Autor Thema: SL von UK Games Expo geflogen: Angeblich war sexuelle Gewalt Thema des Spiels  (Gelesen 78471 mal)

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Offline Maarzan

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...
Die X-Card ist nur ein Werkzeug.

Zum Rausgehen brauchst du keine X-Card, auch wenn das natürlich die sicherste und schnellste Schutzvariante ist.
Bliebe immer noch die Frage zur Kommunikation über das Problem an sich (Selbst das war ja in einigen Varianten nicht vorgesehen)
Dann weiß der Rest ggf.  nicht einmal was genau da getriggert hat wenn die Szene mehrere oder keine klaren Elemente gehabt haben sollte - und damit nicht, wann sie dich wieder reinrufen kann.

Aber die X-Carddiskussion an sich hatten wir ja meine ich schon einmal. Vielleicht sucht die jemand und verlinkt hier.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline felixs

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Die X-Card ist nur ein Werkzeug.

Dasselbe gilt (noch mehr) für Messer, Hämmer, Zeitungskolumnen, (Entscheide über) Sozialleistungen, Autos, Nudelhölzer, Bratpfannen etc.
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Offline Issi

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Zum Rausgehen brauchst du keine X-Card, auch wenn das natürlich die sicherste und schnellste Schutzvariante ist.
Bliebe immer noch die Frage zur Kommunikation über das Problem an sich (Selbst das war ja in einigen Varianten nicht vorgesehen)
Dann weiß der Rest ggf.  nicht einmal was genau da getriggert hat wenn die Szene mehrere oder keine klaren Elemente gehabt haben sollte - und damit nicht, wann sie dich wieder reinrufen kann.
Naja.- Ich habe jetzt noch keine Szene erlebt, wo den anderen nicht klar war, warum ich gerade rausgehe.
Dazu hilft ein kurzes- "Ist mir grad zu brutal- sagt mir, wenn es vorbei ist."

Ich hab auch schon Monster verteidigt: - "Nein, das ist doch lieb und hat uns gar nichts getan! Tut dem nix!"  :D  ~;D
Würde ich jetzt auch sagen, wenn mir ein Wolf leid tut.

Edit. Es stimmt schon, rausgehen kann man immer. Aber manche machen das evtl. nicht, weil sie Angst haben, es könnte als unhöflich empfunden werden.
Von daher finde ich X-Cards jetzt nicht so doof. Einfach weil die Spiel dann sowas wie einen, vom SL abgesegneten Rettungsanker haben.
Vielleicht brauchen sie auch die Erlaubnis: Es ist Ok, wenn du kurz rausgehst. Alles gut. Wir holen dich dann rein, sobald die Szene vorbei ist.

Zu Triggern- Wenn man welche hat, kann man nie wissen, wann es einen erwischt. Kann beim Rollenspiel sein. Aber genauso gut woanders.
Dann -damit umgehen und -dazu stehen.
« Letzte Änderung: 16.06.2019 | 17:48 von Issi »

Offline Der Läuterer

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Die Sache mit den X-Cards ist ein zweischneidiges Schwert.

Prinzipiell möchte ICH darauf verzichten.
Und das sowohl als SL, als auch als Spieler.

Genre, Thematik,
Spielweise, Härtegrad im Vorfeld kommunizieren. Fertig.

Dann sind die Karten überflüssig, da jeder weiss, worauf er sich einlässt.
Wer sich dann noch beklagt, hat weder ein Problem mit der Befindlichkeit, noch mit der Kommunikation...

Und wenn es dann zu Problemen kommen sollte, kann sich der SL die Hände in Unschuld waschen; was ihm heutzutage aber wohl vermutlich dennoch nichts bringen wird, denn das schützt ihn nicht davor, öffentlich mit Dreck beworfen zu werden.
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Offline Issi

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Die Sache mit den X-Cards ist ein zweischneidiges Schwert.

Prinzipiell möchte ICH darauf verzichten.
Und das sowohl als SL, als auch als Spieler.

Genre, Thematik,
Spielweise, Härtegrad im Vorfeld kommunizieren. Fertig.

