Autor Thema: Eure härtesten Szenarien  (Gelesen 7852 mal)

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Offline Issi

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #25 am: 6.06.2019 | 22:22 »
Mehrheitlich scheint Härte von den bisherigen Postern abgelehnt zu werden.
Nein ablehnen nicht.
Es macht für mich auch einen Unterschied, ob ich spiele oder leite.
Beim Leiten habe ich mehr Kontrolle über die Beschreibungen. Beim Spielen idR. nicht.
Und ich kann mir das Meiste ziemlich lebhaft vorstellen. Daher herrscht größerer Weichei Alarm.

Ich finde man kann auch Grenzen ausloten, und mit den Beschreibungen trotzdem den guten Geschmack wahren.
Was das jetzt ist,  darüber lässt sich wunderbar streiten.

Edit. Ich kann wahrscheinlich ganz gut Szenarien leiten, die ich selbst nicht spielen könnte, (Zumindest nicht, ohne öfter mal rauszugehen). ~;D

Generell- Klar soll man sich vor dem Bösen auch fürchten. Und bei nem Grusel Abenteuer soll es auch gruselig sein .

Man muss dafür nicht jeden seelischen Abgrund beleuchten. Und super explizit muss es auch nicht sein.
Aber Andeutungen machen und Dinge anreißen kann man schon.

« Letzte Änderung: 6.06.2019 | 22:45 von Issi »

Offline ghoul

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #26 am: 6.06.2019 | 22:40 »
Huch, ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich das hier geleitet habe:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,106457.msg134635371.html#msg134635371
Verführung, Vergewaltigung, mutierte Geschlechtsorgane.
SC-Alter hm...
Naja, die Spieler wussten, dass diese Kampagne "speziell" sein würde. Eine Spielerin hat auch vorsichtshalber aufs Mitspielen verzichtet.

Nein, vor hartem Tobak verschliesse ich mich nicht, aber plump darf es eben nicht sein.
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PESA diskutiert.

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Offline Huhn

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #27 am: 7.06.2019 | 11:26 »
Mehrheitlich scheint Härte von den bisherigen Postern abgelehnt zu werden.

Ich kann die Argumentation schon verstehen, allerdings scheint mir durch den Blick auf Rollenspiele anderer Länder klar dass wir Deutschen uns ganzer Genres berauben: Moderner Polizeithriller, Horror und auch der meisten historischen Szenarien.

Die Spanier haben Aquelarre, ein mittelalterliches Horrorspiel mit Dämonen, die Franzosen unzählige Krimispiele wie COPS, wo Frauenleichen schon mal am Fleischerhaken aufgehängt gefunden werden oder auch "L' affaire Greenberg", eine legendäre FBI-Kampagne die angeblich die Inspiration für die Serie "True Detective" gewesen sein soll. Bei den Amis gibts ebenfalls reihenweise Horrorspiele, die unter die Gürtellinie gehen. Und was die Italiener angeht, einfach mal "SINE REQUIE" googlen...

Also zumindest ich schließe "Härte" gar nicht aus. Die von dir genannten Beispiele find ich auch nicht unbedingt übermäßig hart, weil sie alle fantastisch genug sind, um sie eindeutig als "Spiel" zu sehen. Splatter, Gewalt und Sexualität empfinde ich nicht zwingend als "krasse" Themen und die kommen ja auch in jedem besseren Dungeoncrawl zur Genüge vor. Ich spiele sehr gerne Urban Fantasy und mag Horror als Genre grundsätzlich auch. Der unterhaltsamste Teil von Shadowrun war für mich immer Stadtkrieg. Und in DCC haben wir neulich versehentlich wen kopfüber in eine Weinpresse geworfen. Ist also echt nicht so, als hätte ich mit sowas ein Problem.

