Autor Thema: SL von UK Games Expo geflogen: Angeblich war sexuelle Gewalt Thema des Spiels  (Gelesen 78894 mal)

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Offline Rabe

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Gewalt gibt's nun mal in mindestens 95% aller Rollenspielrunden, und bisher scheinen die Wenigsten ein Problem damit zu haben (was daran liegen mag, daß die, die sich daran ernsthaft stören mögen, dank dieser Tatsache den Weg ins Hobby meist gar nicht erst finden...aber das ist ggf. ein anderes Thema). Interessant wäre in der Hinsicht also wahrscheinlich mehr Detail als nur ein lapidares "ja, hier gibt's Gewalt" -- ob ich nur abstrakt Trefferpunkte 'runterkloppe oder Mord, Totschlag, und Folter tatsächlich grafisch und mehr oder weniger genüßlich ausgespielt werden, macht ja beispielsweise auch noch einen klitzekleinen Unterschied.

Meld. Ich hab ein Problem damit.
Ich hasse die Verharmlosung von Gewalt, besonders wenn sie, wie in manchen Runden oder Systemen als das übliche oder bessere Mittel zur Lösung von Problemen propagiert wird.

Ich habe letztens eine Runde abgebrochen, weniger wegen der unnötigen und brutalen Weise wie einem Wehrlosen der Kopf abgeschlagen wurde, weil der Spieler sich nicht mit einem Gefangenen belasten wollte, sondern weil ein anderer Spieler die Sache OT gerne als normal und nicht der Rede wert definiert haben wollte. Tenor: Es ist halt eine grausame Welt, da darf man das nicht so eng sehen.

Ich bin mal gespannt. Wenn jetzt in Zukunft eine bestimmte Form von Gewalt (z.B. Sexuelle Gewalt) für Con-Runden ausgeschlossen wird, wie das dann mit anderen Formen von Gewalt ist und ob Abenteuer in denen Gewalt und das Begehen von Straftaten als primäre Lösungswege vorrausgesetzt werden, ähnlich untersagt werden. Oder sind traumatisierte Opfer von nicht-sexueller Gewalt weniger wichtig? Wir werden mal sehen.

Ich denke, das die Lösung hier in einer möglichst offenen umfassenden Kommunikation liegt, die im auslösenden Fall ganz offenkundigt haarsträubend schief gegangen ist, sowohl vor, während als auch nach dem Spiel und von allen beteiliten Seiten, wie mir scheint.
« Letzte Änderung: 9.06.2019 | 19:50 von Rabe »

Offline Radulf St. Germain

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Was ich sehr bemerkenswert finde: Egal welche Seite ich in diesem Streit lese, beides klingt sehr plausibel für mich als Aussenstehenden. D.h. meine Intuition sagt mir nicht, X oder Y haben recht, auch wenn offensichtlich irgendwo jemand von den Fakten abweicht.

Aber was mir Sorgen macht, ist die Bereitschaft mancher Leute gleich die halbe Welt zu mobilisieren, u.a. den Verlag, der das Spiel herausgebracht hat.  :o Und die Verachtung, die dem Typen entgegenschlägt, der den GM interviewt hat.  :(

Offline Blechpirat

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Ich hasse die Verharmlosung von Gewalt, besonders wenn sie, wie in manchen Runden oder Systemen als das übliche oder bessere Mittel zur Lösung von Problemen propagiert wird.

Ich auch, und wollte das mit meinem "Und keiner hat ein Problem damit." auch thematisieren. Vielleicht ist das ja das Gute an diesem Thema, das wir uns darüber Gedanken machen. Denn hier schimmert ja das Table-Top/Wargame-Erbe immer noch sehr stark durch: Kämpfen löst das Problem - das Rollenspiel vorher sorgt nur dafür, dass uns der Ausgang auch wichtig ist. Und das halte ich durchaus für etwas, was wir uns durchaus mal kritisch vor Augen führen können.

Offline KhornedBeef

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Wenn ein hypothetischer jemand und seine Runde EINVERNEHMLICH in Ihrer Freizeit spielen, dass sich alles mit einen humorvoll gezeichneten Axthieb lösen lässt, weil sie in ihrem übrigen Leben für das Gegenteil eintreten, dann würde ich jetzt auch nicht von Hass sprechen. Wir reden hier doch von etwas anderem, oder?
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Offline Settembrini

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Denn hier schimmert ja das Table-Top/Wargame-Erbe immer noch sehr stark durch: Kämpfen löst das Problem - das Rollenspiel vorher sorgt nur dafür, dass uns der Ausgang auch wichtig ist. Und das halte ich durchaus für etwas, was wir uns durchaus mal kritisch vor Augen führen können.

