Autor Thema: Wie böse darf das Böse sein?  (Gelesen 9415 mal)

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Offline General Kong

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #50 am: 7.06.2019 | 10:24 »
Das würde ja auch bedeuten:
Mann kann Frau nicht verstehen.
Blondine kann Brünette nicht verstehen.
Junge Brünette kann alte (Ex-)Brünette nicht verstehen.
Diese wiederum eine andere nicht, deren Schuhgröße abweicht oder im Rollstuhl sitzt.

Resultat:
Keiner versteht irgendwen - aber alle können soweit mit dem jeweils anderen darüber kommunizieren, dass man zumindest das Nichtverstehen versteht ...  :think:

Und schalten Sie auch nächste Woche wieder ein, wenn sie Ihren beliebten Gorillageneralphilosophen sagen hören wollen: "Wo ist eigentlich von Clausewitz, wenn man ihn mal wieder richtig braucht!?!"
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 10:40 von General Kong »
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Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #51 am: 7.06.2019 | 10:28 »
Weil ich Angst habe
Erstens: Es zu verstehen
Zweitens: Schmeiße gebaut zu haben
Ok.
Ich müsste Dir jetzt einige Frage stellen,  um zu verstehen,  wie du das genau meinst.
Das mache ich aber nicht.

Hier geht es um die "bösen Bösen", die Gegenspieler.
Vielleicht gelingt es dir ja selbst noch einen verständlichen Bezug zum Thema herzustellen.

Offline First Orko

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #52 am: 7.06.2019 | 10:29 »
@Issi:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
It's repetitive.
And redundant.

Discord: maniacator#1270

Dir ist schon klar, dass es in diesem Forum darum geht mit anderen Leuten, die nix besseres mit ihrem Leben zu tun haben, um einen Tisch zu sitzen und sich vorzustellen, dass wir Elfen wären.

Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #53 am: 7.06.2019 | 10:37 »
@Issi:
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"Ego" ist ein gutes Stichwort..
Das wird ja gerne und oft für "Böse" hergenommen.
Was mich zur Frage treibt: Gibt es einen selbstlosen "Bösen"?

Gute Helden sind ja auch nicht selten von ihrer eigenen Ehre getrieben. Was ja irgendwo auch nicht ganz Ego-frei ist.

Offline nobody@home

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #54 am: 7.06.2019 | 10:51 »
"Ego" ist ein gutes Stichwort..
Das wird ja gerne und oft für "Böse" hergenommen.
Was mich zur Frage treibt: Gibt es einen selbstlosen "Bösen"?

Gute Helden sind ja auch nicht selten von ihrer eigenen Ehre getrieben. Was ja irgendwo auch nicht ganz Ego-frei ist.

Ich würde sagen: ja, gibt es. Zumindest insoweit, als es überhaupt irgendjemanden gibt, der von sich behaupten kann, selbstlos zu sein (worüber man auch wieder herrlich streiten könnte ;)). Ein Beispiel -- zumindest in der Fiktion, die Realität will ich hier gar nicht beurteilen -- wäre etwa der klassische seinem Herrn und Meister hündisch ergebene Schurkenunterling, der für sich selber gar nicht mehr will, als weiter dienen zu dürfen...

Erbschwein

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #55 am: 7.06.2019 | 10:52 »
Finde das mit dem Schmetterlings aussage Interessant.

Da fällt das mit dem Ego oder selbstlos Bösen schon rein.

Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #56 am: 7.06.2019 | 11:02 »
Ich würde sagen: ja, gibt es. Zumindest insoweit, als es überhaupt irgendjemanden gibt, der von sich behaupten kann, selbstlos zu sein (worüber man auch wieder herrlich streiten könnte ;)). Ein Beispiel -- zumindest in der Fiktion, die Realität will ich hier gar nicht beurteilen -- wäre etwa der klassische seinem Herrn und Meister hündisch ergebene Schurkenunterling, der für sich selber gar nicht mehr will, als weiter dienen zu dürfen...
Ja der ist gut!  Wobei der wahrscheinlich auch nur seinem Vorgesetzen gegenüber selbstlos ist.
Ob er auch Menschen hilft, die nicht zu seiner Fraktion gehören, das ist die Frage. 