"Härte" bedeutet für mich eben eine starke Nähe zur Realität und ein gewisses Maß an Ohnmacht dem Horror gegenüber. Wenn ich das Gefühl habe, dass das, was ich hier zum Vergnügen bespiele in Wahrheit zwei Straßen weiter einer Person wirklich passieren könnte, dann fühle ich mich mies, dann beschäftigt mich das lange nachher und dann kriege ich Magenschmerzen ob der Ungerechtigkeit dieser Welt. Auf sowas hab ich keine Lust, wenn ich mich gerade erholen möchte. DIESE Art Härte mag ich gerade nicht. Da muss auch nicht gleich der Kinderporno-Ring gesprengt werden. Diese Art "Härte" kann auch sein, dass ein Kind ohne Abendbrot ins Bett geschickt wird. Oder jemand einem Obdachlosen 'nen Zahnpasta-Keks verfüttert. So etwas ist für mich krass, weil da die Grenze zwischen Spiel und Realität verschwimmt und ich mit dem unguten Gefühl zurückbleibe, dass ich so etwas in der Realität zulasse oder schlicht nichts daran ändern kann...

Um das mal mit Serien/Filmen zu illustrieren: Ich habe keine Lust auf Handlungen wie "The Wire", "Requiem for a Dream", "Die Wolke" oder so. Sowas geht mir derzeit zu nah.

Die wenigen Settings, die mir durch meine derzeitige Abneigung gegen diese "realistischen" Härte entgehen, sind zumeist Settings, auf die ich unabhängig davon auch keine Lust hatte. So pseudo-historische Settings rollen mir bloß die Fußnägel hoch (allein die Tatsache, dass Realismus mit besonderer Grausamkeit gleichgesetzt wird, ist ja irgendwie schon absurd) und Polizeiarbeit finde ich uninteressant. Insofern ist es für mich kein Verlust, die nicht zu nutzen.

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #28 am: 7.06.2019 | 11:26 »
Ich versuche, realistisch zu beschreiben, was im Kampf so passiert oder wie die Opfer von Kulten aussehen etc. Allerdings leite ich inzwischen selten Horror, ist nicht ganz so meins und es nutzt sich ab wenn ich das öfters leite. Zudem verkommt zwangsläufig alles derartige letztlich zu einer Horrorkomödie, und das liegt nicht immer an mir. Ich finde da oft entsprechende Spieler  ;D

Ich glaub das heftigste was ich mal gebracht hab war auf ner Webcon die SCs zu einem eigentlich harmlosen Auftrag zu schicken und sie in ein Horrorhaus mit frischen, zerstückelten und zu Kunstwerken gemachten Leichen kommen zu lassen. Die Spieler kannte ich aber schon alle und wusste dass das ok war.
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Offline Eiserne Maske

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #29 am: 7.06.2019 | 12:19 »
Also zumindest ich schließe "Härte" gar nicht aus. Die von dir genannten Beispiele find ich auch nicht unbedingt übermäßig hart, weil sie alle fantastisch genug sind, um sie eindeutig als "Spiel" zu sehen. Splatter, Gewalt und Sexualität empfinde ich nicht zwingend als "krasse" Themen und die kommen ja auch in jedem besseren Dungeoncrawl zur Genüge vor. Ich spiele sehr gerne Urban Fantasy und mag Horror als Genre grundsätzlich auch. Der unterhaltsamste Teil von Shadowrun war für mich immer Stadtkrieg. Und in DCC haben wir neulich versehentlich wen kopfüber in eine Weinpresse geworfen. Ist also echt nicht so, als hätte ich mit sowas ein Problem.

"Härte" bedeutet für mich eben eine starke Nähe zur Realität und ein gewisses Maß an Ohnmacht dem Horror gegenüber. Wenn ich das Gefühl habe, dass das, was ich hier zum Vergnügen bespiele in Wahrheit zwei Straßen weiter einer Person wirklich passieren könnte, dann fühle ich mich mies, dann beschäftigt mich das lange nachher und dann kriege ich Magenschmerzen ob der Ungerechtigkeit dieser Welt. Auf sowas hab ich keine Lust, wenn ich mich gerade erholen möchte. DIESE Art Härte mag ich gerade nicht. Da muss auch nicht gleich der Kinderporno-Ring gesprengt werden. Diese Art "Härte" kann auch sein, dass ein Kind ohne Abendbrot ins Bett geschickt wird. Oder jemand einem Obdachlosen 'nen Zahnpasta-Keks verfüttert. So etwas ist für mich krass, weil da die Grenze zwischen Spiel und Realität verschwimmt und ich mit dem unguten Gefühl zurückbleibe, dass ich so etwas in der Realität zulasse oder schlicht nichts daran ändern kann...