Nein, entschiedenes NEIN: Seit der Erfindung der Rollenspiele sind die fast ganzen creepers und weirdos aus dem Wargaming-Hobby raus und frönen fröhlich dem Rollenspiel (oder 40k...). Da gibt es einschlägige Zitate von Marc Miller und so weiter.

Daß Kämpfen ein Problem "löst", ist sogar bei sehr vielen Wargaming Systemen nur bedingt korrekt. Bei ASL entscheidet fast immer die Bewegung ("Wer schießt, verliert" ist gängiges Sprichwort), bei Imperium Romanum II ist jede Schlacht wie russisch Roulette, bei World in Flames ist das Managment der Produktionsspirale und des US Kriegseintritts mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger, bei Empires in Arms entscheidet das Friedenmachen und die Diplomatie etc. pp.
Bei den CDGs sind Schlachten meist sogar ziemlich öde.

Abfeiern von Gewalt und Kewlifizierung von Gewalt sind die Domäne des Rollenspiels und der Gun Pron-40k artigen Tabletops.
« Letzte Änderung: 9.06.2019 | 20:54 von Settembrini »
caveat lusor, sie befinden sich in einer Gelben Zone - Der PESA RHD warnt!

Abenteuerpunkt. das fanzine des autorenkollektivs.
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Offline nobody@home

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Ich auch, und wollte das mit meinem "Und keiner hat ein Problem damit." auch thematisieren. Vielleicht ist das ja das Gute an diesem Thema, das wir uns darüber Gedanken machen. Denn hier schimmert ja das Table-Top/Wargame-Erbe immer noch sehr stark durch: Kämpfen löst das Problem - das Rollenspiel vorher sorgt nur dafür, dass uns der Ausgang auch wichtig ist. Und das halte ich durchaus für etwas, was wir uns durchaus mal kritisch vor Augen führen können.

Zustimmung hier. Und dabei habe ich gar nicht mal unbedingt was gegen fiktive Gewalt, zumindest im passenden Zusammenhang -- aber schon, wenn das Ziel des Rollenspiels selbst scheinbar nur noch darin liegt, möglichst originelle Entschuldigungen fürs Aneinanderreihen von Kampfbegegnungen in ihrer Eigenschaft als "Hauptgericht" zu liefern (wie man's insbesondere auch, aber längst nicht nur, aus Computerspielen kennt), läuft die Sache mMn ein gutes Stück weit aus dem Ruder. Und das ist noch nicht mal ein großartig moralisch-ethischer Einwand, sondern einfach nur die praktische Tatsache, daß ich detailliert ausgewalzte Kampfszenen nicht einmal besonders interessant finde und mit der darauf verwendeten Spielzeit wahrscheinlich oft etwas Besseres anfangen könnte...

Offline YY

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Wenn jetzt in Zukunft eine bestimmte Form von Gewalt (z.B. Sexuelle Gewalt) für Con-Runden ausgeschlossen wird, wie das dann mit anderen Formen von Gewalt ist und ob Abenteuer in denen Gewalt und das Begehen von Straftaten als primäre Lösungswege vorrausgesetzt werden, ähnlich untersagt werden.

Das sind zwei verschiedene Aspekte, bei denen aber mMn der Ball deutlich beim betreffenden Spieler liegt.
Zum Einen: Wer als Spieler explizit einen nicht gewalttätigen Lösungsweg will, sei der nun "nur" offene Option oder sogar alternativlos, der muss sich seine Runden genau auswählen und sich vorher beim SL rückversichern.

Und zum Anderen darf ich als SL mMn durchaus davon ausgehen, dass jemand erst mal kein Problem mit der im "traditionellen" Rollenspiel und in Mainstream-Medien für das jeweilige Genre üblichen Darstellung von Gewalt hat. Für "grim & gritty"-Fantasy auch gerne unter Ausklammerung von GoT.
Wer sich daran schon stört, der kann sich eben nicht mehr ohne Weiteres in eine "normale" Runde setzen. Das ist exotisch genug, um nicht davon ausgehen zu können, dass alle anderen sich präventiv daran orientieren oder dass sich das Spielverhalten in der Fläche ändert, wenn man das öfter mal anspricht.