Dann sind die Karten überflüssig, da jeder weiss, worauf er sich einlässt.
Denke, wenn sich alle gut kennen, so wie in vielen Heimrunden, ist die Hemmschwelle das Spiel zu unterbrechen, und zu sagen: Mir wird es zuviel- auch wesentlich kleiner, als auf einer Con mit fremden Menschen.

In meiner Heimrunde haben wir sowas wie X-Cards noch nie gebraucht.

Aber auf einer Con sind die Bedingungen uU. eben doch ganz anders:
Man kennt sich nicht. Kann sich deshalb im Vorfeld nicht einschätzen.
Wie ticken die Spieler? Wie tickt der SL? usw.

Das Vertrauen kann gar nicht so da sein.
Die X-Card ist für mich jetzt  (bei entsprechend harten Szenarien), eine Art "Eselbrücke für das fehlende Vertrauen", das man normalerweise in seiner Heimrunde hat.

Offline Maarzan

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Denke, wenn sich alle gut kennen, so wie in vielen Heimrunden, ist die Hemmschwelle das Spiel zu unterbrechen, und zu sagen: Mir wird es zuviel- auch wesentlich kleiner, als auf einer Con mit fremden Menschen.

In meiner Heimrunde haben wir sowas wie X-Cards noch nie gebraucht.

Aber auf einer Con sind die Bedingungen uU. eben doch ganz anders:
Man kennt sich nicht. Kann sich deshalb im Vorfeld nicht einschätzen.
Wie ticken die Spieler? Wie tickt der SL? usw.

Das Vertrauen kann gar nicht so da sein.
Die X-Card ist für mich jetzt  (bei entsprechend harten Szenarien), eine Art "Eselbrücke für das fehlende Vertrauen", das man normalerweise in seiner Heimrunde hat.

Timeout-Karte für ein privates klärendes Gespräch unter 4 Augen mit dem SL würde eigentlich die Funktion zumindest bei Missverständnissen und nicht mindestens einer Seite Idiot eigentlich auch erfüllen.
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Offline Irian

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Ich würde gerne wissen, woher diese Paranoia kommt? Wenn man manches so liest, dann könnte man glauben, es gäbe ne Verschwörung von tausenden Spielern, die wahlweise nur auf Cons gehen, um Spielrunden mit idiotischen Einwänden zu sabotieren und/oder Spielleiter öffentlich verleumden wollen. Keine Ahnung, was da dahinter steckt, ich finde es merkwürdig.

Klar rede ich bei einer Runde erstmal mit den Spielern, um eventuelle Probleme vorher abzuklopfen: Was ist ok, was ist gewünscht, wo sind Grenzen, etc.etc. Das ist völlig normal - aber ich brech mir ja auch keinen Zacken aus der Krone, wenn ich dann trotzdem ne X-Card hinlege, einfach für all die Sachen, an die niemand vorher gedacht hat, so unwahrscheinlich es mit so einem Gespräch auch ist. Und ich mache mir da auch keine Sorgen, dass nun ein Spieler das benutzt, um irgendwelche idiotischen Sachen zu treiben - denn wenn ich einen solchen Spieler hätte, würde der auch ohne diese Karte idiotische Sachen treiben, weil das Problem nicht die Karte, sondern der Spieler ist (oder die Spielerin).

Und auf nem Con würde ich vermutlich - tendentiell - erstmal keine unglaublich kritischen Sachen leiten (und falls doch, das sehr deutlich machen in der Ausschreibung). Aber selbst wenn ich das täte, sehe ich da wenig Gefahr, irgendwie nen schlechten Ruf zu bekommen, einfach weil ich das dann vorher deutlich kommunizieren und eben auch Hilfsmittel wie die X-Card benutzen würde. Die Gefahr, dass dann jemand irgendwas böses über mich sagt, halte ich für so vernachlässigenswert, dass man nichtmal drüber reden muss.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Offline Issi

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Timeout-Karte für ein privates klärendes Gespräch unter 4 Augen mit dem SL würde eigentlich die Funktion zumindest bei Missverständnissen und nicht mindestens einer Seite Idiot eigentlich auch erfüllen.
Ja, das ging auch.

Da müsste der SL eventl. auch vorher klar machen, dass das Ok ist.