Um das mal mit Serien/Filmen zu illustrieren: Ich habe keine Lust auf Handlungen wie "The Wire", "Requiem for a Dream", "Die Wolke" oder so. Sowas geht mir derzeit zu nah.

Die wenigen Settings, die mir durch meine derzeitige Abneigung gegen diese "realistischen" Härte entgehen, sind zumeist Settings, auf die ich unabhängig davon auch keine Lust hatte. So pseudo-historische Settings rollen mir bloß die Fußnägel hoch (allein die Tatsache, dass Realismus mit besonderer Grausamkeit gleichgesetzt wird, ist ja irgendwie schon absurd) und Polizeiarbeit finde ich uninteressant. Insofern ist es für mich kein Verlust, die nicht zu nutzen.

Also eigentlich hast Du jetzt aber nur noch mal bekräftigend wiederholt, was alle Deine Vorposter bereits geschrieben hatten.

COPS ist eigentlich kein fantastisches Spiel und auch tatsächlich stark an "The Wire" angelehnt, die übrigen lassen die fantastische Komponente nur angedeutet... Ich habe schon verstanden was die meisten Poster hier mit "Härte" meinen, es geht um die berühmten menschlichen Abgründe, systemische Korruption, Rassismus, Sexualverbrechen, soziale Gewalt, Psychosen, etc... .  Das hab ich schon verstanden.

Das ist ja auch an sich eine sympathische Einstellung, alles was ich gemeint habe ist: Es gibt Genres, die in anderen Ländern (wie den USA oder auch Frankreich) bedient werden können und bei uns in Deutschland nicht, weil eben die Einstellung zur "Härte" anders ist. Dass es grundsätzlich kein Interesse an diesen Genres in Deutschland gibt glaube ich nicht so ganz, die Fernsehserien und die einschlägigen Krimis und Historienromane in den Bestsellerlisten sagen etwas Anderes aus. 

Ich schaue auf das Schwarze Auge (kein Bashing) und wie seltsam monolithisch dieses Setting von uns deutschen Rollenspielern behandelt wird. Da scheint mir ein Zusammenhang zu bestehen. Zum einen ist die deutsche Community möglicherweise weniger zynisch als die Ausländischen, zum anderen aber vielleicht auch unbeweglicher.

Ich finde übrigens Settings, in denen nicht alle Probleme prinzipiell lösbar sind, besser. Nun ja.
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 12:56 von Eiserne Maske »

Offline Huhn

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #30 am: 7.06.2019 | 13:20 »
Also eigentlich hast Du jetzt aber nur noch mal bekräftigend wiederholt, was alle Deine Vorposter bereits geschrieben hatten.
Hm, empfand ich nicht so. Aber sorry, wenns so rüberkam, wollte nicht doppelt moppeln. .__.

Es gibt Genres, die in anderen Ländern (wie den USA oder auch Frankreich) bedient werden können und bei uns in Deutschland nicht, weil eben die Einstellung zur "Härte" anders ist. Dass es grundsätzlich kein Interesse an diesen Genres in Deutschland gibt glaube ich nicht so ganz, die Fernsehserien und die einschlägigen Krimis und Historienromane in den Bestsellerlisten sagen etwas Anderes aus.
Naja hier im Thread spricht ja bloß ein Teil der Tanelorn-Community und nicht ganz Deutschland. Daraus jetzt zu schlussfolgern, in ganz Deutschland sei "Härte" im RPG nicht gewünscht, ist gewagt. Wenn ich an Spiele wie Cthulhu, die WoD oder auch Kleine Ängste denke, würde ich auch nicht sagen, dass deutsche Rollenspieler_innen "Härte" meiden und sich nur auf Kuschel-DSA einlassen. Lese ich im Übrigen auch aus diesem Thread hier nicht raus. Klar sagen hier alle, dass sie irgendwo eigene Grenzen haben. Es würde wohl auch ziemlich merkwürdig rüberkommen, wenn wir unreflektiert sagen würden: "Ich hab keine Grenze, ich spiel alles und je extremer, abartiger und abgründiger, desto besser!". Entsprechend wirst du bei solchen Umfragen wie hier immer auf das wenig überraschende Ergebnis kommen, dass Leute schildern, wo genau ihre Grenze (aka das härteste Szenario) für sie liegt.

