Walking Dead, Breaking Bad... ja, ich behaupte, dass harte Thematik durchaus beliebt ist.
Dann frag doch mal alle rollenspielenden Zuschauer dieser Serien, ob sie die wirklich harten Szenen (der Stichpunkt Hilflosigkeit kam weiter vorne schon mal auf) auch gerne in ihren Runden haben.
Ja, ich behaupte, dass sich das Verhältnis dann deutlich verschiebt.
Nein, es ist ein effektives Warnsignal für Leute, die empfindlich sind.
Warum das nicht so ist, haben schon mehrere Leute versucht zu erklären. Im Rollenspielbereich kann 18+ fast alles heißen. Und jeder reagiert auf andere Sachen empfindlich. Ich kann mir z.B. Monsterhorrorfilme en Gros angucken und es juckt mich nicht, egal wie hoch der Gore- und Jumpscarefaktor ist, während ich mit Hostel & Co überhaupt nicht klarkomme.
Welche Aussage hat in dem Fall "18+" für mich?
Wer sich trotzdem anmeldet und die Parameter nicht abklärt, der geht eben ein Risiko ein. Und zwar, als Volljähriger, auf eigene Verantwortung.
Und genau an der Stelle ist halt
der SL in der Verantwortung, die Parameter im Vorfeld deutlich zu kommunizieren. Vielleicht mißverstehen wir uns da auch, aber bei dir klingt das so, als ob der SL ohne vorherige Erläuterung einfach machen kann was er will und wer sich zu ihm setzt, ist eh selbst Schuld. "Ab 18" hat zu reichen.
Meine Aussage war, dass schwer traumatisierte in einer 18+ Con-Runde mit Fremden nichts zu suchen haben. Ferner, dass hingegen Leute, die dabei nur Unbehagen verspüren damit kein "Leid" angetan wird. Bloßes Unwohlsein ob fiktiver Gewalt ist kein Beinbruch - man kann ja schließlich auch aufstehen und gehen. Es ist halt etwas unangenehm (und etwas blöd weil man nicht weiterspielen kann), mehr nicht. Und wer aus persönlichen Gründen Probleme damit hat, der muss das entweder vorher abklären mit dem GM oder hat wiederum in einer 18+ Runde auf einer Con mit Fremden nichts verloren.
Ehrlich gesagt vermute ich, dass der Anteil von "schwer Traumatisierten" auf öffentlichen Rollenspiel-Cons überschaubar ist.
Was im Gegenzug nicht heißt, dass man über die Befindlichkeiten aller Anderen einfach hinwegtrampeln sollte oder kann.
Warum das mit dem "einfach gehen" manchmal ganz im Gegenteil sehr schwer sein kann, wurde auch schon mal erwähnt.
Und jetzt nur meine persönliche Meinung: Gerade WEIL auf einer öffentlichen Con alles Fremde am Tisch sitzen, hat der SL eine erhöhte Verantwortung dafür, was er dort wie präsentiert. Vor allem, wenn dort wie in dem Ausgangsfall beschrieben Leute an den Tisch kommen könnten, die vorher noch gar kein Rollenspiel gespielt haben (hier der Bruder der Twitterin) und daher gar keine Ahnung haben, welche Erfahrungen sie da jetzt erwarten könnten.
Auch solchen unbedarften Leuten dann die Verantwortung zuzuschieben ist schon ganz schön abgebrüht. Und nicht hilfreich.