Denke, wenn sich jmd. zu einer "Ich bin kein Weichei und gehöre zu den ganz Harten 18 ++++!" Runde angemeldet hat, besteht eventl. die Gefahr, dass man sich und anderen im Spiel beweisen will, dass man keine Mimmi ist. Und gerade deshalb sitzen bleibt, auch wenn es zuviel wird.  A la."Ich bin ja selbst schuld, dass ich mich angemeldet habe. Außerdem will ich nicht der einzige Spieler sein, der sich Blöße gibt. Also lieber Augen zu und durch!"
(Und das denken sich dann womöglich alle..... insgeheim..... :gasmaskerly: )

Edit. Ich würde da irgendwas wie: "Das ist hier etwas für die ganz ganz Harten, und weil das so ist, ist es Ok Einen Rettungsanker zu haben, und zu benutzen" anpeilen.
Plus.- "Und wer den Rettungsanker nutzt, ist weder ein Spielverderber, noch doof, noch wird er als Weichei ausgelacht", oder so.
« Letzte Änderung: 16.06.2019 | 19:18 von Issi »

Offline tartex

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Streaming ist noch so eine Sache. Ich hatte z.B. ein Abenteuer mit einem rassistischen Kontrahenten der SCs ohne Gedanken am Tisch geleitet.

Als ich das Abenteuer dann im Stream (und fürs YouTube-Archiv) nochmals geleitet habe, ist mir erst klar geworden, dass ich solche rassistischen In-Character-Aussagen sicher nicht in einer Aufzeichnung machen will, wo das auch Leute sehen könnten, die nichtmals wissen, was ein Rollenspiel ist.

Und die als Soundbites ohne Kontext auch super daneben wären.
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Offline takti der blonde?

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Streaming ist noch so eine Sache. Ich hatte z.B. ein Abenteuer mit einem rassistischen Kontrahenten der SCs ohne Gedanken am Tisch geleitet.

Als ich das Abenteuer dann im Stream (und fürs YouTube-Archiv) nochmals geleitet habe, ist mir erst klar geworden, dass ich solche rassistischen In-Character-Aussagen sicher nicht in einer Aufzeichnung machen will, wo das auch Leute sehen könnten, die nichtmals wissen, was ein Rollenspiel ist.

Und die als Soundbites ohne Kontext auch super daneben wären.

Das Panoptikum leistet hier ganze Arbeit...Schade, dass du berechtigterweise vorsichtig geworden bist.

Grüße

Hasran

Offline Der Läuterer

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Als ich das Abenteuer dann im Stream (und fürs YouTube-Archiv) nochmals geleitet habe, ist mir erst klar geworden, dass ich solche rassistischen In-Character-Aussagen sicher nicht in einer Aufzeichnung machen will, wo das auch Leute sehen könnten, die nichtmals wissen, was ein Rollenspiel ist.
Irgendein ISMUS wird Dir heutzutage doch immer um die Ohren gehauen.
Irgendjemand findet immer etwas; und nicht, weil man über etwas Anstössiges stolperte, sondern weil man mit der Lupe danach suchte.

Ich war in den 70ern vom Sarotti Mohr so fasziniert. Das war für mich unschuldig und hatte so etwas von 1001 Nacht.

Heute sind das sicher 4-5 ISMEN.
Ich empfinde das nicht als zart, sondern nur noch als bitter.
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Offline Derjayger

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Ich würde gerne wissen, woher diese Paranoia kommt? Wenn man manches so liest, dann könnte man glauben, es gäbe ne Verschwörung von tausenden Spielern, die wahlweise nur auf Cons gehen, um Spielrunden mit idiotischen Einwänden zu sabotieren und/oder Spielleiter öffentlich verleumden wollen. Keine Ahnung, was da dahinter steckt, ich finde es merkwürdig.

