand genommen hat.
EDIT:
Ansonsten sollte man auch mal die kritischen Meinungen respektieren, finde ich.
Auf jeden Fall!
Es bedeutet nur nicht, dass man gleichzeitig die Kritik als als begründet anerkennen muss.
An der prinzipiellen Zulässigkeit der emotionalen Reaktion besteht aber kein Zweifel. Die darf genau so ausfallen.