Den Con will ich sehen, wo ausschließlich gewaltfreie Runden stattfinden - vor Allem für hinreichend weit gefasste Definitionen von Gewalt.

Daß Kämpfen ein Problem "löst", ist sogar bei sehr vielen Wargaming Systemen nur bedingt korrekt. Bei ASL entscheidet fast immer die Bewegung ("Wer schießt, verliert" ist gängiges Sprichwort), bei Imperium Romanum II ist jede Schlacht wie russisch Roulette, bei World in Flames ist das Managment der Produktionsspirale und des US Kriegseintritts mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger

Hä? :o
Bei ASL ist die Bewegung der eine Teil von "Feuer und Bewegung", sprich das Manövrieren auf taktischer Ebene. Hat also gar nichts mit Kämpfen zu tun, genau wie der Umstand, dass bei den anderen genannten Spielen der strategische Part wichtiger ist als der taktische :Ironie:


Völlig am Thema vorbei.


Kämpfen löst das Problem - das Rollenspiel vorher sorgt nur dafür, dass uns der Ausgang auch wichtig ist. Und das halte ich durchaus für etwas, was wir uns durchaus mal kritisch vor Augen führen können.

Gerne in einem Grundsatz-Thread (bzw. seiner Neuauflage, hatten wir doch bestimmt schon mal...).
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Drantos

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... bei World in Flames ist das Managment der Produktionsspirale und des US Kriegseintritts mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger, ...

Endlich mal jemand, der begriffen hat, worauf es bei WiF wirklich ankommt  :d


cu Drantos

Offline Blechpirat

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Abfeiern von Gewalt und Kewlifizierung von Gewalt sind die Domäne des Rollenspiels und der Gun Pron-40k artigen Tabletops.
Das ist natürlich eine Verschiebung dessen, was ich gesagt habe: Bei mir war nicht von Abfeiern oder Kewlness die Rede. Aber ich würde dir trotzdem widersprechen: Natürlich spielt man Wargames nicht, wenn man nicht auch von dem ganzen Thema fasziniert ist.

Mein Argument ist, dass es a) historisch für Kampf von Anfang an Regeln gab, während für andere Konfliktlösungen keine Regeln angeboten wurden und b) seit jeher eine "finale" Lösung, also Kampf bis zum Tod, für die meisten publizierten Module das Finale darstellt.

Offline Rabe

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Und zum Anderen darf ich als SL mMn durchaus davon ausgehen, dass jemand erst mal kein Problem mit der im "traditionellen" Rollenspiel und in Mainstream-Medien für das jeweilige Genre üblichen Darstellung von Gewalt hat. Für "grim & gritty"-Fantasy auch gerne unter Ausklammerung von GoT.
Wer sich daran schon stört, der kann sich eben nicht mehr ohne Weiteres in eine "normale" Runde setzen. Das ist exotisch genug, um nicht davon ausgehen zu können, dass alle anderen sich präventiv daran orientieren oder dass sich das Spielverhalten in der Fläche ändert, wenn man das öfter mal anspricht.

Naja, wenn für die Runde, an der ich teilnehme, die reale Welt als Basis gewählt wurde, oder eine Ableitung davon, dann muss ich alle möglichen Formen von Gewalt als Teil der Welt akzeptieren? Wird nun teilweise ausgeklammert, dann muss man sich fragen wieso das nur partiell gelten soll? Und da man die einen Gewaltopfer kaum gegenüber den anderen benachteiligen kann, könnte es auf die gewaltlose Con hinauslaufen?

Oder, man macht das generell transparent und redet ausreichend miteinander, statt zu regulieren.

Ich glaube im übrigen nicht, dass man heutzutage noch von einer "normalen" Runde sprechen kann. Dazu ist das Hobby Rollenspiel inzwischen zu vielfältig.  ;D

Offline YY

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Wird nun teilweise ausgeklammert, dann muss man sich fragen wieso das nur partiell gelten soll? Und da man die einen Gewaltopfer kaum gegenüber den anderen benachteiligen kann, könnte es auf die gewaltlose Con hinauslaufen?

Es gibt medial verbreitete und "salonfähige" Gewalt bzw. Darstellungsformen von Gewalt, Stichwort Eskapismus. Und es gibt Gewaltformen, die sich genau dafür eher nicht eignen, z.B. sexuelle und sexualisierte Gewalt.
Also: Ja, es gibt ganz deutliche Unterschiede und die Bereiche, die eher wacklig bis entschieden tabu sind, erkennt man intuitiv ziemlich gut, wenn man sich die Medienlandschaft anschaut.