Offline Viral

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #31 am: 7.06.2019 | 13:21 »
Fuck for Satan ist zumindest stellenweise geschmacklos ....

Offline rillenmanni

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #32 am: 7.06.2019 | 13:48 »
Mein härtestes Szenario war wohl eines, bei dem mir damals (2001, 2004) noch gar nicht bewusst war, dass man vorab bei der Gruppe Erlaubnis einholen sollte bzw dass man darob einige Jahre später im GAU über die sozialen Netzwerke in der eigenen Existenz "vernichtet" werden könnte.

Es war ein DSA-Abenteuer, und in einer Szene, die von den Helden definitiv nicht rechtzeitig entsprechend beeinflusst werden konnte, brachte ein Mob "in gerechtem Zorn" einen Säugling um, nämlich das Kind einer just wegen angeblicher namenloser Machenschaften getöteten Frau.

Warum brachte ich die Szene? Nicht, "weil es voll cool" war. (Im Gegenteil sind Kinder seit meiner ersten Vaterschaft 1997 mein persönlicher Schwachpunkt, und solche Szenen gehen mir sehr nah, und ich fühle mich extrem unwohl. Ich würde aber niemandem einen Strick daraus drehen, vorab nicht gewarnt worden zu sein (schon gar nicht über "asocial media"), und wahrscheinlich werde ich auch nie vom Tisch aufstehen.) Sondern weil ich die Szene als eine von mehreren Schlüsselszenen gesetzt hatte, um die bis dato unerfahrenen Helden zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht doch leichter (frewillig) empfänglich für die Einflüsterungen des Namenlosen zu machen. Im gesamten Abenteuer tritt das namenlose Wirken nämlich bis zum entscheidenden Moment, in dem sich die Helden haben entscheiden müssen, nicht "böse" auf, stattdessen werden die teils radikalen Reaktionen der "Guten" auf alles nur vermeintlich Namenlose gezeigt.

(Von den Spielern hat mir übrigens niemand einen Strick daraus gedreht. Dennoch würde ich das heute irgendwie vorab kommunizieren. Zum einen zum Schutz der Spieler, vor allem aber, um der Keule der asocial media zu entgehen, die nach dem ersten Schlag ohne jedes Maß weiter auf mich eindreschen würde.)

Davon abgesehen: Irgendwelche Leichenteile fliegen bei mir immer mal rum. Solche Plumpheiten würde ich unter der hier genannten Prämisse nicht als "hart" bezeichnen. Die sind bestenfalls "in die richtige Stimmungsrichtung zeigend", manchmal "einfach cool", aber auf jeden Fall irgendwie auch lediglich plump.

Da bin ich schon sehr beim Huhn! Diverse Kleinigkeiten, die auf die Realität verweisen, treffen mich viel härter. Gequälte Tiere etc.
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 13:53 von rillenmanni »
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Offline Eiserne Maske

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #33 am: 7.06.2019 | 14:12 »
Hm, empfand ich nicht so. Aber sorry, wenns so rüberkam, wollte nicht doppelt moppeln. .__.
Naja hier im Thread spricht ja bloß ein Teil der Tanelorn-Community und nicht ganz Deutschland. Daraus jetzt zu schlussfolgern, in ganz Deutschland sei "Härte" im RPG nicht gewünscht, ist gewagt. Wenn ich an Spiele wie Cthulhu, die WoD oder auch Kleine Ängste denke, würde ich auch nicht sagen, dass deutsche Rollenspieler_innen "Härte" meiden und sich nur auf Kuschel-DSA einlassen. Lese ich im Übrigen auch aus diesem Thread hier nicht raus. Klar sagen hier alle, dass sie irgendwo eigene Grenzen haben. Es würde wohl auch ziemlich merkwürdig rüberkommen, wenn wir unreflektiert sagen würden: "Ich hab keine Grenze, ich spiel alles und je extremer, abartiger und abgründiger, desto besser!". Entsprechend wirst du bei solchen Umfragen wie hier immer auf das wenig überraschende Ergebnis kommen, dass Leute schildern, wo genau ihre Grenze (aka das härteste Szenario) für sie liegt.