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« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 11:12 von Issi »

Erbschwein

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #57 am: 7.06.2019 | 11:03 »
Ich würde sagen: ja, gibt es. Zumindest insoweit, als es überhaupt irgendjemanden gibt, der von sich behaupten kann, selbstlos zu sein (worüber man auch wieder herrlich streiten könnte ;)). Ein Beispiel -- zumindest in der Fiktion, die Realität will ich hier gar nicht beurteilen -- wäre etwa der klassische seinem Herrn und Meister hündisch ergebene Schurkenunterling, der für sich selber gar nicht mehr will, als weiter dienen zu dürfen...

Da müsste man fragen ob das Nix berechtigt wäre.

Offline winterknight

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #58 am: 7.06.2019 | 11:31 »
@topic
Meine Grenze sind glaub ich "langsame Gewalt". Kampf und Gemetzel sind okay, aber Folter (physisch und psychisch), Vergewaltigung und anderes ruiniert mir den Spaß am Spieltisch. Und je detaillierter das wird, desto tiefer stürzt meine Motivation, weiter mitzumachen.
Danke !
das ist genau auch meine Grenze - Ich habe das bisher nicht in Worte fasse können, aber langsame Gewalt trifft es.
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Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #59 am: 7.06.2019 | 11:39 »
Da müsste man fragen ob das Nix berechtigt wäre.

 :dftt: @ all

( ohne beide Filme gesehen zu haben)
Da kannst du natürlich aussagekräftig Stellung dazu nehmen  :-X

Super dass man meine Beispielfolterszene mit Vergewaltigung in 1 Topf wirft  >:(


Aber Diskussion ist hier wohl eher Zusammenrottung und gegenseitiges Schulterklopfen von Postern gleicher Meinung
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 11:41 von RaoulBezuidenhuit »

Erbschwein

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #60 am: 7.06.2019 | 11:42 »
Wie böses darf Böses sein

Wenn ich meine es ist was böses ist es für mich böses!!!!

Was Philosophisches:
Ich sage zur einer Person für mich ist es böse und für die andere Person ist es nicht Böses. Antwort: Wie böses ist Böses

LG
Erbschwein

Erbschwein

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #61 am: 7.06.2019 | 11:49 »
Der Gott meintest gut.

Der Devil meint es ehrlich ernst.

Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #62 am: 7.06.2019 | 11:54 »
Der Gott meintest gut.

Der Devil meint es ehrlich ernst.

Ernst gemeinte Frage (werd ohnehin keine brauchbare Antwort erhalten):

Bist du Legasteniker oder auf Drogen oder verkackeierst du uns und lachst dir einen ab, in Unterhose vor dem Bildschirm im Keller deiner Eltern? Hmmmm?

Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #63 am: 7.06.2019 | 11:54 »
Aber Diskussion ist hier wohl eher Zusammenrottung und gegenseitiges Schulterklopfen von Postern gleicher Meinung
Wuss?  :o

Ne hau raus,  was Du denkst!
Aber bitte wertschätzend.
(Statt : Ihr spielt doch lieber bei mutti!)
Das ist nicht wertschätzend. Das ist Provokation.
Das sagt : Eure Meinung ist nicht in Ordnung, meine schon.

Oder bleib provokant. Du kannst manche Meinung auch doof finden.
Nur dann wundere dich nicht,  wenn andere doof finden, dass du ihre Meinung doof findest.
Wer ordentlich austeilt,  muss auch ordentlich einstecken können.
Ist auch bei den Helden so.  ;)

« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 11:57 von Issi »

Offline Feuersänger

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #64 am: 7.06.2019 | 11:57 »
Gar nicht. "Böse" ist keine sinnvolle Kategorie. Niemand meint von sich, er, sie oder es sei böse.