Ansonsten: Nur weil jemand Gewaltopfer ist, heißt das noch nichts. Relevant sind einzig jene, die damit ein bleibendes Problem haben und trotzdem mitspielen wollen - und die müssen im Zweifelsfall kommunizieren, wo sie die Grenze ziehen.
Sonst landet man ganz schnell bei "Irgend jemand könnte sich an irgendwas stören". Dann funktioniert vor lauter Bedenken und Prävention gar nichts mehr.

Ich glaube im übrigen nicht, dass man heutzutage noch von einer "normalen" Runde sprechen kann.

Auf großen (Mainstream-)Cons? Doch, kann man ganz eindeutig.
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Offline First Orko

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Kurzer Gedankensprung: Vielleicht haben wir auch gerade die Situation, dass über Youtube-Konsorten (Let's Plays, Rocketbeans etc) Menschen in "unsere" Welt gucken und erste tapsige Schritte wagen, die bisher wenn überhaupt nur am Rand vom Geekdom mitbekommen haben. Beobachte ich gerade in einer Runde, die aus dem Verein heraus gewachsen ist: 2 von 4 Spielerinnen sind ebenso fasziniert wie ahnungslos vom gesamten Komplex "Rollenspiel / Szene / Anime / Tabletop / Serien / ...".

Da sitzt dann jemand, der fröhliches DnD-Zombie-Moschen á la "Big Bang Theory" und Rocketbeans erwartet und wird nackt und einfäkaliert vom Laster geschubst (bzw seiner Figur). Und der SL dann so "Naja war halt doll, sorry. Machen wa weiter?"

Oder man zersägt lachend Orks mit dem Kettensägenschwert.

Oder beißt sich duch Halsschlagadern wehrsoler Jungfrauen.

Dann prallen halt zwei Welten aufeinander. Social Media-Gewichse tut dann ein Übriges.
Vielleicht sollten wir mal drüber reden, dass unsere Hobbylandschaft eben schon ein bißchen länger nicht mehr aus einer heterogenen Masse an mehrheitlich schwarz angezogenen, introvertierten Kellerkindern besteht  ;)

Davon ausgehend wäre es schon sinnvoll, wie man ein möglichst zugängliches Außenbild transportiert ohne sich gleich selbst zu lähmen - siehe YYs Einschübe, die ich gut nachvollziehen kann und eigentlich auch so sehe.
Und ob wir uns dahingehend überhaupt öffnen - und dann eben auch: Verändern wollen. Denn Basen des Hobbys sind und waren immer: Kommunikation und Toleranz. Letzteres erfordert auch unbequeme Einsichten an einem selbst - auch von Leuten, die "von außen" kommen und erstmal verstört werden.

Übrigens sehr schön, wie sich der Thread entwickelt. Hat mir viele neue Gedanken gebracht und regt zur (Selbst)Reflexion an  :d
« Letzte Änderung: 9.06.2019 | 22:21 von First Orko »
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Swafnir

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Gedöns. Keiner weiß, wie es wirklich gewesen ist. Mittlerweile wahrscheinlich nicht mal mehr die, die selbst dabei waren. Und UNS kann der KONKRETE Fall auch völlig egal sein. Wir können diese Erzählung nur zum Anlass nehmen, über unser eigenes Verhalten nachzudenken, und über Verfahrensweisen für die Veranstaltungen, die WIR organisieren.

Das ist eigentlich ein sehr passendes Schlusswort.

Offline ArneBab

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Da macht man sich einen Riesenhaufen Arbeit und am Ende ziehen dabei genau jene mit, die eh unproblematisch sind.
Den einen Erst-Con-SL, der rollenspielerisch sonstwo sozialisiert wurde, sich spontan drei Spieler schnappt und denen einen Riesenhaufen hinscheißt - den bekommt man damit trotzdem nicht abgedeckt, weil der auf Anfrage vorher natürlich sagen wird, dass er "ganz normal" leitet.
Ich denke, dass die Arbeit sich in Grenzen hält: Es gibt meist eh eine Vorlage in der SLs angebotene Runden eintragen können. Da gibt es dann halt noch 6 Felder zum Ankreuzen: Totschlag, Grafische Darstellung von Gewalt, Verrat, Hoffnungslosigkeit, … (wobei ich die Warnung vor Flüchen lächerlich finde, aber naja, ich lebe auch nicht in den USA)

Was daran auch toll wäre: Rollenspiele, die diese Themen explizit außen vor lassen, würden ein Alleinstellungsmerkmal bekommen.

Zum Thema Spiel ohne Gewalt: Könnten wir das in einen eigenen Thread auslagern? Es ist interessant, aber komplex genug, um einen eigenen Thread Wert zu sein. Und die Antwort ist nicht nur "weil Rollenspiele halt mal Wargames waren" und auch nicht nur "Menschen wollen halt Gewalt".
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
Zettel-RPG — Ein Kurzregelwerk auf Post-Its — für Runden mit Kindern.
Flyerbücher — Steampunk trifft Fantasy — auf einem Handzettel.
Technophob — »Wenn 3D-Drucker alles her­stel­len können, aber nicht dürfen, dann ist Techschmuggel Widerstand und Hacken Rebellion.«

Offline Issi

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Angenommen die SC sollen einem NSC helfen, dem sexuelle Gewalt angetan wurde?
Z. B.  den Täter finden
Oder sie sollen verhindern, dass NSC solche Gewalt angetan wird?
Z. B. Geiseln befreien.
Oder die SC jagen jmd. der sowas angeblich getan hat, treffen aber nie auf irgendwelche Opfer?


Gleiches Kaliber wie der Fall hier,  oder ein anderes?

Bzw. Was genau bedeutet denn "Diese Themen können vorkommen? "

Beispiel: Folter kann vorkommen.
Bedeutet das dann, dass nur NSC gefoltert werden können oder auch SC?
Oder bedeutet das nur, dass es sowas in der Welt zwar gibt aber nur am Rande mal erwähnt werden darf?
(A la "da ist dieser böse Graf, der seine Gefangenen foltert. "  Aber man trifft weder Opfer von ihm,  noch wird man selbst eins)

Denn sowas wie : Dieses Thema darf vorkommen. - Finde ich erstmal noch ziemlich undifferenziert.

Könnte man unterschiedlich verstehen.

Und was bedeutet es dann umgekehrt, wenn ein bestimmtes Thema von Gewalt nicht aufgeführt wird ? Bedeutet das dann, dass es sowas in der Welt gar nicht geben darf?
Z. B. auch keinen bösen Grafen,  von dem man gehört hat, dass er sowas macht?
(Als Ruf eines Bösewichtes)

Edit.
Wenn Spieler lesen: Folter kommt vor- Könnten sie evtl.  annehmen, dass ihre Figuren gefoltert werden. Und deshalb der Runde fernbleiben
Obwohl der SL vielleicht nur den " Folterer von Kneifzange" jagen lässt.

Oder  SL trauen sich nicht mehr Bösewichte zu bringen, die den Ruf besonderer Grausamkeit haben, oder Fälle mit ihnen.
Denn dann müssten sie es eventuell aufführen, was wiederum dazu führen könnte, dass Spieler im Vorfeld abgeschreckt werden.

Dann jagt man eben stattdessen  Bankräuber, um auf Nummer sicher zu gehen.


« Letzte Änderung: 10.06.2019 | 08:10 von Issi »

Offline Rabe

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Ich glaube im übrigen nicht, dass man heutzutage noch von einer "normalen" Runde sprechen kann. Dazu ist das Hobby Rollenspiel inzwischen zu vielfältig.  ;D
Auf großen (Mainstream-)Cons? Doch, kann man ganz eindeutig.

Quelle: Übersicht der bisher angemeldeten Spielrunden auf der FeenCon 2019 (Stand 10.06.2019/Anmeldeschluss ist der 13.07.2019)
Battletech
Cthulhu
Cthulhu
Privat Eye
Star Wars auf Fate Basis
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Midgard 1880
New Hong Kong Story
Cthulhu
Shadowrun
Dungeon Crawl Classics
Rollenspiel für Kinder
Alien RPG
D&D
Everyone is Jogn (Cthulhu)
New Hong Kong Story
Startrek Adventures
Cyberpunk 2020
Dungeon Crawl Classics
VtM
Star Wars auf Fate Basis
Shadowrun
Savage Worlds
DnD
Cthulhu now
New Hong Kong Story
DSA
D&D

Welche Runde sind hier die "normalen", welche sind es nicht?