Nein, natürlich, bezogen auf ganz Deutschland kann man nicht endgültig schlussfolgern, ich schrieb nur eine Vermutung nieder.

Zum anderen Teil deines Posts, es geht jetzt aber doch anscheinend in diesem Thread, wie gesagt, nicht um "härter/extremer/abartiger" als quantitatives Merkmal, sondern zuerst um die sehr spezielle Härte der "menschlichen Abründe", also Bösartigkeit wie sie auch in der Realität zu finden möglich ist. Das wollten die meisten Poster nicht in ihrem Spiel haben. In Comics oder Schundliteratur wird diese spezielle Bösartigkeit manchmal benutzt um subversiv zu sein (Rollenspiele wie INS/MV können das eventuell auch). Eine anderer Punkt: Du hast Recht, mehr Brutalität ist nicht gleich mehr Realismus.  Das Ziel bei Rollenspielen kann aber neben Eskapismus (was ich völlig ok finde) eben auch der Versuch sein sich eine andere Lebensrolle zu versetzen - und da will ich persönlich den Privatdetektiv aus "Angel Heart" nicht ausschließen.

Offline KhornedBeef

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #34 am: 7.06.2019 | 15:01 »
Ich für meinen Teil würde furchtbar gerne Lover in the Ice spielen. Eine ausgesprochen graphische Mischung aus gleich mehreren "Erwachsenenthemen".
Allerdings hat es ja auch immer etwas tröstendes, wenn die Monster Schuld sind
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Offline Rhylthar

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #35 am: 7.06.2019 | 15:14 »
Ich habe mal eine Weile "Midnight (d20)" geleitet. So, wie es im Buch steht bzw. angedeutet wird.

Hat irgendwann allen keinen wirklichen Spaß gemacht, wir waren einfach zu zarte Gemüter.  ;)
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

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Offline JaneDoe

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #36 am: 7.06.2019 | 15:38 »
Ich persönlich habe mit "harten Themen" wenig Probleme - weder als SL noch als Spielerin.
EDIT  Es kommt aber immer auf das System, das Setting und den Rahmen an (ich spiele v.a. Cthulhu, DG und WoD).
Ich leite just die "Geschichte der Kati S." und habe vorher explizit abgeklärt, dass das für alle okay ist.
Ich als SL finde die dortige Thematik in Realität zwar widerlich, habe aber damit im Spiel kein Problem das zu verwenden.

Im LARP waren IT-Folterszenen wohl das bisher krasseste Erlebnis - war hochemotional aber durch den geschützten Rahmen (alle Leute kannte sich sehr lange und gut) keinesfalls traumatisierend. Gerade Grenzerfahrungen (wie Projekt Insomnia des Threaderstellers ;) ) machen Rollenspiel ja durchaus spielenswert. 

Ich bin auch in Freeforms bereit Dinge zu spielen, die weit weg von meiner Realität sind (Psychopathen, Rassismus z.B.) aber immer unter der Bedingung dass es für alle Mitspieler okay ist und ich achte da auch wärend des Spiels sorgfältig auf Anzeichen bei den anderen ob alles noch im grünen Bereich ist. Für mich ist immer der Rahmen entscheidend.
« Letzte Änderung: 7.06.2019 | 19:30 von JaneDoe »

Offline JaneDoe

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #37 am: 7.06.2019 | 15:39 »
Ich für meinen Teil würde furchtbar gerne Lover in the Ice spielen. Eine ausgesprochen graphische Mischung aus gleich mehreren "Erwachsenenthemen".
Allerdings hat es ja auch immer etwas tröstendes, wenn die Monster Schuld sind

Das ist ein GROSSartiges Szenario, das uns sehr viel Spaß gemacht hat! Das finde ich z.B. nicht mal wirklich hart...

Offline Grimtooth's Little Sister

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #38 am: 7.06.2019 | 15:47 »
Ich habe mal eine Weile "Midnight (d20)" geleitet. So, wie es im Buch steht bzw. angedeutet wird.