IRL stimmt das alles, was du sagst. Aber in RPG-Settings muss das nicht der Fall sein. Stichwort D&D mit seinem Gesinnungssystem und seiner Objektiven Moralität. Da wäre es m.E. auch verfehlt, Gut und Böse nur als Blau/Orange zu betrachten -- Gute und Böse Figuren und Kreaturen denken und handeln sehr wohl unterschiedlich und für unsere moralischen Begriffe einigermaßen fassbar.
Der Knackpunkt ist hier doch, dass Böse Wesen sich hier ihrer Bosheit 1. bewusst sind (schließlich haben sie sich wahrscheinlich aufgrund ihrer Überzeugungen eine Schutzgottheit ausgesucht und _deren_ Gesinnung wiederum ist bekannt) und 2. das für richtig halten. Wir hatten ja echt schon einige Gesinnungsdiskussionen hier, darum möchte ich das kurz halten: "Ich bin Böse, und das ist gut so." Es kann freilich trotzdem sein, dass er das aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht an die große Glocke hängt (z.B. wer kauft schon gern bei einem Händler, der keinen Hehl daraus macht dass er einen gnadenlos über den Tisch ziehen würde).
Wichtig ist hierbei, dass auch ein bewusst Böser (Demi-)Mensch nicht unbedingt ein Psychopath sein muss.
Der :T:-Sprachführer: Rollenspieler-Jargon

Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

"I blame WotC for brainwashing us into thinking that +2 damage per attack is acceptable for a fighter, while wizards can get away with stopping time and gating in solars."

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Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #65 am: 7.06.2019 | 11:59 »
Wuss?  :o

Ne hau raus,  was Du denkst!
Aber bitte wertschätzend.
(Statt : Ihr spielt doch lieber bei mutti!)
Das ist nicht wertschätzend. Das ist Provokation.
Das sagt : Eure Meinung ist nicht in Ordnung, meine schon.

Oder bleibt provokant. Du kannst manche Meinung auch doof finden.
Nur dann wundere dich nicht,  wenn andere doof finden, dass du ihre Meinung doof findest.
Wer ordentlich austeilt,  muss auch ordentlich einstecken können.
Ist auch bei den Helden so.  ;)


Ich hab beschrieben wie für mich ein Spiel bei Mami aussieht:

Zitat
Da verlier ich beim Lesen schon jede Lust auf so'n Spiel wie bei Muttchen:

"So der Dirk darf mal zwei Minuten gaaanz bös gucken. Aber nicht länger. Die andern bleiben bei mir und drehen sich weg."

und nirgends behauptet dass "ihr" (welche Teilmenge das auch immer ist) das so macht.

Ich würde auch bitten mein Beispiel bei dem eine Folter echt zum Piepen war nicht zu verallgemeinern, es gibt sicher grusige Folterszenen bei denen ich kotzen würde.

Just sayin

Online 1of3

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #66 am: 7.06.2019 | 12:01 »
IRL stimmt das alles, was du sagst. Aber in RPG-Settings muss das nicht der Fall sein. Stichwort D&D mit seinem Gesinnungssystem und seiner Objektiven Moralität.

Kannste halt schon machen...

Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #67 am: 7.06.2019 | 12:04 »
Ich würde auch bitten mein Beispiel bei dem eine Folter echt zum Piepen war nicht zu verallgemeinern, es gibt sicher grusige Folterszenen bei denen ich kotzen würde.
Jetzt echt du Sensibelchen!!?  :o

War nur Spaß.  ~;D
Und gut zu wissen, dass du auch Grenzen hast.  ;)

Offline unicum

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #68 am: 7.06.2019 | 12:04 »
Ketzerisch gefragt:
Was ist das Böse eigentlich?

Im Studium hab ich mich mal damit auseinandergesezt - also auch wie die Selbstwahrnehmung von manchem Bösewicht ist "Das war doch garnicht so schlimm das wir ...." und von manchen Opfern oder Zeugen welche bei einer Tatbeschreibung eben nochmal eine Schippe drauflegten ("It makes them look more evil"). Auch die Sache was erlaubt und verboten ist - ich könnte auch sagen gut und böse - ist etwas gesellschaftliches "erlerntes". Ich nenne hier das Beispiel Ehrenmorde. Die Leute sind überzeugt das richtige, aka "gute" zu tun.
Vor 'kurzem' war in den Medien die Sache von einem überzeugten Prediger welche eine Indigene Bevölerungsgruppe auf vor Indien (? Ich hab es nicht ganz auf dem Schirm - so interessant fand ich es nicht, am interessantesten war für mich das Rechtliche drumrum - sind die "Mörder" nach Internationaem Recht haftbar? Was ist mit der Leiche - kann/darf/muss man die Bergen? etc) liegenden Inseln missionieren wollte - und dabei abgeschlachtet wurde (ich hab mal ein bewusst wertendes Wort benuzt - in den Medien (oder Meiningsbildund (oder war es steuerung?)) würde man so etwas benutzen um das Gute vom Bösen zu unterscheiden) er war sicher davon überzeugt etwas gutes zu tun - und seine "Mörder" wohl auch.
Sind Kanibalen böse?

Mit der lezten Frage verabschiede ich mich ganz vegetarisch ins Mittagessen. (Adolf Hitler war ja auch Vegetarier,...)

und als ps. zum abschluss: Das böse darf (bei mir im Rollenspiel) auch mal gut sein,.... das macht es als Twist noch etwas interessanter.

lilith

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #69 am: 7.06.2019 | 12:10 »
Wie böse darf das Böse (für mich) sein?

Die allgemeine, diplomatische Antwort: Nicht schlimmer als nötig.
Ich bin kein Freund von "sinnloser" Gewalt. Mit Blut und Gedärm um sich schmeißen, schockiert mich auf der einen Seite nicht wirklich; und andererseits: nur um des Effektes wegen, langweilt es mich eher. Walking Dead ist IMHO ein gutes Beispiel wie schnell sich das abnutzen kann (letztlich eine Soap-Opera mit Zombies und der Zombie Teil war langweilig).
Um Horror-Atmosphäre zu erzeugen reicht mir die Gewalt auch andeutungsweise. Das Explizite steigert mein Erlebnis da wenig. Wenn man beispielsweise beschreibt, dass ein Dorf wie im Krieg geplündert worden ist und die Bewohner massiven körperlichen Schaden davon getragen haben und die Leichen geschändet worden sind, reicht mir das als "Info" so aus. Da hilft es nicht, anatomisch präzise die Lage jeder einzelnen Innerei zu beschreiben - das gruselt mich nicht noch zusätzlich. 

Zitat
Mögliche Fragen: Was geht für euch in anderen Medien, was im Rollenspiel gar nicht geht?

Da gibt's keine Unterschiede. Warum sollte ich mir im Film plastische Gewaltdarstellung antun/versagen und im Rollenspiel doch (nicht).

Zitat
Wo liegen eure persönlichen Schmerzgrenzen im Rollenspiel?

* Wie oben beschrieben: sinnlose Gewalt(darstellung): e.g. Folter. Man kann beschreiben, dass jemand eindeutige Merkmale von Folter aufweist, ohne in's Detail gehen zu müssen.

* Darüberhinaus: Sämtliche explizite / "ausgespielte" Darstellungen, die dazu dienen die Entwürdigung und Entmenschlichung der Opfer darzustellen: ingame "Rassismus", "Sexismus" o.ä.
"Authentizität" ist für mich kein Kriterum und von meiner Warte aus nur ein Deckmantel für Sonstiges.   

* Unnötige Gewalt gegen meine Spielerfigur, die mich ohne mein Zutun meiner Autonomie beraubt: Bestes Beispiel aus dem Pen&Podcast - Abenteuer geht los und mein SC ist vergiftet.
   Oder: Jemand kontrolliert meine Figur und ich werde zum NSC degradiert.

   Wenn Gewalt gegen meine Figur aufgrund der Interaktion mit der Welt entstanden ist, ist das vollkommen okay. »Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um«

Zitat
Gab es schon mal Situationen, wo ihr sie überschritten fanded ?

Nope. Aber ich würde mich lautstark melden.

Zitat
Zu Simulation :Wie nah an der Realität darf das Böse in der Fiktion sein?

"Simulation" wäre kein Begriff, der bei dem, was ich bisher geschrieben habe, vorkommt.

Da gibt es nichts, was man "simulieren" könnte. Man kann aus Gründen der Dramaturgie Situationen skizzieren, aber man muss ja kein Reenactment draus machen.
Wenn man beispielsweise gegen einen untoten Barbaren kämpft, der einem eventuell Gliedmaßen abtrennt, ist es vollkommen ausreichend, mich über den Umstand in Kenntnis zu setzen.
Den Gore-Teil kann ich mir schenken.

Zitat
Oder: Warum ist das Böse im Rollenspiel oft nicht ganz so böse wie  im echten Leben?

Weil sich das spielerisch interessante "Böse" aufgrund der Dramaturgie ergibt. Oftmals ergibt sich im realen Leben eine Verquickung von Bösartigkeit und Grausamkeit, die vollkommen undramatisch ist. Wenn ich mir eine Schrotfline schnappe und in der Innenstadt 10 Passanten willkürlich erschieße ist das böse und grausam - aber dramaturgisch vollkommen uninteressant.
Das interessante ist eigentlich nicht die böse Handlung selbst, sondern der Handelnde und das, was möglicherweise geschehen kann.
 
Und da reicht es aus, mit wenigen Pinselstrichen grob zu umreissen, auch wenn es verglichen mit dem realen Leben auf den ersten Blick als "harmlos" erscheint.   

Zitat
Macht es einen Unterschied ob man über den SC etwas Böses innerhalb der Fiktion erfährt statt über einen NSC ?

Über meinen SC kann ich nichts "böses erfahren", was ich nicht selbst weiß.
Und von/für alle anderen gelten obige Spielregeln, was dazu führt, dass es keinen Unterschied für mich macht.

Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #70 am: 7.06.2019 | 12:11 »
An sich ist ein Sadist oder jemand der keinr Empathie empfindet also seelisch behindert ist, niemand der  absichtlich "böse" handelt. Er hält sich für im Recht. Und wundert sich dass manche dies anders sehen.

Historisch und in unterschiedlichen Kulturen wird Gut und Böse sowieso laufend anders definiert. Schwule töten? Frauen schlagen? Bei den Saudis religiöses Gebot! Bei uns nicht so
Wenn ich jemand spiele der chaotisch böse ist dann hat der halt ne sehr eigennützige Einstellung, aber er hält dies für seine höchste Moral. So wie die Werkstatt die beim Auto gleicv nochmal 200€ draufschlägt.

Das Böse ist nicht in einer Kiste (ausser Tintifax) sondern all täglich, banal geradezu.

Daher müsste man am Spieltisch vielleicht wirklich vorher gemeinsam definieren, was als Gut und was als Böse gilt und das im der Kampagne ggf. nachjustieren.

Wie Metallica singen würden: Am I evil?  :headbang:
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 12:21 von RaoulBezuidenhuit »

Offline Der Läuterer

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #71 am: 7.06.2019 | 12:28 »
Wo liegt die Grenze zw. Gut und Böse?
Und wer legt diese Grenze fest?