Es gibt medial verbreitete und "salonfähige" Gewalt bzw. Darstellungsformen von Gewalt, Stichwort Eskapismus. Und es gibt Gewaltformen, die sich genau dafür eher nicht eignen, z.B. sexuelle und sexualisierte Gewalt.
Also: Ja, es gibt ganz deutliche Unterschiede und die Bereiche, die eher wacklig bis entschieden tabu sind, erkennt man intuitiv ziemlich gut, wenn man sich die Medienlandschaft anschaut.
Das Argument kann ich nicht nachvollziehen.
Wenn ich die Medienlandschaft betrachte, sehe ich eher eine Häufung der Thematisierung von sexueller und sexuallisierter Gewalt (beispielsweise Sansa/GoT) oder die Reaktionen im vorliegenden Fall.
Was die akzeptierte Anwendung* bestimmter Gewaltformen angeht, so bin ich mir über einen gesellschaftlichen Konsens "akzeptierter" Gewalt nicht sicher, obwohl wir (als Gesellschaft) wahrscheinlich zunehmend wieder in diese Richtung gehen.

*Die Anwendung sexueller Gewalt durch SC ist aber eigentlich nicht der Auslöser dieses Threats.

Ansonsten: Nur weil jemand Gewaltopfer ist, heißt das noch nichts. Relevant sind einzig jene, die damit ein bleibendes Problem haben und trotzdem mitspielen wollen - und die müssen im Zweifelsfall kommunizieren, wo sie die Grenze ziehen.
Sonst landet man ganz schnell bei "Irgend jemand könnte sich an irgendwas stören". Dann funktioniert vor lauter Bedenken und Prävention gar nichts mehr.
Da stimmen wir beide völlig überein.
Ich habe Sorge, das aus Gründen einer vorauseilenden Selbstzensur Regeln aufgestellt werden, die mehr schaden als hilfreich sein könnten.

Offline Sashael

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Welche Runde sind hier die "normalen", welche sind es nicht?
Nach der von YY eingebrachten Definition von gesellschaftlich akzeptierter Darstellung von Gewalt? Wahrscheinlich fast alle, mit kleinen Einschränkungen bei Cthulhu.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Issi

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Nach der von YY eingebrachten Definition von gesellschaftlich akzeptierter Darstellung von Gewalt? Wahrscheinlich fast alle, mit kleinen Einschränkungen bei Cthulhu.
Es macht mMn. trotzdem einen Unterschied ob ich Gewalt (Blut, Gehirn, Massaker) im Film oder im Rollenspiel habe.
Beim Rollenspiel ist idR. das Erleben intensiver.
Und es kommt auch auf die Art der Beschreibungen an.
Wie detailiert sind sie?
Wie ist die "Kameraführung?"
Wird dabei mit den Gefühlen der Spieler gespielt? Werden die überhaupt berücksichtigt?

Thema ist die eine Sache, Umsetzung und Betrachtung eine andere.
Und dann kommt es noch auf das Medium an.
Rollenspiel ist ein anderes als Film.

Edit. Das was in Serie und Film noch ertragbar ist, kann im Rollenspiel uU. trotzdem bereits untragbar sein.

Serien und Filme haben, ab 16 + , oft jede Menge "Sex und Gewalt" (GoT, Spartacus, Walking Dead etc. ), bis zur Grenze des Erträglichen. (Mit der auch gespielt wird)
Das ohne Filter aufs Rollenspiel zu übertragen wäre mMn. riskant.
« Letzte Änderung: 10.06.2019 | 10:22 von Issi »

Offline Rhylthar

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Nach der von YY eingebrachten Definition von gesellschaftlich akzeptierter Darstellung von Gewalt? Wahrscheinlich fast alle, mit kleinen Einschränkungen bei Cthulhu.
Problem ist halt, dass die Liste eigentlich nichts aussagt, aufgrund der Bandbreite der dann doch möglichen wirklich angebotenen Inhalte.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Rabe

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Bzw. Was genau bedeutet den "Diese Themen können vorkommen? "
Beispiel: Folter kann vorkommen.

Und was bedeutet es dann umgekehrt, wenn ein bestimmtes Thema von Gewalt nicht aufgeführt wird ? Bedeutet das dann, dass es sowas in der Welt gar nicht geben darf?

Das sind die Fragen. Aus welchem Grund will man ggf. Grenzen ziehen? Wenn es um den Schutz vor Triggern geht, dann ist das Vorkemmen in der Welt schon ein Problem.