Ich habe bestimmt schon mit 50 verschiedenen Leuten privat gespielt, davon gab es genau null Probleme dieser Art. Das ist safe.
Ich war auf genau einer Con, da wollte ein Mitspieler ausspielen, wie er Kinder foltert. Das + die Tatsache, dass die schrägsten meiner Mitspieler die einzigen sind, die Cons frequentieren + dieser Thread sind zwar eine winzige Stichprobe, die aber reicht, um für mich das Glaskugel-Vorurteil zu wecken, dass auf Cons ein größerer Anteil schräger Vögel herumläuft als in privaten Runden. :ctlu:
Dazu die Magic- und Animetreffen zur Teenie-Zeit. Man gab es da oft Psychodrama (auch bei den Erwachsenen). Manche Klischees sind echt zuverlässig. Das ist natürlich sehr spekulativ und auf eigenes Risiko, wie hoch die Trefferchance ist. Muss jeder für sich entscheiden.
« Letzte Änderung: 16.06.2019 | 20:16 von Derjayger »
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Offline tartex

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Das Panoptikum leistet hier ganze Arbeit...Schade, dass du berechtigterweise vorsichtig geworden bist.

Es ist mein selbstgewähltes Panoptikum. Es zwingt mich ja keiner mich öffentlich darzustellen. Wenn ich auf einem Con leite, gelten eigentlich die gleichen Regeln: ich begebe mich in die Öffentlichkeit und meine Worte wiegen dort anders als im Privaten.

(An Cons habe ich kaum Interesse, weil ich da wirklich oft wunderliche Gestalten getroffen habe, die es wohl nicht lange in eine Heimrunde eingeladen werden würden.)
« Letzte Änderung: 16.06.2019 | 20:12 von tartex »
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Offline Der Läuterer

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dass auf Cons ein größerer Anteil schräger Vögel herumläuft als privat.
Einige meiner Mitspieler gehen gerne auf CONs und kommen dann mit Ideen zurück, die wir ausprobieren können / sollen.

Ich bin schlicht zu bequem geworden. Das Gegurke durch die Gegend und die Übernachtungen, etc.
Das ist nicht mehr meins.

Es gibt sicherlich Spieler, die, aus irgendwelchen Gründen, keine Gruppe haben und dann hauptsächlich auf CONs spielen.


Ich denke, die meisten davon sind kaum schräger oder weniger schräg als andere Spieler.

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Offline takti der blonde?

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Es ist mein selbstgewähltes Panoptikum. Es zwingt mich ja keiner mich öffentlich darzustellen. Wenn ich auf einem Con leite, gelten eigentlich die gleichen Regeln: ich begebe mich in die Öffentlichkeit und meine Worte wiegen dort anders als im Privaten.

Das ist ja Sinn und Zweck des Panoptikums: ein ständiges Gefühl des beobachtet-werdens soll zu Selbsteinschränkung und "angepasstem Verhalten" führen. Habe es auch nur angemerkt, weil du den klassischen Mechanismus durchlebst. Soll keine Kritik daran sein, ich teile dein Unwohlsein vor solchen Situationen und meide "öffentliches Rollenspiel" wie der Teufel das Weihwasser.

Grüße

Hasran

Offline Issi

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Ängste und Befürchtungen müssen nicht zwingend rational sein. Oft sind sie es auch  nicht. 
Aber solange die Möglichkeit besteht, dass sie wahr werden könnten (theoretisch ), kann man ja mal drüber sprechen.

Ich glaube auch nicht, dass sich Leute in ihrer Freizeit vornehmen, sich in so eine Runde reinzusetzen, nur um sie zu sabotieren.
Aber ich kann meine Con Erfahrungen auch  an einer Hand abzählen.
Genau zwei Finger wären es.
Als ich Spieler war, war es grauenhaft.
Als Spielleiter war es lustig.
Insofern kann ich da wenig zu sagen.

Zu Rollenspielern allgem.
Kenne nur einen Spieler, der das Klischee ( schwarzes T Shirt, Metall usw.  )erfüllt.
Beim Rest, würde man nie raten, dass das Rollenspieler sind.
Edit. Was natürlich ein Bisschen schade ist, ist mMn.,  dass Fälle wie der in diesem Strang das Vorurteil , (dass Rollenspieler ein wenig GAGA sind), evtl. wieder weiter befeuern.