Bedeutet, den Bösen zu töten, an sich schon etwas Gutes getan zu haben?
Was ist, wenn der vermeintlich Böse noch gar nichts Böses getan hat?

Ist jemand, der Böses tut, auch gleichzeitig ein böser Mensch?

Ist allein das Unterlassen einer guten Tat schon eine böse Tat?

Weiss derjenige der Böses tut, dass ihn andere für böse halten?

Sieht der Böse sich selbst auch als böse an, oder ist er das aus seiner Sicht nicht?
Power Gamer: 38% | Butt-Kicker: 8% | Tactician: 67% | Specialist: 38%
        Method Actor: 96% | Storyteller: 83% | Casual Gamer: 13%

Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen und die Wahrheit zu hören.
- Luc de Clapiers Marquis de Vauvenargues -

Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #72 am: 7.06.2019 | 12:34 »
s.o
Gut und Böse variiert nach Zeitalter und Kultur. Und sicher gibt es in allen Zeiten und Kulturen viele die anders ticken als die Masse und als die Politiker/Hohepriester vorschreiben.

Bei den Zwölfgöttern hat auch jede(r) ne andere Vorstellung was gottgefälliges Leben und Moral ist.
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 12:37 von RaoulBezuidenhuit »

Offline Issi

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #73 am: 7.06.2019 | 12:46 »
Ok, da kann eigentlich niemand darauf antworten, außer dem allumfassenden, allwissenden Universum.
Ich frag mal kurz nach OK? ~;D

Zitat
Wo liegt die Grenze zw. Gut und Böse?
Irgendwo dazwischen auf jeden Fall.  ;D

Zitat
Und wer legt diese Grenze fest?
Der der berurteilt. Und der möchte idR. auf der guten, bzw. der richtigen Seite sein.

Zitat
Bedeutet, den Bösen zu töten, an sich schon etwas Gutes getan zu haben?
Für die "Guten" idR. schon. Aber nicht zwingend.
Zitat
Was ist, wenn der vermeintlich Böse noch gar nichts Böses getan hat?
Irgendjemand muss ihm die Bezeichnung böse irgendwann gegeben haben.
Aus irgendwelchen Gründen. Die müssen keine gerechtfertigten Gründe sein.

Zitat
Ist jemand, der Böses tut, auch gleichzeitig ein böser Mensch?
Kommt wahrscheinlich darauf an, aus welcher Intention er heraus Böses tut. Was will er damit bewirken?
Wem hilft er damit?
Zitat
Ist allein das Unterlassen einer guten Tat schon eine böse Tat?
Kommt darauf an: Ist der jenige überhaupt zu dieser guten Tat fähig? Ist er sich sicher, dass es eine gute Tat ist?
Was ist der Preis, der Lohn für diese gute Tat, falls sie gelingt? Was bewirkt diese Tat überhaupt?

Zitat
Weiss derjenige der Böses tut, dass ihn andere für böse halten?
Ich vermute in vielen Fällen schon. Zumindest wissen die meisten wer ihre Feinde sind, die sie für Böse halten.

Zitat
Sieht der Böse sich selbst auch als böse an, oder ist er das aus seiner Sicht nicht?
Sowohl als auch schätze ich.

PS. Das sind jetzt Random Antworten- Zum Abschuß freigegeben. :D

Edit.
Das Gute zeichnet sich vermutlich über seine Werte aus: Wie "Leben möglichst verschonen", "Gnade und Mitgefühl"
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 13:02 von Issi »

Offline RaoulBezuidenhuit

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Re: Wie böse darf das Böse sein?
« Antwort #74 am: 7.06.2019 | 12:51 »
D&D 1 spricht von lawful, neutral und chaotic, gemeint ist:
Selbstlos, eigennützig und ein kompletter Egoist.

Wickie meint:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Das_B%C3%B6se