Ich hatte jemanden mit extremer Spinnenphobie in der Runde und die Erwähnung einer Reise ins Unterreich (Spinnen'deko'/Drider/etc.) löste Unbehagen aus.
Ebenso hat sich jemand in einer Pulprunde unwohl gefühlt als die Gruppe ein abgestürztes Flugzeug suchen sollte (Flugangst), wurde dann ein verschollenes Frachtschiff.

"Gewalt gegen Kinder" ist mir zum Beispiel zu umfassend und zu wage.
Häufig damit gemeint könnte sein: "Die akute Anwendung ungerechtfertigter körperlicher Gewalt von erwachsenen Personen (16+) gegen körperlich unterlegene minderjährige Personen (0-12 Jahre) soll im Spiels nicht dargestellt werden.".
Aber einen Katalog solcher spezifischer Formulierungen auszustellen ist aufwendig und sie im Spiel zu beachten dürfte mitunter wenig praktikabel sein.
Eine gute Lösung um dies vorab zu vermitteln habe ich noch nicht gefunden und verwende auch deswegen dynamische Mittel (X-Card/ScriptChange/etc.).

Problem ist halt, dass die Liste eigentlich nichts aussagt, aufgrund der Bandbreite der dann doch möglichen wirklich angebotenen Inhalte.
Naja, es ist halt die komplette Liste der bislang (bis 7:30 Uhr) angebotenen Runden auf einer Mainstream-Convention, und die Aussage war, ja, das man auf dieser Liste "normale" Runden eindeutig erkennen kann.
Wahrscheinlich kommen noch ein paar Runden hinzu, aber ob das das Verhältnis zwischen Mainstream-Runden und solchen die nicht zu den großen 5 gehören so massiv ändert?
Wenn alle 'normal' sind, was wäre dann nicht mehr 'normal'?

Serien und Filme haben, ab 16 + , oft jede Menge "Sex und Gewalt" (GoT, Spartacus, Walking Dead etc. ), bis zur Grenze des Erträglichen. (Mit der auch gespielt wird)
Das ohne Filter aufs Rollenspiel zu übertragen wäre mMn. riskant.
Der "Filter" der Expo-Runde (TftF) war glaube ich 18+?

Offline gilborn

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Ich denke, dass die Arbeit sich in Grenzen hält: Es gibt meist eh eine Vorlage in der SLs angebotene Runden eintragen können. Da gibt es dann halt noch 6 Felder zum Ankreuzen: Totschlag, Grafische Darstellung von Gewalt, Verrat, Hoffnungslosigkeit, … (wobei ich die Warnung vor Flüchen lächerlich finde, aber naja, ich lebe auch nicht in den USA)

In meinen Augen kann ich mir die 6 Felder sparen wenn ich Angaben mache wo ich mich im Spannungsfeld von Allmacht und Ohnmacht befinde.

Denn mit Ohnmacht haben gefühlt 90% der Rollenspieler WIRKLICH ein Problem (CoC-Spieler mal ausgenommen  :think:). Das ist selbst in sehr geringer Ausprägung nicht gewollt.

Da brauche ich mir gar nicht so drastischen Situationen wie im Thread-Thema geschildert anschauen, das beginnt schon viel früher.
Man braucht sich nur vor Augen halten wie Unwohl sich die meisten schon Fühlen wenn es um etwas "Einfaches" geht wie Angst darzustellen.
Ein anderes Beispiel wären Flaschenhalssituationen in denen man sich mit einer Übermacht konfrontiert sieht und sich nicht mit Waffengewalt freikämpfen kann. Für viele ein SL-Fail par excellence.
Und wenn man sich moderne Blockbuster ansieht, erkennt man auch, dass momentan wohl eher Machtfantasien Konjunktur haben.

Pysische Gewalt ist in Rollenspielen meist kein Problem, weil man ihr nicht hilflos gegenüber steht. Ich haue halt zurück, und zumindest beim Klassenprimus DnD ist ja alles so zurecht gelegt, dass die Spieler gewinnen und keine bleibenden Konsequenzen in Form von Verkrüppelungen zu befürchten sind.
Spoiler GoT
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Auf der anderen Seite: Wird mein SC Hostel-mäßig gefoltert und ich kann ichts dagegen tun, ist das mMn Empfindungsmäßig dem fiktiven Durchspielen einer Vergewaltigung gleichzusetzen (Eventuell vorhandene Traumatisierungen einmal vorgelassen), ob die Gewalt sexuell ist oder nicht. Da brauche ich keine Einteilung.