Hat irgendwann allen keinen wirklichen Spaß gemacht, wir waren einfach zu zarte Gemüter.  ;)

Das Setting liebe ich. Spiele ich aber nur mit Leuten, die ich lange kenne.
Fliegen bei einem Scientologen im Schampusglas - wenn Insekten in Sekten in Sekt enden.

"Fallschirmspringen ist in SR 4 von Konstitution abhängig. Könnte dazu jemand der sich mit Fallschirmspringen auskennt was sagen insbesondere welches Attribute er dafür für das Passende halten würde ? So im Realen Rahmen ."-Supersöldner
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Offline Rhylthar

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #39 am: 7.06.2019 | 16:03 »
Das Setting liebe ich. Spiele ich aber nur mit Leuten, die ich lange kenne.
Einziges Setting, welches ich verkauft habe, obwohl ich es eigentlich gut finde, aber es wirklich 0 Chancen hätte, von oder mit mir bespielt zu werden.
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"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Viral

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #40 am: 7.06.2019 | 17:53 »
auch noch potentiell fragwürdig:
Bluebeards Bride
Love Hurts - Kleine Ängste

Prinzipiell hab ich mit "Harten" Sachen kein Problem. Ich bin durch 30 Jahre Medienkonsum da eh abgestumpft. Gewalt- und Ekelpornos etc. damit hab ich keinen Spass, es muss da schon irgendwas substantielles geben, warum man dann sowas spielt. Gute Twists, weird stuff ... gern in nem "Harten" Rahmen aber nur mit den richtigen Leuten ...
« Letzte Änderung: 8.06.2019 | 12:08 von viral »

Offline Lichtbringer

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #41 am: 10.06.2019 | 10:20 »
Ich verweise hier mal auf einen angrenzenden Vortrag von mir.

Offline Crimson King

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #42 am: 10.06.2019 | 11:12 »
In Kult hatte ich ein Abenteuer, in dem es um rituelle Kindermorde ging. Die Kinder wurden zwar nicht on screen ermordet, aber die Charaktere mussten als Ermittler zumindest Tatorte aufsuchen.

In einer DRYH-Runde wurde ein Baby von einem Spielercharakter erschossen und ein anderer aufs Bett gefesselt und vergewaltigt. Da wurde niemand besonders explizit, aber das wurde schon klar so ausgesprochen.

Ich persönlich habe meines Wissens keine Trigger, die durch Rollenspiel aktiviert werden können (oder Filme) und bin bei diesen Medien grundsätzlich in der Lage, Fiktion von Realität zu trennen. Ich habe dementsprechend keine Probleme damit, beliebig abseitige Themen zu bespielen, was nicht heißt, dass mich alle diese Themen auch interessieren. Davon abgesehen erwarte ich, dass solche Themen nicht ohne Ankündigung angespielt werden und ich selbst entscheiden kann, meine Komfortzone zu verlassen. In einer entspannten DnD-Monsterschnetzelrunde haben die für mich nix zu suchen.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #43 am: 10.06.2019 | 11:21 »
Wir "mussten" mal als junge SC auf der Walz zwei aehnlich junge  wehrlose u unschuldige NSC als Mitwisser umbringen, sonst haetten uns die Agenten der Weltverschwoerung  einkassiert. Die Session hat uns alle auch als Spieler/innen ziemlich mitgenommen .
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Gib Deinem Spiel eine überraschende Wendung  Blaupausen - Zufallstabellen
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Offline Fezzik

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #44 am: 10.06.2019 | 12:03 »
Wir hatten mal eine Midgard Runde in einem mittelalterlichen Fantasy Europa, da gings ab und zu auch mal ziemlich hart zur Sache. Misshandlungen von niederen Ständen (zu denen auch die meisten SC gehörten) durch die Obrigkeit, denen gegenüber man quasi machtlos ausgesetzt war kam da auch vor und wurde auch ausgespielt.
Wenn der Baron deinem Char über den Oberschenkel streichelt kann einem schon anders werden, auch wenn das nur im Spiel ist.