(Dabei weiß doch jeder Rollenspieler, dass wir die Normalen sind!  ~;D)
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 06:56 von Issi »

Offline Alexander Kalinowski

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Ich check nicht, wieso X- Cards missbräuchlich sein sollen. Ehrlich nicht-
Könntest du mir das evtl. erklären?

Das Problem ist doch, dass beim Zücken der X-Card der GM ohne Diskussion die Szene zu überspringen hat. Bestenfalls kann der GM unter 4 Augen nachfragen, aber was wenn der Spieler nicht erklären will warum er ein Problem mit der Szene hat? Das ist doch die gesamte Philosophie hinter der X-Card: es wird nicht hinterfragt warum eine gewisse Szene nicht ausgespielt wird da es den traumatisierten Mitspieler aufregen könnte - ansonsten bräuchte man ja auch keine X-Card und könnte einfach mal kurz darüber reden.

Kein Hinterfragen = Kein Kontrollmoment = Missbräuchlich

[EDIT: Also zusammengefasst: ENTWEDER ich kann die konkrete Verwendung der X-Card nicht hinterfragen, dann ist es missbräuchlich. ODER ich kann sie als GM hinterfragen, dann können wir auch einfach drüber reden und brauchen die X-Card nicht.]
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 08:29 von Alexander Kalinowski »
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Offline Jiba

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Und wie kontrollierst du überhaupt dass jemand, der dich im Gespräch bittet bestimmte Inhalte rauszulassen, wirklich davon getriggert und traumatisiert ist? Und wenn du das tatsächlich kontrollieren könntest, was tust du, wenn du das Gefühl hast „Okay, da will sich einer nur wichtig machen?“ Bohrst du dann nach auf die Gefahr hin, dass du die Situation unangenehm eskalierst und dich in deiner Einschätzung selbst geirrt hast?
Ich meine, kann man der anderen Person nicht einfach den Benefit of a Doubt geben und ihr erstmal zugestehen, dass sie die Karte nicht aus sinistreren Motiven zückt?

Muss nicht zumindest soviel Grundvertrauen vorhanden sein, damit man überhaupt miteinander rollenspielen kann?

(P.S. Nur am Rande: Bei der Verwendung der X-Card wird nichts übersprungen, sondern Inhalte herauseditiert. Das geht auch ohne Gespräch gar nicht.)
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 08:36 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Issi

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Das Problem ist doch, dass beim Zücken der X-Card der GM ohne Diskussion die Szene zu überspringen hat. Bestenfalls kann der GM unter 4 Augen nachfragen, aber was wenn der Spieler nicht erklären will warum er ein Problem mit der Szene hat? Das ist doch die gesamte Philosophie hinter der X-Card: es wird nicht hinterfragt warum eine gewisse Szene nicht ausgespielt wird da es den traumatisierten Mitspieler aufregen könnte - ansonsten bräuchte man ja auch keine X-Card und könnte einfach mal kurz darüber reden.

Kein Hinterfragen = Kein Kontrollmoment = Missbräuchlich

[EDIT: Also zusammengefasst: ENTWEDER ich kann die konkrete Verwendung der X-Card nicht hinterfragen, dann ist es missbräuchlich. ODER ich kann sie als GM hinterfragen, dann können wir auch einfach drüber reden und brauchen die X-Card nicht.]
Ok,  verstehe.
Jetzt habe ich die X-Card als ein "Wird mir zuviel " verstanden.
Ein Spieler sagt damit: "Ich halt das nicht aus "oder "Ich kann nicht mehr. "

Wie man jetzt am Tisch damit umgeht und umgehen kann, kann durchaus unterschiedlich sein.
Mir war erstmal nur wichtig, dass das überhaupt wahrgenommen wird.

Ich habe es jetzt nicht als : "Ich will das nicht, also gibt es nur diesen einen Weg,  undzwar das, was ich nicht mag, sofort zu streichen" verstanden.

Je nach Problem, lässt sich das evtl.  auch anders handhaben. Siehe meine Ausführung oben. Kurze Auszeit für den Spieler.
Oder der SL streicht nicht das Thema,  aber führt es weniger explizit aus.
Komplett streichen, plus Abenteuer umschreiben ist doch in vielen Fällen vielleicht gar nicht das Ziel. Bzw. Nicht nötig.
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 08:50 von Issi »

Offline Der Nârr

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Die X-Card reduziert halt di Hemmschwelle ud Hindernisse, ein Problem zur Sprache zu bringen.

Das ist schon gut.

Die Angst vor Missbrauch finde ich weniger relevant als den Nutzen. Was will man damit erreichen, missbräuchlich Szenen zu überspringen? Wer die Runde trollen möchte, kann das auch ohne X-Card.

Man könnte ja auch ein Ampelsystem benutzen wo man auf gelb stellt, wenn es in gefährliches Territorium geht.

Und die X-Card darf übrigens auch von SL verwendet werden.
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Offline Der Tod

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Sollte man das Thema "Sicherheitstechniken" vielleicht auslagern und auch mal ein paar der inzwischen entstandenen Alternativen zur X-Card beleuchten? Das Thema ist nämlich schon interessant und es gäbe noch einige mögliche andere Methoden, die vielleicht manchem hier besser liegen könnten.

Offline Sashael

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Kein Hinterfragen = Kein Kontrollmoment = Missbräuchlich
Und was genau wäre dann der Mißbrauch?
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


Leitet Itras By mit Battlemap. ;D

Offline Alexander Kalinowski

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Wie man jetzt am Tisch damit umgeht und umgehen kann, kann durchaus unterschiedlich sein.
Mir war erstmal nur wichtig, dass das überhaupt wahrgenommen wird.

Ein Beispiel, das ich kürzlich gelesen habe, handelte von einem Spieler, der ein Problem mit Gewalt gegen Hunde hatte und als die Spieler gegen Wölfe kämpfen mussten, da hat der GM dann eben die Werte der Wölfe behalten - es aber als Kampf gegen Spinnen beschrieben. Kann man so machen, ist auch nett.

Mein Punkt ist, dass ein GM im Zweifel das Recht behält auf seiner Handlung zu bestehen. Man muss nicht alles den Sensibilitäten der Spieler unterordnen. Wenn man zB als Spielleiter eben voll Lust auf einen Kampf gegen Wölfe hat, dann darf man das auch mal durchziehen. Insbesondere wenn man, was weiß ich, gegen die Starks aus Game of Thrones kämpft (und nicht gegen die White Walker).

Die X-Card reduziert halt di Hemmschwelle ud Hindernisse, ein Problem zur Sprache zu bringen.

Ich sehe keinen Vorteil von
-Spieler hebt X-Card
-GM: "Okay, lass uns mal nach nebenan gehen."
versus
- Spieler: "GM, lass uns mal eben kurz über die Szene unter 4 Augen sprechen."

Wer letzteres nicht sagen kann - ist der überhaupt spielfähig? Kann er oder sie überhaupt irgendwas während des Spiels machen außer stumm dazusitzen?

Und, noch viel wichtiger: Tut man diesen Leuten einen Gefallen in dem man sie als speziell/unmündig behandelt? Tut man ihnen nicht einen Gefallen, wenn man ihnen zumutet ihre Interessen artikulieren zu müssen? "Fördern und fordern" oder wie der ganze Quatsch der heißt.


Und was genau wäre dann der Mißbrauch?

Entweder bei Leuten, die schon bei leichtem Unwohlsein die Karte über irgendeinen trivialen Mist zücken oder Spieler, die die Karte gerne ab und an mal benutzen um Aufmerksamkeit zu bekommen. (So wie einige Leute anscheinend gerne nach Twitter rennen um sich dort ostentativ als Opfer von irgendjemandem order irgendetwas zu stilisieren. Man bekommt gratis Aufmerksamkeit und kann sich mal als Guter fühlen dem von irgendeinem Schurken Unrecht angetan wurde.)
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Offline Issi

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Ein Beispiel, das ich kürzlich gelesen habe, handelte von einem Spieler, der ein Problem mit Gewalt gegen Hunde hatte und als die Spieler gegen Wölfe kämpfen mussten, da hat der GM dann eben die Werte der Wölfe behalten - es aber als Kampf gegen Spinnen beschrieben. Kann man so machen, ist auch nett.

Mein Punkt ist, dass ein GM im Zweifel das Recht behält auf seiner Handlung zu bestehen. Man muss nicht alles den Sensibilitäten der Spieler unterordnen. Wenn man zB als Spielleiter eben voll Lust auf einen Kampf gegen Wölfe hat, dann darf man das auch mal durchziehen. Insbesondere wenn man, was weiß ich, gegen die Starks aus Game of Thrones kämpft (und nicht gegen die White Walker).

Falls der SL auf seine Wölfe besteht,  was durchaus Sinn machen kann.(Z. B. in einem Werwolf Abenteuer), dann hilft ein Gespräch idR. schon weiter.
Das Abenteuer wegen einem Spieler dann zu stürzen, obwohl alle anderen Bock haben, würde den Rest der Anwesenden bei einer Con vielleicht auch verärgern.

Kann man Spieler vor die Wahl stellen, bei Kampfszenen kurz  rauszugehen. Oder versuchen, ob er es doch aushält, wenn man die Beschreibung kürzer fast,  keine Ahnung.

Ich hatte mal eine Figur mit Seelentier Wolf,  und der Auflage, keinen Wolf zu töten.
Als die Gruppe dann von einem Rudel Wölfe angegriffen wurde, war das nicht lustig.


Kurz. Ich sehe die X Card nicht als Möglichkeit alle anderen am Tisch automatisch zu überstimmen.
Sondern als Möglichkeit für einen Spieler sein Befinden kundzutun und dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Edit.
Wenn der Spieler sich dann trotzdem auf keinen vorgeschlagenen Kompromiss einlassen kann oder will, dann ist es wohl angebracht sich eine Gruppe zu suchen, in der sicher keine Wölfe als Gegner vorkommen.

Oder noch besser: Seinen SL das nächste Mal vorzuwarnen, dass er mit Wölfen ein Problem hat.
Das kann kein SL ahnen,  und wäre deshalb in der Verantwortung des betreffenden Spielers gewesen.
« Letzte Änderung: 17.06.2019 | 10:42 von Issi »

Offline Rabe

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Einfach aufstehen und gehen ist für ein Spiel noch disruptiver als den Abbruch und das Neueinsetzen nach Benutzung der X-Card.
Aber verboten ist es natürlich nicht.

Bei Benutzung der X-Card ist der Spieler weiter im Spiel, was ja auch zeigt, das er weiter Vertrauen zu seinen Mitspielern hat.

Ich führe die Benutzung der X-Card, vor jedem Spiel mit Unbekannten immer damit ein, dass sie dazu dient ein Spiel zu unterbrechen, wenn diese Szene dabei ist jemandem den Spielspaß zu zerstören.
Zu den Beispielen die ich anführe gehören, das Auftreten einer problematischen Vatergestalt am Rande eines Abenteuers, während der Vater eines Mitspielers 2 Wochen zuvor verstorben war und das Einbringen lustiger Weinachtselfen in ein düsteres Horrorabenteuer.

Die X-Card kann, wie jedes Werkzeug und jede Regel missbraucht werden, aber sie ist nicht per se "missbräuchlich".
Die fehlende Kontrollierbarkeit der Rechtfertigung wird hier als Mangel gesehen. Dies setzt zum einen ein hohes Maß an Misstrauen gegenüber seinen Mitspielern voraus, welchem ich gerne abhelfen möchte. Ich wünsche mir eine Atmosphäre des Vertrauens zwischen allen Mitspielern. Das ist für mich fast eine Voraussetzung für das Spielen.
Zum anderen setzt es voraus, dass es einer Rechtfertigung bedarf. Dies ist nicht der Fall. Wenn im subjektiven Empfinden eines Mitspielers eine Szene zum Verlust des Spielvergnügens führt, dann ist diese Szene IMHO zu überspringen oder ausfallen zu lassen. Meist übrigens, kann man sehr wohl darüber reden und das ist in den allermeisten Fällen auch ohne Probleme möglich, denn die meisten Verwendungen der X-Card sind nicht auf Trigger-Auslösungen psychologischer Traumata zurückzuführen, sondern auf ganz normale und übliche Grenzen, die man vermutlich zufällig und unvorhersehbar überschritten hat.