Hier kann man im vorliegenden Beispiel zumindest einwerfen, dass die Vergewaltigung (ob sie nun nur unbeabsichtigterweise angedeutet oder explizit genannt wurde) im Off passiert ist.
Das ist zwar immer noch nicht geil, aber trotzdem ein ganz anderes Kaliber als ob das durchexerziert wird.
Die folgendes Szene, gefesselt und nackt gejagt zu werden ist auf der anderen Seite natürlich auch wieder mit viel Hilflosigkeit belastet.

Meine Empfehlung für Cons wäre also eine Angabe, wo der Grad an zu erwartender Ohnmacht liegt:
  • Das angebotene Abenteuer ist eine reine Spieler-Allmachtfantasie (Filmentsprechung Fast and the Furious), bis zu:
  • Im angebotenen Abenteuer müssen sich Spieler mit absoluter Hilflosigkeit auseinandersetzen (Filmentsprechung Hostel).
(Man denke sich beliebig viele Zwischenstufen)

Offline Rhylthar

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Zitat
Naja, es ist halt die komplette Liste der bislang (bis 7:30 Uhr) angebotenen Runden auf einer Mainstream-Convention, und die Aussage war, ja, das man auf dieser Liste "normale" Runden eindeutig erkennen kann.
Man sollte "erwarten", dass die meisten dieser Runden "normal" sind. Allerdings hätte ich das bei einer "Things from the Flood"-Runde auch erwartet.

Die Spannbreite des "Möglichen" ist halt viel zu groß, als dass man es am Regelsystem festmachen kann. Selbst wenn ich "Trigger" mal gar nicht dazunehme, weil mit all denen "zu planen" grenzt an eine Unmöglichkeit.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Maarzan

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Denn mit Ohnmacht haben gefühlt 90% der Rollenspieler WIRKLICH ein Problem (CoC-Spieler mal ausgenommen  :think:). Das ist selbst in sehr geringer Ausprägung nicht gewollt.

Erscheint als ein sehr förderliches Kriterium, welches denke ich besser als die bisherigen das spezifische Empfinden der Spieler mit einbezieht.

Bliebe das Restrisiko, wenn das Spiel doch mal sehr anders verlaufen sollte als gedacht. Die Spielerentscheidungen kommen ja auch immer mal dazu und Ohnmacht kann z.B. auch gegenüber der Staatsmacht udn z.B. Einkerkerung und folgendem Prozess gefühlt werden - sei es als Teil und als Opfer einer bösartigen, ggf. unprovozierten Intrige oder weil man als Ablenkung für einen Einbruch einen Großbrand oder gar direkt um einen Widersacher zu erledigen verursacht hat.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Eismann

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Ich glaube am Ende ist das auch alles eine Sache der Praktikabilität. Wenn man erstmal einen Beipackzettel braucht, um als SL zu wissen, was man wo ausfüllen muss bzw. als Spieler, was die Begrifflichkeiten bedeuten sollen, wird die ganze Sache eh wieder zu einem guten Teil ignoriert werden.

Offline Der Nârr

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Es macht mMn. trotzdem einen Unterschied ob ich Gewalt (Blut, Gehirn, Massaker) im Film oder im Rollenspiel habe.
Beim Rollenspiel ist idR. das Erleben intensiver.

Bei mir ist das Erleben von Gewalt usw. usf. im Rollenspiel in der Regel weniger immersiv als im Film, in Fernsehserien oder in manchen Computerspielen. Oder ich sag mal so: Die Filme, Serien und Computerspiele, die ich als immersiv erlebe, erreichen einen höheren Grad der Immersion, als ich dies im Rollenspiel erlebe. Im Rollenspiel gibt es einfach zu viel, was mich rausreißt.

Ich finde es auch nicht selbstevident, dass Rollenspiel (i.d.R.) immersiver sein soll als andere Medien.

Notiz am Rande: Da wo Rollenspiel für mich immersiv wird, geschieht dies meist deswegen, weil wirklich etwas auf dem Spiel steht, also gerade bei den Inhalten, vor denen wegen zu hoher Immersion im Rollenspiel gewarnt wird.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
Spielleitet aktuell gar nix
In Planung Fate Core, Pendragon