Trotzdem war es eine super Runde und Kampagne, jeder wusste wie der Härtegrad ist und ich würde die Erfahrung und Erinnerung daran nicht missen wollen.
SL: Labyrinth Lord
Spieler: Brindlewood Bay, Mausritter, Dungeon Crawl Classics
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Offline Aedin Madasohn

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #45 am: 10.06.2019 | 19:28 »
Es muss da draußen Spielleiter und Spieler geben, die auch mal eine härtere Gangart bevorzugen und diese Erfahrungen auch positiv abspeichern können.
Natürlich würde mich dazu auch interessieren, was für Erfahrungen ihr mit diesen Szenarien hattet

Shadowrun in der cyberpunkigen Interpretation mit:Syndikatskrieg

als "Mafia" mit echt vielen Machtmitteln, Ressourcen (aber auch Verpflichtungen) gegen die Vory einen Unterweltskrieg führen.
Sprich, lege Hinterhalte, wo die Hochkaräter der Vory ein vermeindlich leichtes Ziel plätten wollen, um dann selbst auf freiem Schussfeld von ein Halbzoll-MG mit APDS Muni (halt Mafia Ressourcen) erwischt zu werden.

ist schon ein gänzlich anderes Spielgefühl, so proaktiv durchzuplanen, denen keine Chance zu lassen und möglichst viele umzulegen, als einfach nur in eine Konzernanlage zu "run-stolpern", wo halt der SL halt festgelegt hat, wieviele Secturity-Noobs da jetzt um die Ecke stürmen.   

grannus

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #46 am: 13.06.2019 | 13:43 »
Die genannten Themen hier sind ja doch übersichtlicher als gedacht. Meist irgendeine Form von Gewalt. Habt ihr unabhängig von den Themen auch mal Spiel - bzw Erzähltechniken angewandt die das Extreme verstärkt haben? Oder Techniken die selbst extrem und gewagt wären? Als Beispiel wäre zu nennen: Spielern die Augen verbinden und mit Kabelbinder oder ähnlichem ab den Stuhl zu binden um eine fixation nach einer Augen-Operation zu simulieren...

Offline rillenmanni

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #47 am: 13.06.2019 | 13:48 »
Zählen ununterbrochene musikalische Bedudelung oder missratene Versuche, am Spieltisch wie in der bespielten Region zu kochen ebenfalls dazu? :)
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Offline JaneDoe

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Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #48 am: 13.06.2019 | 13:58 »
Die genannten Themen hier sind ja doch übersichtlicher als gedacht. Meist irgendeine Form von Gewalt. Habt ihr unabhängig von den Themen auch mal Spiel - bzw Erzähltechniken angewandt die das Extreme verstärkt haben? Oder Techniken die selbst extrem und gewagt wären? Als Beispiel wäre zu nennen: Spielern die Augen verbinden und mit Kabelbinder oder ähnlichem ab den Stuhl zu binden um eine fixation nach einer Augen-Operation zu simulieren...

Ehrlicherweise fallen solche Techniken für mich überwiegend in den Bereich des LARPs... da begibt sich der Spieler ja freiwillig an Stelle seines Chars und damit potentiell ausserhalb seiner Komfortzone und gibt per se zu erkennen, dass er als Spieler der Char ist und damit auch alles mitmacht (-en muss) was dem Char passiert. Bei einer PnP Runde ist das für mich anders, da sind Char und Spieler viel eindeutiger getrennt. Aber auch im LARP würde man z.B. nie jemanden richtig fesseln (es sei denn, der will es nicht anders ;) deshalb wäre Kabelbinder da für mich raus.

Am vergangenen Wochenende gerade habe ich z.B. Spieler einer PnP Runde allein in einen komplett dunklen Raum gesetzt und nur mit der Stimme gearbeitet...klingt jetzt vielleicht nicht extrem, hat aber auch ganz gut funktioniert. ;) Augen verbinden geht ja in eine ähnliche Richtung.
Verwendet habe ich auch schon ennervierende (Dauer-)Geräusche.

grannus

  • Gast
Re: Eure härtesten Szenarien
« Antwort #49 am: 13.06.2019 | 13:58 »
Zählt nicht rillenmanni , sorry  :cthulhu_smiley: